Sonntag, 1. Januar 2012

Gute Vorsätze: Wird Benedikt Baptist?






Eine Ecke ist schon frei - prächtig, so kann es weitergehen!




Argentinien steckt nach der Krise von 2002 und dem folgenden Aufschwung nun in neuen Problemen: hohe Inflation von über 20%, wachsendes Haushaltsdefizit, Kapitalflucht, Lohn-Preis-Spirale. Warum schafft es das katholische Land nicht, stabile und solide Verhältnisse herzustellen?
Wie sieht das in Spanien, Portugal und Griechenland aus, die ebenfalls katholisch bzw. orthodox-katholisch geprägt sind? Auch Frankreich schneidet gegenüber den Nachbarn Holland und Deutschland deutlich schlechter ab wie die Wallonie gegenüber Flandern.
Der kulturelle Einfluß lastet zäh auf den Ländern. Der Katholizismus ist vertrauensselig und autoritätsgläubig und auf Glaubensunterhaltung durch weihevolle Messen und Reliquienschnickschnack gestellt. Erstaunlich, daß sich das so stark auf die Individuen und ihr Handeln auswirkt.

Im katholischen Staatsleben gilt das Gegenteil dessen, was der Protestant Jefferson so formulierte:

“ Vertrauen in die Männer unserer Wahl (...) ist allenthalben der Erzeuger von Despotismus.”
(zit. n. D. Claessens, Rolle u. Macht, S. 141f.)

Benedikt, Gesine Schwan und den Argentiniern mit ihrer neuen Erbdemokratie ins Neujahrsbuch.

Samstag, 31. Dezember 2011

Stein auf Bein








- 50 Jahre haben THE FISH nicht durchgehalten, aber der Chef Joe McDonald hat immerhin überlebt und ist 60 geworden, was bekanntlich in der Rockbranche eher selten gelingt. Aber mit ELECTRIC MUSIC FOR THE MIND AND BODY gelang 1967 eine musikalisch schöne Platte.

- Schirrmachers Feuilleton (FAZ) brilliert heute mit einem Wassertisch-Gespräch der Herren Dath, Zizek und Cohn-Bandit - da fehlen nur noch Marx, Bakunin und Wilhelm Reich.

- Die Jungs brauchen noch ein paar Millionen und haben SOME GIRLS von 1978 mit einigen ebenfalls alten Zugaben neu aufgelegt – oder soll das ein Hinweis darauf sein, daß die STONES nach 50 Jahren gedenken, im neuen Jahr die Frauenquote einzuführen?

- PRODI steht auch zu seinen alten Sachen. Er regierte Italien von 1996-98 und 2006-08 mit munterer Schuldenpolitik. Zwischendurch war er Brüsselkrat, wurde aber immer klarsichtiger, wie er gegenüber LA REPUBBLICA zeigte: „Das Direktorium von Frankreich und Deutschland hat Europa ruiniert, weil in Wirklichkeit nur Deutschland kommandiert.“ (FAZ 29.12.11)

Der Euro hat sich nicht als Einigungsfaktor der EU erwiesen, sondern als Spaltpilz. Darum ein Gläschen auf seine Abschaffung im neuen Jahr!

Freitag, 30. Dezember 2011

Nordfink und Wetterfrosch








Wegen der ausbleibenden Erwärmung zieht der Nordfink weiterhin nach Süden, und überwintert zum Beispiel in Odenthal; nur 3°C sind es hier, aber es liegt kein Schnee, die Futterlage ist also gut. Besonders gut wohl in dem großen Hartriegelbusch, denn dort halten sie sich gern zu vielen auf, ebenso wie die Meisen und Amseln. Übrigens hört man vereinzelt schon wieder den einheimischen Buchfinken.





“ 30.12.11 Eine Anmerkung zum Temperturmittelwert 2011
Weitere Klimaerwärmung oder Abkühlung.?
Der Deutsche Wetterdienst -DWD- hat gestern den Jahresmittelwert 2011 für Deutschland mit 9,6C bekanntgegeben. Nach DWD-Meinung, sei das eine Bestätigung der Erderwärmung. In Wirklichkeit liegt dieser Wert wieder unter dem Wert des Jahres 2000, damals 9,9C für Deutschland. Da alle elf Jahreswerte seitdem darunter liegen, kann es logischerweise keine Fortsetzung der Erwärmung sein, sondern allenfalls eine Stagnation mit leichtem Rückgang.
Die richtige, wahrheitsgemäße Meldung hätte lauten müssen: Der
Jahresmittelwert von 2011 mit 9,6 Grad C bestätigt den seit über einem
Jahrzehnt anhaltenden leichten Temperaturrückgang. In internen Mails gibt der DWD das durchaus zu: "...Weltweit war 1998 das wärmste Jahr und in Deutschland war es 2000. Das ist kein Geheimnis und das darf auch jeder wissen..." Es fragt sich nur, warum sorgt der DWD dann nicht dafür, dass es jeder erfährt? Warum gibt der DWD Falschkommentierungen an die Medien? Die Medien, weil sie Laien sind, verstehen derartige Meldungen so, dass die Erwärmung ungebremst weiter fortschreitet. Entsprechend werden ihre Zeitungsüberschriften sein.
Richtige Überschriften müßten sein: Die Erderwärmung stagniert, es wird seit über einem Jahrzehnt kälter.” Josef Kowatsch


Aber was sagen Mittelwerte schon aus? In der Stadt ist es wärmer, daher verzerrt die Verstädterung ohnehin jeden Mittelwert gegenüber 1800. Im Wald herrschen andere Temperaturen als auf der Wiese, und ganz unten, im Grasbereich, hat das kühlere Mikroklima zur Abwanderung von wärmeliebenden Arten geführt (Ameisen, Eidechsen und Schlangen; vgl. die Blogeinträge v. 22.1.11, 1.12.10, 4.2.10 u. 27.4.08).

