Montag, 30. September 2019
Naivität
“Immer noch sieht sich die Wissenschaft zwar mit der Erwartung konfrontiert, sie könne sicheres Wissen liefern, und als Modell dafür dient die funktionierende Technik. Um so schmerzlicher sind dann aber für beide Seiten die Enttäuschungen, die sich ergeben, wenn Wissenschaftler Zukunftsprognosen, Sicherheitsbewertungen oder auch einfach Expertenurteile in rechtlich relevanten Fragen abgeben sollen.”
Niklas Luhmann, Die Wissenschaft der Gesellschaft, S. 631
Sonntag, 29. September 2019
Samstag, 28. September 2019
Freitag, 27. September 2019
Donnerstag, 26. September 2019
Dienstag, 24. September 2019
Auch der deutsche Frachter "Otto Hahn" hatte Kernkraft an Bord - lang ist's her. Seit Jahren gibt es Schiffsreaktoren bei Ubooten und Flugzeugträgern. Jetzt auch ein kleines schwimmendes KKW in Sibirien. Moskau sieht den Typ auch für den Export vor. Eine kluge Politik verglichen mit der törichten deutschen "Energiewende". (Das Video hätte besser gemacht werden können.) /// Russlands schwimmendes AKW: "Tschernobyl zu Wasser" – wirklich?
Montag, 23. September 2019
Eine seltsame Provinz
“Doch ich vergaß jenes Wissen ebenso rasch, wie ich es erworben hatte … Was mich davor bewahrte, in der Gesellschaft jener viel effizienteren Gelehrten ein Minderwertigkeitsgefühl zu entwickeln, war die Erkenntnis, daß ich alle wertvollen neuen Ideen, die ich jemals hatte, dem Umstand verdankte, daß ich gerade nicht deren Fähigkeit besaß, d.h. mich oft nicht an das erinnern konnte, was jeder kompetente Fachmann in den Fingerspitzen haben sollte.” F.A.v.Hayek, Die Anmaßung von Wissen, Zwei Arten des Denkens, S. 319
Offenbar verfolgte Hayek - so würde ich dieses Lernphänomen interpretieren - intuitiv ein Curriculum, das ihn motivierte. Alles, was nicht in dieses Spektrum fiel, interessierte ihn nur beiläufig im Hinblick auf Prüfungen und Examen. Ein echtes Interesse ist damit nicht verbunden, es handelt sich um mechanisches Lernen, dessen Stoffe schnell dem Vergessen anheimfallen. Daher der vielfache Befund nach der Schule, daß nach etwa fünf Jahren die meisten das meiste vergessen haben. Die aufgewendete Zeit für dieses ernüchternde Resultat ist vielleicht nicht fruchtbar investiert.
In der studentischen Beratung tauchen immer wieder auch Einserschüler auf, die mit Erfolg studieren, aber nicht wissen, ob ihnen das Fach gefällt. Manchmal ist das schon das zweite Studienfach nach gutem Examen im ersten. Es drängt sich die Vermutung auf, daß der längere Aufenthalt in der pädagogischen Provinz wenig Orientierungsgewinn liefert.
Foto: Hayek (Wikip.)
Sonntag, 22. September 2019
Ein Schulkenner
Der altgediente Schulmann Wilfried Meyer stellt seinem Buch “Lernen lassen!” (2002) Erfahrungen seiner eigenen Schulzeit voran und zitiert einen ehemaligen Mitschüler: “Wenn du nicht gewesen wärst, hätte ich nie das Abitur gekriegt!” Meyer hatte also den Kumpel - und auch noch andere - aktiv mogeln lassen. Offensichtlich war der spätere Organist und Gesamtschulrektor ein guter Schüler. Seine Schulzeit am humanistischen Gymnasium fiel teilweise noch in die Kriegszeit und war durch viele Ausfälle geprägt, Chemie, Physik, Biologie wurden nur spärlich angeboten, nach 1945 gab es keine Musik, keine Kunst und keinen Sport. Meyer bedauert, daß die damals schulisch unterversorgten Jahrgänge und ihr Lebens- und Berufserfolg nicht erforscht wurden und werden. Dafür sieht er einen speziellen Grund: “Es würde nämlich herauskommen, daß die Schule so wichtig nicht ist, wie sie sich darstellt - und was die meisten ihr leider immer noch glauben.”
