Vier französische Herrscher wird das breite Publikum kennen: de Gaulle, Napoleon, Ludwig XIV. und Heinrich IV. Der beliebteste dieser Auswahl ist zweifellos Heinrich, in beiden Ländern. Das liegt auch an Heinrich Mann, der sich in Henri Quatre verliebte und ihm zwei Romanbiographien widmete, die es jedoch historisch nicht so genau nehmen, man kennt das von Heinrich Mann.
Henri Quatre schillert in der Geschichte wie kaum ein anderer, und keiner hat öfter die Konfessionen gewechselt. Paris ist eine Messe wert, eine katholische Messe, wohlgemerkt, soll er geäußert haben, und bestieg auf diese saloppe Weise den französischen Königsthron. Weswegen er auch als “Hugenotte auf Frankreichs Thron” (Taillandier) bezeichnet wird. Calvinistisch erzogen war der Südfranzose wohl auch mehr Protestant als Katholik, aber es lag offenbar in seiner an Theologie nicht übermäßig interessierten Persönlichkeit, daß er beides gut verbinden konnte, was auch - neben der Drohung der Hugenotten, den Bürgerkrieg weiterzuführen - 1598 zum Toleranzedikt von Nantes führte. Philipp II., dem spanischen Herrscher aus dem Hause Habsburg, konnte das wenig gefallen. “Als der Jülich-Klevische Erbstreit ausbrach, beschloß Heinrich, zugunsten der protestantischen Ansprüche einzugreifen, ja, man schrieb ihm die ehrgeizige Absicht zu, sich an die Spitze aller protestantischen Mächte zu stellen, um so dem katholischen Habsburg den Rest zu geben.” (Sieburg, Franz. Geschichte, S. 71)
So führte Henri Quatre die vorgefundene Außenpolitik gegen das deutsche Reich fort, wärend er innenpolitisch das Land konsolidierte. Der fanatische Wirrkopf Ravaillac fand das zu wenig katholisch und erstach 1610 den saloppen König.
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