Samstag, 19. September 2015

Man kann mit 64 Milliarden jährlicher Familienförderung auch nichts erreichen


Ja, in den USA ist manches anders. Und in Kalifornien ist es anders als in Ohio, und in Maine wiederum, das sich von Texas unterscheidet, und in NYC ist es in Williamsburg anders als in Harlem. Im jüdischen Teil von Williamsburg gibt es überhaupt mehr Akademikerinnen als in Harlem. Die Kultur ist überall anders, und in Frankreich auch.
Unter dem Strich haben sowohl die USA als auch Frankreich eine Geburtenrate nahe der Bestandserhaltung, auf verschiedenen Wegen, während dies Deutschland bei hohem finanziellem Aufwand von Steuergeldern nicht schafft.
Das Argument mit den berufstätigen “Rabenmüttern” trägt einen Bart so lang wie die Bärte bei ZZ Top. Könnte es sein, daß die jahrelange Agitation gegen die Mutterrolle insgesamt eine Rolle spielt? Die hat es nämlich in den USA und Frankreich in dieser Intensität auf allen Kanälen wie in Deutschland dort nicht gegeben.
Es existiert eben ein allgemeiner Einfluß der öffentlichen Meinung, und da gelten zB SUVs und 4 Urlaubsreisen jährlich als “cool”, und Kinderkriegen eben als “uncool”.
Clinton hat 1996 die Kinderzahl zur Erzielung von Einkommen durch Unterschichtmütter beendet (“Personal Responsibility and Work Opportunity Reconciliation Act”) und dadurch mehr Unterschichtfrauen in einen strukturierten Tagesablauf mit Berufstätigkeit gebracht. Die stärkere Orientierung am traditionellen Familienbild dürfte bei der höheren Fertilität der Akademikerinnen in den USA die Hauptrolle spielen.  Frankreich ignoriert das erste Kind und belohnt das zweite und dritte nicht durch Kindergeld, sondern durch Steuerentlastung. Dies dürfte auch für Deutschland interessant sein. Hans-Werner Sinn (IFO) hat dazu eingehende Vorschläge gemacht.
Für die besondere Lage der Akademikerinnen, für die sich lange Ausbildung, Partnersuche, Berufseinstieg und erstes Kind zu einem großen Zeitproblem verdichten - weil dafür nur die Jahre bis etwa 35 optimal zur Verfügung stehen - hat Sarrazin den Vorschlag einer Geburtsprämie für das erste Kind vor Vollendung des 30. Lebensjahres bei abgeschlossenem Studium gemacht. (1) Seine Vorstellung von 50.000 Euro würde eine Familiengründung in der “Rush Hour” des Lebens beträchtlich erleichtern und entspräche einem akkumuliertem Kindergeld. In der “DDR” hat sich eine ähnliche Regelung als wirksam erwiesen.   (1) Sarrazin – DEUTSCHLAND SCHAFFT SICH AB, 2010, S. 389f.








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