Samstag, 4. April 2009
GEDÄCHTNIS, Arbeitslosenquoten, Calvin, Londoner Treffen
Es grünt so grün, besonders die Hainbuchen; 10-15°C
Calvin
- GEHIRN, GEDÄCHTNIS, das musikalische Gedächtnis scheint mit dem Episodischen und dem Semantischen Gedächtnis nichts zu tun zu haben, wie der Fall des Gitarristen Pat Martino andeutet: "www.martinounstrung.com
90 min. Documentary Feature Film
The human brain; three pounds of jellified fats, proteins, sugars and salts - a matrix of robotic cells housing a myriad of intricate machines. Stare hard at that machinery and you see... well that's all you see. Machinery. That's all there is. But look at the spirits bubbling up from the sludge. Look at the carnival of consciousness flowing from the void. How is this possible?
Neuropsychologist and author Paul Broks travels America in search of the soul of legendary jazz guitarist Pat Martino who was brutally silenced by memory stripping brain surgery. Through this remarkable story of his ascent from the depths of amnesia to the peak of artistry once more, Broks explores the nature of memory, self, creativity and the brain systems underlying personal identity making some ground-breaking discoveries on the way. Filmed in the US through 2006 & 2007, the film features Les Paul, Carlos Santana, Pete Townshend, Joe Pesci, John Pattitucci, Delmar Brown, Red Holloway...
"Perhaps the finest documentary about a jazz musician ever made."
Vic Schermer 'All about Jazz' 2008 " '
- US u. D.: Im März 09 steigt die Arbeitslosenquote auf 8,5 Prozent. Knapp unter der deutschen Rate mit 8,6% .
- Ausstellung zu Johannes Calvin in Berlin: " Das Weltreich der Asketen. ... des Stalins der Reformation, der die Bevölkerung der Stadt Genf als Geisel nahm, um mit ihr den Gottesstaat auf Erden zu errichten. In der Ausstellung über den Calvinismus in Deutschland und Europa, die das Deutsche Historische Museum in Berlin seit vorgestern zeigt ... Ein halbes Jahrhundert nach Calvins Tod bekannten sich zwei von vier weltlichen Kurfürsten in Deutschland zu seinen Lehren, in Frankreich, England, Polen und Ungarn gab es starke reformierte Minderheiten, und mit den Niederlanden und der Schweiz spielten zwei calvinistisch geprägte junge Republiken im Konzert der europäischen Mächte mit. ... Die Religion des Geldes.
Vor hundert Jahren hat Max Weber in seiner „Protestantischen Ethik“ den Aufstieg des Calvinismus mit der Geburt des neuzeitlichen Kapitalismus verknüpft. Auch wenn seine These seither vielfach relativiert und zerredet wurde, bleibt sie im Kern unwiderlegt, und auch diese Ausstellung widerlegt sie nicht. Die goldenen und silbernen Kannen, Becher und Kelche aus reformierten Kirchen künden zwar von den Reichtümern der Frommen, die dem Kapitalfluss auf diese Weise entzogen wurden, aber sie bezeugen zugleich den Gewerbefleiß, der das Kapital am Fließen hielt. Im Calvinismus gibt es für die Gläubigen kein käufliches Heil und keinen Ausweg ins Kloster. Sie sind Gott und einander ausgeliefert, so wie die Gemeinde in der Amsterdamer Nieuwezijds-Kapelle, die Hans van Baden 1658 gemalt hat, sich unter den Blicken ihrer Ältesten auf den Bänken ringsum duckt. Nur Frömmigkeit und Arbeitseifer bringen in diesem System gegenseitiger Überwachung soziales Ansehen ein. Die Reformation, schrieb Weber, habe die „Lebensmethodik“ aus den Klöstern ins weltliche Berufsleben hinausgetragen. Das gilt noch immer.
Mit den Kirchenunionen des neunzehnten Jahrhunderts ging der Calvinismus in Deutschland in der protestantischen Ökumene auf. In anderen europäischen Ländern hat er dagegen seine alten scharfen Konturen behalten, in kirchlichen wie in kaufmännischen Fragen. Eine denkwürdige Preziose der Ausstellung ist jene um 1840 entstandene Geldzählmaschine aus Bern, die die verbuchten Summen auf einem uhrenartigen Zifferblatt anzeigt. Unter dem Symbol der göttlichen Vorsehung stehen auf Französisch die Zeilen: „Ich wache über die Interessen des Gemeinwohls, gebe den Kunden Rechenschaft und biete Schutz gegen Irrtum und Kritik.“ Geld, so heißt es in einem Film des frommen Robert Bresson, sei unser sichtbarer Gott. Auf dem Berner Zifferblatt kann man ablesen, was das bedeutet.
Calvinismus. Die Reformierten in Deutschland und Europa. Deutsches Historisches Museum, bis 19. Juli. Der Katalog kostet 25 Euro. // Wer bringt mir den freundlicherweise mit?
- Londoner Treffen: "... in London versammelt, um „globale Lösungen für globale Probleme“ zu finden, wie es heißt. Kann daraus mehr werden als eine symbolische Geste?
Sean Corrigan, Chefstratege von Diapason Commodities, ist skeptisch. Kann wirklich jemand erwarten, dass mehr als eine wachsweich formulierte Verlautbarung herauskommen kann, auf deren Basis die Akteure heimkehren und tun können, was sie sowieso zu tun beabsichtigten, fragt er provozierend?
Es könne nicht sinnvoll sein, ein zerbrochenes System wiederbeleben zu wollen, erklärt er weiter. Die Diskussionen über Regulierung und Steueroasen seien im Kern Ablenkungsmanöver. Es gehe nur darum, Sündenböcke für eigenes Versagen zu finden. Zu viele Staaten hätten sich zudem vom Idealbild als Diener seiner Einwohner entfernt. Längst sei das Gegenteil der Fall: Die Arbeitsnehmer seien zum Lehnsgut des Großen Kollektivs verkommen. ..." FAZ 2.4.
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