Freitag, 23. Oktober 2015

Sublim, wie sie's machen





Im Westjordanland ist erneut ein Palästinenser nach einer Messerattacke auf einen israelischen Soldaten angeschossen worden.“ DLF, Nachrichten, 23.10.15

Da die Handlung von dem Araber ausgeht, muß der Satz ihn als Akteur im Aktiv an den Anfang, in den Mittelpunkt stellen:

Erneut hat ein Araber im Westjordanland einen israelischen Soldaten mit einem Messer angegriffen. Er wurde mit der Waffe abgewehrt und angeschossen.

Daß der Araber passivisch als Opfer im Satz erscheint, verharmlost den Messerstecher. Da es sich zudem um eine Messerstecher-Terror-Kampagne handelt, zu der von arabischen Banden aufgerufen wurde, handelt es insgesamt um eine sprachliche Verharmlosung.
Wem dient sie? Den arabischen Terroristen, die bereits 18 Israelis ermordeten. Was verrät das über die Redakteure? Ihre anti-israelische Gesinnung. Ihr Werkzeug ist die ständige, hinterhältige Propaganda, die sich erst auf den zweiten Blick entdeckt.


















Donnerstag, 22. Oktober 2015

Kommunikationen sind das "Wesen"



Ja, Religionen unterscheiden sich. Man braucht nur den Zivilisationsstand rund um die Welt zu betrachten. Wie sich zB Usbekistan von Japan unterscheidet. Aber auch im Christentum gibt es Unterschiede. Karl-Heinz Menke hat sich damit beschäftigt in seinem Buch “Das unterscheidend Christliche”.

Der sog. Altprotestantismus vertraue auf die Verbalinspiration, daher stehe das Wort im Mittelpunkt. Am Anfang stand bekanntlich das Wort. Der Katholizismus hingegen identifiziere sich mit der “Wahrheit” des Jesus Christus. Deswegen trägt das Vorgängerbuch des Bonner Theologen Menke auch den Titel “Die Wahrheit ist Person”.
Der Neuprotestantismus ist archäologisch geartet: Was steckt unter der historischen Larve? Adolf von Harnack bemüht sich um das Abtragen der geschichtlichen Dogmen, um zum “Wesen des Christentums” vorzustoßen. Dies war 1841 der Titel der Feuerbach’schen Religionskritik.
Je mehr die Bibelforschung herausfand, desto stärker empfanden vor allem die protestantischen Theologen die Aufgabe, das Überzeitliche zu identifizieren. Zu nennen sind hier speziell Ernst Troeltsch, dem die innere Berührung mit Gott die Hauptsache des Christentums ausmacht, und der ‘Entmythologisierer’ Rudolf Bultmann. Insgesamt sind diese Denkbemühungen der christlichen Theologen recht eindrucksvoll, und sie reichen mit Küng, H.Urs v. Balthasar und Ratzinger bis in die Gegenwart.

Damit unterscheidet sich das Christentum insgesamt hinsichtlich intellektueller Produktivität von allen anderen Religionen der Welt, mit teilweiser Ausnahme vielleicht des Judentums. Dieses beschränkt sich fast gänzlich - Jude ist, wer eine jüdische Mutter besitzt - auf das eigene Volkstum, während das Christentum die ganze Welt eingemeindet. Ihm droht damit die Gefahr der Grenzenlosigkeit.


http://www.deutschlandfunk.de/das-religionsverstaendnis-von-rudolf-bultmann.886.de.html?dram:article_id=239309

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Vorsicht! Ironie!




