Freitag, 31. Dezember 2021

Führerschaft, politische Führer


 

Welche Persönlichkeiten an die Machthebel der Staatsmaschinen gelangen, kann sehr entscheidend sein für das Schicksal eines Landes oder sogar von ganzen Ländern. Man denke nur an Napoleon, Lenin, Stalin, Hitler, Mao etc. Im antiken Athen kannte sich Führungskandidaten und Stimmbürger, die griechischen Poleis waren klein. Kandidaten für politische Ämter präsentierten sich vor den abstimmungsberechtigten Bürgern in Reden, ihr bürgerliches Vorleben war allen bekannt. Wer nicht auftreten, nicht rednerisch überzeugen konnte, schied aus. 

Wie sieht das heute in großen Flächenstaaten aus? Athen hatte damals die Einwohnerzahl eines großen deutschen Dorfes. Der moderne Staat, seine Demokratie bzw. Führerauswahl unterscheiden sich grundlegend vom klassischen Ausgang. Große Parteiorganisationen stellen Kandidaten auf, bzw. Parteivorsitzende gestalten die Funktionärsauswahl - je länger sie amtieren, desto mehr. Der Stimmbürger darf keine Kandidaten wählen, sondern nur Parteien - auf die Kandidatenaufstellung im Wahlkreis hatte er keinen Einfluß. Über die Persönlichkeitseigenschaften der Politiker gibt es wenig Klarheit. Man weiß, da gibt es Drogenkonsumenten, Maskenvermittler, Hinterbänkler, Lautsprecher, welche mit und welche ohne Beruf gibt, etc. - in jedem Fall sind sie alle intelligent, denn ohne intelligentes Auftreten im Wahlkampf geht es nicht. 

Dies ist auch der Befund einer Metastudie von R.G. Lord et al. zu Persönlichkeitseigenschaften und Führerschaft. Der IQ erreicht den höchsten Rangplatz vor Maskulinität, Neurotizismus, Dominanz und Extraversion, s. Tabelle (Asendorpf, Persönlichkeitspsychologie, S. 235.

Montag, 27. Dezember 2021

Ehezufriedenheit und -stabilität

 

“Insgesamt läßt sich die Ausgangsfrage, wer ein guter Partner ist, persönlichkeitspsychologisch wie folgt beantworten. Hinderlich ist hoher Neurotizismus, förderlich eine überdurchschnittliche Ähnlichkeit in Neurozitismus, Gewissenhaftigkeit und in manchen Einstellungen und Werthaltungen. Das trifft sowohl auf die Zufriedenheit in der Partnerschaft als auch auf ihre langfristige Stabilität zu.” 


Jens B. Asendorpf, Psychologie der Persönlichkeit, S. 303/171 Tab.

Donnerstag, 23. Dezember 2021

Klimaschau #85: 100.000 Klimaflüchtlinge in Burundi. Stimmt das?

Die afrikanische Krankheit: Bevölkerungswachstum, Burundi von 3 Mio. Ew. auf 12 Mio. in 60 Jahren. Die NGO-Krankheit: Täuschungsmanöver. Die ZEIT- und SPIEGEL-Krankheit: rotgrüne Meinungsmache. Keine gute Mischung. 

Mittwoch, 22. Dezember 2021

Corona-Maßnahmen – oder: Das Scheitern der Kontroll-Hybris

Corona-Maßnahmen – oder: Das Scheitern der Kontroll-Hybris: Als „Hybris“ können wir Eigenschaften wie „Vermessenheit“ oder „Überheblichkeit“ verstehen. Bezüglich der Frage, ob und wie bio-psycho-soziale Dynamiken kontrolliert, zielgerichtet beeinflusst und gesteuert werden können, gibt das systemisch-konstruktivistische Paradigma in den Human- und Sozialwissenschaften ... 

Freitag, 17. Dezember 2021

William Happer - Strahlungsantrieb von Treibhausgase: viel Lärm um fast ...

Überzeugender Vortrag. Schön, daß er die lange Reise nicht gescheut hat mit 82.

Milde Winter standen Pate

 Nachtrag zu “Mitterauer, Warum Europa?” 

Die klimatisch unfreundlichen Breiten Europas führten zu einer späten Besiedlung und forderte große Entbehrungen im Vergleich zu warmen Breiten. Von Mitterauer wird die neue Großtierhaltung als ein bedeutender Faktor in der mittelalterlichen Agrarrevolution benannt, die wohl den Aufstieg des von zwei Seiten bedrängten Europas bewirkte. Für die Kriegsfähigkeiten spielte die Pferdehaltung eine entscheidende Rolle in der Abwehr der Araber und Mongolen, für die Ernährung aber im Winter war die Rinderhaltung von Bedeutung. Solange die Fortpflanzung fest an den Herbst gebunden war, blieb die Kuhmilch ein Saisonprodukt des Sommers. Das änderte sich wohl erst zu Beginn der Bronzezeit (ca. 3000-1000), als auch das Winterfutter erwirtschaftet wurde, zunächst wahrscheinlich durch Laubsammeln unterstützt. Winterliche Kuhmilch erleichterte dann auch die Ernährung der Bauern. 


Vgl. Diemut Klärner, Zeit für Milch, Archäologen zeigen: Einst war Milch ein typisches Saisonprodukt (FAZ 9.6.21)

Mittwoch, 15. Dezember 2021

Gottfried Benn

Wie’s so geht

"Wie an dem Tag, der dich der Welt verliehen,
Die Sonne stand zum Gruße der Planeten,
Bist alsobald und fort und fort gediehen
Nach dem Gesetz, wonach du angetreten.
So mußt du sein, dir kannst du nicht entfliehen,
So sagten schon Sibyllen, so Propheten;
Und keine Zeit und keine Macht zerstückelt
Geprägte Form, die lebend sich entwickelt."

Goethe, Urworte orphisch, Dämon

Das ist nicht astrologisch gemeint, die Planeten kann man heute genetisch deuten. Dem Einfluß deines Genoms, dem Bündel deiner Veranlagungen kannst du nicht entfliehen, wäre die moderne Version dieses Textes. Das gilt im Positiven wie im Negativen, ob im Sport, in der Malerei, in der Sprachbegabung, bei der Mathematik und überall sonst. Gleichwohl gibt es Beeinflussungen von innen wie von außen, wenn es auch nicht den freien Willen gibt, der ohne Vorbedingungen frei wählen könnte. Wie weit ungünstige Anlagen zu kanalisieren sind, wird von Fall zu Fall unterschiedlich sein, aber wünschbar ist es jedenfalls. Dem eigenen Affen stets Zucker zu geben, empfiehlt sich nicht. Die Pflege der immer gleichen Gedanken und Empfindungen wird mit einem Verlust an Offenheit bezahlt, an Einengung der Wahrnehmungen.

