Mittwoch, 22. Februar 2012

Schnackseln





Zuglust - der erste Kranichkeil zieht nach Norden - sieht man in der Vergrößerung (draufklicken)



“Der Neger schnackselt halt gern”, meinte Frau Gloria Thurn und Taxis in einer Radiosendung vor geraumer Zeit und plädierte für Familienplanung im promisken Afrika. Nun schnackseln nicht nur die Neger gern, sondern alle Welt und schon zu Platons Zeiten und viel Zeit wurde dabei verbraucht und viele Kinder gezeugt. Platon hatte dafür ja keine Zeit, und auch die Stoiker betrachteten das Schnackseln mit Abstand.

Epikur gibt zu bedenken: “Keine Lust ist an sich ein Übel. Aber das, was bestimmte Lustempfindungen erzeugt, bringt Beschwerden mit sich, die die Lustempfindungen um ein Vielfaches übersteigen.”
(Katechismus)
Bei seinem Schüler Diogenes von Oinoanda heißt es gar:
“Es ist ein Unglück, daß die, die an der Liebesleidenschaft erkranken, nicht wissen, daß sie die vom bloßen Anblick herrührende Lust sogar ohne Liebesakt vollkommen erhalten, während der Geschlechtsverkehr selbst sowohl bei einer schöneren Gestalt als auch bei einer häßlicheren gleich ist.”
(Hammerstaedt, Heilsbotschaft an der Wand, Text 4, 2009)

Paulus, Augustinus und Thomas haben hier bei der Entwicklung der christlichen Theologie angeknüpft und daraus eine gewisse fromme Leibfeindlichkeit gebastelt, die sich auf die Disziplin und über die Monogamie auf die Studierlust und den Wohlstand der Christen segensreich auswirkte.
Von nichts kommt eben nichts. Oder: Vom weniger Schnackseln kann mehr kommen.

Dienstag, 21. Februar 2012

Mutter, Tochter, Gauck





Prima Opel, aber nicht billig






Die Mutter General Motors macht wieder Gewinn, die Tochter OPEL produziert weiter seit Jahren Verluste - wie kann das sein? Die Autos sind nicht schlechter als andere, wohl eher besser. Warum gelingt Opel nicht, was bei der Mutter erstaunlich schnell gelang? Viele Punkte lassen sich anführen, etwa die Staatsintervention der Abwrackprämie, die zur Hälfte nach Japan und Korea ging, politisch verteuerte Energie - letzendlich sind es aber die hohen Löhne und das Betonkündigungsrecht, die schnellere Anpassungen eines Unternehmens sehr erschweren. Durch staatliche Vorgaben wird die Bewegungsfreiheit eingeschränkt und durch eine unternehmensferne Gewerkschaftspolitik bedrängt. Externe Kräfte regieren in den Betrieb hinein, ohne direkte Verantwortung zu tragen. Selbst im Falle erpresserischer Streiks wie derzeit der Frankfurter Flugvorfeldarbeiter verhindern gewerkschaftsnahe Gesetze und Urteile, daß sich das Unternehmen durch Kündigungen gegen die Erpresser wehren kann, die Tausende Flugreisende blockieren. Damit gleitet die Lohnauseinandersetzung ins Verantwortungslose.
Ob sich der künftige Bundespräsident Gauck auf diesem, für den Industriestandort Deutschland wichtigen Feld der überbordenden Gewerkschaftsmacht, engagieren wird?
Vorgeschlagen haben ihn auch gewerkschaftsnahe Parteien.

Montag, 20. Februar 2012

Gab’s schon in der Eiszeit





Kleine Eiszeit bei Nachtfrost und 3°C mittags.



- Antibiotika-Resistenz gab es schon vor dreißigtausend Jahren, sagen Wright und Kollegen aus Kanada (doi: 10.1038/nature10388). Existierten denn da schon die bösen Bauern, die Antibiotika an ihre Hühner verfütterten? Wohl nicht. Wahrscheinlich liefen die Bauern damals noch einzeln hinter den Hühnern her als Jäger.
Die Bakterien lagen im alaskanischen Dauerfrostboden, ihre Resistenz ist natürlichen Ursprungs, sie ähneln zudem heutigen resistenten Bakterien, die also offensichtlich nicht durch Antibiotikabehandlungen Mutationen ausgebildet haben. (FAZ 14.2.12)

Sonntag, 19. Februar 2012

Bellevue als Altersheim umbauen





Volljurist, Grundgesetzkommentator, staats- und unterschriftserfahren - Roman Herzog wäre ein kompetenter Bürgerombudsmannkandidat und hat schon einen Schreibtisch in Bayern

(Bild: Wiki.)





