Donnerstag, 30. Juni 2016

Wer sich zu lange umsieht, läuft gegen die Laterne


<<"Leider sind die Menschen so dumm, dass sie von der Geschichte eher nicht lernen"
Der Historiker Christopher Clark kritisiert, britische Spitzenpolitiker hätten "sehr arg geschlafwandelt" vor der Abstimmung über den Brexit. So habe beispielsweise Boris Johnson das Schicksal des Landes für den eigenen Ehrgeiz aufs Spiel gesetzt und wisse jetzt überhaupt nicht, was zu tun sei, sagte Clark im DLF.>>

Kann man aus der Geschichte lernen? Natürlich bejahen die Historiker und die Geschichtslehrer diese Frage, denn sie treten für ihre eigene Wichtigkeit ein. Und Politiker aller Fehlfarben basteln sich nach Belieben Argumente aus der Geschichte für ihre Handlungen. Auch der herausragende Historiker Clark (“Die Schlafwandler”, 2013) glaubt daran, daß “die Menschen” aus der Geschichte lernen könnten, wenn sie dafür intelligent genug wären. Das sind gleich 2 Dogmen: der Glaube, daß der Rückblick beim Verstehen der Gegenwart helfe, und daß Intelligenz eine grundsätzlich positive Rolle bei der Lesbarkeit der Vergangenheit spiele.
Das ist viel Naivität auf einmal. Denn die Geschichte wiederholt sich nicht. Wer zu sehr auf Phänomene der Geschichte sieht, verstellt sich den Blick auf die immer neuen Entwicklungen von Gesellschaften, er hat die Vergangenheitsbrille auf der Nase, er wird pfadabhängig, er sieht immer das alte U, wo längst ein ein neues X erschienen ist.
Und was die Intelligenz betrifft, so dient sie allzu oft nur der Rationalisierung von Interessen.
Clark weiß doch, daß zu historischen Entwicklungen beliebig viele intelligente Historiker gegensätzliche Meinungen vertreten.
Dies ist in allen Bereichen so, in denen keine direkten Experimente gefahren werden können. Daher empfiehlt sich Goethes Maxime:
“Wer nicht von dreitausend Jahren sich weiß Rechenschaft zu geben, bleibt im Dunkeln unerfahren, mag von Tag zu Tage leben. (Divan, Buch des Unmuts)
Aus den 3000 Jahren läßt sich entnehmen, daß der Wandel das einzig Konstante darstellt, daß Zufälle die Geschichte machen, und daß verschiedene Kulturen sehr verschiedene Geschichten besitzen: Japan und Persien, Indien und Europa etc. unterscheiden sich sehr deutlich.


Und vor allem empfiehlt sich das britische Konzept: sich von keiner Verfassung fesseln lassen, Rule of Law, Marktwirtschaft, und auf Sicht fahren im Wagen der Tradition.












Mittwoch, 29. Juni 2016

Wahlteilnahme der Altersgruppen


Nur 36% der britischen Wähler zwischen 18 und 30 haben an der EU-Abstimmung teilgenommen, aber 83% der Altersgruppe 65+.
Man sieht auch hier:
Der Verstand kommt erst mit den Jahren. Das ist allgemein bekannt. Heute geht die Pubertät oft bis 30. "Verstand" im Sinne von Lebenserfahrung und Zunahme von Kenntnissen (kristalline Intelligenz, Cattell) kann bis ins hohe Alter zunehmen. Die fluide Intelligenz erreicht dagegen ihren Höhepunkt um die 20, bei sonst noch ziemlich leerem Kopfe.

Daher: Wahlrecht nach oben setzen.














Georg Philipp Telemann Fantasia 1 in A, TWV 40:2 oboe solo

Dienstag, 28. Juni 2016

Solche Lümmel!


Böse Briten! Merkel kehrt die Gouvernante heraus: keine Rosinen mehr für London! 
Zölle als Strafe? 
Niemand hat Interesse an Zöllen. Nicht der deutsche Verbraucher, nicht der britische, nicht der dänische. 
Die EU bedroht den Freihandel.
















Montag, 27. Juni 2016

Europa a la Schweiz: das funktioniert


Die Gesinnungsjournalisten vermischen dauernd die Bedeutungen, um sich Verwirrungsvorteile zu verschaffen:
Die Gouvernantendiktatur EU steht nicht für Europa! Europa besteht aus dem Wettbewerb der europäischen Vaterländer mit ihrer langen Geschichte der Aufklärung, der Wissenschaft und der Marktwirtschaft. Das Prokrustesbett der Einheitswährung hat Marktwirtschaft und Wettbewerb ausgehöhlt. Die jeweiligen Volkswirtschaften brauchen Auf- und Abwertung, sonst kommt es zu verantwortungsloser Verschuldung und Blasenbildung. Rücktritt der gesamten EU-Kommission - sie haben die derzeitige Lage verschuldet - und Rückbau der EU und Euro-Zone sind zwingend erforderlich, um Europa nicht weiter von Brüssel aus zu schädigen!











Sonntag, 26. Juni 2016

Welche Faktoren prägen Persönlichkeit und Intelligenz?