Das zeigt sich vielfach. Bei Gottfried Benn in besonderer Weise. Wo sich bei Goethe ein weites Panorama entfaltet, schrumpft bei Benn alles zu seinem Lebenstopos Verfall und Tod. Jedes Gedicht endet sehr ähnlich, wie etwa in “Gladiolen”:

“Hier ist kein Ausweg:
Da sein - fallen -”

Hat man eines gelesen, kennt man alle, auch wenn sie eine große - und in kleinen Dosen - sehr reizvolle Variationenkette ergeben.

Erstaunlich ist, daß sich der familiäre Ausgangspunkt bei Benn so überaus positiv darstellt: eine behütete und naturnahe Kindheit auf dem Land, geistige und sprachliche Anregung in der angesehenen Pastorenfamilie, das Ausbleiben von persönlichen Katastrophen in Jugend und Studium. Trotzdem entwickelt er eine negative Sicht von Mensch und Welt, die er zeitlebens hingebungsvoll ausbaut. Er entfloh sich nicht und seiner depressiven Lebensstimmung. Man kann sich wundern, daß er es mit sich aushielt.

Montag, 13. Dezember 2021

Götz Ruprecht - Kernenergie des 21. Jahrhunderts – Die Dual Fluid Techno...

Die Energiedichte macht's! Unschlagbar. Und der großartige Erntefaktor dieses neuen Konzepts. Und die Ampelmännchen fördern Windmühlen.

Sonntag, 12. Dezember 2021

Augen auf und rational reicht nicht

 Nach Agrippa und Pyrrhon

Das Erkennen ist nicht einfach. Man sieht nur, was man weiß, formulierte Goethe dazu. Popper teilte die Erkenntnisgegenstände 3 Welten zu, was einen großen Fortschritt darstellt.
In der Welt 1 herrschen relativ einfache Erkenntnisbedingungen, zwar ist “das Ding an sich” nicht erkennbar (Kant), aber man kann experimentieren und auf diese Weise systematisch Eigenschaften, etwa von Wasserstoff, in Erfahrung bringen. Beweisen kann man nichts , aber widerlegen. Solange etwas nicht widerlegt ist, kann man damit arbeiten und es als richtig betrachten (Fallibilismus). In Welt 2 wird der Blick und das Erkennen gelenkt von den vielen Gedächtnisinhalten, die ein Mensch im Laufe vieler Jahre abgespeichert hat. Daher sehen die Menschen sehr unterschiedlich. Experimente zur Klärung von Sachverhalten sind nicht möglich. Welt 3 schließlich beinhaltet Abstraktionen und Theorien. In dieser Welt der Bildung herrscht besondere Unübersichtlichkeit und Verwirrung. Alles ist dort möglich an blühendem Unsinn, ob jetzt die Sklaven-und-Herrenmenschen-Anschauung des Aristoteles, die Offenbarungs-Religion oder der Marxismus. Und wer von solch einer Theorie besessen ist, der sieht alles aus einem bestimmten Blickwinkel, aus dem beobachtet vieles eben nicht sichtbar ist. Die Blickwinkelproblematik hat Niklas Luhmann (auch Maturana) besonders intensiv untersucht mit beachtlichen Ergebnissen.
Erkennen ist problematisch, unsicher und vorläufig. Siehe die Linksintellektuellen auf den Killing Fields. Auf den Begriff der “Wahrheit” sollte man deswegen besser verzichten, oder ihn auf mathematische Beweise beschränken, weil er leicht suggeriert, daß nur eine Meinung, nur ein Standpunkt, nur eine Theorie “wahr” sein könnte. Es herrschen aber immer nur die Perspektive und die Vorläufigkeit.



Abb.: Poppers drei Welten
(aus: Eberhard Döring, Karl Popper, Einführung in Leben und Werk, S. 137)

Samstag, 11. Dezember 2021

Vom Mythos zum Logos - und zurück?

Ungewissheit und Eitelkeit aller Künste und Wissenschaften - auch wie selbige dem menschlichen Geschlecht mehr schädlich als nützlich sind. 

von Nettesheim, Agrippa. Ungewissheit und Eitelkeit aller Künste und Wissenschaften. Jazzybee Verlag. Kindle-Version. 


Agrippa unterstellt in seinem bekannten Buche "Von der Ungewißheit und Eitelkeit des menschlichen Wissens" der seinerzeitigen, weitgehend abergläubischen und scholastischen Wissenschaft, daß alles Wissen eitel sei, und daß die Gelehrsamkeit leicht zur Narrheit führe und daß es nichts Verderblicheres gebe, als einen eitlen Gelehrten.


Die Wissenschaften haben eine lange, krude Geschichte, stets neigten Wissenschaftler dazu, sich zu überschätzen. Kritik an der Erkenntnisgewißheit übten seit der Antike helle Köpfe immer wieder, was die wissenschaftliche Entwicklung auf vielfältige Weise befruchtete. 

Agrippa, der eigentlich Heinrich Cornelius hieß und 1486 in Köln geboren wurde, entlieh seinen Gelehrtennamen möglicherweise bei dem antiken Skeptiker Agrippa, der um die Zeit Senecas lebte (1. Jh.). Von ihm ist nicht viel bekannt, Sextus Empiricus (160-210) berichtet von ihm; Sextus selbst bezieht sich auf den Skeptiker Pyrrhon von Elis (ca. 360-270).

Mit dem Beginn von systematischer Wissenschaft  - charakterisiert als Entwicklung vom Mythos zum Logos - entsteht auch die grundsätzliche Frage nach der Gültigkeit von Wissenschaft. 

Eine ewige Frage, die allein vor neuem Aberglauben und Überschätzung von Expertentum bewahren kann. 


Donnerstag, 9. Dezember 2021

Tichys Ausblick Talk: „Inflation kommt plötzlich“ – Hans-Werner Sinn im ...

Ein sehr wichtiges Gespräch über die gegenwärtige deutsche und europäische Wirtschafts- und Finanzpolitik. Erstaunlich, daß Sinn dabei eine positive Ausstrahlung bewahrt. 

Sonntag, 5. Dezember 2021

Klimaschau #84: Spielt die Sonne beim Klimawandel doch eine größere Roll...

Die Svensmark-Shaviv-Hypothese bleibt sehr interessant, mal sehen, was da noch kommt. 

Samstag, 4. Dezember 2021

Ein Vater der deutschen Zollunion

1789 wurde Friedrich List in Reutlingen geboren, am 30. November 1846 starb der persönlich schwierige Wirtschaftsjournalist, Nationalökonom und Politiker durch Freitod.

1789 war die französische Revolution noch ehrenwert und kein Schurkenstück von Moralisten wie Robespierre. In Reutlingen gab es allerdings französischen Einfluß anderer, calvinistischer Art. Der vertrug sich gut mit Gewerbe und Gewerbefleiß. Revolutionen waren da nicht nötig.

