Samstag, 20. Oktober 2012

Weg mit Herbstgrasmilben und Wühlmäusen!







"Wer nicht von dreitausend Jahren sich weiß Rechenschaft zu geben, bleibt im Dunkeln unerfahren, mag von Tag zu Tage leben."
(Goethe)


Man muß in der Tat die Geschichte im Auge haben, am besten die von Goethe verlangten 3000 Jahre. 
Aber auch tausend Jahre sind außerordentlich hilfreich, da hat Reichholf recht.
In seinem Buch kommt er u.a. zu der Aussage, daß die Ausrottung von Arten zum Stillstand gekommen sei, sogar wüchsen manche Bestände wieder. Dies betreffe vor allem größere Tiere weltweit. Vom Aussterben betroffen seien teilweise endemische Arten, etwa auf abgelegenen Inseln. 

Vor Aussagen zu den Wühlmäusen, die Wurzeln aller Art, besonders gern Obstbaumwurzeln und Feuerdornwurzeln, von unten abfressen, hat sich Zoologe R. aber gedrückt, ebenso verliert er kein Wort über die gemein juckenden Herbstgrasmilben. 
Weg damit, ausrotten! kann ich da nur sagen.
Aber sonst ist sein Buch unbedingt lesenswert.

Reichholf rezensierte gerade in der FAZ Dagmar Röhrlichs “Urmeer” und bemängelte u.a. die Perspektive Röhrlichs, daß die Evolution, wie bei den Kreationisten, ein gerichteter Prozeß sei. Diese Vorstellung ist ja der Urgrund der Religionen und daher sehr verbreitet. In seiner “Naturgeschichte” betont er dagegen, wie Konrad Lorenz seinerzeit, daß die Zukunft offen sei:

“Leben ist daher seiner Natur nach steter Wandel.”
(Reichholf, Kurze Naturgeschichte, 2007, S. 323)

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