Samstag, 21. September 2019
Eine Schule für alle?
Arthur Robert Jensen (August 24, 1923 – October 22, 2012)
folgerte aus dem Versagen der kompensatorischen Programme
HEADSTART und TEXARKANA in den USA, daß erstens der
genetische Einfluß auf die Intelligenz groß sei, und zweitens,
daß die die pädagogische Methode des einen Curriculums für alle Schüler
infrage zu stellen sei. Er machte die Beobachtung, daß Unterschichtkinder
viel “aufgeweckter zu sein schienen, als ihre IQs erwarten ließen, und …
selbst wenn ihre schulischen Leistungen gewöhnlich so schwach sind wie die
von Mittelstandskindern mit ähnlichem IQ, so erscheinen die benachteiligten
Kinder in nichtschulischen Bereichen gewöhnlich viel aufgeweckter als ihre
IQ-Genossen aus der höheren Gesellschaftsschicht. Ein Kind der Unterschicht,
das in eine neue Klasse kommt, wird sich zum Beispiel in ein paar Tagen die
Namen von 20 oder 30 Kindern einprägen, wird schnell die Regeln und das
Geschick verschiedener Spiele auf dem Schulhof erlernen und so weiter -
Leistungen, die praktisch seinen IQ Lügen strafen, der vielleicht nicht höher als
60 ist. Dies alles hinterläßt den Eindruck, daß der Test gegenüber benachteiligten Kindern
‘unfair’ ist, da Mittelstandskinder auf dieser IQ-Stufe meist ein ganzes Jahr in einer Klasse verbringen,
ohne die Namen von mehr als ein paar Mitschülern zu lernen, und die auch auf dem Spielplatz und in
sozialen Beziehungen gleichermaßen unfähig erscheinen wie in ihren schulischen Arbeiten.”
(Jensen, Educability and Group Differences 1973; zit. n. H.J. Eysenck, Ungleichheit, S. 243f.)
Jensen erklärt dieses unterschiedliche Verhalten bei gleichem IQ mit 2 Ebenen.
Bei der ersten Ebene sieht er assoziative Fähigkeiten am Werk, die aber beim
IQ-Test schlecht erfaßt werden, weil der auf Kognition und Begriff abstellt.
(Ebene 2)
Auf Kognition und Begriff stellt aber insgesamt das gewöhnliche schulische
Curriculum ab.
Foto: Arthur Robert Jensen / Wikip.
Freitag, 20. September 2019
Donnerstag, 19. September 2019
Mittwoch, 18. September 2019
Ein Paradox
Hayek über die Aufnahmeprüfungen von Oxbridge und über ein Paradox:
“Die Zahl der berühmten Wissenschaftler, die in der Schule schlechte Schüler waren und derartige Tests nicht bestanden hätten, ist groß - der Anteil der Kinder dagegen, die in der Schule in allen Fächern sehr gut waren und später geistig herausragende Persönlichkeiten wurden, vergleichsweise klein.”
Hayek, Zwei Arten des Denkens, in: Hayek, die Anmaßung von Wissen, Mohr (Siebeck), S. 322
Hayek war ein “Saisonarbeiter”, der sich den Stoff für die Jahresabschlußprüfungen kurz vorher schnell einpaukte und “solches Wissen ebenso rasch (vergaß), wie er “es erworben hatte”. (Ebd., S. 319)
Dienstag, 17. September 2019
Montag, 16. September 2019
Keynes liefert leider das Eingangstor für politische Eingriffe, Störungen und Folterungen von Bürgern und Unternehmen. Derzeit erleben wir gerade eine Katastrophe von Eingriffen unter dem Etikett KLIMAWAHN. Es wird böse enden. China und Rußland stehen am Rand und grinsen. /// Ökonomie in 90 Sekunden: Friedrich August von Hayek und die Verfassung d...
Sonntag, 15. September 2019
Samstag, 14. September 2019
Eine groteske Mischung!
Foto: Rudolf Diesel (Wikip.)
Adel und Klerus standen für Protzästhetik, Beharrung, Rentierorientierung und Erstarrung. Das Bürgertum für Bewegung, Unternehmung und Befreiung des Individuums. Es waren unternehmerische Menschen - Bürger - die das individuelle Bewegungsmittel schlechthin erfanden, das Auto. Nikolaus Otto (1832-91), Eugen Langen (1833-95), Carl Friedrich Benz (1844-1929), Gottlieb Daimler (1834-1900), Wilhelm Maybach (1846-1929) und Rudolf Diesel (18.3.1858-29.9.1913) seien hier stellvertretend als bürgerliche Pioniere genannt.
