Sonntag, 20. Februar 2011

Was lächelt der so weiß-nicht-wie?






Man muß sich gutstellen mit ihm, wenn er zickt, hat man nichts zu lachen. Zu denken um so mehr, denn seine Allüren setzen unter Druck, sie loszuwerden. Gar wenn er einem Knüppel ins Denkgetriebe wirft, mit Beinbruch kommt, mit Herzinfarkt - das kostet, das verschlingt Zeit und manchmal das Seelchen dazu.
Also, er mag so seine Marotten haben, vom Frühstück bis zum Schlafen lauter merkwürdige Angewohnheiten besitzen - stellen wir uns gut mit ihm und putzen ihm auch noch die Zähne, unserem alter ego, unserem alten Freundfeind, dem Körper.




- Noch ein Täßchen? : “Theophyllin, eines der Abbauprodukte von Koffein, aber wohl auch Koffein selbst verhindern, daß sich funktionstüchtiges Organgewebe in unbrauchbares, narbiges Bindegewebe verwandelt.” Kaffee, nicht nur der Leber zuliebe, Lenzen-Schulte, FAZ 30.1.08

- 30 Sekunden hin- und hersehen steigert die Merkfähigkeit um 10%, so brit. Forscher. Das dürfte wohl durch den Entspannungseffekt verursacht sein. (Focus 20/07)

- Sport ist gesund und hält uns fit: "Zahlreiche Unfälle auf den Schweizer Skipisten, die Chirurgen operieren rund um die Uhr." NZZ 12.2.11

Samstag, 19. Februar 2011

Keine Knödelgründe mit Wurstzitaten





Von links: Germanist und Arabist Walid abd el Gawad, äg. Kleingewerbetreibender, Koptenbischof Anba Damian, Günter Reichwein (Dt.-Isr. Ges.), Aleksandra Meyer-Hubbert (Jemen-Beob.), Moderator Dirk Ansorge




Die Katholische Akademie Wolfsburg in Mülheim/R veranstaltete am 16.2.11 einen aktuellen Abend zu den Vorgängen in Ägypten.
Der ägypt. Orientalist Walid Abd El Gawad (32), Doktorand an der Universität Leipzig ("Akzeptanz- und Abgrenzungsstrategien im islamischen Diskurs Ägyptens im 20. Jahrhundert"), DAAD-Preisträger, war begeistert von den Demonstrationen und zeigte sich überzeugt, daß nun die Demokratie in Ägypten beginne. Als äg. Gegenwartsquellen nannte er Mutter und Bruder. Auf Nachfrage räumte er ein, daß die Muslimbruderschaft überall präsent sei; sie habe aber an Einfluß verloren.

Der Koptenbischof Damian, Oberhaupt der Kopten in Deutschland, sprach von der Märtyrerkirche der Christen in Ägypten, die ständigen Anschlägen ausgesetzt sei, ohne daß die Mörder verurteilt würden. Auf dem Tahrir-Platz habe es eine Gemeinsamkeit mit den Mohammedanern gegeben, man habe sich gegenseitig geschützt.

Günter Reichwein von der Deutsch-Isr. Gesellschaft würdigte vor allem die Friedenspolitik Mubaraks. Die israelische Regierung hoffe, daß Ägypten nicht zur alten Kriegspolitik zurückkehre.

Die Bochumer Orientalistin KATARZYNA ALEKSANDRA MEYER-HUBBERT schließlich stellte den Jemen als Stämmeterritorium ohne Zentralregierung vor und machte keine Hoffnung, daß sich das ändern könnte.

Ein Ökonom war auf dem Podium nicht vertreten, obwohl es nie zu diesen Demonstrationen gekommen wäre ohne die extreme Jungakademikerarbeitslosigkeit. Auf meine Frage, wie für die vielen jungen Arbeitslosen bei der rasanten Bevölkerungszunahme Arbeitsplätze geschaffen werden könnten, gab es keine Antwort.

- Na, prima: “Islamischer sollen sie werden .
Ägyptens erster Verfassungsreformer Tarek al-Bischri könnte den Weg der arabischen Länder weisen. Der Freiheitswunsch der Ägypter muss, ehe er in demokratische Tagespolitik umgesetzt werden kann, in einer neuen Verfassung festgeschrieben werden … Tarek al-Bischri bringt Iran Sympathie entgegen, sondern auch deshalb, weil Teheran sich der ‘Aggression’ Israels widersetze ...” FAZ 17.2.11
Mit seinen 77 Jahren denkt der Vorsitzende der Verfassungsreformkommission so jugendlich wie ein 20jähriger Islamist der Muslimbrüder.

Freitag, 18. Februar 2011

Lieber Genosse Norden






Eine intelligente, von Marx und Adorno inspirierte Habilitationsarbeit - aber was für eine elende, hinterrücks in Richtung eines paternalistischen Staates wirkende Ideologie!

Dann doch lieber Abschreiberei! Die tut niemandem weh.



“Der soziale Spielraum der privaten Entscheidungen ist zwar durch objektive Faktoren wie Kaufkraft und Gruppenzugehörigkeit, überhaupt durch den sozioökonomischen Status präjudiziert. Innerhalb dieses Spielraums lassen sie sich aber um so eher beeinflussen, je mehr das ursprüngliche Verhältnis von Intimsphäre und literarischer Öffentlichkeit sich umgekehrt hat und eine publizistische Aushöhlung der Privatsphäre ermöglicht. So tritt denn der Kulturkonsum auch in den Dienst ökonomischer und politischer Werbung.” (Habermas, Strukturwandel, S. 212)

Ja, ja, das Kapital und seine Verbände lauern eben überall und haben eine Kulturindustrie errichtet zur Herrschaft über “die Masse der Nichteigentümer” (Ha.)