Bundespräsident - wofür? Als Oberlehrer der Nation? Nein, danke.

Jetzt wäre die Gelegenheit, den unnützen Zopf abzuschneiden. Ohne Phantasie und Gestaltungskraft haben die Autoren des Grundgesetzes diese Ersatzkönigsstelle geschaffen, weil sie glaubten, es gäbe dafür einen Bedarf. Nach zwei teuren Nullnummern im Hause Bellevue - auch dieses Haus paßt nicht zu einer bürgernahen Zivilgesellschaft - wäre es Zeit, diese Stelle zu streichen und der Parteienklüngelei zu entziehen.
Die Gesetze könnten durch einen parteilosen, volljuristischen und für 2 Jahre von allen gewählten Bürgerombudsmann unterzeichnet werden.

Samstag, 18. Februar 2012

Kalte Sonne?




Bild: www.cartoonsbyjosh.com/




Das meiste, was wir wissen, haben wir den Massenmedien entnommen - wenn auch nicht unbedingt einem Boulevardblatt wie der BILD-Zeitung. Wenn diese aber aus der weitgehenden Selbstgleichschaltung der deutschen Massenmedien in Klimafragen herausspringt und vier Beiträge aus klimarealistischer Sicht auf S. 2 abdruckt, dann muß man das als besonderes Ereignis werten und den Autoren Vahrenholt und Werner Weber (TU Dortmund) gratulieren. Und im weiteren auch den anderen Autoren des Buches „Die kalte Sonne – Warum die Klimakatastrophe nicht stattfindet“: dem Geologen Lüning, Nir Shaviv (Uni Jerusalem), Scafetta (Duke Uni) und Svensmark (Danish National Space Institute). Gerade Prof. Svensmark und Prof. Weber erreichen damit ein größeres Publikum. Weber formuliert gegen Ende seines Gastbeitrags:

“Es sollte allerdings nicht vergessen werden, daß mindestens die Hälfte, wenn nicht sogar zwei Drittel der bisherigen Erwärmung auf das Konto der Sonne unter modulierender Mithilfe interner ozeanischer Klimazyklen geht. Der Bezugspunkt für das 2-Grad-Ziel liegt bezeichnenderweise genau in der kleinen Eiszeit, also einer natürlichen Kältephase. Die anschließende Erwärmung hin zu einer Warmphase ist ein natürlicher Prozeß, der sich in der Nacheiszeit routinemäßig alle 1000 Jahre wiederholte. Es ist sicher nicht zielführend, im 2-Grad-Ziel anthropogene und natürliche Ursachen zu vermischen, was jedoch geschehen ist.”
(Vahrenholt, Sonne, S. 321)

Wenn allein diese zusammenfassende Aussage ernstgenommen würde, sparten Europa und die Welt viele unnütze Ausgaben in Abermilliardenhöhe und landschaftsverschandelnde Wind- und Solarbretterparks blieben uns erspart. Ebenfalls die damit verbundenen Netzinstabilitäten.
Man kann dem Buch nur viele Leser wünschen!
Das gilt auch für Wolfgang Thünes neue Veröffentlichung “Propheten im Kampf um den Klimathron. Wie mit Urängsten um Geld und Macht gekämpft wird.”
Der Schwerpunkt bei Thüne liegt auf historischen, meteorologischen und politischen Darstellungen und Herleitungen. Insofern verhalten sich beide Arbeiten in vielen Punkten komplementär. Auch Thüne bereichert die Diskussion und eignet sich zudem gut als einführende Lektüre, etwa in gymnasialen Leistungskursen und Volkshochschulkursen.

Beide Bücher bieten viel Material, weswegen sie mehr als 400 Seiten umfassen. Das macht den kurzen BILD-Beitrag um so wertvoller. Man würde sich jetzt wünschen, Ralf König oder ein anderer Zeichner nähme sich des Themas einmal klimarealistisch an. Der Schriften sind schon viele gewechselt, laßt uns jetzt endlich mehr Bilder sehen.