Freitag, 19. Oktober 2012

Platz da!






Aussterbeereignisse in der Erdgeschichte; dargestellt ist der Anteil der ausgestorbenen, meeresbewohnenden fossilienbildenden Spezies im Verlauf der letzten 500 Millionen Jahre (Wikipedia)

End P: Ende Perm
End K: Ende Kreidezeit 
Late D: Spätes Devon
End O: Ende Ordovizium



Das waren Zeiten!
Sechs große und acht kleinere Massenaussterben gab es schon. Am bekanntesten das am Ende der Kreidezeit, als die Dinosaurier ausstarben. Die konnten dann die späteren Menschenvorläufer nicht mehr zur Beute nehmen. Es entstand Platz für neue Arten bei Pflanzen und Tieren, für Futterpflanzen, die dann Pflanzenfresser ermöglichten, die wiederum dem Menschen zur Nahrung dienten. Ohne Massenaussterben gäb's uns also nicht. 
Also besten Dank, Dinos! könnte man salopp sagen. 
Arten kamen immer neu und gingen wieder seit Entstehung des Lebens vor etwa 2,5 Milliarden Jahren. 

Ende des Perms fand wohl das größte Massenaussterben statt, das etwa 95 % der Meerestierarten und rund 66% der Landtierarten betroffen haben soll. Damals hat das niemanden aufgeregt, und heute existieren eben neue Arten wie die Zweibeiner. Auch heute sterben Arten aus, aber das betrübt einige Menschen sehr. 
Deswegen gibt es darüber Tagungen und Konferenzen. Gerade gab es eine in Düsseldorf in der Akademie der Wissenschaften, wo Wolfgang Wägele aus Bonn (Forschungsmuseum Alexander Koenig) seine übergroßen Sorgen präsentierte. Man hatte den Eindruck, als wollte er den Planeten am liebsten einzäunen. Ähnlich auch Stefanie Engel (ETH Zürich), die, so schien es, am liebsten alles regulieren und mit Steuern und Abgaben belasten würde. 

Als Biologe sei er Optimist, meinte dagegen Josef Reichholf, bekannter Ökologe und Zoologe aus München. Er verwies auf den zunehmenden Artenreichtum in den Städten, in Berlin beispielsweise gebe es die meisten Nachtigallen in Deutschland. Dort sei eben nicht die Landwirtschaft zugange, die stark dünge und auch noch Biospritmais anbaue. Artenvielfalt sei eine Erscheinung des Mangels, so Reichholfs Kernaussage. Auf dem Magerboden existierten die meisten Arten. Eine sinnvollere Landwirtschaft forderte er, schon die Streichung von Subventionen würde helfen. Wichtig wären auch weniger Naturschutz, damit Kinder und Jugendliche besseren Zugang zu Tieren und Pflanzen, zum Naturerlebnis überhaupt hätten. 
Prima, kann man da nur anmerken.   

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