Mittwoch, 20. Juli 2011

Abschaffen? Aufgehen!






Antonio Delogu, sardischer Jurist und Philosoph, ist übrigens der Auffassung, Europa (nicht EU) leide an fehlendem Selbstbewußtsein und hasenherziger Courage




- Nachdem bereits jahrzehntelang durch Niveauabsenkung in NRW das Gymnasium inhaltlich abgeschafft wurde, soll jetzt die Realschule folgen. Sie soll mit der Hauptschule in den nächsten Jahren zusammengelegt werden.
Aber nein, was sage ich da. Die Hauptschule soll aufgehen in einer neuen, besseren Schule. Keineswegs soll die Realschule abgeschafft werden.

- Alle Beine sind gleich. Könnte man nicht endlich Kreis- und Landesliga zusammenlegen? Schieds- und Linienrichter wählt der Landtag.

- Gelegentlich hört man die Behauptung oder Vermutung, Deutschland schaffe sich ab.
Hat denn das ewige Rom sich abgeschafft? Es hat sich verändert, seit die Vandalen und Goten es eroberten.

- Hat denn Preußen sich abgeschafft? Das war Wilhelms Befürchtung 1871. Bismarck konnte ihn überzeugen, daß Preußen zu Deutschland würde, daß die Deutschen Preußen würden. Wie ist es denn gekommen? Preußen, wo ist es? Wo sind die Preußen?

- Deutschland geht auf in Europa, so hätten es gern Paris, Brüssel und Rom und noch andere mehr. Berlin sagt ja. London lächelt.
Wilhelm I. hat seinerzeit nur "jein" gesagt.

Dienstag, 19. Juli 2011

Von der Bedeutung der Geisteswissenschaften





Wir denken uns mal was Schönes und finden es auf Samoa



“ Ebenso stehen unsere Kinder einem halben Dutzend moralischer Forderungen gegenüber: einer einheitlichen Moral, aber einer doppelten Geschlechtsmoral für Mann und Frau, ferner Richtungen, die für Freiheit in der Ehe eintreten … alle die Möglichkeiten gesellschaftlicher Unsicherheiten ziehen an den Augen der heranwachsenden Kinder vorbei … Dem samoanischen Kind bietet sich kein solches Dilemma. Der Geschlechtsverkehr ist eine natürliche, angenehme Sache; die Freiheit, mit der er betrieben werden darf …”
Margret Mead, Jugend u. Sexualität in primitiven Gesellschaften, Bd. 1: Kindheit und Jugend in Samoa, 1928, S. 69  

NATUR und FREIHEIT kommen da zusammen auf Samoa, und dort, woher Mead kommt, aus dem industrialisierten, zivilisierten Norden, dort ist alles schwierig und kompliziert. So schwierig und kompliziert wie bei Rousseau:
“ Mein erhitztes Blut erfüllte mir das Gehirn unaufhörlich mit Mädchen und Frauen … Ich suchte dunkle Allen, abgelegene Orte auf wo ich mich von weitem den Personen weiblichen Geschlechtes in dem Zustand zeigen könnte, in dem ich hätte bei ihnen sein mögen. …”
Rousseau, Bekenntnisse

Die Zivilisation verdirbt eben alles, so Rousseau, und auf Samoa ist der “Geschlechtsverkehr eine natürliche, angenehme Sache”, so Margret Mead.  
Und die Samoaner waren alle so nett. Hier kommt Freud ins Spiel und seine beiden Haupttriebkräfte EROS und THANATOS. Die beiden teilen sich die Energiebeträge: je mehr der eine hat, desto weniger der andere. Fließt also viel Triebkraft in den Todestrieb THANATOS, dann wird viel Aggressivität frei. Fließen 90% Triebkraft in den EROS, dann wird alles paradiesisch, nett und freundlich. Wie auf Samoa.
Also, so die Marxo-Freudianer, verbessern wir die Gesellschaft durch viel Sex und fangen schon bei den Kindern damit an.
Das war Teil der “Kinderladenbewegung”, deswegen gingen Cohn-Bendit  und Kumpane in den Kindergarten, was in  Der große Basar (Gespräche mit Michel Lévy, Jean-Marc Salmon, Maren Sell. Trikont, München 1975) dokumentiert ist. In einem Fernsehinterview aus den 70ern bekennt er sich zum revolutionären Sex mit den 4-6 Jährigen, aber auch die ganz Kleinen (12-16 Monate alt) "kitzelte" er sehr gern, wie er selbst sagt. Dieses Interview wurde von finsteren, reaktionären, wahrscheinlich faschistischen Kräften ins Internet gestellt: www.youtube.com/watch?v=iBUPliIHHMs
Es wurde, so die Notiz inzwischen, von ARD, ZDF u. RTL gelöscht.

