Mittwoch, 27. Juli 2011

Lassen wir einfach unter den Tisch fallen, den Stadteffekt, merkt doch niemand















Hier steht jetzt auch, Herr Temme sei bedankt, das Kowatsch-Diagramm. Die Überzeichnung durch die Wetterbeamten zeigt sich in der oberen Kurve, darunter die um den Stadtwärmeeffekt korrigierte dunkelblaue Kurve.
Die gestrichelte Linie gibt den langjährigen Mittelwert an, um den die tatsächlich gemessenen Temperaturen schwanken.
Die untere steigende Gerade widerspiegelt die zunehmende Bebauung des Landes und die Ausdehnung der Städte.



Die Ameisen schwärmen - nicht alle, die Arbeiterinnen bleiben schön unten, die viel größeren, geflügelten Geschlechtstiere machen sich davon, Geschlechtlüsten entgegen.
Ich schwärme ja für ein paar Grad mehr - um 17h sind es 14°C



- Wes Brot ich eß, des Lied ich sing, das gilt für Angestellte und für Beamte besonders. Staatsbeamte können sich dabei fast alles leisten, auch bei der Steuerverschwendung, siehe die Berichte der Rechnungshöfe. Der Sommer ist kühl und verregnet. Was trompetet dreist der Dt. Wetterdienst DWD? :

“Temperatur steigt auch in Deutschland

Das Jahr 2010 war kein gutes Jahr für den Klimaschutz. Der Trend zur Erwärmung setzt sich weltweit fort - auch weil die Industrieländer erfolgreich die Luftverschmutzung bekämpfen. …” FAZ 26.7.11

Josef Kowatsch verfolgt seit Jahren die Daten des DWD und korrigiert sie um den Wärmeinseleffekt. Der entsteht durch die Verstädterung. Stein und Asphalt nehmen viel mehr Wärme auf als Wald und Wiese und speichern sie auch länger, weil die Verdunstungskälte der Vegetation wegfällt. Mit der Ausdehnung der Städte und Verkehrswege stehen immer mehr Meßstationen nicht mehr in der Natur, sondern beispielsweise auf einem Flugplatz. Dort ist es ein paar Grad wärmer, weswegen entsprechend gesonnene Institute diese Meßstellen bevorzugen und andere in der Vegetation sogar aussondern. So wird manipuliert.

Für den Zeitraum 1880 bis 2010 hat Kowatsch einen Wärmeinseleffekt von 1,29°C ermittelt und die Datenkurve des DWD entsprechend korrigiert. Die Tendenz ist seit einigen Jahren nach unten gerichtet und liegt etwa 1° unter dem langjährigen Mittelwert von 7,8°C.

Dienstag, 26. Juli 2011

Der Staat - eine europäische Erfindung







Friedrich Wilhelm von Brandenburg 1620-1688, regierend seit 1640; Gründung der Staatsbibliothek zu Berlin 1661
(Bild: Govert Flinck / Wiki.)






- Der Staat, man muß es zugeben, hat nicht nur schlechte Seiten. Was sich da im nachmittelalterlichen Europa entwickelte und in den Nationalstaaten mit effizienter Verwaltungsmaschine eine Reifeform fand, beendete die tägliche Gewalt des Fehdewesens und der ständigen Überfälle und Übergriffe in Stadt und Land. Ähnlich lobt schon Ailios Aristeides um 143 die Befriedung selbst Kilikiens durch das römische Heer, lobt er die Pax Romana.
Die zwischenstaatlichen Kriege blieben zwar, aber geschickte und gewillte Politik konnte und kann lange Friedensperioden ermöglichen.
Unreife Staaten und gescheiterte Staaten bedeuten nicht nur tägliche Gewalt allüberall - siehe Afghanistan, Pakistan, Kongo, Haiti - sie stehen auch Pate bei allen Nöten der Gesellschaft. Die somalische Hungersnot gehört dazu. Eine angespannte Versorgungslage durch wenig Regen gibt es zwar auch beim somalischen Nachbarn Äthiopien, aber der Zentralstaat war in der Lage - und hat es auch getan - Vorsorge zu treffen. Das staatlich gescheiterte, von islamischen Banden beherrschte Somalia konnte das nicht.

Interessant und lehrreich ist die Entwicklung des preußischen Staates unter dem calvinistischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm (“Großer Kurfürst”), den man den preußischen Staatsgründer nennen könnte.

Montag, 25. Juli 2011

Stop making sense








Byrne gibt den Psycho-Killer





Allerhand merkwürdige Menschen gibt es, und solche wie Strauss-Kahn, in Frankreich und Amerika mit Vergewaltigungsvorwürfen konfrontiert, zeigen, daß auch hochintelligente Menschen reifen Alters ihre neurotischen und psychotischen Antriebe nur schwer kontrollieren können. Sie werden aber schon früh auffällig, bei Strauss-Kahn ist die Liste ellenlang, und bei psychotischen Gewalttätern ist es meist ebenso. Sogenannte “Amokläufer” haben stets eine lange Vorgeschichte ihrer Taten, die aber von ihrer Umgebung nicht ernstgenommen wird. Hier gibt es etwas zu tun; dazu gehört auch die Datenvorratsspeicherung als ganz einfache Maßnahme.

