Samstag, 7. Mai 2011

Fredie sei Dank!






Ein Hoch auf Fredies Büchershop!

Auf Alfred Lang, den Bücherwurm, so unterzeichnet er.
Liefert der doch aus Geretsried Otto Hahns "Mein Leben" gebraucht für 0,69 Euro + 3,- Versand.
Eigentlich geht das gar nicht.
Es geht aber doch, weil der Fredie seinen Laden auch bei amazon betreibt und das Inkasso amazon machen läßt. Da gewinnen offenbar beide. Erstaunlich. Ich werde ihm trotzdem noch einen echten Preis überweisen.
So ein Buch bekommt man im Realladenantiquariat so leicht nicht.
Es erschien im Todesjahr Hahns 1968, an das Erscheinen kann ich mich nicht erinnern, obwohl ich das ganze Wochenende las. Im abgesonderten Dachzimmerchen im Bett meiner Freundin. Die tat desgleichen. Die ganze ZEIT und den restlichen SPIEGEL an einem Sonntag im Bett. Das Zimmerchen war so klein, daß sonst fast nichts hineinpaßte, außer einem Zwergenstühlchen, einem kleinen Kleiderschrank und eben noch das Couchbett. Und in ZEIT und SPIEGEL erschien wohl nur eine Randnotiz zum Tode Hahns und zu seinen Lebenerinnerungen.
Kein Wunder, bei Hahn, dem Bauernenkel, heißt es eingangs:
" Redlichkeit, Fleiß, Bildungsdrang verhalfen meinen Eltern bald zu einer gutbürgerlichen Existenz."
Das war ja sterbenslangweilig.
Das Jahr 1968 stand ganz im Zeichen des halbintelligenten, lebensunerfahrenen Krakeelers Dutschke, der von ZEIT und SPIEGEL hochgejubelt wurde.

Freitag, 6. Mai 2011

Wäre er nicht besser tanzen gegangen?






Natur pur: Offenbar haben die ersten jungen Amseln das Nest verlassen, diesen Jungvogel erwischte die Katze





' " Von Natur sind jedenfalls Frau und Sklave unterschieden; denn die Natur geht nicht sparsam vor und stellt nichts von der Art her wie die Schmiede das (vielfältig verwendbare) Delphische Messer, sondern jeweils einen Gegenstand für jeweils einen Zweck. ... Deswegen sagen die Dichter: " Es ist wohlbegründet, daß Hellenen über Barbaren herrschen", da Barbar und Sklave von Natur dasselbe ist.
'
Aristoteles , 1. Buch der Politik

Dieser gerühmte Herr war nicht nur ein sehr schlechter Naturwissenschaftler und hat die Entwicklung der Naturwissenschaften jahrhundertelang schlimm behindert, weil ihm und seiner Methodik geglaubt wurde, er steht auch für den frühen Mißbrauch des "Naturarguments", der bis heute andauert.
Seine Spezialität ist die "Zweckursache". Die Erfüllung eines Zweckes setze die Natur als Ursache ein.
Zweck des Sklaven sei, den griechischen Herren Muße zu verschaffen durch ihre Sklavenarbeit; dazu habe die Natur sie auch bestimmt:
denn " sie besitzen nicht das, was von Natur die Herrschaft ausübt " (Ebd., Grumach/Flashar S. 12).

Donnerstag, 5. Mai 2011

Wer denn früh aufsteht







Frühlingsgruß

Es steht ein Berg in Feuer,
In feurigem Morgenbrand,
Und auf des Berges Spitze
Ein Tannbaum überm Land.

Und auf dem höchsten Wipfel
Steh ich und schau vom Baum,
O Welt, du schöne Welt, du,
Man sieht dich vor Blüten kaum!

Eichendorff
(1788 - 1857)

Die Einsamkeit fehlt bei Eichendorff selten.

Mittwoch, 4. Mai 2011

‘Ich tue das jeden Tag.’






Platon auf dem Weg zu Dionys?





