Sonntag, 17. August 2014

Tschüss, Kafka


„ ... es gibt nur eines: ertrage
- ob Sinn, ob Sucht, ob Sage-
dein fernbestimmtes: Du mußt.
Ob Rosen, ob Schnee, ob Meere,
was alles erblühte, verblich,
es gibt nur zwei Dinge: die Leere
und das gezeichnete Ich.

Nur zwei Dinge, Gottfried Benn


Es gibt Menschen, für die das mehr ist als eine Denkfühlung ab und zu. Benn selbst gehörte dazu. Er machte elegische Lyrik daraus. Andere Sofa-Prosa wie Proust. Wieder andere werden Deutsch-Lehrer und verlegen sich auf die Kafka-Vermittlung so oft wie möglich. Kafka für alle, für alle Schüler, auch, damit sie bessere Menschen werden. So feine wie Kafka. Für ihn, den gezeichneten und verwirrten Sensibel, ginge das in Ordnung. Für die meisten Schüler aber ist das eine sublime Zumutung und Verwirrung. Diese Angst-Verwirr-und Spielprosa können sich nur Erben und Pensionäre leisten, wenn es ihnen denn gefällt.














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