Bäckerssohn Daimler lernte in Reutlingen den Frühwaisen Maybach in der Werkstatt des pietistischen Brüderhauses kennen; das hatte automobilindustrielle Folgen, wie man weiß.
List war Protestant aus dem Kernland des protestantischen Schwabens, und wirtschaftliches Denken - ganz anders als dem heutigen, antiwirtschaftlichen Protestantismus - lag ihm nahe. So wurde er denn auch in sehr frühem Alter von 27 Jahren im protestantischen Tübingen der erste deutsche Professor für Nationalökonomie. Diese verdankt ihm den Begriff der “produktiven Kräfte”. “Für ihn lag der Reichtum der Nationen nicht in der Menge der Güter, über die sie verfügen können, sondern in den wirtschaftlichen Möglichkeiten der Produktion und ihrer Nutzung. ‘Die produktive Kraft, Reichtum zu schaffen, ist unendlich viel wertvoller als der Reichtum selbst.’”* Deswegen war List auch für Schutzzölle, jedoch gegen deutsche Binnenzölle.
* Jürgen P. Hoffmann, Die großen Wirtschaftsdenker, S. 78

Freitag, 3. Dezember 2021

Kontrollillusion

“Die Konsequenz ist, daß die Praxis typisch unter einer Kontrollillusion lebt, als ob sie tatsächlich über Riesenmengen kausaler Faktoren (Ursachen und Wirkungen) jetzt disponieren könnte; … Wir treffen hier auf die Wurzel der hochgradig illusionären und zugleich äußerst wirksamen (weil motivierenden) Kausalvorstellungen des politischen Handelns. Und nur dank dieser Illusion, die zur Selbstzurechnung führt, kann man überhaupt von politischem Handeln sprechen.” 

(Luhmann, Die Politik der Gesellschaft, S. 24)


Die Unsicherheit im politischen Handeln erfordert grundsätzlich Absicherungen, wenn das verfolgte Handeln nicht erfolgreich sein sollte. Eine solche Absicherung verlangt die Möglichkeit, als Ursache für das Versagen Sündenböcke präsentieren zu können. Im Falle von Sars2/mRNA - eines wenig wirksamen Präparats per Notfallzulassung  - folgt das pol. S. der Maxime: mehr hilft mehr; wenn alle mRNAgeimpft sind, leben alle weiter. Die Aktion zieht sich hin bis zum Frühjahr hin, so daß das Impfende und das Saisonkrankheitenende zusammenfallen und eine erfolgreiche politische Zurechnung erfolgen kann. 

Auf einer anderen Ebene sammelt man auch Erfahrungen mit Notstandsmaßnahmen. 


Wissenschaft und Politik


“In der Tat macht nun die Politik einen rasch fortschreitenden, sich ausweitenden Gebrauch von der Wissenschaft. … Beiräte dienen den politischen Instanzen nicht selten als Dekor. … Die zweite, hier noch rasch zu erwähnende, damit verwandte, aber nicht identische Funktion, die wissenschaftliche Beiräte heute nicht selten erfüllen, ist die bekannte Feigenblattfunktion. … Die Figur ist immer dieselbe -: man tut, was man sowieso tun wollte, sagt aber, man täte es, weil es die Professoren geraten haben.”

Hermann Lübbe, Theorie und Entscheidung, 1971, S. 56f.  


Besonders beliebt ist inzwischen auch eine vorausschauende Besetzungspolitik aus den eigenen Reihen.


Mittwoch, 1. Dezember 2021

Mittwoch, 24. November 2021

Mit Ron Sommer zu den Mondpreisen

 Ein bewegungsarmes Staatsunternehmen wird vor rund 20 Jahren privatisiert und an die Börse gebracht - zu realistischen Preisen und erfolgreich. Dem Unternehmenschef, dem Mathematiker Sommer, stieg der Erfolg zu Kopf und er brachte weitere Anteile heraus zu zuletzt Phantasiepreisen, die viele verwirrte Köpfe tatsächlich kauften und später mit schlimmen Verlusten bezahlten. 

Grotesk, daß der jetzige Rechtsstreit um eine Bagatelle, einen mutmaßlichen Prospektfehler, geht. 

Dienstag, 23. November 2021

Interpretationen und Kommunikationen sind Glückssache



“In mehr als hundert Fällen haben wir die Begleitumstände des sozialen Geschehens untersucht, wenn jemand für schizophren gehalten wird. Unserer Meinung nach stellen dabei ohne Ausnahme Erfahrung und Verhalten, wenn sie als schizophren gelten, eine spezielle Strategie dar, die jemand erfindet, um eine unerträgliche Situation ertragen zu können.”

(Ronald D. Laing in “Phänomenologie der Erfahrung”, 1967, es S. 104)

Solchen für die Patienten gefährlichen, blühenden Unsinn sonderte Laing ab und fand damit auch in Deutschland zahlreiche Anhänger nicht nur unter Psychiatern. Naturwissenschaftlich orientierte Ärzte wurden angefeindet und es wurden ihnen Nazi-Methoden unterstellt. Das wirkt bis heute nach.

Rätsel Religion

Religion tritt sozial als Lebensabschnittsritualspenderin auf, auch als Geselligkeitsvermittlung, andererseits als spirituelle Sinnvermittlerin für das gläubige Individuum. Beides kann kongruent sein oder auch getrennt. Die soziale Seite - um die geht es Luhmann - ist einerseits trivial, weil die Religion einfach tradiert wird, von Eltern und Kirche/Schule sozialisiert; andererseits offenbar mit tief empfundenem Gefühl erlebt wird (zb Radioastronom Heino Falcke). Wie stellt sich da der Sinn her? Durch spezifische Kommunikationen, meint Luhmann, im Medium Sinn. Das ist wohl so, bleibt mir aber doch rätselhaft. Die Andockstelle muß sich in den neuronalen Bahnen befinden, die ein entsprechendes Bewußtsein hervorbringen. Werden diese Bahnen in der Großhirnrinde erst durch religiös konnotierte Kommunikationen geschaffen? Ist das die Sinndockstelle überhaupt?

Freitag, 19. November 2021

Reichlich Wasser

Überall gab es die Sintflut, Thomas Mann sieht sie auch in China am Werke. Allerdings überschlägt er Amerika. Da gibt uns überraschend Francis Bacon Auskunft: “innerhalb von hundert oder noch weniger Jahren wurde jenes Groß-Atlantis vollständig zerstört … durch eine besondere Sintflut oder Überschwemmung.” (Francis Bacon, Nova Atlantis, 5. Die Sintflut Amerikas) Und so hat Th. Mann in “Joseph und seine Brüder” recht, daß mit der Zeit jede alte “Heimsuchung durch Wassersnot” als Sintflut galt; Bacon nimmt sie für seine utopischen Zwecke in Dienst. Heute, in ziemlich säkularen europäischen Zeiten, ist an die alte Sintflutstelle die “globale Erwärmung” getreten, die aber - bei stagnierenden Temperaturen - schnell ausgetauscht wurde durch den unauffälligeren “Klimawandel”, der Bacons insulare Neugründung Nova Atlantis durch den angeblichen Meeresspiegelanstieg bedroht; der schwedische Ozeanograph Axel Mörner hält solchen Phantasien seine Meßergebnisse entgegen, aber was vermögen die schon gegen einen Mythos. 


