Dienstag, 11. Januar 2011

Haut den Lukas?







David Friedrich Strauß (1808-1874) - liest er gerade Hegel? Oder sein "Leben Jesu"?
(Bild: Wiki./Yorg)







- Lukas und der König: Es verdrießt mich immer etwas, wenn ich mich als Atheist um christliche Texte kümmern muß. Aber da ich dem Christentum neben Widrigkeiten auch zivilisatorische Früchte verdanke, tue ich es trotzdem.
Bei falscher Interpretation von LUKAS 19 muß man richtigstellen. Der da spricht:
" Doch diese meine Feinde, die nicht wollten, daß ich ihr König werde, bringt her und macht sie vor mir nieder. ", das ist derjenige, der auszog, die Königswürde zu erlangen.
Sonst würde auch gegen eine zentrale Aussage des Neuen Testaments verstoßen, die in Variationen in vielen Texten vorkommt, wer immer sie auch von den Frühchristen gerade geschrieben haben mag:
JESU REICH SEI NICHT VON DIESER WELT .
Diese zentrale Aussage ist von größter Bedeutung für die Trennung von kirchlicher und weltlicher Macht (vgl. u.a. den Investiturstreit). Diese Trennung ermöglicht dann die westliche Zivilgesellschaft, die die geistliche Herrschaft beseitigt und Pluralismus zuläßt.
Luther radikalisiert diese ZWEI-WELTEN-LEHRE in einer stoischen Denkbewegung:
Der Christ sei frei, auch wenn er in Ketten läge.
Der übergeordnete Kontext für das Gleichnis leitet ein:
“... denn des Menschen Sohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.”
Also sind Leute angesprochen wie der Sünder Zachäus, wie der dritten Knecht, dem im Gleichnis genommen wird, und auch, so muß man annehmen, auch wie der machthungrige und brutale König, der seine Feinde tötet, wenn er denn reuig wäre wie der Zöllner Zachäus.
Die Botschaft geht an die Verlorenen, die Figur JESUS will sie selig machen, also den "Weg Gottes" führen zum Heil.
Mag daran glauben, wer will.-
Bedeutsam ist hier im Kontext der antiken sklavistischen Gesellschaften die Abwendung von der Verherrlichung der weltlichen Macht und des weltlichen Reichtums, wie sie in allen antiken Gesellschaften gepflegt wurde, besonders augenfällig in Ägypten und Persien.
Die Herabsetzung von Macht und Reichtum fanden denn weltliche Herrscher absonderlich und bedrohlich, weswegen die Figur JESUS darauf aufmerksam machen mußte: Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.
Für den Atheisten, der auf die Geschichte und die Befreiung von der geistlichen Bevormundung blickt, sind das zentrale Aussagen, die eine pluralistische Zukunft öffnen.
Das verhält sich leider beim Mono-Text KORAN, wie ihn der dritte Kalif Uthman (644-56) zusammengestellt hat, genau entgegengesetzt. Der Text ist als solcher nicht nur unsäglich dumm, gemessen am NT, sondern auch die Verfassungsurkunde für geistliche und geistige Diktatur in ihrer schlimmsten, allerschlimmsten totalitären Form.
Aus diesem Grunde gibt es in den islamischen Ländern keine individuelle Freiheit, keine ernsthafte Wissenschaft, keine Demokratie, keinen Wohlstand. Der Koran ist das Kürzel für die jämmerlichen Verhältnisse in diesen Ländern.
Mustafa Kemal “Atatürk” erkannte das seinerzeit und entmachtete die Imame. Erdogan und die AKP sind dabei, dies rückgängig zu machen. Daß die Türkei heute besser dasteht als ihre Nachbarländer, ist hauptsächlich auf das Konto der Imamentmachtung zu buchen. Dadurch entwickelte sich ein Stückchen Zivilgesellschaft mit ihrer Wohlstandsdividende. In Persien geht der Lebensstandard seit der Machtergreifung der Klerikalfaschisten zurück.
Fernziel der Erdogan und Gül ist die Islamisierung Europas über die Geburtenrate der Einwanderer.
Daher sollte man sich auch als Atheist ein wenig für die ungeliebten christlichen Texte einsetzen.
Viele Christen sind in Unkenntnis ihres Neuen Testaments und der europäischen Geschichte nicht mehr dazu in der Lage.
Was Johannes 15 betrifft, so gehört die Verheißung von Lohn und Strafe im Jenseits zur unangenehmen Klapperei aller Religionen und Subreligionen. Aber hier im Diesseits ruft ein Jesus nicht zum Handabhacken oder gar zur Steinigung auf, nicht zum Religionskrieg. Das ist ein großer Unterschied zum Islam.

Man muß auch geflissentlich zur Kenntnis nehmen, welche ungeheure Entwicklung die christliche Theologie genommen hat. Während der KORAN als wortwörtliches Wort Allahs seit dem Mittelalter nur in nuancierender Paraphrase gedeutet wird, wurden die christlichen Texte historisiert und entmythologisiert (David Friedrich Strauß (1808-1874, Leben Jesu, Rudolf Bultmann (1884-1976). Auf katholischer Seite ist der Name Teilhard de Chardin (1881-1955) zu nennen und sein Buch “Der Mensch im Kosmos”, in dem versucht wird, die Darwinische Evolution und die christliche Heilsbotschaft zu verbinden.
Diese Theologen hatten Vordenker seit den Tagen Meister Eckeharts (1260-1328) und Wilhelms von Ockham (1290-1348). Diese “Selbstaufklärung” des Christentums muß man anerkennen, wenn dieser Prozeß auch holperig verlief und die Voltaires und Kants der Aufklärung kräftig Hilfe leisten mußten.
Nicht wenige christliche Theologen denken heute auch mit Anleihen bei Spencer Brown und Luhmann weiter.
In Ägypten erschien vorletztes Jahr eine bandreiche Widerlegung des Darwinismus durch einen Chemiker. Im islamischen Seminar in Kairo nimmt man das Wort “Evolution” gar nicht erst in den Mund.
Es macht nichts, wenn man Glaubenstexte wörtlich nimmt, viele Menschen bedürfen des Mythos. Aber es kommt darauf an, was man da wörtlich nimmt. Ob da wortwörtlich zur Brutalität aufgerufen wird. Auch da kann man dem Neuen Testament und seiner Textauswahl auch als Atheist den Respekt nicht versagen.

Die religionspsychologischen Auswirkungen sind ebenfalls zu beachten: die christlichen Länder besitzen Wissenschaft und Wohlstand. Selbst in Afrika sind die christlichen Bürger erfolgreicher, wie man beispielhaft an Botswana sehen kann.

- - 74 Peitschenhiebe + vier Jahre Gefängnis für junge Journalistin (26) , Menschenrechtsaktivistin und Bloggerin: Schiwa Nasar Ahari in Teheran verurteilt wegen oppositioneller Einstellung. Sie war im Sommer letzten Jahres verhaftet worden. (FAZ 10.1.11)
Die oppositionelle Anwältin Nasrin Sotudeh wurde zu 11 Jahren Haft verurteilt. (FAZ 11.1.11)

- - Pakistan: Ein Polizist erschoß vor einer Woche den Gouverneur Salman Teheeri, der sich gegen das pakistanische "Blasphemie"-Gesetz einsetzte; der K-St-A zeigt ein DPA-Bild von einer größeren Straßenkundgebung pakistanischer Anwälte, die ihre Sympathie für den Mord ausdrücken.
Das "Blasphemie"-Gesetz sieht für "Gotteslästerung", die Beleidigung des "Propheten" und die "Entehrung" des Korans die Exekution vor.

Montag, 10. Januar 2011

Mist-Picker






Der Frost ist wieder da - aber ein paar frühe Tulpen treibt es schon ans Licht













- Hinweis Dr. med. Fix zum Dioxin-Grenzwert:
" Der Grenzwert liegt bei 0,3 Picogramm; das sind 12 Stellen hinter dem Komma. Medizinisch spielt diese Zahl bestenfalls in der Homöopathie eine Rolle.
Nach dem Verzehr von „Bio“-Mistpicker-Eiern sterben und verblöden (Salmonellen-Enzephalitis) regelmässig Menschen in Deutschland; doch dieser Friedhof der Schweigenden ist aus dem medialen hysterischen Geschehen ausgeblendet. "
Die Dosis machts, wußte schon Paracelsus!

Ein Nanogramm (ng) sind 0,000 000 001 Gramm,
ein Pikogramm (pg) sind 0,000 000 000 001 Gramm.

- Das erste Abenteuer der Schöpfung erleben, wirbt sehr teuer (GEZ!) die ARD für eine Naturserie und zeigt zwei Orkas vor Eiskulisse. Das erste Abenteuer der Schöpfung und zwei Pinguinfresser vorneweg? Die Orkas heißen auch "Killerwale", kein Delphin ist vor ihnen sicher. Ihre Jagden auf 'Babywale', die bei der Mutter schwimmen, sind mehr blutig als abenteuerlich.

- Kleist hatte keine Angst vor Blut, ob "Penthesilea" oder "Hermannsschlacht"; in fünfzehn Stücken endet die junge Hally, erdolcht von Theuthold, ihrem Vater. Nicht nur Penthesilea, auch Kleist zeigt Sinn für Vernichtungsrausch - kein gemütliches Gemüt bewegte diesen Mann von der frühen "Familie Schroffenstein" bis zu seinem Freitod. Hat der Kerl auch noch seine Freundin mitgenommen. Sind solcher Menschen.

- "Ein Audi gegen ein Leben.

Ein Familienvater aus München wollte sein Auto verkaufen, inserierte es und wurde vom Käufer aus Habgier erschossen. Nun steht der mutmaßliche Täter vor Gericht und beteuert seine Unschuld. Etliche Beweise sprechen gegen ihn. " FAZ 3.11.10
Intelligenter Täter mit guter Berufsausbildung aus stabiler und fürsorglicher Familie.

Sonntag, 9. Januar 2011

"Weltgeschichte der Sklaverei"








- Der Althistoriker Egon Flaig 8.1.11 FAZ hat im Nachgang seines Buches "Weltgeschichte der Sklaverei" eine kurze Zusammenfassung desselben in der FAZ präsentiert . Dabei hebt er die Rolle des Christentums heraus, die frühe religiös-naturrechtliche Argumentation Gregors von Nyssa um 370, die christliche Begründung der Leibeigenenbefreiung auf den Krongütern durch Philipp den Schönen von Frankreich 1299, das Indianer-Versklavungsverbot durch Papst Paul III. 1537, de Las Casas Brief an den Indienrat Karls V., die Sklaverei verstoße gegen die "Regeln der Menschenrechte", schließlich die starke und entscheidende Rolle der evangelikalen Abolitions-Bewegung und der englischen und amerikanischen protestantischen Freikirchen. Im 19. Jahrhundert setze die englische Marine sogar 15 % ihrer Schiffe zur Unterdrückung des Sklavenhandels ein.
Gegenüber linken Historikern betont Flaig das aktive Bewußtseinselement, das das Sein in einzigartiger Weise verändert habe wie nirgendwo sonst. Und er verweist auch auf das Fehlen einer grundlegenden islamischen "Fatwa", die die Versklavung von Nichtmohammedanern untersagt.
Angesichts der Tatsache, daß es in afrikanischen und islamischen Ländern noch immer Sklaverei gibt (s. E. Benjamin Skinner: "Menschenhandel". Sklaverei im 21. Jahrhundert, 2008; Damien Lewis, Mende Nazer, „Sklavin“, 2002), mag Flaigs Artikel-Titel nicht übertrieben erscheinen: "Der tiefste Bruch in unserer Geschichte".

Samstag, 8. Januar 2011

Hübsch







Schneeschaufelpause - der weiße Mist verdünnisiert sich bei 10°C





- Hadayatullah Hübsch mit 65 gestorben, vermeldet Lorenz Jäger in der FAZ v. 6.1.11. Er war ein 68er der Provo-Sorte, der nach Drogen-Krise 1969 zum im Iran und anderswo verfolgten Ahmadyya-Islam konvertierte und seinen bürgerlichen Namen Paul Gerhard ablegte.
Es zieht die Haltlosen zur Ordnung, die besonders Schwankenden zur besonders rigiden faschistischen Ordnung, die alles und jedes reglementiert und jeden Verstoß mit den furchtbarsten Strafen bedroht. Die auch heute noch exekutiert werden in Afghanistan, Persien, Pakistan, Jemen, Saudi-Arabien, Ägypten u.s.w.
Auch zum Alkohol zieht es die Haltlosen: auf der gleichen Feuilleton-Seite wird der frühe Tod des 63jährigen Rockmusikers Gerry Rafferty vermerkt.

- "Belgische TCDD-Eier - Gefahr für unsere Gesundheit? Die Gefahr einer Gesundheitsschädigung durch den kurzzeitigen Verzehr dioxinbelasteter Eier aus Belgien lässt sich aus toxikologischer Sicht aus den bislang bekannten Daten nicht ableiten. Dies ist das Ergebnis einer Abschätzung der Toxikologen Deml und Filser. In Deutschland wird als lebenslang duldbare tägliche Aufnahme von chlorierten Dioxinen und Furanen (PCDD / PCDF, gemessen in Toxizitätsäquivalenten TEQ) ein Wert von 0,001 ng TEQ /kg Körpergewicht und Tag (ADI-Wert) angesehen. Ißt man ein mit 0,7 ng TEQ/g Fett kontaminiertes Ei, so führt dies zu einer 60-fachen Überschreitung dieses Werts. Der Verzehr eines so belasteten Eis erhöht die üblicherweise im Körperfett von Erwachsenen gefundene Konzentration von ca 30 ng TEQ/kg Körperfett um 0,2 ng TEQ/kg Körperfett. Verzehrt man 30 Tage lang täglich ein so belastetes Ei, ergibt sich daraus eine Zunahme der Konzentration im Körperfett von 6 ng TEQ/kg Körperfett. Das entspricht dem 0,2-fachen der derzeitigen Grundbelastung.

Eine kurzzeitige Überschreitung des ADI-Werts in dieser Größenordnung ist toxikologisch ohne Bedeutung.

Die GSF-Toxikologen gingen dabei von folgenden Annahmen aus:
In belasteten Eiern wurden zwischen 200 und 1000 Picogramm (pg) Toxizitätsäquivalente (TEQ) an chlorierten Dioxinen und Furanen pro Gramm Fett gemessen. Legt man eine "mittlere" Belastung von 700 pg TEQ/g Eifett zugrunde, so enthält ein Ei (60 Gramm, bei 10 % Fettgehalt) 6 x 700 pg TEQ = 4 200 pg = 4,2 ng TEQ. Die Grundbelastung des Menschen beträgt ca 30 ng TEQ/kg Körperfett, Fettgehalt eines 70 kg schweren Erwachsenen: 20 kg.
Ein Nanogramm (ng) sind 0,000 000 001 Gramm,
ein Pikogramm (pg) sind 0,000 000 000 001 Gramm.
Neuherberg, 2. Juni 1999"

(s. GSF - Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit, http://bit.ly/dIHQZ6)

- Wie kommt das Dioxin ins Futterfett? Die FAZ schreibt viel Nebulöses, die Herkunftsfrage wird ausgespart. Wo nimmt der mancher Mensch vielleicht am meisten Dioxin auf? Beim Genuß von Pommes Frites möglicherweise; daher könnte altes Frittierfett die Quelle sein.

Freitag, 7. Januar 2011

52 Cent - war ja geschenkt









Dieser unglücklich dreinschauende Herr ist vermutlich ein Philosoph - darauf deutet auch sein effizientes Ordnungssystem hin.

Auf dem Sitzmöbel fand sich eine FAZ v. 26.9.2000 mit den Benzinpreisen von 1986 bis 2000:
1986 betrug der Literpreis Super bleifrei 52 Cent (umgerechnet und gerundet), davon kassierte der Staat 46 (!) Cent an Mineralölsteuer; bis September 2000 stieg der Superpreis auf 98 C, davon kassierte der Finanzminister 55 Cent an Mineralölsteuer und neuer rotgrüner Ökosteuer!

2011 beträgt der Superpreis 145 Cent, davon vereinnahmt der Staat rund 90 Cent (inkl. 19% Mst.).





- Wo geht das Geld hin? U.a.in überteuerten Zufallsstrom: Der Aachener Professor Alt ermittelt in einer Kurzübersicht die Brutto- und Nettosubvention für die sog. "Erneuerbaren" für das Jahre 2009, die vom Verbraucher mittels des unsozialen EEG´s zwanghaft zu begleichen war.
Die Gesamteinspeisung betrug 2009 : 74,95 TWh. Dafür wurden 10,19 Mrd. € Vergütung bezahlt, im Durchschnitt: 13,6 ct/kWh.
Abzüglich der ersparten Stromerzeugungskosten von rd. 1,5 Mrd. € verbleibt eine reine Subventionsleistung von 9,7 Mrd. €. "
Quelle: EIKE