Pinker, die Gene, der Familieneinfluß und der Zufall:



"Nach der Geburt getrennte eineiige Zwillinge zeigen als Erwachsene eine überraschende Ähnlichkeit in Denken und Persönlichkeit (auch wenn von Identität keine Rede sein kann);
gemeinsam aufgewachsene eineiige Zwillinge gleichen einander stärker als gemeinsam aufgezogene zweieiige Zwillinge. Viele Menschen reagieren auf solche Ergebnisse mit der Feststellung: „Sie wollen also behaupten, daß alles in den Genen angelegt ist.“
Aber die Forschung zeigt, daß die Gene nur für etwa die Hälfte der Variation verantwortlich sind; etwa die Hälfte muß also auf etwas zurückzuführen sein, das nicht genetischer Natur ist. Die nächste Reaktion lautet dann: „Das heißt also, die andere Hälfte muß aus der Erziehung stammen.“ Doch auch das ist falsch. Bei der Geburt getrennte eineiige Zwillinge sind einander nicht nur ähnlich; sie sind einander „nicht weniger“ ähnlich, als wenn sie gemeinsam aufwachsen. Dasselbe gilt für Geschwister, die keine Zwillinge sind: Gemeinsam aufgewachsen, sind sie einander nicht ähnlicher, als wenn sie getrennt aufwachsen. Gemeinsam aufgewachsene eineiige Zwillinge gleichen einander nur zu fünfzig Prozent, und Adoptivgeschwister sind einander nicht ähnlicher als zwei rein zufällig ausgewählte Menschen. Kinder werden einander also nicht deshalb ähnlich, weil sie im selben Haushalt aufwachsen.

Die Variation in Persönlichkeit und Intelligenz läßt sich also prozentual etwa so zerlegen:
Gene fünfzig, Familie null und irgend etwas anderes wieder fünfzig. Vielleicht ist es der Zufall.
Im Mutterleib wendet sich der Wachstumskegel eines Axons nicht hierher sondern dorthin; das Gehirn erhält so eine etwas andere Konfiguration. Man kann sich eine Entwicklung vorstellen, bei der sich Millionen kleiner zufälliger Ereignisse gegenseitig aufheben, so daß am Ende dasselbe Ergebnis herauskommt; man kann sich aber auch einen Prozeß vorstellen, bei dem ein zufälliges Ereignis die Entwicklung völlig aus der Bahn wirft, so daß ein Monster entsteht. Doch keins von beidem geschieht. Die Entwicklung der Organismen basiert offenbar auf komplizierten Rückkopplungsschleifen. Zufällige Ereignisse können das Wachstum aus der Bahn bringen, doch die Bahnen bewegen sich im Rahmen funktionierender Entwürfe für die betreffende Spezies, die durch die natürliche Selektion festgelegt wurden.

Was wir mit „Umwelt“ meinen – der Anteil der nicht durch die Gene bedingten Varianz – hat möglicherweise gar nichts mit der Umwelt zu tun. Wenn die nichtgenetische Varianz das Ergebnis zufälliger Ereignisse bei der Entwicklung des Gehirns sein sollte, wäre damit ein weiterer Teil unserer Persönlichkeit und unserer Intelligenz biologisch (wenn auch nicht genetisch) bedingt und damit selbst den besten Absichten der Eltern und der Gesellschaft entzogen."

"Welche Faktoren prägen Persönlichkeit und Intelligenz?" Steven Linker, FAZ, 14.01.2002 (edge.org)

Steven Pinker ist Professor für Psychologie am Department of Brain and Cognitive Sciences des Massachusetts Institute of Technololgy (MIT) in Cambridge und Autor u.a. von „Wörter und Regeln“, "Das unbeschriebene Blatt", "Gewalt".
















Samstag, 25. Juni 2016

Bernd Lucke: Der Brexit ist ein Warnschuss

Citizen Tania






Tania Kambouri ist eine engagierte Bürgerin, eine ‘Mehrleisterin’, die nicht nur ihren Dienst als Polizistin erfüllt, sondern auch ihre Arbeitserfahrungen der Öffentlichkeit mitteilt.

Ihr Buch „Deutschland im Blaulicht - Notruf einer Polizistin“ (Zitat S. 88) ist sehr lesenswert und legt Zeugnis ab für ihr Engagement, den inneren Frieden in Deutschland wiederzugewinnen. Sie könnte es sich viel einfacher machen. Deswegen hätte sie den “Friedenspreis des dt. Buchhandels” in besonderer Weise verdient. Allerdings geht es diesem Verband nur um die Pflege seiner rotgrünen Ideologie. Da haben ernsthafte Autoren keine Chance.















"Land of Hope & Glory" & "Auld Lang Syne" (BBC Last Night Of The Proms ...