Gegen die individuelle Beweglichkeit und Automobilität treten mit einer gewissen Logik heute die antibürgerlichen Kräfte von attac bis Merkel und Steinmeier an. Eine groteske Mischung!
Freitag, 13. September 2019
Spricht nicht für die Waldorfschule
“Es scheint, als lernten die Kinder in vielen Schuljahren das Denken. Es bleibt im Ergebnis festzuhalten, daß Beschulung ein sehr wirksames Mittel darstellt, die Intelligenz des einzelnen Schülers zu fördern. Deswegen liegt es im besten Interesse einer Nation und ihres Wohlstands, in gute Beschulung von Kindern viel zu investieren und schon so früh wie möglich.” (Üb. WD)
Seb. Bergold, Ricarda Steinmayr, Non vitae, sed scholae discimus? Schooling fosters intelligence, NEUROFORUM 2019/25, S. 127
Donnerstag, 12. September 2019
Prof. Judith Curry - altgediente Meteorologin und Klimatologin - versuchte lange Zeit, die gegensätzlichen Lager in der Klimaforschung im Gespräch zu halten. Das scheiterte nicht nur, der Druck auf sie im Georgia Tech wurde so stark, daß sie nicht mehr ergebnisoffen arbeiten konnte - und aus dem Dienst schied. Seitdem arbeitet sie privat und veröffentlich auf ihrem Blog (auch auf FB) ständig neue Beiträge. Ihr Hauptvorwurf gegenüber der IPCC-Seite ist, daß die natürliche Variabilität von Witterung und Klima völlig unterschätzt wird zugunsten eine maßlos vereinfachten CO2-Perspektive. /// Prof. Judith Curry provides extremely cogent explanations for causes of ...
Wieviel Lebenszeit für das Gymnasium opfern?
Für das Leben lernen?
“In beiden Stichproben überflügelten die G9-Schüler die der G8-Gruppe in den meisten der untersuchten Intelligenz-Facetten.” (Übers. WD)
Seb. Bergold, Ricarda Steinmayr, Non vitae, sed scholae discimus? Schooling fosters intelligence, NEUROFORUM 2019/25, S. 126
Dieser Effekt verwundert etwas, weil man in der G8-Gruppe die begabteren Schüler vermutet hätte, zumindest dort, wo beide Züge nebeneinander angeboten wurden. Aus dem Text geht das nicht hervor, so daß zu vermuten ist, daß G8- und G9-Schüler verschiedener Gymnasien miteinander verglichen wurden.
Dann war der G8-Anspruch für den Durchschnitt der Schüler zu hoch.
Es war ein Fehler bei der G8-Einrichtung, das Curriculum nicht von angesammeltem Schrott zu befreien.
Mittwoch, 11. September 2019
Eine Hummel ist eine Hummel ist eine Hummel ...
Eine Werbebeilage, die viel über den Biologieunterricht und den Zeitgeist aussagt -
die Biene ist gefaked wie die ganze Bienenpropaganda.
Dienstag, 10. September 2019
Je länger die Schulzeit, desto intelligenter
Länger in der Schule - und intelligenter! Prima! Das liest der Lehrer gern. Verglichen wurde hier G8 und das alte Gymnasium mit 9 Jahren. Allerdings hätten die Testaufgaben Seneca, auf den im Titel Bezug genommen wird, nicht überzeugt.
„Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir.“ (Moralische Briefe an Lucilius (Epistulae morales ad Lucilium), Buch XVII, Brief 106, 12)
Und in einem früheren Brief heißt es:
"Selbst wenn noch eine lange Lebensdauer übrigbliebe,
müßte man sie sparsam aufteilen, damit sie für
notwendige Dinge ausreiche: Doch welch ein Wahnsinn
ist es nun, Überflüssiges zu lernen bei diesem großen
Zeitmangel! Leb wohl!" (Seneca, 49. Brief an Lucilius)
Seneca ging es um Lerngegenstände, die für das Leben klug machen, nicht nur um einen Zuwachs an Intelligenz. Zur Klugheit soll es der Mensch bringen, Intelligenz ist willkommen, aber zu wenig.