Margret Meads Bücher wurden Klassiker, auch Schulbuch-Klassiker im Auszug, sie sind es teilweise immer noch, obwohl u.a. Derek Freeman in "Margret Mead and Samoa - The Making and Unmaking of an Anthropological Myth", dt. "Liebe ohne Aggression", Meads Angaben als weitgehend erfunden entlarvt haben. Das Märchen von der sexuellen Freizügigkeit der Samoa-Jugend hatten Mead zwei phantasievolle, angeregte samoanische Mädels eingeflüstert. 1850 war Samoa im übrigen schon weitgehend christianisiert.

Aber so arbeiten weite Teile der Geisteswissenschaften. Jemand setzt eine Mär in die Welt und der Unsinn wird endlos abgeschrieben und weitergesponnen und lebt in den den Journalisten- und Politikerköpfen lange fort. Und richtet manchmal großen Schaden an. Wie im Falle der Margret Mead, des Siegmund Freud, des Wilhelm Reich, des Cohn-Bendit, konkret-Röhl, Herbert Marcuse und vieler mehr.

Montag, 18. Juli 2011

Der gute Kern in Nippon







- Japanische Kernkraft:

“Kans energiepolitische Wende kam überraschend. Sie war offenbar eine persönliche Idee des Regierungschefs, die er nur mit engen Vertrauten angesprochen hatte; gegen das eigene Kabinett und gegen die eigene Partei. In einem auf Harmonie ausgerichteten Land wie Japan ist das tödlich. "Das ist nicht die offizielle Regierungslinie", sagte prompt Kabinettssekretär Yukio Edano, ein Vertrauter Kans. Edano sprach gar von einem "Wunschtraum" des Regierungschefs. Der Wirtschaftsminister, der Handelsminister, der Finanzminister - alle wichtigen Mitglieder des Kabinetts distanzierten sich bis Freitag öffentlich vom Regierungschef. Der Verband der Industrie schloss sich der Kritik an Kan an. Die Wirtschaftszeitung "Nikkei" meldete in ihrer Morgenausgabe am Freitag, dass 40 Prozent der japanischen Unternehmen möglicherweise Teile ihrer Produktion ins Ausland verlagern würden, weil sie um die Energieversorgung fürchten. Kan ist isoliert. “ FAZ 18.7.11

"Eigene Regierung wendet sich gegen Kan
Die Ankündigung des japanischen Ministerpräsidenten Kan, Japan aus der Atomkraft herausführen zu wollen, stößt auf Widerstand unter seinen engen Vertrauten: Laut Kabinetts-Staatssekretär Edano sind Kans Aussagen nicht „offizielle Regierungslinie“.
FAZ.NET Politik14. Juli 2011, 16:14


- Wenn man an die Physiker Schellnhuber und Merkel denkt, an die Deutsche Physikalische und die US-amerikanische Physikalische GesellschafT - alle glauben sie an eine selbstgestrickte CO2-Legende - dann hat man nicht den Eindruck, daß das Physikstudium automatisch für einen klaren Kopf sorgt.

Sonntag, 17. Juli 2011

Rousseau, der Frosch und sein Enkel






Vielleicht der Inbegriff des Guten und Edlen: der natürliche, durch und durch unmenschliche und unzivilisierte Laubfrosch.
Er atmet zwar CO2 aus, fährt aber nicht Auto.
(Hier ein halbstarkes Exemplar aus diesjähriger Schöpfung.)