Donnerstag, 23. Juni 2016

Überraschung! Wälder produzieren ebenfalls Aerosole


Haupteinflußgröße für Wetter und Klima ist die Wolkenbildung (Wasserdampf). Wolken entstehen, wenn sich Wassermoleküle an Kerne anlagern. Da findet sich immer etwas Neues: FAZ 8.06.2016 "Mit Wolken muss gerechnet werden Warum sich Klimaforscher verkalkuliert haben könnten Wenn die Luft völlig sauber wäre, sie also keine mikroskopisch kleine, feste Partikel wie Staub, Salze oder Aerosole enthielte, gäbe es deutlich weniger Wolken. Wolken entstehen in der Erdatmosphäre nämlich viel einfacher, wenn die Wassermoleküle an Partikel kondensieren können, die in der Luft schweben. Ohne solche als Kondensationskeime dienenden hygroskopischen Teilchen träte Kondensation erst bei vielfacher Übersättigung der Luft mit Wasserdampf ein. Bisher galten jene Aerosole, die aus Schwefelsäuretröpfchen entstanden sind, als die wichtigsten Kondensationskeime. Der Schwefel stammt dabei entweder aus der Verbrennung fossiler Energieträger oder aus Vulkaneruptionen. Eine internationale Forschergruppe hat nun festgestellt, dass es auch in Reinluftgebieten viele Aerosole gibt. Sie entstehen dort - ohne die Beteiligung von Schwefel - allein aus flüchtigen organischen Molekülen. Zu den wichtigsten Quellen zählen die Ausdünstungen von Kiefernwäldern. Die Wissenschaftler um Jasper Kirby von der Goethe-Universität in Frankfurt haben in einer Nebelkammer des europäischen Forschungszentrums Cern bei Genf untersucht, wie sich von Pflanzen ausgedünstete organische Moleküle unter dem Einfluss von Ozon und kosmischer Strahlung verhalten. Eines der häufigsten Moleküle dieser Art ist Alpha-Pinen, eine Substanz, die Kieferwäldern ihren charakteristischen Duft verleiht. In Anwesenheit von Ozon oxidiert Alpha-Pinen recht schnell, wobei größere Partikel entstehen. Deren Wachstum wird offenkundig gefördert, wenn sich die Partikel mit Ionen verbinden können, die aus der kosmischen Strahlung stammen. Wie Kirby und seine Kollegen in der Zeitschrift "Nature" (doi: 10.1038/nature18271) berichten, erreichen die organischen Partikel auch ohne das Zutun von Schwefeldioxid Größen von etwa 100 Nanometern. Das reiche nach Ansicht der Forscher aus, um als Kondensationkerne für den Wasserdampf in der Luft wirken zu können. ..."












Vor-Ort-Prinzip statt Brüsselkratie


4,9 Mrd. zahlen die Briten mehr in die EU-Kasse, als von Brüssel zurückfließen. Kein gutes Geschäft. Entscheidender aber ist, daß Brüssel darüber bestimmt, an wen und für was die Mittel gehen, die die EU gewährt. Vor Ort weiß man am besten, was not tut. Fehler gibt es dort noch genug.

So gehen EU-Gelder auch an die PLO und die HAMAS, die gegen Israel verwendet werden, etwa zum Tunnelbau.














Mittwoch, 22. Juni 2016

Montag, 20. Juni 2016

Exponentialfunktion


xDas größte Problem auf diesem Planeten? 
Fußballirresein? Klimawahn? Bevölkerungsexplosion?
Ja, stimmt. Letzteres. Wenn diejenigen, die nicht einmal zwei Kinder ernähren und ordentlich erziehen können, 4 bis 10 Kinder in die Welt setzen. Die Primitivsten der Primitiven, sozusagen: dauernd Sex im Kopf, aber IQ unter 90.  
Für den schwarzen Kontinent AFRIKA gilt das natürlich besonders stark, die Bevölkerung betrug 1960 : 255 Mio. ((Brockh.), bereits 1984 hatte sie sich auf mehr als 537 Mio. Menschen verdoppelt (Brockh.). Bis 2007 schnellte die Zahl auf etwa 885 Mio. hoch (Wikipedia). Knapp eine Milliarde dürften inzwischen erreicht sein. (Collier) 















Sonntag, 19. Juni 2016

Intelligenz ist der Stoff der Wissens- und Informationsgesellschaft


Interessant. Sterns und Neubauers Buch erschien 2013. Stern lehrt an der ETH Zürich Psychologie.  















Samstag, 18. Juni 2016

"Einfach" ist einem linken Akademiker zu einfach


Der Spezialkriminologe und Ex-SPD-Minister Christian Pfeiffer macht gern originelle Vorschläge. Nicht die Grenzen will er sichern gegen reisende Einbrecher, nein, das wäre ihm zu einfach. Er will jedes Haus und jede Wohnung einzeln sichern.

Er ist Jahrgang 1944 - ob da Alzheimer im Anzug ist?

Zitat aus Kambouri, 2014











17. Juni 1953 /// Der Gewaltherrscher Stalin war im März 1953 krepiert - es gab die Hoffnung, sein Nachfolger Chruschtschow werde die russischen Panzer nicht rollen lassen. Diese Hoffnung wurde bitter und blutig enttäuscht. Selbst eingefleischte Kommunisten wie Bertolt Brecht waren zeitweilig konsterniert.

Freitag, 17. Juni 2016

Nichts sehen, nichts hören, aber blockieren


Verläßlich sind die Grünen immer, wenn es gegen die deutsche Bevölkerung geht. Allen Ernstes blockieren diese Wichte die Einstufung Marokkos, Algeriens und Tunesiens als "sichere Herkunftsländer". Und in diesem Dumpfbackenparlament erhebt niemand - absolut niemand - die Forderung, das GG-Asylrecht, das unter ganz anderen historischen Bedingungen leichtfertig ins GG gesetzt wurde, heute, viele Jahrzehnte später, aus dem GG zu streichen und ins Innenministerium zu geben mit einer Deckelung von 10 oder 20000. Die schlimmsten Serientäter von Diebstahl bis Mord stammen aus Nordafrika. Die Grünen wollen mehr Diebstahl, Mord und Totschlag in Deutschland!



















