Dienstag, 27. Oktober 2020

Was die Welt in Innersten bewegt: Motivation und Ehrgeiz

 

Für jede Handlung ist Motivation nötig. Auch für die Meditation ist ein Entschluß nötig, Außenquellen abzuschalten. Erwartungen aller Art leiten Handlungen ein und bilden Erwartungsroutinen wie Familienrollen und Berufstätigkeit. Die Beschäftigung mit Wissenschaft setzt sich Anreizen aus, die in eine Endlosspirale münden. Wer da einmal beginnt, hört damit nicht mehr auf. Anderswo kann es Abbrüche und Wechsel geben, die von außen angestoßen werden. Das ist bei wissenschaftlicher Betätigung weniger der Fall. Allerdings spielt überall der Ehrgeiz eine Rolle, jedenfalls in modernen, individualisierten Gesellschaften. In der „guten alten Zeit“ bestimmte der Geburtsstand über den Lebenslauf ohne Blick auf Begabungen und Interessen. In der Moderne hängt der Platz in der Gesellschaft von erbrachten Leistungen ab. An dieser Stelle kommt der Ehrgeiz ins Spiel, der als Zusatzmotivation fungiert und sich verselbständigen kann. Dann kann er die Grundmotivation aushöhlen und zu Plagiaten und Fälschungen führen, zu inhaltsleeren Schauveranstaltungen und phantastischen Zukunftsentwürfen und -schrecknissen. So hat sich schon jeder Prophet betätigt, aber in der Gegenwart stehen Großorganisationen zur Verfügung, jeder Phantasie zur Herrschaft zu verhelfen. Das kitzelt den Ehrgeiz und ermuntert ihn zu weiteren Unternehmungen. Herr Schellnhuber kann da sicher einiges beitragen.  


Keine Kommentare: