Donnerstag, 8. November 2012

Schön, wenn's auch ohne geht








Abgemalter Häuptling:
Verschaffelt fertigte diese Zeichnung nach der Statue des Michelangelo 1737 an

(Bild: Wiki.)







Ein Mangel der Demokratie ist das freiheitsbedrohende Häuptlingswesen, das allerdings in anderen Regierungsformen noch viel schlimmer ausfällt. Es kommt daher darauf an, daß die Präsidenten stark kontrolliert werden durch Gegeninstanzen wie selbständige Kantone und Einzelstaaten und Kammern mit unterschiedlichen Mehrheiten. 

Das Wichtigste dabei ist aber die freiheitliche Kultur, deren Kern das Eigentumsrecht ausmacht. Auch das ist kein Patentrezept, aber es sichert dem Einzelnen eine Freiheitssphäre, in die staatliche Organe oder Privatpersonen nur bedingt eindringen können. Das sichert nicht nur Freiheitsrechte wie die freie Meinungsäußerung, die stets bedroht ist, sondern auch die prinzipiell ungehinderte Berufsentwicklung. Im Falle einer Unternehmensgründung, die viel Mut und Fleiß erfordert, wird die individuelle Aktivität zu einem sozialen Datum durch angestellte Mitarbeiter und die erbrachte Produktivität für die Gesellschaft. 
Findige Fraunhofer-Ingenieure können zwar das MP3-Format erfinden und entwickeln, aber wenn sich dann kein deutscher Unternehmer findet, und das gilt auch für andere Bereiche, besonders rund um das Internet, dann fehlt es an unternehmerischer Mentalität im Lande, die wiederum mit der Eigentumskultur zusammenhängt. 
Viele Deutsche haben eine Beamtenmentalität entwickelt, und schon in der Schule wird ihnen wirtschaftliches Handeln als zweifelhaft und altruistisches Handeln als erstrebenswert eingetrichtert. Eine solche Orientierung führt zur Unproduktivität und letztendlich zur Verarmung, weil allgemeiner Altruismus allgemein arm macht. 

Davon sind die USA noch weit entfernt. Dem siegreichen Phrasendrescher Obama, der aber durchaus eine pragmatische Ader besitzt, stehen Gegengewichte in Gestalt des Repräsentantenhauses und der Einzelstaaten entgegen. Vor allem aber eine entwickelte Eigentumskultur und, darauf aufbauend, eine Zivilgesellschaft, die sich nicht so gerne staatlich bevormunden läßt und dem Häuptlingswesen keinen Sonderkredit gibt.   




Mittwoch, 7. November 2012

The show goes on






Seit Amtsantritt im Januar 2009 steigerte Obama die Staatsschulden des Bundes um 5,1 Billionen USD auf 11 Billionen; die Arbeitslosenquote blieb im Ergebnis gleich bei rund 7,9% (Staatsstatistiker mogeln da immer etwas) - da könnte man meinen, der Wahlausgang bei der Präsidentenwahl wäre klar. Aber die Demokratie ist keine sehr klare Angelegenheit, sie ist ja auch teilweise eine Unterhaltungssparte. So vielfältig wie die verschiedenen Ausgestaltungen der Demokratie und die verschiedenen Wahlrechtsmodi fallen auch die Wahlergebnisse aus.   

Willem Breuker, bitte mal einen Tusch für Obama. 

Und Schäuble, Taschen zu, der Mann kommt betteln.


Transscript von Obamas Siegesphrasen:


Zitat:

“We want our children to live in an America that isn’t burdened by debt, that isn’t weakened up by inequality, that isn’t threatened by the destructive power of a warming planet.”


Dienstag, 6. November 2012

Klein, fein, fränkisch




Ist er nicht hübsch?
Aus Franken in die Welt -
Industrieroboter von Reis aus dem unterfränkischen Obernburg, unweit des altprotestantischen Kraftdreiecks Nürnberg-Fürth-Erlangen.
Aus der Gründer-Werkstatt wurden 22 Werk-Hallen.

(Bild: reisrobotics.de)

Montag, 5. November 2012

Mädels Traum






Urgrund menschlichen Heimatgefühls und generationsüberschreitendes Projekt





Es ist alles nur Fiktion im Bereich der Kultur, aber was paßt am besten mit den Basen im Genom zusammen? Eine junge Dresdner Zeichnerin gibt darauf in ihrem in der FAZ abgedruckten Comic keine neue Antwort. Es ist die gleiche, die am Ende des Eichendorff'schen "Taugenichts" steht und die bei Courths-Mahler und in Hollywood in Großserie ging: Doppeltrauung "und es war alles, alles gut!" Ob das egoistische Gen von E.O. Wilson und Dawkins dahintersteckt? Egal, es werkt und wirkt seit den Einzellern in die gleiche Richtung und ein Ende ist nicht abzusehen, auch bei jungen Frauen in Dresden nicht. Aber nicht nur drängen die Östrogenträgerinnen zur reproduktiven Vergesellung, und dies steht bei der Zeichnerin Klengel auch im Vordergrund, die Vergesellung soll möglichst ewig ausfallen, mindestens lebenslang. Die Kinderaufzucht ist eben ein langwieriges Projekt und gelingt am besten in einer langfristig stabilen Familie. Das Christentum verhielt sich also kindgerecht, den mosaischen Primitivismus hinter sich zu lassen und ein Familienbild zu kreieren, das die "Mutter Gottes" als Nebengottheit einführte und das Leitbild "heilige Familie". Das hat lange gedauert und war nicht einfach, lautet doch die Devise des egoistischen Gens in der männlichen Version "ein flinker Jung hat anderswo noch Luft genung" (Faust I). Luther trieb die Familienentwicklung weiter voran, indem er auch an die Erhaltung der Pastorengene dachte und das fruchtbare protestantische Familienpfarrhaus begründete. Das hat sich in den USA in der Breite als außerordentlich erfolgreich erwiesen, zumal das Nebeneinander der verschiedenen protestantischen Kirchen und Sekten von Anfang an den Pluralismus förderte und kirchliche Kriege wie in Europa nicht zuließ. Es sind alles nur Fiktionen, auch in der Kulturabteilung RELIGION. Aber die anthropologische Tüchtigkeit der fiktiven Glaubensinhalte fällt höchst unterschiedlich aus.

Sonntag, 4. November 2012

Noch nicht aufgeklärt





1991 wurde der damalige Treuhandchef Detlef Rohwedder abends am erleuchteten Fenster von einer gegenüberliegenden Kleingartenanlage aus erschossen, die gute Tarnung bot. Der Mörder hinterließ ein Bekennerschreiben der Killergruppe RAF. Wie Buback, Herrhausen und Schleyer zuvor hatte Rohwedder die Gefahr, die von einer starken linksradikalen Szene ausgeht, leichtsinnig unterschätzt. An jeder Universität gibt es Leute wie Noam Chomsky, die Studenten linksradikal agitieren. Und dann gibt es auf einmal am Rande der Universitäten Terrorgruppenausgründungen wie die RAF, den 2. Juni, den Leuchtenden Pfad etc. Letzterer wurde von dem Philosophieprofessor Abimael Guzman gegründet.