Donnerstag, 16. Juni 2016

Lichtblick


Es gibt nicht viel Ernsthaftes aus der Philosophie zu vermelden. Das liegt nicht zuletzt an der irrationalen Grundverfassung des Menschen. Aber er kann das Denken nicht lassen, und manchmal kommt dabei etwas heraus. Das kann man für den Düsseldorfer Vortrag des Bielefelder Philosophen Rüdiger Bittner vermerken, der fragt:
Unterstehen wir legitimer politischer Herrschaft?
Seine Thesen lauten:
  1. Die Amtsträger der Bundesrepublik üben Herrschaft aus.
  2. Ihre Herrschaft ist nicht legitim.
  3. Illegitimer Herrschaft zu unterstehen ist nicht selbst ein Schaden oder ein
  4. moralisches Ärgernis.
  5. Die Bundesrepublik ist eine Demokratie und eine Republik in einem schwachen Sinn dieser Ausdrücke.
  6. Nur ihre Klugheit kann Menschen im Handeln leiten.
Zu 1: Bittner bezieht sich hier hauptsächlich auf Max Weber: Herrschaft ist die Chance, für eine Anweisung auch gegen Widerstand Gehorsam zu erzielen.
Zu 2: Das ist eine starke Behauptung für alle, die während langer Schuljahre gelernt haben, daß alles geordnet und legitim ablaufe. Rüdiger hält dagegen, daß nur dann Legitimität vorliege, wenn der Bürger direkt zugestimmt habe, wie dies etwa bei einem Arbeitsvertrag zuträfe.
Im Falle der herrschenden Regierung und ihrer Amtsträger habe der Bürger einen Kandidaten vor einem anderen Kandidaten gewählt, der wiederum von einer Parteiführung ausgesucht wurde. Was die gewählten Kandidaten im Amt unternehmen würden, sei unbekannt zum Zeitpunkt der Wahl. Es läge deshalb eine nur schwache Legitimität vor.
Trotzdem müsse man damit leben, die Handlungen der Amtsträger müssen nicht notwendig schädlich sein (3+4).
Die Aussperrung des Wählers von direkten Entscheidungen und direkten Wahlen qualifiziere Deutschland nur als eine Schwundform von Demokratie und Republik. (5) Für die Legitimitätsjubelei vergangener Jahre gebe es daher keine echte Grundlage. Es bleibe pragmatisches Handeln nach Prüfung und Klugheit und der internationale Vergleich, wo etwas zu lernen sei.
Fürwahr ein Vortrag jenseits der vorherrschenden Seminarschwafelei.











Mittwoch, 15. Juni 2016

Die Verwirrung schreitet voran


Herr Kaeser von Siemens sieht kein Problem darin, daß die Chinesen den Industrieroboterhersteller KUKA kaufen wollen. Das sei gerade das Geschäftsmodell des Exportlandes Deutschland. Global kaufen und verkaufen. 
Ob Kaeser sich damit in Peking beliebt machen möchte? Oder kann er nicht zwischen Handelsgütern und Fabriken mit hohem Wissensgehalt unterscheiden? 
Roboter kann China auch bauen. Aber nicht in der KUKA-Qualitätsstufe. Die Chinesen - stramme Nationalisten und diktatorisch verfaßt - wollen fortgeschrittenes Ingenieurswissen kaufen. Das sie jederzeit auch gegen den Westen einsetzen würden, wenn sie sich davon einen Vorteil versprächen. In den Augen Pekings sind westliche Politiker ohnehin verwirrte schwache Würstchen, die sich selbst durch unqualifizierte Einwanderung kontinuierlich weiter schwächen und ihre Gesellschaften schwer schädigen. 

Mit dieser Sichtweise liegen die Chinesen nicht völlig falsch. Die Wolkenschieberriege des Westens sollte sich aber dringend überlegen, ob sie tatsächlich ihre letzten Asse für eine verrückte Ideologie aus der Hand geben will.  













Dienstag, 14. Juni 2016

Österreich 102, Portugal 95




Tab. 6.1, Blatt 1, Kindle-Pos. 888





Lynn und Vanhanen, Schätzwerte für Länder ohne Daten:

Wir wollen die Analyse ausdehnen auf die 104 Länder, für die wir keine IQ-Daten gefunden haben. Für diese haben wir die Daten geschätzt. Zwei Prinzipien haben uns dabei geleitet. Erstens nehmen wir an, daß die IQs dieser Länder stark denen der Nachbarländer ähneln, für die Daten vorliegen. Tabelle 6.1 zeigt diese Ähnlichkeiten. Zum Beispiel beträgt der IQ bei den Nachbarn Niederlande und Deutschland jeweils 102; bei Japan und Südkorea sind es 105 und 106; Argentinien und Uruguay: 96, Uganda und Kenia: 73 und 72, usw.
Wir haben dabei die passendsten Nachbarländer gewählt, um den IQ der Länder abzuschätzen, für die keine Daten vorliegen. Beispielsweise haben wir für den Schätzwert Afghanistan die Durchschnitts-IQs der Nachbarländer Indien mit 81 und Iran mit 84 genommen und daraus den IQ-Schätzwert 83 gebildet. 

Aus: Richard Lynn, Tatu Vanhanen in: INTELLIGENZ UND WOHLSTAND DER NATIONEN, 2002 (IQ and the Wealth of Nations)(eingedeutscht WD): Kindle-Pos. 1027
















Montag, 13. Juni 2016

Eric Vloeimans met Oliver's Cinema NSJ Festival 2014

Korea vorn, Iran hinten





Aus: Richard Lynn (Psychologe Uni Ulster), Tatu Vanhanen (Politologe Uni Tampere, 1925-2015), INTELLIGENZ UND WOHLSTAND DER NATIONEN, 2002





Lynn und Vanhanen überprüften positiv ihre nationalen IQ-Werte auch von der Seite der Ergebnisse internationaler Studien her; in der Tabelle (hier: 1. Teil) beziehen sich die Säulen (Spalten) auf die folgenden Studien:



1. Säule: 2. Int. Studie zu Mathe-Leistungen, 1982 (Baker and Jones, 1993)(13j.)
2. Säule: 3. Int. Studie zu Mathe- u. Naturwiss.-Leistungen, 1994/5 (Mullis, 1997) (10j.)
3. Säule:  Int. Studie zu Mathe- u. Naturwiss.-Leistungen, 14j. ,(Beaton et al., 1996a)
4. Säule: 2. Int. Studie zu Naturwiss.-Leistungen, 10j., 1985, (IEA, 1988)
5. Säule:  3. Int. Studie zu Mathe- u. Naturwiss.-Leistungen, 10j., 1994/5 (Martin 1997)
6. Säule:  3. Int. Studie zu Mathe- u. Naturwiss.-Leistungen, 14j. (Beaton et al. 1996b)  


In diesem abgebildeten 1. Teil fallen die niedrigen Werte Irans auf (429, 428, 415, 470), im 2. Teil die Südafrikas (354, 326). Höchstwerte erreichen auch hier Korea (611, 607, 15.4, 597, 565) und Singapur (625, 643, 11.2, 547, 607)



Sonntag, 12. Juni 2016

Branford Marsalis - Dienda : Hübsche, ruhige Komposition mit dem Sopransax.

Branford Marsalis - Dienda

Reaktionszeiten










Intelligenz kann mit Reaktionszeiten gemessen werden, indem die Schnelligkeit gemessen wird, mit der auf einen optischen oder akustischen Reiz geantwortet wird. Je schneller die Reaktion erfolgt - so die Erklärung - desto effizienter funktioniert das Gehirn. Die leistungsfähige Informationsverarbeitung testen auch die Intelligenztests (Jensen, 1998; Deary, 2000). Um zu überprüfen, ob die Ergebnisunterschiede in den nationalen Intelligenztests gültig mentale Kapazität widerspiegeln, kann man untersuchen, ob sich die gleichen Unterschiede bei verschiedenen Reaktionszeitentests zeigen. Nach:
Richard Lynn (Psychologe Uni Ulster), Tatu Vanhanen (Politologe Uni Tampere, 1925-2015) in: INTELLIGENZ UND WOHLSTAND DER NATIONEN, 2002 (IQ and the Wealth of Nations):
Tabelle 6.2, vereinfacht, Kindle-Pos. 983ff.












Samstag, 11. Juni 2016

INTELLIGENZ UND WOHLSTAND DER NATIONEN




Foto: Lynn links: Gothic/Wikip.)



Richard Lynn (Psychologe Uni Ulster), Tatu Vanhanen (Politologe Uni Tampere, 1925-2015) in:
INTELLIGENZ UND WOHLSTAND DER NATIONEN, 2002:

'Wir suchen zu zeigen, daß es große Intelligenz-Differenzen zwischen verschiedenen Nationen gibt, und daß diese mit wirtschaftlichem Wachstum in Zusammenhang stehen, und daß dieser Zusammenhang ursächlich ist.' (Kindle-Pos. 78)

'Unser Befund lautet, daß die Differenzen der nationalen Intelligenzen die stärkste und fundamentalste Erklärung für die Unterschiede zwischen reichen und armen Ländern liefern.' (Kindle-Pos. 2117)
(Deutsch: WD)




















Freitag, 10. Juni 2016

Mykola Lysenko Valse Brillante op.6 , Tatiana Prima khoury ( Piano)

Spricht gegen Asylrecht


Nordafrikaner haben die Düsseldorfer Unterkunftshalle für Eindringlinge nach Streit um Mittagessen in Brand gesetzt. Sie wird abgerissen. 2 Verhaftungen, darunter ein bereits bekannter Intensivtäter.

7 Wochen nach dem Bombenanschlag mit Verletzten auf den Essener Sikh-Tempel wurde ein fünfter junger Deutsch-Türke festgenommen. Er war Teilnehmer eines rotgrünen Präventionsprogramms gewesen.

Im ersten Quartal 16 begingen die Eindringlinge 69.000 Straftaten, vom Diebstahl bis zum Mord. In einem Land, das sie aufgenommen hat und ihren Unterhalt bezahlt.









Donnerstag, 9. Juni 2016

Another "family that walks on all fours."

McNamara, Erdogan und die Klugheit



Wenn einer ein beruflich erfolgreicher intellektueller Überflieger ist, dann muß man nicht unbedingt mit seiner Klugheit rechnen. Diese Erfahrung macht man im Laufe der Jahre öfters. Heute vor hundert Jahren wurde Robert McNamara geboren, der ehemalige Vietnamkriegsminister der USA war ein Intelligenzbolzen. Die Opposition gegen  diesen Krieg während seiner Amtszeit wurde in Amerika so groß, daß der Krieg aufgegeben werden mußte und Südvietnam in die Barbarei des kommunistischen Nordens stürzte. Auch heute noch herrschen in Vietnam Armut und Totalitarismus. Der Angreifer Ho Tschi Minh war bereits erfolgreich gegen die französische Kolonialmacht gewesen und hatte sich vor allem als nationalistischer Kämpfer einen Namen gemacht. Die Amerikaner lösten in den Augen vieler Vietnamesen - auch im Süden - die französische Kolonialmacht ab und wurden als Eindringlinge betrachtet, obwohl viele Südvietnamesen alles unternahmen, um dem Schicksal Koreas zu entgehen. Dort hatte sich durch Unterstützung Pekings die furchtbare kommunistische Kim-Diktatur etabliert, die immer noch andauernd das Land knechtet. Der potente asiatische Nationalismus wurde in Washington nicht erkannt, nicht von Kennedy, nicht von seinem hyperintelligenten Minister McNamara, nicht von dem großen Apparat der Ministerien. Wäre Kennedys Entscheidung, den nordvietnamesischen Angreifern Truppen entgegenzusetzen, im Falle einer besseren Einschätzung des vietnamesischen Nationalismus anders ausgefallen? Man kann das nicht wissen. Heute jedenfalls sollten auch kleine politische Intelligenzlichter wie Schulz, Lammert und Merkel belehrt sein, etwa im Hinblick auf die Türkei, die die islamische Vormacht werden und erklärtermaßen 90 Millionen Einwohner erreichen will. Daher predigt Erdogan eine Geburtenrate von 3 bis 5 Kindern pro Familie und verdammt jede Geburtenregelung als “unislamisch”. In dieser aggressiven Bevölkerungspolitik haben auch die sunnitischen Zuwanderer und Flüchtlinge ihren Platz. Sie sollen für eine Unterwanderung Syriens eingesetzt werden. Auch die säkularen Kräfte in der Türkei spielen beim Nationalismus mit, denn das ist das Erbe des Kemalismus.  


