Vielleicht kann man hilfsweise zwei sehr intelligente Figuren vor Augen stellen: Luther und Erasmus. Klug war nur letzterer.
Ob bei G8 und G9 in dieser Hinsicht ein Unterschied auszumachen wäre, bleibt herauszufinden. Die Lebens-Zeit von einem Jahr zusätzlicher Schule ist verbraucht, ist futsch, ist weg.
Montag, 9. September 2019
Früher flämischer Realismus
Abb.: Die Bauernhochzeit, von Pieter Breugel d. Ä. (1525-69; “Bauern-Breugel”)(Wiki.)
Die Braut trägt eine Krone und sitzt herausgehoben vor einem Wandteppich mit Papierkrone, der Bräutigam gehört noch nicht dazu.
Albrecht Dürer (1471-1528) richtete als einer der ersten den Blick auf die Realität, ob bei seinem Wiesenausschnitt oder den Personenporträts. Bei den flämischen Malern von Rembrandt (1606-69) bis zu Gerard Dou (1613-75) und Jan Steen (1626-79) wird daraus ein breiter Strom des Realismus. In zahlreichen Bildern wird der Alltag der Bürger und Bauern in den Blick genommen. Eine europäische Pioniertat, die es uns Heutigen erlaubt, längst vergangene Zeiten und unseren Werdegang zu betrachten.
Wie anders sieht das bei Jean Nocret (1615-72) aus, der Ludwig 14. mit Familie malte. (Wiki.)
Sonntag, 8. September 2019
Das gibt zu denken
Südamerika: Busch, Regenwald.
Dazu merkte der Landwirt und Deutsch-Südamerikaner Dr. Albrecht Glatzle an:
"Eindeutig herrschen auf dem Boden unter Busch viel trockenere Verhältnisse als auf freigerodeten Weideflächen, das liegt
- an der enormen Transpirationsfläche des Laubwerks,
- an der intensiven Bodendurchwurzelung bis in grössere Tiefen durch Gehölze,
- an den enormen Saugspannungswerten, die die nativen Gehölze entwickeln können (beim Welkepunkt wie er in deutschen Lehrbüchern definiert ist, fangen diese Arten erst so richtig zu wachsen an),
- am Interzeptionswasser (etwa 20% des Jahresniederschlags), das im Laubwerk hängen bleibt und den Boden gar nicht erst erreicht.
Ich vermute auch, dass der Busch mehr Wärme durch Sonnenstrahlung aufnimmt, weil er einfach dunkler ist und bestimmt nicht so viel Albedo entwickelt wie freigerodete, hellgrüne Weideflächen oder hellbraune (sandige Ackerflächen)."
Samstag, 7. September 2019
Lieben Sie Brahms, hassen Sie Wagner?
Mülltrennung am Düsseldorfer Justizministerium - man kann sie lieben, man kann sie hassen. Ignorieren kann man sie auch. Sie schön zu finden, gelingt wahrscheinlich nur Rotgrün.
Nichts ist verständlicher als der Haß, doch seien Sie nicht verlogen! Jacques Vergès
Kann man dem folgen? Selbstverständlich, Emotionen sind Emotionen, sie besitzen ihr eigenes Recht. Liebe und Haß sind ursprüngliche Gefühle, und sie treten in verschiedenen Graden auf, dann heißen sie Abneigung und Zuneigung. Starke Abneigung und große Zuneigung.
Und natürlich können Gefühle blind machen und den Verstand mattsetzen. Das passiert regelmäßig und niemand ist frei davon. Der Überschwang aber sollte der Impulskontrolle unterliegen. Ebenso die Toleranz. Zuviel von allem ist zerstörerisch.
Jacques Vergès war eine schillernde Figur. Vermutlich folgte er öfter dem Impuls, gegen die Mehrheit anzutreten, als zuträglich. So im Falle der Killertruppe Rote Khmer.
Freitag, 6. September 2019
Folgen und führen
Der Einsame
Verhasst ist mir das Folgen und das Führen.
Gehorchen? Nein! Und aber nein — Regieren!
Wer sich nicht schrecklich ist, macht Niemand Schrecken:
Und nur wer Schrecken macht, kann Andre führen.
Verhasst ist mir's schon, selber mich zu führen!
