“Um diese Zeit griff das geistliche Gericht einen vlämischen Bildner, einen Katholiken; er hatte sein Bild, eine Statue Unserer Frau, deren ausbedungenen Preis sich der Besteller, ein Mönch, zu zahlen weigerte, mit seinem Meißel ins Gesicht geschlagen mit den Worten, er wolle lieber sein Werk vernichten, als es zu einem geringen Preise hergeben. Da ihn der Mönch als Bilderstürmer angab, wurde er ohne Erbarmen der Folter unterworfen und endlich verurteilt, lebendig verbrannt zu werden. Bei der Folter hatte man ihm die Fußsohlen geröstet; als er nun, gehüllt in den Sanbenito, vom Gefängnisse zum Scheiterhaufen ging, schrie er: »Haut mir die Füße ab! Haut mir die Füße ab!« Und Philipp hörte von weitem diese Schreie; und er war vergnügt, aber er lachte nicht. … Philipp, seine vornehmen Diener, die Prinzen, Grafen und Ritter und die Damen waren da; der Bildner wurde mit einer langen Kette an einen Pfahl gefesselt, der mitten in einem feurigen Kreise von Strohbüscheln und Reisigbündeln stand, so daß der arme Sünder langsam braten mußte, wenn er sich, um dem gähen Feuer zu entrinnen, in der Mitte hielt. … die Arme gekreuzt und die lange Kette hinter sich nachschleppend, schritt er gegen das brennende Stroh und Reisig, und er warf sich aufrecht in die Flammen: »Seht, so sterben die Vlamen angesichts der spanischen Henker.
de Coster, Charles. Uilenspiegel und Lamme Goedzak (S.66-67). Subach. Kindle-Version.
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