Geschichtsschreibung ist der Zeit unterworfen. Die Politik mischt dabei auf vielen Wegen mit. Besonders brutal sind Diktaturen darauf aus, die Historiker zu lenken. In der Honecker-und-Gysi-Diktatur flüchteten viele Historiker in die frühe Geschichte, deswegen bekamen sie von der SED einen politischen Kommissar und Stasi-Agenten vorgesetzt, hier Joachim Streisand, der alles auf SED-Konformität kontrollierte.
Keine Theorie, keine Ideologie kann alle Bereiche des Lebens abdecken. Insbesondere gilt das für politische Theorien.
Der Mensch selbst ist ein von der Evolution zusammengewürfeltes System.
Sein Körper bestimmt grundlegend sein Leben. Egal, ob es sich um den Blutdruck oder das endokrinologische System handelt.
Fünf Grundbedürfnisse hängen mit der Physis eng zusammen: existenzielle Sicherheit, körperliche Integrität, Selbstentfaltung und Leistung.
Hier ist der eigentliche Urgrund des Konservatismus. Da sollten Experimente eher vermieden werden.
Im politischen und sozialen Raum kommen und gehen die Theorien (Religionen inbegriffen) und Verrücktheiten. Die Geschichte bietet dafür reiches Anschauungsmaterial, sie gibt aber keine Lehren, da die Zeitumstände ständig wechseln und Gesellschaften nicht zu steuern sind wie etwa ein Schiff. Das “Staatsschiff” als Vergleichsbild ist nicht nur falsch, sondern auch gefährlich.
Das Ordnungsbedürfnis der Bürger dominiert hier alles andere. Daher spielen Nation, Staat, Wohlstand und politisch-soziale Freiheiten eine gewisse Rolle; diese Bestandteile stehen im Verbund miteinander und bedürfen der ständigen Aufmerksamkeit und Austarierung. Wird ein Bestandteil zu dominant, so geraten die anderen Bestandteile in Gefahr bis hin zur Auslöschung. Auch hier empfiehlt sich stets, von einem konservativen Standpunkt auszugehen, aber bei allem Handeln stets die Unsicherheit allen menschlichen und politischen Urteilens zu veranschlagen.
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