Donnerstag, 29. Dezember 2011

KISMET macht nicht erfinderisch





"Der Islam - Die Religion der vollkommenen Ergebung" überschreibt Gustav Mensching das dem Islam gewidmete Kapitel in seinem Buch DIE RELIGION, Erscheinungsformen, Strukturtypen, Lebensgesetze, 1966 (Mensching hatte damals den Lehrstuhl für vergleichende Religionswissenschaft in Bonn inne)



“Der Islam – Korsett oder weiter Mantel?” überschreibt der Historiker und Islamwissenschaftler an der Hochschule Bremen, Alexander Flores, seinen Artikel in der NZZ v. 10.12.11.

Ist das eine sinnvolle Frage nach über tausend Jahren islamischer Geschichte? Der durch große Kriegszüge eroberte Reichtum gewährte den frühen Kalifen und Emiren viel Spielraum, um ihren persönlichen Interessen nachzukommen, auch durch Anstellung großer Begabungen wie Alhazen, Avicenna, Ibn Rushd und Razes, die oft als Leibärzte dienten. Dergleichen gab es überall auf der Welt, und besonders im Orient.
Das Beispiel Chinas verdeutlicht jedoch, daß diese Art der Begabungsauslese durch einzelne Potentaten nicht ausreicht, um eine eigenständige Wissenschaftsentwicklung zu begründen, trotz vieler Talente und Erfindungen.
Diese arabischen und persischen Begabungen konnten auch nicht aus griechischen Sackgassen herausfinden:
“Die Verschmelzung der Zahlenmagie Platos mit der Qualitätshierarchie des Aristoteles multiplizierte ihre Unsinnigkeit, von der sich die islamische Wissenschaft niemals befreien konnte.”
(J.D. Bernal, Die Wissenschaft in der Geschichte, London 1957, S. 205)
Auch in Europa waren die Anfänge der Wissenschaften lange im antiken und christlichen Glauben befangen und stockten, die Emanzipation davon bekam erst in der Renaissance neue Impulse.
Nur im Okzident und nur dort (vgl. Max Weber) und relativ spät, erst im Übergang zum 19. Jahrhundert nämlich, sind die für den Wohlstand wichtigen Natur- und Technikwissenschaften auf systematischer Grundlage entstanden und konnten sich entfalten.

Im islamischen Bereich entwickelten sich nicht einmal menschendarstellende Künste und keine Geisteswissenschaften, weil die jeweilige Korandogmatik alles andere erstickte oder einfach auslöschte.

In vielen Ländern gibt es heute den Islam und in verschiedenen Varietäten. Alle diese Länder befinden sich in einem recht erbärmlichen Zustand, zumindest, was die individuellen Rechte des Menschen betrifft. Das Korsett des Islam trägt innen Stacheln.

Leserbrief zu :

> 10. Dezember 2011, Neue Zürcher Zeitung Der Islam – Korsett oder weiter Mantel? Die gegenwärtige Islamkritik im Spiegel historischer Realitäten
Die heutige Kritik an menschenrechtlichen Defiziten und ideologischen Verhärtungen in muslimischen Gesellschaften ist nicht unbegründet. Allerdings stützt sie sich oft auf Vorstellungen, die sich im genaueren Blick auf die Historie als unrichtig oder zumindest zu wenig differenziert erweisen. Alexander Flores <

Dieser Leserbrief wurde von dem zuständigen Redakteur nicht nur nicht akzeptiert,
die bereits eingestellten kritischen Kommentare wurden sogar gelöscht.
So funktionieren Massenmedien.

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Und fahren kann er auch!




Ist er nicht süß?
(Bild: Hatsukari715 / Wiki.)



101 private Zulassungen für ein E-Auto gab es in 2011 - das muß sich ändern!
Im April 2011 testete die FAZ den Mitsubishi i-MiEV: gutes Raumangebot, Elektromotor ausreichend kraftvoll, handlich und wendig in der Stadt - prima.
Aber: Wenig Fahrkomfort, 100 km Reichweite, sieben Stunden Ladezeit. Das muß man eben in Kauf nehmen für ein E-Auto, mit dem man die Fußgänger so schön erschrecken kann, weil der Motor nur surrt. Für den Preis müssen wir uns noch etwas einfallen lassen - 35.000 Euro, das ist kein Pappenstiel. Aber wir kennen da die Gattin eines Schrottautoexporteurs, nette Dame, und die Kreditsachbearbeiterin in einer Landesbank, wir sind in der gleichen Partei, das wird schon gehen zu einem wohltätigen Zinssatz!

Damit es nicht 2012 heißt, es habe nur 101 private Elektroautozulassungen gegeben.