Ich liebe es, gleich Wald- und Meerestieren,
Mich für ein gutes Weilchen zu verlieren,
In holder Irrnis grüblerisch zu hocken,
Von ferne her mich endlich heimzulocken,
Mich selber zu mir selber — zu verführen.
Nietzsche, Fröhliche Wissenschaft, Kröner S. 20
Cum grano salis, so ungefähr haut Nietzsches Befund hin. Und nein, er wollte weder einen Lehrstuhl regieren noch dem Protestantismus folgen. Er war ja doppelt geschlagen mit dem elterlichen Pfarrhaus vater- und mutterseitig. Und ja, wer führen will muß Autorität aufbauen, die selten allein aus der Kompetenz stammt. Je inkompetenter, könnte man schließen, desto mehr Schrecken muß er zeugt werden; von der Leyen etwa entließ mehrere Generale wie Walter Spindler und machte Stimmung gegen das M36.
Charmant die Schlußzeile “Mich selber zu mir selber - zu verführen”. Denn im Leben mit seinen skrupellosen Anforderungen durch die Umwelt kann man sich leicht selbst verlieren. Und wer nicht mit der Herde zieht, besitzt nicht viele Freunde.
Donnerstag, 5. September 2019
„Mit dem gegenwärtigen Leitzins ist die Schmerzgrenze erreicht“
“Im Gespräch: Renaud de Planta, Seniorpartner der Schweizer Privatbank Pictet
„Mit dem gegenwärtigen Leitzins ist die Schmerzgrenze erreicht“
Der neue Chef des Genfer Geldhauses über seine Zweifel an der Geldpolitik und die Hoffnungen auf Asien.” FAZ 2.9.19
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“«Die Strategie der EZB ist unglaublich gefährlich»
Die Europäische Zentralbank kauft wohl bald wieder Wertpapiere. Der spanische Ökonom und Fondsmanager Daniel Lacalle warnt vor negativen Folgen von Vermögenspreisblasen und der Zombifizierung der Wirtschaft.
Christof Leisinger NZZ 9.8.2019
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die europäische Wirtschaft lange mit billigem Geld aufgepumpt. Nun, beim leichtesten Schwächeanzeichen, will sie das wieder tun. Ist sie völlig verrückt geworden?”
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“Die EZB und die Schranken von Mandat und Marktwirtschaft Von Christian Thimann (Ex-EZB)
Die Konjunktur kühlt sich ab, aber da die aktuelle Inflationsrate von 1 bis 1,5 Prozent unter der 2-Prozent-Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) liegt, hat diese noch Spielraum zur konjunkturellen Gegensteuerung, und sei es mit Sondermaßnahmen.“ Diese Aussage hört man derzeit häufig. Sie enthält jedoch eine Reihe von Fehlschlüssen und ist auch aus marktwirtschaftlicher Sicht
problematisch. F.A.Z. 31.08.2019”
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“Fünf bis sechs Prozent Negativzins. Wenn es nach dem Internationalen Währungsfonds (IWF) geht, ist die verkehrte Welt bald der Normalzustand in der Euro-Zone. In einem Blog- Beitrag haben IWF-Ökonomen Negativzinsen in Höhe von minus fünf oder sechs Prozent in den Ring geworfen. Der Grund: Der IWF befürchtet, dass die globale Wirtschaft in die Rezession abrutscht, möglicherweise sogar in eine tiefe Depression mit Massenarbeitslosigkeit, Firmenpleiten, Börsencrash. Das Allheilmittel der Notenbanken bestand in solchen Fällen darin, die Notenpresse anzuwerfen und die Märkte mit billigem Geld zu fluten. Historisch betrachtet, sind die Zinsen in solchen Phasen zwischen drei und sechs Prozentpunkten gesenkt worden.
problematisch. F.A.Z. 31.08.2019”
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“Fünf bis sechs Prozent Negativzins. Wenn es nach dem Internationalen Währungsfonds (IWF) geht, ist die verkehrte Welt bald der Normalzustand in der Euro-Zone. In einem Blog- Beitrag haben IWF-Ökonomen Negativzinsen in Höhe von minus fünf oder sechs Prozent in den Ring geworfen. Der Grund: Der IWF befürchtet, dass die globale Wirtschaft in die Rezession abrutscht, möglicherweise sogar in eine tiefe Depression mit Massenarbeitslosigkeit, Firmenpleiten, Börsencrash. Das Allheilmittel der Notenbanken bestand in solchen Fällen darin, die Notenpresse anzuwerfen und die Märkte mit billigem Geld zu fluten. Historisch betrachtet, sind die Zinsen in solchen Phasen zwischen drei und sechs Prozentpunkten gesenkt worden.