Mittwoch, 8. Juni 2016

Geldpolitik aus der Alchemistenküche


Minus-Zins reicht nicht.

Ab jetzt kauft die EZB nicht nur verbotenerweise (Vertrag von Maastricht) Staatsanleihen, sondern auch Unternehmensanleihen. Ohne Rücksicht auf Bonität. Die Nord-Euro-Länder werden schon zahlen bei Ausfällen. Deren Steuerzahler jedenfalls. Das ist ein Alchemistenprogramm. Sie machen alles, außer darüber nachzudenken, daß sie alle Handlungsmaximen der bisherigen Geschichte außer Kraft setzen. Sie haben sich dem Keynesianismus auf der Stufe der Verhunzung verschrieben. „Whatever it takes.“ (Draghi) 









Montag, 6. Juni 2016

Dihle und die Barbaren










Dihle gibt hier einen interessanten Überblick von den „Dunklen Jahrhunderten“ bis zur römischen Kaiserzeit. 
„Barbaren“ waren zunächst alle Nichtgriechen, sowohl die bewunderten Ägypter, als auch die „primitiveren Völker im Norden des Schwarzen Meers, in Nordafrika und am westlichen Mittelmeer.“ (S. 4) 
Mit größerer Kenntnis der alten Kulturen des Ostens und den Angriffen der Perser schärfte sich auch die griechische Identität: „Anders als der seinem Herrscher unterworfene Barbar wird der Grieche durch den Nomos, durch Recht und Herkommen, regiert. Aischylos läßt den mythischen König von Argos auf die demokratische Verfassung seiner Stadt verweisen, welche die Aufnahme der schutzflehenden verwandten Ägypterinnen an das Votum der Bürger bindet.“ (S. 7)

Bürger der Polis, etwa Athens, waren Eingesessene: 
„Perikles’ Gesetz, welches das Bürgerrecht an beiderseits athenische Abkunft band … richtete sich eher als demokratische  Maßnahme gegen  eine auswärtig verschwägerte Oberschicht.“ (S. 10)
Die Barbaren in der Polis dienten meist als Sklaven, ihre Behandlung war vergleichsweis würdig, es galt auch: der „von Stoikern und Epikureern vertretene Grundsatz von der natürlichen Gleichheit der Menschen, die man darum nur nach der sittlichen Leistung beurteilen dürfe, setzte sich in der Kaiserzeit bei allen Philosophen durch.“ (S. 23) 

Nach der Eroberung Griechenlands durch die Römer erfolgte eine „Verschmelzung greichischer und lateinischer Traditionen, … der griechische Redner Ailios Aristeides im 2. Jahrhundert deutete denn auch mit einer Lobrede auf Rom das Reich als eine einzige, große Polis.“ (S. 23)
Dort galt der Verdienstaufstieg. „Nur der 25jährige Dienst in den Auxiliartruppen der Armee eröffnete ‚Barbaren‘ den Weg zum Bürgerrecht und zu weiterem Aufstieg.“ (S. 24) 

Damit ließ sich leben, aber doch nicht bis in alle Ewigkeit. 
West-Rom wurde schwächer und schwächer und im 5. Jahrhundert von Goten und Vandalen erobert. 

Es folgte das barbarische Mittelalter, in dem die Errungenschaften der griechisch-römischen Kultur verloren gingen bis zur Wende der Renaissance. 













Sonntag, 5. Juni 2016

Warum Deutsch, wenn es auch englisch geht






Das Leben sei zu kurz, um Deutsch zu lernen, meinte Mark Twain. Aber für eingeborene Philosophen sollte es eigentlich gehen. Ich habe es jedenfalls geschafft und kenne noch ein paar. 

Und finnische Altphilologen und Althistoriker wie Fridolf Vladimir Gustafsson, Ivar August Heikel, Sundvall und Gummerus haben in Deutschland studiert, wobei Sundvall sich sogar für das Deutsche eingesetzt habe. Sagt Altphilologe Heikki Solin aus Helsinki.











Samstag, 4. Juni 2016

Reislamisierung


Nebenbei:

Die Reislamisierung begann schon 1928 durch die Gründung der ägyptischen Muslim-Brüderschaft durch Hasan al-Banna. Einen starken Impuls erhielt sie 1979 durch den Sturz des persischen Schahs und die Errichtung einer theokratischen, totalitären Diktatur durch Khomeini. Selbst in der laizistischen Türkei nahmen hinfort die Bezüge auf den Islam zu, durch Politiker wie Özal, durch die Zunahme der Kopftücher selbst in Istanbul. 
Der Sieg der islamistischen AKP in Ankara, die 2002 die Wahl gewann, war ein weiterer Meilenstein der Reislamisierung. Seitdem baut Erdogan, der zunächst nicht Ministerpräsident werden konnte, weil er wegen eines Kampfaufrufs („Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Minarette sind unsere Bajonette … die Moscheen sind unsere Kasernen.“ Wiki.) 1998 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden war, die Türkei zu einem islamistischen Staat um mit dem Ziel einer islamischen Verfassung und einem rigiden Präsidialsystem. 


