David Landes wählte in seiner Monographie “Armut und Wohlstand der Nationen” ebenfalls einen vergleichenden Ansatz, allerdings streift er nur allgemein die Landwirtschaft des frühen Mittelalters. Michael Mitterauer setzt just da an. “Roggen und Hafer, die Agrarrevolution des Frühmittelalters” ist sein erstes Kapitel überschrieben. Natürlich ist die Ernährungsfrage das Fundament für alles andere, wie leicht einzusehen ist. Aber ernährt haben sich alle Populationen rund um die Welt. Sollte der Roggen als Hauptgetreide - statt Weizen wie im Mittelmeerraum und Reis in China - eine so bedeutende Rolle gespielt haben? Roggen sei haltbarer, meint Mitterauer, erlaube die Dreifelderwirtschaft, die Heuwirtschaft auf dem Brachland und verlange nach den Wassermühlen mit vertikalem Rad, was wiederum zur Nockenwelle führe.
Abb.: Roggenähre (Wiki.)
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