Samstag, 25. März 2017

Totalitarismus war die Logik des 20. Jahrhunderts


Die Linke war in Rußland angetreten, ihre Sicht der Welt mit einem brutalen Willen zur Macht durchzusetzen. Das spornte die Linke in vielen Ländern an - angefeuert durch Moskau - ebenfalls zur Tat zu schreiten und die Macht zu erobern.
Eine Reaktion war Mussolini in Italien, der es Lenin gleichtat und eine Partei Lenin’schen Typs aufbaute und damit erfolgreich auf Rom marschierte. Auch Hitler schaute auf die Partei „neuen Typs“. In Spanien herrschte der Katholizismus, der sich mit der Falange verbündete, als die linke Volksfront die Wahlen gewann und gegen die Kirche vorging. Franco putschte mit mehreren Generalen gemeinsam und der Bürgerkrieg wütete mit Massakern auf beiden Seiten. Auf der linken Seite ging das bis zur Vergewaltigung von Nonnen. Aber auch zu Überfällen der Stalinisten auf die Anarchisten und umgekehrt - Orwell, als linker Kämpfer dabei, beschreibt es in seinem Buch „Hommage an Katalonien“.

Auch Pison schreibt darüber: „Eines Tages, Anfang Dezember 1936, kam Robles nicht mehr nach Hause. Es hieß, er sei des Verrats angeklagt und interniert. Ob er im Café irgendwelche Geheimnisse ausgeplaudert hat oder einer Säuberung durch den stalinistischen Apparat zum Opfer fiel, dessen Arme bis nach Spanien reichten, lässt sich nicht mehr schlüssig belegen; wahrscheinlich das zweite. Womöglich wurde ein unbequemer Mitwisser innersowjetischer Machtkämpfe vorsorglich liquidiert. Der Mord, von den spanischen Behörden beharrlich beschwiegen und nirgendwo dokumentiert ... Für John Dos Passos, der erst im Frühjahr 1937, bei der Rückkehr nach Spanien, vom Tod seines Freundes erfuhr und unermüdlich Nachforschungen anstellte, bedeutete der Fall Robles den Anfang einer politischen Entzauberung, die seine Überzeugungen, seine Freundschaft zu Hemingway und am Ende auch seine literarische Karriere mit sich riss.“
Ignacio Martínez de Pisón: "Der Tod des Übersetzers". John Dos Passos und die Geschichte eines ungeklärten Mordes. (FAZ 2.08.200

Die stalinistische Linke kollabierte, aber Restbestände existieren noch in Nordkorea und in Kuba.
Die nichtstalinistische Linke lebt fort in zahlreichen Variationen. In Venezuela besitzt sie die Macht und ruiniert das Land nach Kräften. Im Land mit den größten Ölreserven ist das Benzin knapp.
In den meisten Ländern begnügt die Linke sich noch mit milden Formen der Staatslenkung durch politische Bürokratien und antikapitalistische Nichtregierungsorganisationen. Aber Pluralismus hat sie nicht gelernt. Sie weiß immer alles besser, denn allein ihre Perspektive ist die richtige und gültige. Das hat sie mit der Katholischen Kirche und dem Islam gemeinsam. Sie beherrscht damit die Medien. Ihr Lieblingsprojekt derzeit ist die Weltverbrüderung durch Einwanderung. Daraus folgt die Auflösung der Nationen, früher Internationalismus genannt.
Das belebt den Widerstand, wie damals, 1917, als Lenin und Trotzki mit der russischen Revolution die Weltrevolution anvisierten.

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