Sonntag, 14. Juli 2013

Sich etwas zu versagen ist bei weitem die schlimmste Form des Sichgehenlassens (Castaneda)






Nicht mal ein Bild vorne drauf!



 Mit der Serie „Glee“ wurde er als Finn Hudson bekannt: Der 31-jährige Schauspieler Cory Monteith ist tot in einem Hotel in Kanada gefunden worden. Monteith machte seit April einen Drogenentzug.” (Focus 14.7.13)

“Die Behauptung, daß Cannabis-Mißbrauch automatisch zum Konsum härterer Drogen führt, läßt sich nicht beweisen. Dennoch haben die meisten z.Z. bekannten Opiatabhängigen in der Bundesrepublik ihre Drogenkarriere mit Cannabis begonnen. 
(Rainer Bösel, Physiologische Psychologie, 1981, S. 360)

Das wird wohl bei diesem Schauspieler auch so gewesen sein. Er ist der erste nicht, Jimi Hendrix, Janis Joplin und viele andere sind ihm vorangegangen und ruhen seit Jahrzehnten in tiefem Frieden. In diesem Sinne haben sich die Heilsbotschaften der Drogenpropheten voll erfüllt. Man denke nur an den großen Erfolg, den auch die Castaneda-Don-Juan-Meskalin-Bücher hierzulande erzielten. Psychosen kamen anderswo her. Auch das wurde in Kalifornien erforscht: 
“Untersuchungen der Familien von Schizophrenen in Palo Alto, an der Yale University, am Pennsylvania Psychiatric Institute, am National Institute of Mental Health und anderswo haben alle gezeigt, daß der Diagnostizierte der Teil eines größeren Netzes von außerordentlich gestörten und störenden Kommunikationsstrukturen ist. Soweit ich weiß, wurde dabei nirgendwo ein Schizophrener gefunden, dessen gestörte Kommunikationsstruktur sich nicht als Reflexion und Reaktion auf die gestörte und störende Struktur seiner oder ihrer Ursprungsfamilie erwiesen hätte. Dieses Ergebnis stimmt mit unseren eigenen Untersuchungen überein.”
So der Groß-Psychiater Ronald D. Laing in “Phänomenologie der Erfahrung” (1967, es S. 103f.)

Die Qualität der Forscher kann man schon daran erkennen, daß sie nicht nach dem Einfluß der Socken-Farbe auf die Psychose-Auslösung fragten, sondern nach der Wirkung der Klein-Familie und ihrer Kommunikation.
Nun wissen wir aus dem Alltag und auch von Niklas Luhmann u.a., daß die Sache mit der Kommunikation etwas heikel ist und gelingende Kommunikationen eher unwahrscheinlich sind. Das war den Pop-Psychiatern glatt entgangen, förderte aber ihren Erfolg. Denn mit diesen Forschungsergebnissen unterm Arm konnte man jetzt nicht nur Cannabis als Heilpflanze und Meskalin als Kurmittel einsetzen, sondern auch schöne Kommunen im Laurel Canyon und in Berlin gründen. Die Manson-Großfamilie machte auch noch Musik dazu.
Das brutale “System” und seine "Pigs" störten aber die Idylle und setzte Charles Manson fest, nachdem die “Groß-Familie” ein paar Leute final kommunikationsbegradigt hatte, darunter die hochschwangere Polanski-Frau Sharon Tate.
Aber wer erinnert sich daran noch? Doch nicht die Leser von Laing und Carlos Castaneda.  

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