Dienstag, 16. November 2021

Ja, so war's! Oder so ähnlich.

 “Gewisse Funde bestimmen die Experten der Erdgeschichte, das Alter der Menschenspezies auf fünfhunderttausend Jahre zu schätzen. Das ist knapp gerechnet, erstens in Anbetracht dessen, was die Wissenschaft heute für wahr lehrt: daß nämlich der Mensch in seiner Eigenschaft als Tier das älteste aller Säugetiere sei und schon in Zeiten späterer Lebensfrühe, vor aller Großhirnentfaltung, in verschiedenen zoologischen Modetrachten, amphibischen und reptilischen, auf Erden sein Wesen getrieben habe; zweitens aber wenn man erwägt, welche unabsehbaren Zeitstrecken erforderlich gewesen sein müssen, damit aus dem halbaufrechten, traumwandlerischen und von einer Art Vor-Vernunft durchzuckten Beuteltiertypus mit verwachsenen Fingern, welchen der Mensch vor dem Erscheinen Noah-Utnapischtims, des Hochgescheiten, verkörpert haben muß, der Erfinder von Pfeil und Bogen, der Nutznießer des Feuers, der Meteoreisenschmied, der Züchter des Korns, der Haustiere und des Weines wurde – mit einem Worte das altkluge, kunstfertige und in jeder entscheidenden Hinsicht moderne Wesen, als das der Mensch uns beim ersten Morgengrauen der Geschichte bereits entgegentritt.”


Mann, Thomas. Joseph und seine Brüder, Pos. 385ff./ Vier Romane in einem Band (Fischer Klassik Plus) (German Edition) . FISCHER E-Books. Kindle-Version. 


Sonntag, 14. November 2021

Wir erzählen uns mal was

“Tief ist der Brunnen der Vergangenheit. Sollte man ihn nicht unergründlich nennen? Dies nämlich dann sogar und vielleicht eben dann, wenn nur und allein das Menschenwesen es ist, dessen Vergangenheit in Rede und Frage steht: dies Rätselwesen, das unser eigenes natürlich-lusthaftes und übernatürlichelendes Dasein in sich schließt und dessen Geheimnis sehr begreiflicherweise das A und das O all unseres Redens und Fragens bildet, allem Reden Bedrängtheit und Feuer, allem Fragen seine Inständigkeit verleiht. Da denn nun gerade geschieht es, daß, je tiefer man schürft, je weiter hinab in die Unterwelt des Vergangenen man dringt und tastet, die Anfangsgründe des Menschlichen, seiner Geschichte, seiner Gesittung, sich als gänzlich unerlotbar erweisen und vor unserem Senkblei, zu welcher abenteuerlichen Zeitenlänge wir seine Schnur auch abspulen, immer wieder und weiter ins Bodenlose zurückweichen.”


Mann, Thomas. Joseph und seine Brüder: Vier Romane in einem Band (Fischer Klassik Plus) FISCHER E-Books. Kindle-Version. 


Und je tiefer man dringt, desto mehr Mythen finden sich - mal abgelegte, mal erneuerte, mal ineinander verschlungene - und desto mehr Wurzeln der gegenwärtigen Mythen entdecken sich. Oft werden sie jetzt ungeniert Narrative genannt. 


Mittwoch, 10. November 2021

Klimaschau #78: Werden Privat-PKW bald aus Klimaschutzgründen ganz verbo...

Wenn das Bundesumweltamt träumt, wird es ein Albtraum für die Bürger. Noch zurückgehalten werden die Vorstellungen zum Wohnraum: 10qm pro Nase sind genug. Die eingesparte Fläche wird mit Gummibäumen bepflanzt. 

Montag, 8. November 2021

Religion in Detroit




Ende der fünfziger, Anfang der sechziger Jahre interviewten Gerhard Lenski und Mitarbeiter von der Uni Michigan rund 600 Detroiter in Bezug auf Religion und Lebensstil. Er fand, daß Religion in vielerlei Hinsicht einen klaren Einfluß auf das Leben von modernen Großstädtern besitzt.

“On many of the variables analyzed, the four major socio-religious groups split into two divisions: white Protestants and Jews on the one hand; Negro Protestants and Catholics on the other. This pattern is most evident in economic behavior. White Protestants and Jews have a positive attitude toward work more often than Negro Protestants or Catholics, especially in upper middle class jobs. They are liklier to believe that ability is more important than family connections; to be self-employed; to believe in intellectual autonomy; and to have small families.”*

Daher läßt sich auch verstehen, warum Südamerika und die USA sich so stark unterscheiden. 


Gerhard Lenski, The Religious Factor, 1963, S. 321


Sonntag, 7. November 2021

Klimaschau #77: Südpol mit kältestem Winterhalbjahr der gesamten Messges...

In einer Warmzeit sind per definitionem die Pole eisfrei - wie etwa vor rund 40 Mio. Jahren https://zeitung.faz.net/faz/natur-und-wissenschaft/2020-05-27/warme-antarktis/463921.html - wir leben daher in einer Zwischeneiszeit, in der es hoffentlich erst einmal nicht kälter wird. In England ist der erste Schnee gefallen. 

Samstag, 6. November 2021

Winckelmann

"Das allgemeine vorzügliche Kennzeichen der griechischen Meisterstücke ist endlich eine edle Einfalt, und eine stille Größe, sowohl in der Stellung als im Ausdrucke."

Winckelmann, Johann Joachim. Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst, 1755, (S.16). Kindle-Version.


Die Idealisierungen Winckelmanns bestätigten sich nicht. Aber sie machten Schule in ganz Westeuropa. Winckelmann, das Wunderkind aus der Schusterwerkstatt, brachte es zum Präsidenten der Altertümer in Rom. 

“Ein brennender Bildungshunger ließ ihn keine Anstrengung scheuen, um begehrte Bücher zu erlangen. In jedem Jahre wanderte er zur Messe nach Leipzig; Magdeburg, Halle, Hadmersleben und Braunschweig, Pfarrhäuser und Adelssitze waren seine Ziele, wenn sie nur Bibliotheken hatten oder Bücher zum Verkauf bereithielten.”

(Helmut Holtzhauer, Winckelmanns Werke, Einleitung, S. XIV)


Freitag, 5. November 2021

Isokrates

Sprache als Formkraft des Denkens

“... so haben wir nicht nur aufgehört, nach Art der Tiere zu leben, sondern wir haben auch durch Zusammentreten Städte gegründet, und uns Gesetze gegeben und Künste erfunden, und beinahe alles, was durch uns mit Vernunft und Kunst erfunden wurde, hat uns auch die Sprache zur Vollendung gebracht. Denn sie hat über das, was gerecht und ungerecht, was edel und schimpflich ist, Gesetze gegeben, Bestimmungen, ohne welche wir nicht imstande wären, beisammen zu wohnen”.*

In der Tat, die Sprache ist das Menschliche schlechthin, sie befähigt zu einer kulturellen Evolution ohnegleichen. Sie wird eingesetzt zur Dokumentation, zur Argumentation, zu Hetze und Gehirnwäsche. Multifunktional. Man kann sich nur wundern, daß die Entwicklung im Westen per Saldo ziemlich erfolgreich war. 


