Sonntag, 28. März 2021

Klimaschau (Ausgabe 23): Das Ende der Maya, schwindende Ozeanwärme und e...

Schnee macht Gletscher - ändert sich der Niederschlag, hat das Auswirkung auf den Gletscher.

Von Steigbügeln und richtigen Sätteln

 Die Vergetreidung im Frankenreich - der Anbau von Roggen, Hafer und Weizen - fand in Irland nicht statt. Damit auch nicht die zweigeteilte Grundherrschaft des Lehenswesens. Die Weidewirtschaft mit den “Cattle-Lords” dominierte, “auch die irischen Klöster haben unter den agrarischen Rahmenbedingungen der ‘Grünen Insel’ nicht jene grundherrschaftsbildende Kraft entwickelt wie jene des Frankenreichs.”*

Dabei fällt auf, daß irische Missionare seit dem Frühmittelalter ihre Heimat verließen und auf dem Kontinent missionierten. Scherzfrage: Gab es deswegen keine Steigbügel und richtigen Sättel in Irland, obwohl auch dort die “Verreiterung” des Militärs stattfand? Besonders der Karolinger Karl trieb die Panzerreiterei voran, die schwere Kavallerie, während die Iren nur berittene Lanzenträger und Speerwerfer als Kavallerie einsetzten. Die Ausrüstung eines Panzerreiters war teuer und handwerklich durchaus aufwendig. Ebenso die Ausbildung eines Jungkriegers durch Ältere. Diese besorgten die Vasallen im Rahmen der Hausgemeinschaft der Villifikation. Man kann annehmen, daß etwa die irischen Mönche nicht zu dumm waren für Steigbügel und echte Sättel, legten sie ihre weiten Wege bis nach Bayern und in den Schwarzwald auch auf Pferderücken zurück, aber ihr Interesse galt anderen Dingen.  

*(Mitterauer, Warum Europa? S. 122)


Samstag, 27. März 2021

Hans Albert: Alle Menschen sind fehlbar

"Alle Menschen sind fehlbar". 

Ja, das stimmt. Hans Albert wurde 1921 in Köln geboren und lebt immer noch. Im Februar wurde er 100 Jahre alt. Das spricht jedenfalls nicht gegen den Kritischen Rationalismus, aber für Alberts Genetik.
Ja, alle Menschen sind fehlbar. Das gilt natürlich auch für Albert selbst. Wem fiele da nicht sein Engagement für die verbiesterte linke Giordano-Bruno-Stiftung ein?  

Freitag, 26. März 2021

Evolution neuen Wissens

 Evolution neuen Wissens

Selbstreferenzunterbrechung

“Wenn das nicht mehr überzeugt, kann man den Zirkel zulassen, indem man Negation einbezieht und ihn auf seine schärfste Form bringt: den Widerspruch. Dies heißt seit Kant und Hegel in einem neuen Sinne Dialektik. Hier geht es darum, das die Erkenntnis das Härteste, was ihr an Ablehnung zur Verfügung steht, den Widerspruch, herausfordert - und aufhebt. Man denkt ja: Schlimmeres als ihr genaues Gegenteil kann der Wahrheit nicht passieren; und wenn sie dann noch eine Lösung findet, zeigt eben das, daß die Erkenntnis sich selbst mit der Wirklichkeit, die keine Widersprüche kennt, versöhnt hat (oder, wie man auch meinen könnte: daß es gar kein Widerspruch war). … 

Anders als im großen Roman der Philosophie, anders als in der Phänomenologie des Geistes, gibt es deshalb kein Ende, in dem die Erkenntnis mit ihrem Gegenstand, die Vernunft mit der Wirklichkeit eins wird. Auch wird die alte Differenz von Erkenntnis und Gegenstand, die alte ontologische Negativität der Erkenntnis als Operation außerhalb des zu Erkennenden, nicht vorgeführt, um zu zeigen, wie die Erkenntnis in der Geschichte dialektisch zu sich selbst kommt. Es gibt keine Einheit als Ende. Was sich als Erkenntnis beobachten läßt, ist und bleibt die Erzeugung einer Differenz im Ausgang von einer Differenz.” 

Luhmann, Die Wissenschaft der Gesellschaft, S. 498 u. 547)


Mittwoch, 24. März 2021

Vergnügungen von Bertolt Brecht gel.v.Jürgen Westphal

Auf die Dialektik verzichten wir, und bei der Zeitung sind wir wählerisch. Der Blick aus dem Fenster öffnet den Tag und ist unverzichtbar, und ein altes Buch kann schon beglücken.