Natürlich gilt immer, was schon Homer dichtete in der ILIAS und Goethe im Faust:

“Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen,
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.”

Noch unterhaltsamer ist es offenbar für ein Massenpublikum, Mord und Totschlag in Nahaufnahme zu sehen, in den zahllosen Kriminalfilmen, von denen zahllose Kriminalschreiberlinge leben. Zum Todesgenußfamiliensonntagabend beim “Tatort” kommen seit dem Internet noch die Totschlags- und Kriegsspiele wie “World of Warcraft” und “Ego-Shooter” hinzu, die wohl vorzugsweise von Knaben und jungen Männern gespielt werden. Diese Gruppe sieht nicht nur gerne das Blut fließen, sie lieben auch das aktive fiktive Töten. Bei den meisten bleibt das harmlose Phantasie, aber Männer wie Strauss-Kahn und andere Psychopathen sind stets in Versuchung, ihre Phantasien mit der Realität zu vermischen. Im schlimmsten Fall inszenieren sich Ego-Shooter-Spieler als reale Ego-Shooter. (Vgl. auch: Hemingway: „Ich töte gerne“, s. Blogeinträge u.a. 6.4.09 u. 29.8.10).

Diese Mord-Inszenierungen können sie wochenlang genießen, weil die Unterhaltungsmassenmedien pausenlos darüber senden. Für besonders schlimme Psychotiker dürfte schon allein diese Medienberühmtheit sehr verlockend sein. Das scheint beispielsweise bei dem Mörder John Lennons der Fall gewesen zu sein. Lennons Witwe Ono war so geschmacklos, die blutbespritzte Brille mediengewieft auf den nächsten Plattenumschlag zu setzen. Aber auch die Schuljungenmörder haben sich vor ihren Morden im Internet in Pose gezeigt zum Medienruhm. Der US-polnische Mathematiker und Bombenattentäter Ted Kaczinsky verfaßte sein UNA-Bomber-Manifest gegen die Industriegesellschaft.
Es gehört zu den modernen Mediengesellschaften, daß sie zwischen sinnvollen und konstruktiven Taten und destruktivem, gar mörderischem Verhalten keinen Unterschied in der Länge der Berichterstattung machen, gar, daß sie Mord und Totschlag bevorzugen, weil die Wirkung stärker ist. Manchmal haben einzelne Journalisten Zwischenfälle inszeniert, um sie den Sendern besser verkaufen zu können.
Keine schöne Entwicklung der Mediengesellschaft. "Stop making sense", könnte das Motto lauten.

PSYCHO KILLER
I can't seem to face up to the facts
I'm tense and nervous and I
Can't relax
I can't sleep 'cause my bed's on fire
Don't touch me I'm a real live wire

Psycho Killer
Qu'est-ce que c'est
fa fa fa fa fa fa fa fa fa far better
Run run run run run run run away
Psycho Killer
Qu'est-ce que c'est
fa fa fa fa fa fa fa fa fa far better
Run run run run run run run away


Talking Heads , Stop making sense / BYRNE, DAVID / FRANTZ, CHRIS / WEYMOUTH, TINA / www.lyricsfreak.com/t/talking+heads/psycho+killer_20135071.html
youtube.com/watch?v=REJ2qdZ_LRU&feature=related

Sonntag, 24. Juli 2011

Zurück zum Spinnrad




Wie steil die Zapfen heute wieder stehen - bei 13° mittags und Dauerregen


- Dem Ingenieur ist nichts zu schwör - das haben wir seinerzeit schon in Entenhausen gelernt bei Daniel Düsentrieb. Seit Archimedes hat sich das bestätigt. Das liegt am Fach - entweder die Maschine läuft, oder sie läuft nicht.
Ganz anders liegen die Dinge im Papierreich der Platon, Aristoteles und Co. Man sieht es dem Papier nicht an, ob es ein Heidegger besudelt hat (im Fall der Rektoratsrede) oder ein Madariaga sinnvoll beschriftet. Und meist liegt es nur herum oder steht in der Bibliothek.
Gelegentlich kommt ein Marx daher und will den Funktionstest für seine giftigen, scheinbar realitätsnahen Phantastereien machen. Das wird dann teuer - Abertrillionen an Vermögen kostet das, Hekatomben von Toten.
Jetzt rüsten die Ritter der Philosophischen Fakultät erneut zum Zug der Lemminge. Es sind allerdings keine Kaliber wir Marx, es sind eher Ritterlein von der traurigen Gestalt, die im Zeichen der Windmühle antreten. Das mindert die Gefahr aber nicht, denn der Wohlstand, den die Arbeit der Ingenieure schuf, ließ die Zahlen der Lehrstühle in der PhilFak explodieren. Zwei oder drei Herumdenker privat auf dem Markt in Athen - das brachte Athen nicht um; aber Millionen davon im Öffentlichen Dienst mit Pensionsberechtigung? Da darf man gespannt sein, wie das ausgeht.
Einer dieser anmaßenden Papier-Wichte, kenntnisarm, aber meinungsstark, die gegen Wohlstand und Moderne anrennen, ist der Herr Harald Welzer, der just wieder unschuldiges Papier vergewaltigt hat. Mit der Heinrich-Böll-Stiftung im Rücken und dem Gehalt der rotgrünen Kaderschmiede KWI in Essen unter dem Hintern konnte er seinen destruktiven Phantasien in dem Pamphlet " Mentale Infrastrukturen. Wie das Wachstum in die Welt und in die Seelen kam " freien Lauf lassen. Ein wahrer Schreibtischtäter. Aus Steuermitteln bezahlt. Einer von vielen "Kulturwissenschaftlern". Mit seinem KWI-Chef schrieb er zuvor das Klima- und Krisenbuch "Das Ende der Welt, wie wir sie kannten". Sie wollen zurück in eine vorindustrielle Stillstandswirtschaft. Sie werden in ihrer Großzahl und alimentiert mit Beamtenbezügen nicht nachlassen, bis alles in Scherben fällt.