Natürlich stehen auch die Taliban und al-Kaida etc. für die breite Ausstrahlung der Reislamisierung von Marokko bis Indonesien, von Neukölln und Godesberg bis Mali.




















Anouar Brahem - oud (arabische Laute) François Couturier - piano Jean-Louis Matinier - accordion Eine sehr melancholisch anmutende Musik. /// Anouar Brahem - Le Voyage De Sahar

Gute Frage


Johann Wolfgang Goethe

Goethe über sich selbst
Vom Vater hab ich die Statur,
des Lebens ernstes Führen,
vom Mütterchen die Frohnatur
und Lust zu fabulieren.
Urahnherr war der Schönsten hold,
das spukt so hin und wieder;
Urahnfrau liebte Schmuck und Gold,
das zuckt wohl durch die Glieder.
Sind nun die Elemente nicht
aus dem Komplex zu trennen,
was ist dann an dem ganzen Wicht
original zu nennen?










Donnerstag, 2. Juni 2016

Man mußte erst den Aristoteles und die Hokus-Pokus-Sumser überwinden




Anthonie van Leeuwenhoek (1632-1723), der Mikroskopierer. Natuurkundige te Delft, Gemälde von Jan Verkolje, (Wikip.)




Aristoteles, Physik, Buch 1,  1. Kap.

„[1] Da das Wissen und das Erkennen hinsichtlich aller der Gegenstände, die Ihre Anfänge, Ursachen und Gründe haben, auf der Erforschung dieser beruht, (denn dann glauben wir etwas zu kennen, wenn wir seine ersten Ursachen erforscht haben und seine ersten Anfänge, und bis zu den Grundwesen), so ist klar, daß auch bei der Naturwissenschaft zuerst versucht werden muß, Bestimmungen zu geben über die Anfänge. Es geht aber unser Weg von dem, was uns verständlicher ist und deutlicher, nach dem von Natur Deutlicheren und Verständlicheren. Denn nicht dasselbe ist für uns verständlich und an sich. Darum ist es nothwendig, auf diese Art fortzuführen von dem, was von Natur undeutlicher, uns aber deutlicher ist, zu dem von Natur Deutlichern und Verständlichern. Nun ist uns zuerst klar und deutlich das mehr Zusammengesetzte; nachher werden aus diesem verständlich die Anfänge und die Grundwesen, durch Zerlegung von jenem. Deshalb muß man von dem Allgemeinen zu dem Besondern fortgehen. Denn das Ganze ist für den Sinn verständlicher; das Allgemeine aber ist eine Art von Ganzem, denn es enthält dieses Allgemeine ein Vieles, als Theile. In demselben Falle befinden sich gewissermaßen auch die Worte, im Verhältnis zum Begriffe.[1] Sie bezeichnen nämlich ein Ganzes auf unbestimmte Weise; z.B. der Kreis. Die nähere Bestimmung erst zerlegt sie in ihr Besonderes. Auch die Kinder nennen ja zuerst alle Männer Vater, und Mutter die Frauen; später aber fangen sie an, bei beiden zu unterscheiden.”

Der Junge hatte wohl keine Kinder. Hatte immer sein philosophisches Gesumse im Kopf. Statt sich konkret den Gegenständen zu nähern und - nach Art der Kinder - sie auf den Boden zu werfen, daran zu lutschen, hineinzubeißen, darauf zu treten und sie auseinanderzunehmen - kurz, statt sich explorativ zu verhalten, beginnt er herumzusumsen.
Kindisch, sowas. Daß das den Hokus-Pokus-Sumsern gefallen hat, der Scholastik, dem Albertus und seinem Hokus-Pokus-Schüler Thomas von Aquin, ja, das leuchtet ein. Die Aufklärung mußte dieses Denk-Gesumse abräumen und das Mikroskop erfinden, die Fallgesetze finden, den Blutkreislauf entdecken und das Einwecken (Sterilisieren) entwickeln. Und noch so einiges mehr wie die Narkose.













