Dienstag, 14. Dezember 2010
'wahre Wahrheit' und 'unwahre Wahrheit'
" Diese Sprachschwierigkeiten zeigen aber nur an, daß unsere Sprache durch eine Gesellschaft geformt worden ist, die nicht mehr die unsere ist. Wissen war für sie implizit wahres Wissen und Irrtum kein gleichrangiges Problem. ... Wir nennen die Einheit dieser Unterscheidung (wahr/unwahr, WD) 'Wahrheit', so daß es nach dieser Sprachregelung 'wahre Wahrheit' und 'unwahre Wahrheit' gibt. "
(Niklas Luhmann, Die Wissenschaft der Gesellschaft, S. 171f.)
Für Aristoteles und Thomas war die 'Wahrheit' ein Ergebnis persönlicher Wahrhaftigkeit unabhängig von dem Befund als solchem; entsprechend unsinnig sind ja viele Befunde dieser beiden (u.a.). Wissenschaft in der Moderne mißt sich an den Regeln wissenschaftlichen Arbeitens unabhängig vom persönlichen Status. Auch ein Lump kann zu 'wahrem Wissen' gelangen, wenn er sauber arbeitet und seine Daten offenlegt. Letzteres haben Michael Mann und Phil Jones nicht getan, weswegen sie gegen die wissenschaftlichen Regeln verstoßen haben und ihre Regelverstöße geahndet werden müssen. Die CO2-Forscher John Tyndall, Joseph Fourier, Svante Arrhenius, Gilbert Plass und Dave Keeling haben, nach meinem bescheidenen Kenntnistand, transparent gearbeitet und das gilt auch für viele ihrer Nachfolger. Richard Lindzen, Gerhard Kramm, Gerlich & Tscheuschner u.a.m. haben das auch, wobei derzeit offenbar kein Beobachter 2. Ordnung, keine Institution dieser Art, entscheiden kann, welche Qualität das vorgelegte Wissen besitzt. Die Forscher selbst als Beobachter 1. Ordnung können das grundsätzlich nicht, weil sie ihren wissenschaftlichen 'blinden Fleck' nicht auf dieser Ebene kalkulieren können.
Man muß also abwarten, die Ruhe bewahren, Alarmismus ablehnen, sich des Dogmatismus und des theologischen Wahrheitsfanatismus aus der Frühzeit der unreifen Wissenschaft enthalten. Auf die geringen Ergebnisunterschiede verweisen. Die Regelverletzer wie Mann und Jones entlarven. Die Anmaßung von Wissen durch moderne Hexenmeister wie Schellnhuber zurückweisen. Ihren wissenschaftlich plumpen, aber werblich wirsamen Propagandazügen mit Sinn für die Prioritäten begegnen.
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