- 3.5. Internationaler “Tag der Pressefreiheit”
Kann man die fordern wie vor hundert Jahren?
Für den reinen Druckbereich wird man das unbedingt bejahen können, ja, müssen. Reiner Druckbereich will heißen: ohne Bilder. Bei Massenblättern, die mit Bildern aller Art hantieren, ist das zu hinterfragen.
Gleiches gilt für Radio und Fernsehen und ihre Verbreitung. Kochsendungen, Krimis, Schwatzrunden, Fußball. Eine fabelhafte Kabelfirma schaltet nach und nach alles ab, was nicht ins geistige Schema der Hauptkundschaft paßt: Musique3 aus Brüssel letztes Jahr, jetzt Radio4nl aus Holland.
Pressefreiheit, so meinte Paul Sethe einst, sei die Freiheit von 300 reichen Leuten, ihre Meinung schreiben zu lassen. Das war sehr zugespitzt. Heute schreibt, spricht und filmt ein unüberschaubares Heer von Journalisten nach Gutdünken, nach Meinung des Chefredakteurs und nach Maßgabe der Auflage und der Quote, auch im öffentlich-rechtlichen Bereich. Alle schielen auf ihre Einheits-Meinung und auf die größte Konsumentengruppe. Daher sinkt das Niveau ständig.
Wie lange kann es sinken? Wozu wird es führen? Welche Chancen haben Schulen, wenn große Teile der Massenmedien täglich an Desinformation und Unterhaltungsverblödung arbeiten?
Trübe Fragen, die schwer zu beantworten sind.
Es fehlt an Wettbewerb und an Alternativen. Hier könnte sich am meisten bewegen. Ein zensurierender Platon auf dem Thron, wie er es in Syrakus auf den Weg bringen wollte, ist keine Alternative.
Mehr Möglichkeiten bietet das Weltnetz. Man ist nicht mehr auf die deutschen Einheitsmedien allein angewiesen. Für den reflektierten Nutzer ist der Gewinn groß. Für die Entwicklung des Großen und Ganzen fällt dieser Einfluß gering aus. Aber etwas anderes ist nicht zu haben. Man muß sich mit den halbvollen Glas begnügen. Die Pressefreiheit hat nicht zu massenmedialer Qualität geführt, im Gegenteil. Die Erwartungen waren zu hoch geschraubt, die Hoffnungen haben sich nicht erfüllt. Damit muß man eben leben.
Die Presse- und Informationsfreiheit selbst ist ein hohes Gut und unverhandelbar. Die Forderung danach ist vor allem in Autokratien und Diktaturen unvermindert bedeutsam. In den Massendemokratien mit verwirklichter Pressefreiheit muß man die bevormundenden Meinungsmacheroligarchien in Kauf nehmen.

- “Ein weiser Rat an Zeitungsleser .
Zu "Aus ohne Schluss - Bei Sarrazin zieht die SPD Register statt Konsequenzen": Es bleibt ein weiser Rat an jeden Zeitungsleser: Lies nie Berichte über ein Ereignis, an dem du selbst beteiligt warst - dein Vertrauen in die Welt der Nachrichten könnte dauerhaft beschädigt werden! ... anstatt zu berichten. " DR. KLAUS VON DOHNANYI, HAMBURG …” FAZ 3.5.11 LB

- “Ich sagte einem Fernsehjournalisten, ich würde nicht gern über Dinge sprechen, von denen ich zu wenig verstehe. ‘Warum?’ fragte er, ‘Ich tue das jeden Tag.’ “
Dipl.-Phys. Dr. Hermann Hinsch, Radioaktivität. Aberglaube und Wissenschaft, 2010, S. 1

Dienstag, 3. Mai 2011

Braucht nicht mehr nachzuladen






So blödelten Greser&Lenz 2002




Man hatte länger nichts von dem islamistischen Massenmörder gehört, jetzt wurde er endlich aufgespürt und erschossen. Hinter 4-Meter-Mauern mit Stacheldraht hatte er sich auf einem großen Anwesen neben der pakistanischen Militärakademie von Abbottabad nahe Islamabads niedergelassen - als Krimineller wohnt man am sichersten neben der Polizei.
Sehr viel wird sich nicht ändern, dazu brütet der Islam, besonders in Pakistan, zu viele Fanatiker aus, aber das Ende charismatischer Führerfiguren sollte man auch nicht unterschätzen. Man erinnere sich an Hasan-i Sabbah und die Assassinen.

Christliche Ideologen wie der Papst und der EKD-Vorsitzende sollten besser schweigen, statt den Umstand der Tötung dieses Verbrechers zu bedauern.
Um Pakistan muß man sich weiter sorgen, nirgendwo herrscht der Islam brutaler, nirgenwo treibt der Geheimdienst ein so offensichtliches Doppelspiel.