Mittwoch, 1. Juni 2016

Wie Wolken entstehen

Mehr Wolken, weniger Erwärmung - wie man heute bei 15°C gut fühlen kann. Je dicker die Wolkendecke, desto größer fällt dieser Effekt aus. Alles fängt klein an, auch die Wolken - daher forscht man auch am CERN zur Wolkenentstehung (siehe den Film unten).
"Die Webplattform Wissenschaft aktuell erläuterte die Ergebnisse zu den kosmischen Strahlen wie folgt:
Auf die künstliche Atmosphäre lenkten die Forscher einen Strahl positiv geladener Teilchen, sogenannter Pionen, den sie mit einem Proton-Synchrotron erzeugten. Damit simulierten sie den Einfluss kosmischer Strahlung, die stetig in die Erdatmosphäre eindringt. Dieser Teilchenbeschuss brachte die organischen Moleküle dazu, sich zu etwa zwei Nanometern kleinen Partikeln zusammenzuballen. Weitere Messungen belegten, dass diese Partikel in Gegenwart flüchtiger organischer Substanzen weiter wuchsen, um effiziente Kondensationskeime zu bilden. Parallel untermauerten die Forscher diesen Mechanismus mit Computermodellen.
Angesichts der Bedeutung der neuen Ergebnisse, wollen wir weitere Pressemitteilungen und Medienberichte hierzu anschauen. Die Universität Frankfurt gab am selben Tag die folgende Meldung heraus. Im ersten Absatz wird die Relevanz der Studien gut zusammengefasst:
Wolken und Klima in der vorindustriellen Zeit
Die durch den Menschen verursachten Aerosolpartikel wirken der Erwärmung der Erdatmosphäre durch Treibhausgase entgegen. Doch ist dieser Effekt vielleicht kleiner als gedacht, da auch schon in vorindustrieller Zeit durch die Ausdünstungen von Bäumen viele Partikel entstanden. Das folgt aus einer Untersuchung am internationalen CLOUD-Experiment, an dem Atmosphärenforscher der Goethe-Universität maßgeblich beteiligt waren. Die Ergebnisse erscheinen heute in Form von drei Publikationen in den renommierten Fachzeitschriften „Science“ und „Nature“.
In vorindustrieller Zeit kühlte der Duft üppiger Pinienwälder die Atmosphäre, denn Pinien sondern organische Verbindungen ab, die zur Wolkenbildung beitragen. Insofern kompensieren die durch den Menschen verursachten Aerosole den Treibhauseffekt vermutlich nicht so stark, wie bisher angenommen.
„Diese Ergebnisse sind die wichtigsten, die bisher an der CLOUD-Kammer am CERN erzielt worden sind“, betont der Sprecher des CLOUD-Experiments, Jasper Kirkby, Honorarprofessor an der Goethe-Universität: „Berücksichtigt man in Zukunft die Entstehung und das Wachstum rein organischer Aerosolpartikel bei der Entwicklung von Klimamodellen, dürfte das wesentlich dazu beitragen, den Einfluss menschlichen Handelns auf die Wolken und das Klima besser zu verstehen.“
Prof. Joachim Curtius vom Institut für Atmosphäre und Umwelt an der Goethe-Universität ergänzt: „Wir gehen davon aus, dass der jetzt entdeckte Prozess dazu führt, dass wir die Wolkenbildung in früheren Zeiten neu bewerten müssen, da es mehr Partikel gegeben haben müsste als bisher angenommen. Der Unterschied zum heutigen Zustand würde dann geringer ausfallen als bisher gedacht.“
Das CLOUD-Experiment untersucht, wie sich neue Aerosolpartikel in der Atmosphäre bilden und welchen Einfluss sie auf das Klima haben. Nehmen die Aerosolpartikel zu, wie es durch menschliche Aktivitäten der Fall ist, wird mehr Sonnenlicht reflektiert und die Wolken werden heller, weil sich mehr Wolkentröpfchen bilden. Um diesen kühlenden Effekt durch anthropogene Einflüsse abschätzen zu können, müssten die Aerosolmengen aus der Zeit vor der Industrialisierung bekannt sein. Da diese durch direkte Messung nicht zugänglich sind, werden sie durch zuverlässige Laboruntersuchungen wie dem CLOUD-Experiment simuliert und in Klimamodellierungen berücksichtigt.
In vorindustrieller Zeit trugen vor allem die von Bäumen abgesonderten organischen Verbindungen zur Aeorosolbildung bei. Die Forscher untersuchten alpha-Pinen, eine Substanz, die Pinienwäldern den charakteristischen angenehmen Duft verleiht. Sie gehört zu den wichtigsten biogenen Emissionen. Alpha-Pinen wird in der Atmosphäre durch Ozon schnell oxidiert und in nachfolgenden Reaktionsketten entstehen dabei auch einige extrem schwerflüchtige Substanzen. Sie treten aber nur in sehr geringen Mengen von etwa 1 Molekül pro 1 Billionen Luftmoleküle auf.
Die CLOUD-Experimente zeigen, dass sich aus den extrem schwerflüchtigen organischen Verbindungen sehr effizient neue Partikel bilden. Dieser Prozess läuft unter Atmosphärenbedingungen ab, auch ohne Beteiligung von Schwefelsäure. Bisher ging man davon aus, dass Schwefelsäure an der Partikelbildung in der Atmosphäre nahezu immer beteiligt ist. Schwefelsäure stammt in der Atmosphäre hauptsächlich aus Schwefeldioxid, das aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe stammt.
Weiterhin haben die Forscher herausgefunden, dass Ionen aus der kosmischen Strahlung die Bildung der organischen Partikel erheblich verstärken – um einen Faktor 10-100 im Vergleich zur Partikelbildung ohne Ionen, solange die Konzentrationen der partikelbildenden Gase niedrig sind. „Unsere Untersuchungen zeigen weiterhin, dass diese schwerflüchtigen organischen Substanzen auch in unverschmutzter Umgebung das Wachstum der Partikel dominieren – und zwar über den ganzen Größenbereich von Clustern aus wenigen Molekülen bis hin zu Partikelgrößen von 50-100 Nanometern, die groß genug sind, um als Wolkenkeime dienen zu können“, erklärt Joachim Curtius. Die Wachstumsraten nehmen zu, je größer die Partikel werden, da immer mehr Oxidationsprodukte, auch solche mit höherer Flüchtigkeit, an den größer werdenden Partikeln kondensieren können. Dieser Prozess wird quantitativ mit einem Kondensations-Modell für die verschiedenen organischen Substanzen beschrieben."

http://www.kaltesonne.de/cern-cloud-projekt-kuhleffekt-anthropogener-aerosole-offenbar-geringer-als-gedacht-klimaprognosen-mussen-nach-unten-korrigiert-werden/