Isokrates, Vom Vermögenstausch 15, zit. bei Walter Ruegg, Antike Geisteswelt, Bd. II, S. 74


Mittwoch, 3. November 2021

Klimaschau #76: Immer mehr Menschen benötigen immer mehr Energie

E10 ist destruktiv, Palmöl-Plantagen müssen nicht sein. Das unbegrenzte Bevölkerungswachstum ist das Hauptproblem des Planeten, Familienplanung die Hauptaufgabe. 

Montag, 1. November 2021

RAINER MARIA RILKE - DIE ERSTE DUINESER ELEGIE

Sind sie schon geboostet? In der modernen Mitte ist das jetzt angesagt. Sie wollen doch keinen neuen Lockdown, Sie wollen doch shoppen!

Was derzeit und schon längere Zeit aus den Mündern der Medien quillt, sind Sprachmüll und Phrasen aller Art, garniert mit moralischen Imperativen zur Weltbeglückung und Weltrettung. 

Das ist die “gedeutete Welt” Rilkes aus der ersten Duineser Elegie auf der Stufe der Verhunzung. Rilkes Sprache bildet den äußersten Kontrast zu den Sprachhülsen der Politik. Sie steht gegen die “Entzauberung der Welt”, wie sie Max Weber konstatierte. Rilke - 1875 geboren - lebt noch in der religiösen Welt und fühlt sich existenziell unbehaust. Umsomehr, als das große Thema der Elegien der Tod ist, den “keiner ganz aussinnt”. 

Man muß Rilkes Besinnungen in den Elegien nicht unbedingt folgen, Rilkes Engel ergreifen den religiös Unmusikalischen nicht, aber sie kommen doch etwas würdiger daher als die stündlich wiederholte Ansage aus dem Robert-Koch-Institut und seinem Anhang. Da haucht uns die Leere an. Aber Leere gehört nicht zum Wortschatz der modernen Mitte.


Sonntag, 31. Oktober 2021

Köln, die zarteste Unterwerfung, seit es Islam gibt - Imad Karim zum Köl...

Ja, Deutschland macht sich auf allen Ebenen lächerlich. Auch die FDP bzw. Lindner findet die Muezzin-Belästigung prima. Das wußte ich noch gar nicht. Danke, Herr Karim.

Sonntag, 24. Oktober 2021

Klimaschau #73: Der Jetstream ist gar nicht so verrückt wie lange angeno...

Sie singen das dreiste Entsagungslied, 
Das schaurige Lied vom Klima,
Um einzulullen, falls es greint, 
Das Volk, den großen Lümmel. 

Werte gibt es nicht einzeln

 “Tyrannei der Werte? Herausforderungen und Grundlagen einer europäischen Dogmatik systemischer Defizite

Armin von Bogdandy (Prof. Dr., Direktor am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Heidelberg.) 

Abstract 

Seit 2007 sollen die europäischen Werte die Grundlage des europäischen Hauses bilden und eine neue Quelle von Legitimität und Stabilität vermitteln. Schritte, diese Werte durchzusetzen, treffen aber auf den Einwand einer “Tyrannei der Werte”. Der erste Schritt erörtert die verfassungsrechtliche Frage, ob und warum die Union gleichwohl eingreifen sollte. Der zweite entfaltet den Ausdruck systemisches Defizit als rechtlichen Schlüsselbegriff des Feldes und Angelpunkt eskalationsträchtiger Kommunikation. Es bedarf Instrumente, die abgestimmt, effektiv und zugleich möglichst legitim sind. Zu diesem Zweck entwickelt der dritte Schritt einen gemeinsamen Rechtsrahmen für einschlägige Instrumente, bestehend aus den Bausteinen Rechtsgrundlage, Verfahren, Maßstab und Kontrolle. 


I. Dogmatik im Neuland der Werte 

2007 adelt der Lissaboner Vertragsgeber die Grundsätze des Vertrags über die Europäische Union als europäische Werte. Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit, Wahrung der Menschenrechte verlassen damit das Reich des “nur” Juristischen. Der Vertragsgeber postuliert sie als tatsächliche normative Orientierungen, die höchst wertvoll, weithin geteilt, tief verankert sind und damit die eigentliche Grundlage des gemeinsamen europäischen Hauses bilden. Diese Gründung jenseits der mitgliedstaatlichen Ratifikationen soll wohl eine neue Quelle von Legitimität und Stabilität vermitteln. Heute jedoch verschärft der Schritt von Lissabon die Krisenwahrnehmung: Erscheinen tragende Werte als schwach oder umstritten, so kann dies leicht das ganze Haus erschüttern. Der Weg in die Werteunion erweist sich als nicht weniger risikoreich denn der in die Währungsunion. Der europäische Wertediskurs ist von einem Selbstversicherungsdiskurs in einen Krisendiskurs mutiert. Ihn befeuern derzeit insbesondere Maßnahmen, mit denen Regierungen kontrollierende Institutionen modifizieren und dabei, so die Sorge, kritisch schwächen. …”


Zu dieser Wertelyrik fällt zunächst Goethes Wort ein:

“Gesetzgeber oder Revolutionärs, die Gleichsein und Freiheit zugleich versprechen, sind Phantasten oder Charlatans.”

Goethe, Maximen und Reflexionen, Nr. 953  


Wertorientierungen stehen nicht für sich allein, sie stehen in Widerspruch zu anderen Wertorientierungen. Sie legen nichts fest. “Denn immer, wenn man es mit Entscheidungen zu tun hat, hat man es auch mit mehr als einem Wert zu tun; und zwar nicht nur nicht nur mit dem Gegenwert (also im Falle von Frieden mit Krieg oder im Falle von Gleichheit mit Ungleichheit), sondern mit qualitativ anderen Werten - im Falle von Frieden also zum Beispiel mit nationaler Selbstbestimmung oder im Falle von Gleichheit mit Freiheit.”*

Dient die Wertelyrik der EU propagandistischen Zwecken? England wurde von der EU herausgeekelt mit dem Pochen auf dem Vorrang von EU-Kommissionssicht. London sollte sich der Brüsseler Gerichtsbarkeit unterwerfen, gerade das, was Brüssel auch wieder von Ungarn und Polen verlangt. Das ungeregelte Eindringen von europafremden Migranten wird von Brüssel falsch ausgeflaggt als Asylrecht und Menschenrecht, wogegen sich nicht nur Ungarn und Polen wehren unter Hinweis auf die bereits stattfindende islamistische Unterwanderung Frankreichs. Brüssel dekonstruiert  durch die Unterstützung der ungeregelten Nahosteinwanderung den Europagedanken. 


*Luhmann, Die Politik der Gesellschaft, S. 178


Freitag, 22. Oktober 2021

Interview mit Prof. Dr. Ursula M. Staudinger | "Zukunft leben: Die demog...