“Wolfgang Abendroth in Dankbarkeit” setzte Habermas vornean, denn Abendroth habilitierte Habermas 1962. 1973 schrieb Abendroth:

Lieber Genosse Norden, es drängt mich, Ihnen und der Führung Ihrer Partei zu sagen, daß auch ich und viele alte und junge Genossen, keineswegs nur die Mitglieder von DKP, SDAJ und MSB (Spartakus), beim Tode Walter Ulbrichts das gleiche empfinden und denken wie Sie. Einer der größten aus der Tradition der Arbeiterbewegung ist von uns gegangen, und gleichzeitig einer der größten der Geschichte des deutschen Volkes. …”
(Albert Norden war Mitglied des Politbüros der SED, des obersten Machtorgans der Ulbricht-Diktatur; s. Bundesarchiv, s. Blog 26.7.10)


- “ Vielmehr sollen wir aus dem praktisch erschlossenen Horizont der eigenen Zukunft auf die Potentiale der Vergangenheit zurückgreifen, auf jene Umbruchsphasen, in denen Neues entstanden ist - oder hätte entstehen können. Gleichzeitig läßt sich diese Hermeneutik von ‘den nichtverwirklichten vergangenen Möglichkeiten’ zu einer radikalen Distanzierung von der eigenen Gegenwart anregen. “ Habermas lobt seinen Freund Mishima, FAZ 18.2.11.

Ja, ja, die “radikalen Distanzierung von der eigenen Gegenwart” darf im Habermas-Geseire nicht fehlen. Seit 50 Jahren nichts Wesentliches dazugelernt. Noch immer die rötliche Kritikasterei.
Und nun ist auch noch die Ulbricht-Honecker-Diktatur perdu, aus der so schönes Neues hätte entstehen können.

Donnerstag, 17. Februar 2011

Gute Zeitungen liest er!





Dagegen kann ein Doktorhut eigentlich nicht anstinken!
Groß-Adlerauge braucht keine Zitate, allerdings sind es auch nicht seine eigenen Federn.
Bild: Duckipedia/Ducklair




- “Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.”
Alte Volksweisheit, Urheber unbekannt.
Wer dem etwas Sinnvolles hinzufügen will, wird es schwerhaben. Da muß er schon eine Leuchte sein, wo doch die meisten nur Armleuchter sind.
Die Mediziner fanden wohl als erste eine Lösung für das Dissertationsproblem: das sog. “Fliegenbeinzählen”, die Liste, wie viele Patienten eine bestimmte Operation überlebt hatten, und wie viele nicht. Versehen mit einer Mutmaßung für den einen oder anderen Fall. Das schrieben die meisten lange Jahrhunderte aus dem Galenos ab. Das war praktisch, kostete nicht viel Zeit und verhalf zu einem opulenten Kopf- und Visitenkartenschmuck.
Die Mediziner sind weitgehend bei diesem Rezept geblieben, gut getarnt durch verballhorntes Latein.
Aber die Professionalisierung und Modernisierung machte es den anderen Fakultäten sehr viel schwieriger. Kam man in der Goethezeit gut mit zehn Dissertationsseiten aus, sind es heute gern 400 Seiten.
Das geht nicht ohne Abschreiben, Wiederholungen und wilden Schwafeleien ab. Die Forschungstalente sind so rar wie ehedem, sie konnten mit dem rasanten Wachstum der Studentenzahlen nicht mithalten. Wie könnte das auch gehen? Und man sollte auch nicht vergessen, daß manche Talente trotzdem nur lebenslang intelligent schwafeln.
Wenn jetzt herauszukommen scheint, daß Edelmann Guttenberg gar nicht so edel dissertiert hat, sondern so smart verfuhr, wie er aussieht, wen kann es wundern? Machte der extrovertierte Freiherr je den Eindruck eines introvertierten Forschers? Natürlich nicht, es ging um den Kopfputz und die Visitenkarte; Federhauben im Stil Groß-Adlerauges passen nicht auf kleine Karten.

Wie soll man das beurteilen? Guttenberg selber sollte sich zu dieser Jugendsünde bekennen, der Mann ist ja immer noch nicht im Ministeralter, und das Titelchen an den Nagel hängen, oder besser noch: nach der “Götterdämmerung” in Bayreuth im Wagnerpublikum versteigern. Erlös an die, denen ein hübscher Kopfputz nichts nützt, an die, die ihren Kopf hinhalten in Afghanistan.


- Die rote Cora ist auch nicht mehr so rot:
>” Neues Buch über Angela Merkel
Sie erinnert mich an Erich Honecker
Sie wollte „Angie“, eine „deutliche Sprache“ und „mutige Reformprogramme“. Sie bekam eine „entscheidungsschwache Mutti“. Die Schriftstellerin und Merkel-Wählerin Cora Stephan über ihr Buch
///
MUTTI ist aber der falsche Ausdruck für eine machtgeile, klimaverrückte und grenzenlos opportunistische Frau.

Mittwoch, 16. Februar 2011

Willkommenes Weiß





Schneeglöckchen, Weißröckchen
In der Sonne so schee
Vor den Birken, die glänzen
Weg ist der Schnee!