Dienstag, 15. Oktober 2019

Nietzsche 15.10.1844


„Wahrheiten sind Illusionen, von denen man vergessen hat, dass sie welche sind, Metaphern, die abgenutzt und sinnlich kraftlos geworden sind.“  

Es gelingen ihm stets schmissige Aphorismen, die Scharfsinn verraten und anregen. Aber leider widersprechen sie sich immer gegenseitig. Man darf ihn nicht wörtlich nehmen. Vertrat Luhmann die Auffassung, daß guter Geist trocken sei, so trifft bei Nietzsche das Gegenteil zu. Sein Geist ist meist besoffen, schon bei seiner gegen alle Philologie geschriebenen Phantasie “Die Geburt der Tragödie aus dem Geist der Musik”. Und auch geschmackssicher war er nicht, fiel er doch auf Wagner und seine Germanenkitschopern herein. Erare humanum est, Irren ist menschlich, dafür steht Nietzsche wie kein anderer; aber sein Anregungspotential ist faszinierend.



















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