Weisheit? Ist "Tiefe Einsicht und Urteilskraft in schwierigen und grundlegenden Fragen des Lebens", meint Staudinger; und der immer wieder erfolgende Realitätstest im Verlauf des Lebens birgt das Potential der Weisheitsmehrung. Etwas stärker hätte sie die Frage der Intelligenz berühren sollen, denn der IQ spielt eine nur nebensächliche Rolle. In der Jugend ist das Lernvermögen hinsichtlich deklarativen Wissens sehr hoch, aber die Urteilskraft in Bezug auf komplexe Lebensprobleme sehr gering, wie auch die wichtige Emotionsregulation. Ein gutes Beispiel ist vielleicht der ehemalige Schachweltmeister Bobby Fischer.

Mittwoch, 20. Oktober 2021

Klimaschau #72: Dreifacher Durchbruch bei der Kernfusion

Die Kernspaltung funktioniert sicher, zuverlässig und billig seit rund 60 Jahren, ein großer Vorteil; 440 Kernreaktoren laufen weltweit; aber man darf ja mal träumen ...

Dienstag, 19. Oktober 2021

Kriminelle sollen wählen

 “„Wer das Primat des Europäischen Gerichtshofs ablehnt, wer die Europäische Union als Rechtsgemeinschaft ablehnt, wer die Unabhängigkeit der Justiz ablehnt, der tritt faktisch aus der Europäischen Union als Rechtsgemeinschaft aus“, betonte der CSU-Politiker.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte zuvor bekräftigt, die EU werde „handeln“, um zu verhindern, dass Polen die Werte und den Zusammenhalt der Union untergrabe. Sie sagte, die EU werde „es nicht zulassen, dass unsere gemeinsamen Werte aufs Spiel gesetzt werden“ … Das Urteil stelle die Grundlagen der Europäischen Union infrage, kritisierte von der Leyen am Dienstag im Parlament. „Es ist eine unmittelbare Herausforderung der Einheit der europäischen Rechtsordnung. Nur eine gemeinsame Rechtsordnung ermöglicht gleiche Rechte, Rechtssicherheit, gegenseitiges Vertrauen zwischen den Mitgliedstaaten und daraus resultierend gemeinsame Politik.“”


Brüssel kehrt immer stärker einen halb-diktatorischen Zentralismus heraus. Das führte bereit zum Verlust Großbritanniens. Wir erinnern uns an den Fall Abu Qatada 2013. Der islamistische Haßprediger bekam den Segen des Europäischen Gerichtshofs für MenschenRechte (EGMR) und konnte erneut nicht aus England abgeschoben werden. Sind das “ unsere gemeinsamen Werte “, von denen von der Leyen spricht? Die Unterstützung des Islamismus? Jetzt hat sich Polen auf de Gaulle und sein “Europa der Vaterländer” besonnen und seine Verfassung über den Brüsseler Rechtsnebel gestellt. Das Gegeifere in Brüssel darob stärkt nicht die europäische Verständigung, es gefährdet sie. 

Das dubiose Ausschütten von Steuergeldern durch die EU sollte grundsätzlich zurückgefahren werden, diese Gelder werden vielfach mißbraucht, zB für regionale Prestigeprojekte (spanische Geisterflughäfen, leere neue Straßen auf den Kanaren und eine Autobahn auf Fuerteventura).

Polen, Deutschland und andere Länder sind aber durchaus zu kritisieren für ihre Besetzung von hohen Richterstellen durch Politiker (BT) und mit Politikern (Müller, Harbarth). 


Neben dem Fall Abu Qatada sorgte in der Vergangenheit auch mehrfach eine Straßburger Entscheidung zu Gefängnisinsassen für Empörung. Seit 2005 hat das Gericht vier Mal gegen die britische Regierung geurteilt, weil inhaftierte Kriminelle auf Grundlage der Menschenrechtskonvention ein Recht auf die Teilnahme an nationalen Wahlen haben – ein Recht, das ihnen die britische Gesetzgebung versagt.” 18.5.16 WELT

Sonntag, 17. Oktober 2021

Klimaschau #71: Wieviel Schuld trägt die Energiewende an den explodieren...

Alte Kameraden, alte Schulkameraden, da geht Netzwerken besonders gut. 

Freitag, 15. Oktober 2021

Strahlend

Die Welt der elektromagnetischen Strahlen. Sie unterscheiden sich nach Frequenz und Energieabgabe.



UV-Licht wird immer unterschätzt, Gammastrahlung wird überschätzt. Es ist alles das Gleiche, bis auf Frequenz und Energieabgabe.
Foto: Dorn, Physik, S. 386

Mittwoch, 13. Oktober 2021

Klimaschau #70: Das Hochwasser im Sommer 2021 kam nicht ganz unerwartet

ZEIT FÜR EINE NEUAUFLAGE: Auch im Dezember 1882 gab es schwere Hochwasser in Deutschland, die vor allem im Rheineinzugsgebiet schwere Schäden verursachten; es erschien eine Denkschrift „Was können wir gegen das Hochwasser thun?“ („Wasserspiegel, Zitate zu Hochwasser, Wasserbau und Wasserwirtschaft aus drei Jahrhunderten 1700 bis 1950“, S. 52; Sonderband 6 der Schriften der Deutschen Wasserhistorischen Gesellschaft e.V.)

Samstag, 9. Oktober 2021

Lichtenberg empfiehlt

 "Eine goldene Regel: Man muß die Menschen nicht nach ihren Meinungen beurteilen, sondern nach dem, was diese Meinungen aus ihnen machen. - Ich fühle, dass ich nach der Meinung der Welt hiergegen nicht aushalte, ob ich gleich vor Gott überzeugt bin, dass ich es würde, wenn sie mich genauer kennte. Also das AUS-IHNEN-MACHEN muß genau beobachtet werden."

(Georg Christoph Lichtenberg. Sudelbücher, Heft J943)

Meinungen, Standpunkte, Religionen und Theorien sind das eine, die Folgen sind das andere. Die Folgen, also die Taten und Handlungen muß man ernst nehmen. Dazu gibt es das kluge englische Sprichwort: Actions speak louder than words. (Handlungen sprechen lauter als Worte.) Meinungen und Theorien sind etwas Vorläufiges und können sich schnell ändern - Popper war in seiner Jugend 3 Monate lang Sozialist! - man muß die Dummheiten der Jugend nicht allzu ernst nehmen, sie wachsen sich oft von selbst aus in der Universität der Lebenserfahrung.

Freitag, 8. Oktober 2021

Zusammenhang von Erdtemperatur und CO2 | Ganteför Klimageschichte #9

Das sind 2 Paar Schuhe: MODELL und REALITÄT !   
Es zählen echte Messungen !

Mittwoch, 6. Oktober 2021

Klimaschau #69: Hurrikane sind in letzten 170 Jahren nicht häufiger oder...

Der Jahrhundertsturm von Galveston im Jahr 1900 in Südtexas hinterließ ein riesiges Trümmerfeld und tötete etwa 6000 Menschen, 5000 wurden verletzt. 

