Freitag, 12. März 2021

Die westliche Kernfamilie schon bei den Karolingern


Peter Laslett, Characteristics of the Western Family considered over Time, 1977

“Alle vier der von Laslett genannten Characteristika der ‘westlichen Familie’ reichen historisch sehr weit zurück. Alle vier deuten auf grundherrlichen Einfluß. Alle vier lassen sich mit der Hufenverfassung in Verbindung bringen. Alle vier verweisen auf verschiedene Facetten der gattenzentrierten Familie: Im ‘simple family household’ bildet das Gattenpaar das Kernstück der Familie. Das einmalig hohe Heiratsalter hängt damit zusammen, daß man mit der Heirat die Selbständigkeit als Hausherr bzw. Hausfrau erreicht. Die Bedeutung der Wiederverehelichung erklärt sich aus der Notwendigkeit, die beiden zentralen Rollen von Hausherr und Hausfrau immer wieder zu besetzen. Der Gesindedienst ist das Korrelat zur späten Heirat. So lange man nicht heiraten kann, verbleibt man in abhängiger und im wesentlichen kindesgleicher Stellung - wenn nicht bei den Eltern, so als Knecht oder Magd unter Nichtverwandten in fremdem Haus.”       

(Mitterauer, Warum Europa? S. 76) 


Die Propagierung der Einehe durch das Christentum dürfte hier unterstützend gewirkt haben. Dies ist in allen anderen Religionen auch heute noch anders.

 

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