In Zeiten von Nullzinsen (Euro-Zone) und Negativzinsen (Schweiz, Japan) bedeutet das folgerichtig: Die Zinsen müssen tief in den negativen Bereich hinein. Ökonom Hans-Werner Sinn schmeckt dieser absurde Vorschlag überhaupt nicht. „Spätestens dann wäre es für Deutschland an der Zeit, den Euro aufzugeben“, mahnt der ehemalige Ifo-Chef. Und: „Die Verluste beim Austritt wären ein Klacks gegenüber dem, was uns blühen würde, wenn wir der EZB den Weg in die Welt der negativen Zinsen erlauben würden.“ Professor Sinn warnt: „Deutschland ist zum Selbstbedienungsladen geworden“, FOCUS 23.4.19
Da gibt es viel zu diskutieren und zu kritisieren. Lauter Großprobleme! Darauf ging der Mann der EZB gar nicht erst ein. 20 Jahre Euro - ein voller Erfolg, meinte Dr. Philipp Hartmann, Stellvertr. Generaldirektor der Europäischen Zentralbank (EZB) am 4.9.19 in Düsseldorf. Und Prof. Dr. Christoph M. Schmidt, Präsident des RWI und Vorsitzender des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, stimmte in der Hauptsache brav zu.
Man kann eine Veranstaltung zu brennenden Problemen in eine Schlafwagensitzung umgestalten. Die AWK stellte das unter Beweis.
Dienstag, 3. September 2019
Bürgerlich? Was soll das sein?
Abb.: Lorenzetti, Auswirkung guter Regierung auf das bürgerliche Leben, Wikip., Freskenreihe in der Sala dei Nove im Palazzo Pubblico, Siena. Die Fresken entstanden in den Jahren 1338 und 1339.
Die Bürgerliche Küche ist bekannt. Bürgerliche Mentalität weniger. Die Definition kann einfach gehalten werden: Wer erfolgreich für sich selber sorgt und sich eher an traditionellen Mustern orientiert - wie zum Beispiel dem Arbeitsleben und der hergebrachten Familie - der kann dem bügerlichen Milieu zugerechnet werden. Staat und Nation - nicht Clan und Stamm - bilden den Rahmen für die bürgerliche Ordnung und garantieren die innere und äußere Sicherheit. Der Sozialstaat verlockt labile Menschen und Trittbrettfahrer dazu, es sich auf Kosten der bürgerlichen Steuerzahler bequem zu machen. Der Sozialstaat, wenn nicht streng kontrolliert und begrenzt, untergräbt nicht nur die bürgerlichen Schichten, sondern bedroht auch fundamental die Demokratie. Die dem Arbeitsleben entfremdeten und von Steuergeldern lebenden Menschen gehen ihren Hobbies nach und wenden sich sogar aktiv gegen Gesetz und bürgerliche Ordnung, wie bei den linksradikalen Sturmtrupps und grünen Wegelagerer zu besichtigen. 4700 Straftaten wurden von ihnen im Hambacher Forst begangen.
Die EU steht für eine Gefährdung der inneren Sicherheit durch Vernachlässigung der Grenzsicherung. Die EU bedroht außerdem die bürgerliche Ordnung direkt durch fanatisch inspirierte Grenzwerte für angebliche Schadstoffe, die die bürgerliche Wirtschaft unerträglich belasten. Gleiches gilt für die Klimawahn-Epidemie.
Ganz empfindlich hat die EZB der EU bereits die Finanzordnung des Bürgertums beschädigt durch Transferzahlungen für unsolide Staaten und die Null- und Minuszinspolitik für Unternehmen und Bürger. Es ist ungeheuerlich, daß der bürgerliche Vorsorgededanke damit systematisch zerstört wird.
Montag, 2. September 2019
Wassertröpfchen und Wasserdampf
Was reflektiert denn da? Die Wolken, natürlich. Also Wassertröpfchen. Je nach Dichte reflektieren sie mehr oder weniger. Nehmen Wärme auf oder schicken die Sonnenstrahlung zurück ins All.
Ein Tropf, wer glaubt, das numerisch erfassen zu können.
Sonntag, 1. September 2019
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