1815 marschierte ein Sturm weit in den Norden und verursachte eine schlimme Flut.


Sonntag, 3. Oktober 2021

Der große Bazar

Es wird wieder gehandelt und gefeilscht, die Hinterzimmer sind besetzt. Welcher Kandidat, welche Koalition, wieviel aus diesem Programm, wieviel aus jenem, wieviele Posten fallen für jede Partei ab - man nennt es Sondierungen und Verhandlungen, oder Kuhhandel und Kungelei. Wenn die Häuptlinge Ergebnisse erzielt haben, legen sie diese ihren Parteien oder Abnickvereinen vor, ein argumentativer Bezug auf Sachfragen des Landes - Grenzschutz, Kriminalitätsbekämpfung, Einwanderungspolitik, Freiheitsrechte etc. - unterbleibt wie schon im Wahlkampf. Die Führungsfiguren besitzen in der Regel einen so hohen Status, daß die Parteiniederungen ihren Empfehlungen folgen. Die Mitgliederzahl des Bundestages nahm zwar mit jeder Wahl zu, aber die Debatten nahmen ab und wurden matter.

Ein Mehrheitssystem bietet demgegenüber mehr Transparenz und Sachbezogenheit, mehr öffentliche Debatte statt Hinterzimmer. Auch das konsequente Verhältniswahlrecht, in dem alle relevanten Parteien die Regierung bilden nach ihrem Wahlergebnis wie in der Schweiz, bietet mehr Sachorientierung und Öffentlichkeit. Die Bindung an Bürgerabstimmungen in der Legislaturperiode sorgt zudem dafür, daß die Blankoscheckmentalität nicht gedeiht und blüht wie in der deutschen Parteiendemokratie.

Freitag, 1. Oktober 2021

Debatte muß nicht sein

 Debatte muß nicht sein

“Unsere Kultur verabschiedet sich grußlos von der Mehrheitsentscheidung. Staatliche wie suprastaatliche Organe haben sich aufs Aushandeln verlegt, vermeiden zunehmend das Abstimmen. … Wo die Mehrheitsregel waltet, muß keine Demokratie sein; aber wo Demokratie ist, kann nur die Mehrheitsregel gelten.”*

2020 zeigte in dieser Entwicklung den bisherigen Höhepunkt. Ein ausgewählter Virologe, der sich anbiederte, wurde von Merkel und ihren Kumpanen ausgewählt, den Bundestag zu ersetzen. Die anderen Parteien - Grüne, Linke und FDP spiel(t)en mit.  

*Egon Flaig, Die Mehrheitsentscheidung, Entstehung und kulturelle Dynamik, 2013, S. 19  


Tacitus weiß von Disputation nichts zu berichten:

“Volksversammlung. Ueber minder bedeutende Angelegenheiten berathen die Häuptlinge, über die wichtigeren die Gesamtheit. Indessen auch wo dem Volke die Entscheidung zusteht, wird die Sache von den Häuptlingen durchgesprochen. Für diese Berathungen haben sie, wenn kein unerwarteter Zufall eintritt, ihre festen Tage, und zwar gelten Neumond oder Vollmond als günstigste Zeit für die Staatsgeschäfte. Der Germane rechnet Gewicht seiner Meinung als auf die Gewalt seines Machtspruchs gestützt. Findet eine Ansicht keinen Beifall, so geht ein verneinendes Murren, gefällt sie, so tönt das Klirren der Speere durch die Versammlung. Waffenklang ist das ehrenvollste Zeichen des Beifalls.


Tacitus, C. Cornelius. Die Germania, Volksversammlung. (German Edition). Kindle-Version. 


Mittwoch, 29. September 2021

Die Mehrheitsentscheidung

“Wo mehrheitlich entschieden wird, herrschen Kontroversen und Debatten. Das vielerörterte Problem, wieso nur bei den Griechen es zur systematischen Anwendung logischer Operationen kam, läßt sich lösen. Die praxeologische Schnittstelle zwischen Logik und Lebenswelt ist die Kontroverse. Sie erzieht die Akteure zu einem anderen intellektuellen Verhalten als konsentische Verfahren. Die Techniken der Kontroverse hängen sachlich und historisch zusammen mit den formalisierten logischen Regeln. Daher sei es gewagt, die Geburt des wissenschaftlichen Denkens aus dem Geiste der Mehrheitsentscheidung zu behaupten.”

Egon Flaig, Die Mehrheitsentscheidung, Entstehung und kulturelle Dynamik, 2013, S. 25


Die Parteien bzw. Parteiführer unternehmen fast alles, um offene Debatten zu unterlaufen und zu unterbinden. Insbesondere AM hat es durch Auslagerung von Entscheidungen und Schleimergremien zu semidiktatorischer Perfektion gebracht.

 

Chopin: Nocturne No. 2 in E-Flat Major, Op. 9 No. 2

Sonntag, 26. September 2021

Vor 700 Jahren

 DANTE ALIGHIERI  (1265 Florenz - 14.9.1321 Ravenna)


Göttliche Komödie


"Erster Gesang 


Als ich auf halbem Weg stand unsers Lebens,

Fand ich mich einst in einem dunklen Walde,

Weil ich vom rechten Weg verirrt mich hatte;

Gar hart zu sagen ist's, wie er gewesen,

Der wilde Wald, so rauh und dicht verwachsen … "


Dante Alighieri. Göttliche Komödie * (German Edition) (S.3). Passerino Editore. Kindle-Version. 

Schwer verständlich und kaum ohne Kommetar zu lesen, sei Dante, so Andreas Kablitz in einem Interview im DLF vorige Woche; diese Unzugänglichkeit des Textes kontrastiere zu seiner einzigartigen weltweiten Bekanntheit - sehr seltsam sei das. Das ist es in der Tat. 

Es dürfte mit den Orten zusammenhängen, speziell mit der Hölle, dem Inferno, an das manche heute noch glauben. Im Mittelalter war das von brennendem Interesse. Auch das Fegefeuer und endlich das Paradies besichtigt Dante, merkwürdigerweise mit dem vorchristlichen Vergil. Wahrlich eine große Tour, die ein großes Echo bei Malern und Bildhauern fand. Das befeuerte den Ruhm Dantes anhaltend. Botticelli, Gustave Doré, Orcagna, Signorelli, Raffael, Michelangelo, Delacroix, Dali und Rauschenberg ließen sich inspirieren und mehrten die Popularität Dantes. Wer wird nicht einen Dante loben, kann man Goethe abwandelnd sagen, aber wird ihn jeder lesen? Nein, natürlich nicht, er ist einfach ohne Hilfe unverständlich, während das für die zahlreichen Illustrationen Gustave Dorés

nicht zutrifft: sie faszinieren auf Anhieb.


