Freitag, 20. Juli 2012

Was es alles gibt!









Ganz ohne bunte Bilder - das große Papier in die Moderne - die Magna Charta Libertatum von 1215  
(Bild: Wiki.)   



Was haben die Chinesen nicht alles erfunden! 
Schießpulver, Papier, Druck - da sollte doch die moderne “rationale Staatsanstalt” (Max Weber) auch dabeigewesen sein. War sie aber nicht. China hatte große Modernisierungsprobleme, aus denen erst die Gegenwart nach schlimmen Katastrophen herausführt.  
Was mag der Grund, oder einer der Gründe, gewesen sein? Warum gab es keine Magna Charta (1215) in China? Ihr Grundbesitz erlaubte es den englischen Baronen, der Zentralgewalt, dem König, Rechte abzutrotzen. Und zum chinesischen Grundbesitz schreibt Max Weber: 
“Soviel ersichtlich, war das politische Lehenswesen in China nicht primär mit der Grundherrschaft (im okzidentalen Sinn) als solcher verknüpft. Sondern beide sind, wie in Indien, aus dem »Geschlechterstaat« erwachsen, nachdem die Häuptlingssippen den alten Banden des Männerhauses und seiner Derivate sich entzogen hatten.” 
(Weber, Konfuzianismus und Taoismus, Feudaler und präbendaler Staat, Ges. Aufsätze zur Religionssoziologie I, S. 314)   
Der Münsteraner Sinologe Reinhart Emmerich bestätigte aus seiner Sicht, daß die Institution des Grundbesitzes nicht garantiert war, da alles Land grundsätzlich "Kaiserland" gewesen sei. (AdW-Vortrag 18.7.12) 
Der Grundbesitz der kleinen Eigentümer sicherte in England die Rechte gegen die totale Machtanmaßung der Krone und ebnete früh den langen Weg zur Bürgergesellschaft und Zivilgesellschaft. In China und in allen Gesellschaften mit starker Zentralmacht (etwa Persien, Ägypten) aber nicht.  

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