Vorneweg: Ich bin eher ein Freund der gediegenen Sprache, ein Langweiler sozusagen. In Zeiten der Indezenz ist das nicht angesagt. Daher sind mir ein Ralf Stegner und ein Lutz Bachmann nicht die erste Wahl. Aber andere lieben eine drastische Wortwahl. Nun ja. Jeder nach seiner Fasson? Auch Ironie kann dazukommen. Das ist aber sehr problematisch. Uneigentliches Sprechen, das vom Hörer umgesetzt werden muß, um richtig verstanden zu werden, verstehen viele nicht. Und wahrscheinlich werden es mit der Absenkung des gymnasialen Niveaus immer mehr. Im Deutschunterricht sind Filme wie „Fack u Göhte“ Renner.
„Aber die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb“. Sagte laut FAZ der Autor Pirincci auf der Pegida-Kundgebung am Montag. Das ist offenbar ironische Regierungskritik: Er unterstellt Siggi-Pop, Linksaußen Heiko Maas und den anderen Berliner Herrschern, daß sie Leute wie ihn - Akif Pirincci - am liebsten in ein KZ einweisen würden. Das ist Satire. Geradezu harmlos, wenn man das mit Tucholsky vergleicht:
„Möge das Gas in die Spielstuben eurer Kinder schleichen. Mögen sie langsam umsinken, die Püppchen. Ich wünsche der Frau des Kirchen­rats und des Chefredakteurs und der Mutter des Bildhauers und der Schwester des Bankiers, daß sie einen bitteren, qualvollen Tod finden, alle zusammen. Weil sie es so wollen, ohne es zu wollen.“
Kurt Tucholsky, Werke Bd. 5, (Dänische Felder, Weltbühne 1927)


















Dienstag, 20. Oktober 2015

Stuhlregie











Sitzt bei der Schwätzsendung am Wochenende der Linksaußen neben dem Rechtsaußen. Das Bild war in der FAZ. Holt der Rechtsaußen Höcke die deutschen Farben aus der Tasche und hängt sie über die Stuhllehne. Findet der Linkaußen Heiko Maas gar nicht gut. Der FAZ-Kritiker auch nicht. Die Farben sieht er im Ursprung beim „Reichsbanner Schwarzrotgold“. Sie gehen aber auf das Hambacher Fest von 1832 zurück. Da ging es um die nationale Einigung. Darum sollte es auch heute gehen in der Abwehr der illegalen Eindringlinge.





Montag, 19. Oktober 2015

Wollte Ott die Gegenkandidatin ausschalten? Nein, nicht vorstellbar.


Der Mann ist mit 44 Jahren im besten Arbeitsalter. Als Maler und Lackierer besitzt er einen Beruf mit Nachfrage. Unser Maler macht Termine mit 5 Monaten Vorlaufzeit. Wenn der Anstreicher Frank S. seit vielen Jahren trotzdem den Arbeitslosen gibt und Hartz 4 bezieht, dazu Wohngeld etc., dann scheint es sich um einen Asozialen zu handeln, wie ihn der deutsche, völlig ausgeuferte Sozialstaat fast regelmäßig hervorbringt. Dieser arbeitsscheue Mann hat nun einen entsetzlichen Mordanschlag auf eine Kölner Kandidatin verübt, wobei er „wirre Parolen“ mit „Messias“ (Focus) gerufen haben soll. Dieser Asoziale ist ganz offenbar also über seine asoziale Mentalität hinaus auch geistig verwirrt, wozu auch das Attentat als solches gezählt werden muß, wenn man nicht annehmen will, daß der SPD-Kandidat Ott es in Auftrag gegeben hat, um die von der CDU unterstützte Gegenkandidatin Reker auszuschalten. Diese Annahme verbietet sich natürlich.

Aber eine andere Annnahme wird von interessierter Seite aufgebaut, nämlich, daß der asoziale Frank S. ein Rechtsradikaler sei. Das besitzt seine Logik. Denn die Linksradikalen brauchen Rechtsradikale. Und umgekehrt. Da es in Deutschland unterdurchschnittlich wenige Rechtsradikale gibt, muß auch jeder psychiatrische Fall für die linke Propaganda herhalten. Ziel dieser Propaganda ist es, alles, was nicht klar links ist, als rechtsradikal zu brandmarken. Aber die Reste der bürgerlichen Mitte, die das Links-Rechts-Schema für defizient halten, für ein durchsichtiges Dummie-Schema, entziehen sich dieser Propaganda. Gut so. Es gibt nämlich zwischen Linken und Rechten, von den Radikalen nicht zu reden, die goldene Mitte. Sollte man sie die schwarzrotgoldene Mitte nennen?