* Übersetzt von Philalethes (König Johann von Sachsen, vollständiger Name Johann Nepomuk Maria Joseph Anton Xaver Vincenz Aloys Luis de Gonzaga Franz de Paula Stanislaus Bernhard Paul Felix Damasus, 1801-1873 Pillnitz)

Freitag, 24. September 2021

Kleine Eiszeit: War doch die Sonne schuld? | Ganteför Klimageschichte #20

Schöne Darstellung - aber fehlt da nicht die Betrachtung der kosmischen Strahlung und ihre Wirkung auf die Wolkenbildung (Svensmark/Shaviv) - Wasserdampf (vulgo Wolken) macht das Wetter und das Klima. Ohne Wolken rauscht abends die Wärme in den Weltraum, mit Wolken bleibt es wärmer; ohne Wolken nimmt tags die Erde mehr Wärme auf - besonders die Städte - mit Wolken bleibt es kühler, die Sonnenstrahlen werden reflektiert.

Donnerstag, 23. September 2021

Wie der Mensch beinahe ausgestorben wäre | Ganteför Klimageschichte #16

Au weia! Aber die Kälte ist auch heute zu fürchten, nicht die Wärme. Die Heizung läuft schon wieder in diesem kalten Sommer. Der Experimentalphysiker Ganteföhr präsentiert sehr gekonnt!

Kulturkreisorientierung

 “Die Welt wird auf der Grundlage von Kulturkreisen geordnet werden, oder sie wird gar nicht geordnet werden.”*

Das hört sich nicht sehr attraktiv an, aber die Orientierung an zwei Blöcken - Stalinismus und freie Welt - ist nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion Geschichte. Eine neue Orientierung auf der Grundlage von Kulturkreisen ist eine Denkmöglichkeit nach den Erfahrungen auf dem Balkan, in der Ukraine, dem Irak, Libyen und Afghanistan. 

 

*Huntington: Kampf der Kulturen Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert, S. 247


Mittwoch, 22. September 2021

Wahlprüfsteine

Man kann sich keine Parteien malen, man muß das kleinste Übel wählen.

Wahlprüfsteine:

0. Was das winzige Deutschland tut oder läßt, spielt für die Erde keine Rolle. Aber Billionenprojekte für “Klimapolitik” besitzen für Deutschlands Zukunft große Bedeutung.

1. Welche Partei will am wenigsten Geld für “Klimapolitik” aus dem Fenster werfen?

2. Welche Partei will am wenigsten Geld für ineffiziente Windmühlen und Solarbretter aus dem Fenster werfen?

3. Welche Partei will die Milliardensubventionen des “Erneuerbare Energien Gesetzes” (EEG) abschaffen?

4. Welche Partei will die Arbeitsplätze in der verläßlichen Energiewirtschaft erhalten?

5. Welche Partei will Kohle und Kernkraft zur grundlastfähigen Stromerzeugung zeitlich unbegrenzt einsetzen?

6. Welche Partei will die Kohle- und Kernkraftwerke am Netz lassen?

7. Welche Partei will die wohlstandsgefährdende CO2-Bepreisung abschaffen?

8. Welche Partei will das Automatikasylrecht abschaffen? 

9. Welche Partei will die Zuwanderung nach Arbeitskräftebedarf (Modell Kanada) regeln? 

10. Welche Partei will die Coronazwangsmaßnahmen abschaffen?

11. Welche Partei will Bürgerabstimmungen nach dem Modell Schweiz einführen?  

12. Welche Partei will die Schuldenunion in der EU verhindern?

13. Welche Partei will die Steuern senken? 

Deutschland steht mit dem Rücken zur Wand.

 



Sonntag, 19. September 2021

Klimaschau #66: Weder kompetent, noch unabhängig: Ethik-Kommission zum A...

Wenn man es nicht selbst erlebt hätte, man würde diese Machenschaften der rotgrünen Kanzlerin Merkel und ihrer Mitläufer kaum für möglich halten. Mit solchen Manipulationsgremien mit scheinheiligen Namen arbeitet auch Putin.

Samstag, 18. September 2021

Kinderarmut

"Die Spannbreite ist sehr groß. Sie reicht von Passau mit 1,05 Kindern pro Frau bis zu Kloppenburg mit 2 Kindern pro Frau. Da gibt es also erhebliche Unterschiede, es gibt gewisse Regionen, wo die Geburtenrate deutlich höher ist, als in anderen Regionen. Das hat zum einen mit Stadt-Land zu tun, auf dem Land ist sie höher, aber es gibt gewisse Regionen, beispielsweise in Baden-Württemberg oder auch in West-Niedersachsen, wo die Geburten einfach deutlich höher sind als in anderen Teilen Deutschlands. Das ist schon sehr interessant und man sieht gewisse kulturelle Prägungen dort, das hat aber auch mit der Sozialstruktur zu tun."
Und natürlich mit der Herkunft.
DGD-ONLINE.DE
Deutsche Gesellschaft für Demographie e.V. – Folge 8: Das Geburtengeschehen in der Corona-Krise, Interview mit PD Dr. Martin Bujard

Freitag, 17. September 2021

Demographie

“Größere Populationen benötigen mehr Ressourcen, und daher tendieren Menschen aus Gesellschaften mit dichter und / oder rasch wachsender Bevölkerung dazu, sich auszubreiten, Territorium zu besetzen und Druck auf andere, demographisch weniger dynamische Völker auszuüben. Das islamische Bevölkerungswachstum ist daher ein wesentlicher, mit ausschlaggebender Faktor für Konflikte zwischen Muslimen und anderen Völkern entlang der Grenzen der islamischen Welt. Bevölkerungsdruck, verbunden mit wirtschaftlicher Stagnation, fördert die muslimische Migration in westliche und andere nichtmuslimische Gesellschaften, was die Einwanderungsfrage in diesen Gesellschaften zuspitzt. Das Nebeneinander eines rasch wachsenden Volkes der einen Kultur und eines langsam wachsenden oder stagnierenden Volkes einer anderen Kultur erzeugt in beiden Gesellschaften wirtschaftlichen und / oder politischen Anpassungsdruck.”*

Solcherart Wirkfaktoren lassen sich nicht mit Kindergartenstuhlkreisen bewältigen.

*Huntington: Kampf der Kulturen Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert, S. 187

 









Mittwoch, 15. September 2021

Klimaschau #65: Klimabeschluss des Bundesverfassungsgerichts fällt im Fa...

Eine klare und präzise Durchleuchtung des anmaßenden Urteils!
Der superteure Klimawahn ist der weitem entscheidende Punkt für die Politik der nächsten 4 Jahre. 

Dienstag, 14. September 2021

In warmem Golde fließen

 Septembermorgen

Im Nebel ruhet noch die Welt,

Noch träumen Wald und Wiesen:

Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,

Den blauen Himmel unverstellt,

Herbstkräftig die gedämpfte Welt

In warmem Golde fließen.


(1827)  Eduard Mörike (1804 - 1875)



Dieses Mörike-Gedicht eignet sich ob seiner Kürze trefflich zum Auswendiglernen! Und ist es nicht auch ein Kandidat für eines der Lieblingsgedichte?