Was macht man, wenn man eine wache Intelligenz besitzt, eine vitale Phantasie, starken Mitteilungsdrang, Unlust, einer geregelten Tätigkeit nachzugehen, und Unzufriedenheit mit allem und jedem empfindet? Man gibt seine fünf Kinder ins Findelhaus, schreibt über die richtige Erziehung und wird Kulturkritiker und Weltverbesserer. Wie Rousseau.
"Alles ist gut, wie es aus den Händen des Schöpfers der Dinge hervorgeht; alles entartet unter den Händen des Menschen. Er zwingt ein Land, die Erzeugnisse eines anderen hervorzubringen, einen Baum, die Früchte eines anderen zu tragen. Er vermengt und vertauscht die Klimaverhältnisse, die Elemente und die Jahreszeiten. …”
Rousseau, Emil oder über die Erziehung

Wirklich abscheulich, diese Menschen.
Ich zum Beispiel, statt den liebenswürdigen Geschöpfen des Schöpfers, den Zecken und Grasmilben, eine freundliche Heimstatt zu geben, vernichte sie fast täglich. Wie grausam ist der zivilisierte Mensch.
Das war früher ganz anders. Der Mensch sei von Natur aus gut, verkündet Rousseau, der Wilde sei edel. Erst die Zivilisation mache ihn zum Ungeheuer, der Pflanzen pfropft und Handel treibt.
Und CO2 erzeugt! Gipfel des Moströsen! Er fährt Auto und erzeugt Strom!
Gut, daß Rousseau das nicht mehr erlebt hat. Aber Schellnhuber, der Chef der Potsdamer Klima-und-Welten-Retter (PIK), muß sich noch mit dieser Menschenbrut herumschlagen. So beredt wie sein Urgroßvater Rousseau ist Schellnhuber nicht, aber an Blödsinnsproduktion ebenbürtig. Rousseau wäre zufrieden.

Samstag, 16. Juli 2011

Geh'mer Radionuklide naschen im Bad





Bild: http://de-de.facebook.com/heilstollen.gastein


"Der Landwirt in Fukushima hatte seine Tiere nach der Atomkatastrophe zwar im Stall gehalten und so vor radioaktivem Niederschlag geschützt. Doch das Heu lag unter freiem Himmel, als im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi die Reaktorkerne schmolzen – 75.000 Becquerel Cäsium pro Kilogramm maßen die Fachleute jetzt. Sechs Rinder der Farm sind im Juni und Juli ohne Kontrollen verkauft und vermutlich zum großen Teil verzehrt worden. ..." (FAZ 15.7.11 Germis)

Das erinnert an die bayrische Molke 1986. Von Tschernobyl wehten flüchtige Radionuklide herüber, die schnell verschwanden.
“Erhalten blieb uns Caesium 137, denn das hat eine Halbwertszeit von 30 Jahren. Zwar kann der menschliche und tierische Körper damit nichts anfangen und scheidet es bald wieder aus, wenn er es mit der Nahrung zu sich genommen hat. Dadurch ist es aber nicht weg.” (Dr. Hermann Hinsch, Radioaktivität u. Aberglaube, S. 47)
Die Kühe fraßen das bestrahlte Gras, in der Milch war es dann enthalten, im Käse und stärker dann in der Molke aus der Käseherstellung, die in der Regel verfüttert wird, in diesem Fall aber nicht wegen der enthaltenen 6.000 Bq/kg Caesium 137. Die harmlose Molke wurde dann durch kenntnislose Redakteure und grünfanatische Aktivisten zum Menschheitsfeind deklariert und auf Güterwagen hin- und hergeschickt, bis in einem millionenschweren Abrakadabraverfahren mit Ionentauschern die Sache langweilig geworden war und in der Schublade verschwand. (Vgl. Hinsch, S. 48ff.)
Die Molke soll jetzt im Kyffhäuser ruhen. Vielleicht ist dort auch noch etwas Platz für japanische Kühe?
Bestimmt aber im großen Radon-Heilstollen von Gastein, dort werden die Radionuklide zwecks Gesundheitsverbesserung auch inhaliert mit bis zu 166.000 Bq pro Kubikmeter Luft.
Oh Schreck! Nachbarin, ihr Fläschchen!