Samstag, 23. Juli 2011

15°C, im Hochsommer






Salvador de Madariaga y Rojo

Feine Parlamentsironie: Ein Gebäudeteil des Europäischen Parlaments in Straßburg trägt seinen Namen (abgekürzt: SDM).
(Bild: Wiki.)




- 14 Uhr: 15°C, im Hochsommer. Schauer. Und was sich gestern schon andeutete, hat sich heute bestätigt: Der Reviergesang ist erstummt. Schweigen im Walde …
Aber Wissenschaftsexistenzen wie Schellnhuber schwafeln weiter von der Klimaerwärmung, zusammen mit der rotgrünen Angela Merkel; die hat gerade den UN-Sekretär aufgefordert, die “Klimaerwärmungsfolgen” in seinem Bericht besonders zu gewichten.
Schellnhuber, Merkel, Münchener Rück und Kumpane lassen so schnell nichts aus, um die Katastrophenglocken zu läuten. Gut gefiel ihnen die verheerende Wirkung von Hurrikanen, um die Versicherungsprämien zu erhöhen und ihr politisches Süppchen darauf zu kochen:
‘Je wärmer das Meer, desto größer das Wirbelsturmrisiko. Sollte man meinen. Mark Saunders und Adam Lea vom University College in London haben ein darauf aufbauendes statistisches Modell entwickelt, das für die Analysen zusätzlich mit Winddaten aus den Jahren von 1950 und 2005 gefüttert wurde. Ergebnis: "Die deutliche Zunahme der Hurrikanaktivität zwischen 1996 und 2005 über dem tropischen Atlantik ist zu ungefähr vierzig Prozent auf die lokale Erwärmung zurückzuführen." In Klimadaten gepackt: Ein um ein halbes Grad wärmeres Meer bedeute eine Häufung von Hurrikanen um vierzig Prozent.’ (FAZ 31.01.2008)
Andere Forscher, die keine statistische Trickmaschine benutzten, fanden einen Zusammenhang mit El-Niño-Anomalien und mit dem westafrikanischem Monsun. (Ebd.)
Chunzai Wang und Sang-Ki Lee von der amerikanischen nationalen Forschungsbehörde Noaa schließlich betrachteten die durch die Erwärmung zunehmenden Scherwinde, die der Hurrikanentstehung entgegenwirken. Ihr Fazit: Je mehr Erwärmung, desto weniger Hurrikane. (Ebd.) Schade für die Münchener Rück!
Jetzt berichtet Horst Rademacher von einer Studie aus Princeton (Gabriele Villarini, "Journal of Geophysical Research", doi: 10.1029/2010JD015493), in der kurze und lange Hurrikane unterschieden werden. Villarini fand keine Tendenz bei den schweren Stürmen im Nordatlantik seit 1878; die Zunahme der kleinen Stürmchen seit 1970 führt sie auf die besseren Beobachtungsinstrumente zurück, insbesondere auf die Wettersatelliten, die lückenloser Wetterereignisse erfassen, während in der Zeit davor Seekapitäne und Piloten die Daten lieferten.
(Trügerische Statistik, FAZ 20.7.11)


- Ach, wie schön gesagt:
"Der Liberalismus ist die einzige Form zivilisierter Politik. Alles andere führt zu Ohrfeigen und (...) die enden in Schüssen und im Bürgerkrieg, einem Krieg, der das Volk ermordet. Heute ersetzt man das Wort Freiheit durch Demokratie, aber ohne Freiheit verfällt der menschliche Geist. Demokratie ist ein Bündel an Methoden, das auch wichtig ist, aber eben nicht so essenziell wie die Freiheit."
Madariaga, geboren am 23. Juli 1883: Glückwunsch!