Dienstag, 11. August 2015
Ein großartiger Vortrag!- Als Obama gewählt worden war, sprach er bei einem einschlägigen Besuch auch die Afro-Amerikaner an, die jedoch etwas mit Beifall geizten. Der Grund lag in der sehr direkten Ansprache eines sehr schwerwiegenden Problems: der schlimmen familiären Instabilität bei großen Teilen der afroamerikanischen Bevölkerung. Unverblümt forderte Obama die schwarzen jungen Männer auf, nicht nur bei der Zeugung ihrer Kinder anwesend zu sein. Das traf und trifft ins Schwarze. Man betrachte den Fall des Michael Brown in Ferguson. Er wohnte bei Mutter und Stiefvater. Der Ladenräuber hatte mit 18 üppiges Übergewicht, raubte Genußmittel, lief verkehrsbehindernd mit seinem Komplizen mitten auf der Straße und griff zuletzt noch einen Polizisten an. Eine Menge Holz in einer kurzen Zeitspanne. Man darf vermuten, daß seine Erziehung nicht die beste gewesen sein kann, und daß seine Selbsterziehung - der Hüne war immerhin erwachsen - ebenfalls defekt war. Moffitt informiert hier im erweiterten Nachgang von Walter Mischels legendärem Marshmellow-Test über mehrere Studien, die die große individuelle und soziale Bedeutung der Selbstkontrolle erweisen - unabhängig von dem sozialen Status der Herkunftsfamilie. Ob Gesundheit oder (mütterliche) Zuwendung, Ausbildung oder Lebenserfolg, Kriminalität und Lebenszufriedenheit - die Selbstkontrolle hat erstaunliche Bedeutung in vielen Bereichen und ihr Training erscheint geradezu als ein Patentrezept. Nicht zuletzt senkt es die Rate früher, ungewollter Schwangerschaften. Man muß Terrie Moffitt und ihren Mitarbeitern für diese jahrelange fruchtbare Arbeit großen Dank abstatten. /// Terrie Moffitt: Young Children's Self-Control and the Health and Wealth ...
Montag, 10. August 2015
Der Prozeß der Zivilisation ist umkehrbar
Anstieg der Homizidraten (tödliche Gewalt) während der vergangenen 40 Jahre in allen europäischen Staaten (mit Ausnahme Finnlands)
Quelle: Manuel Eisner, Individuelle Gewalt und Modernisierung in Europa, 1200 bis 2000, S. 85, in: Gewaltkriminalität zwischen Mythos und Realität, hg. von Günter Albrecht u.a., 2001, stw )
Die geringere Zuwanderung in Finnland besonders aus der archaischen mohammedanischen Kultur weist auf die Gründe des Wiederanstiegs der schweren Gewaltkriminalität nach jahrhundertelangem Sinken hin (vgl. auch Susanne Karstedt, Individualismus und Gewalt: Extreme Modernisierung oder Re-Traditionalisierung der Gesellschaft. Ein interkultureller Vergleich, in: Gewaltkriminalität zwischen Mythos und Realität, hg. von Günter Albrecht u.a., 2001, stw .
Ein Beispiel: Am 27.9.12 ermordete ein Marokkaner eine junge Frau und Mutter in Neuss. Der des Deutschen nicht mächtige Einwanderer in die Sozialkassen erstach mit zwei Messern bestialisch seine Arbeitsamtsachbearbeiterin.
Sonntag, 9. August 2015
Wie das Recht so spielt
„Das bürgerliche Recht setzt Prinzipien um, während das
Common Law Konflikte schlichtet“, zitiert der Historiker Niall Ferguson in
seinem Buch „Der Niedergang des Westens. Wie Institutionen verfallen und
Ökonomien sterben“ (2012) das Fazit
eines Aufsatzes von Andrei Shleifer et al.
Das Römische Recht determinierte das französische Recht, das
wiederum das kontinentaleuropäische Recht dominierte und damit heute das
EU-Recht.
Das englische Common Law ist wesentlich ein pragmatisches Richterrecht.
„Wieso erwies sich das französische Recht letztlich als
schlechter als das englische?
Weil die französische Krone im Mittelalter anders als die
englische auf ihre Vorrechte pochte. Weil Frankreich im Innern weniger
befriedet und im Äußeren angreifbarer war als England. Weil die französischen
Revolutionäre Richter aus Mißtrauen in Automaten verwandeln wollten, welche die
Gesetze genauso umsetzen, wie sie von der Legislative formuliert und
kodifiziert worden waren. Das hatte zur Folge, daß sie weniger unabhängig und
die Gerichte von der Prüfung administrativer Akte ausgeschlossen waren. Der
französische Freiheitsbegriff war in der Theorie absoluter und in der Praxis
weniger wirkmächtig. Auf jeden Fall zogen die Franzosen, wie Tocqueville beim
Vergleich zwischen den Vereinigten Staaten und Frankreich in den 1830er und
1840er Jahren scharfsichtig bemerkte, Gleichheit der Freiheit vor. Dies führte
zu einem starken Zentralstaat und einer schwachen Zivilgesellschaft, und als
Frankreich dieses Modell in seine Kolonien in Asien und Afrika exportierte,
waren die Ergebnisse sogar noch schlimmer.“ (Niall Ferguson, „Der Niedergang
des Westens. Wie Institutionen verfallen und Ökonomien sterben“, S. 103f.)
Bis heute, kann man konstatieren. Weswegen sich England
illegalen Eindringlingen etwas besser erwehren kann als Frankreich und
eventuell das EU-Rechteerlassungsrecht verlassen wird.
Samstag, 8. August 2015
Oh Island in the sun, built to me by my father’s hand, all my days I’ll be singing pray(er)s, to hold on to the smashing Euro days (Belafonte)
Madagaskar in der Mitte - östlich davon Reunion
und Mauritius, nordwestlich die Komoren mit Mayotte und Anjouan. (Karte: Wiki.)
Pascal
empfahl ja, zuhause zu bleiben und etwas Sinnvolles zu erfinden, er zum
Beispiel baute eine Rechenmaschine. Aber die meisten Leute fahren lieber weg,
auf eine Insel etwa, nach Mauritius, oder auf die Nachbarinsel Reunion, oder die
Komoren.
Mauritius ist recht beliebt, dort wird auch Englisch gesprochen, die
reisefreudigen Briten und andere, die des Französischen nicht mächtig sind,
mögen das, und das gereicht dem französchischsprachigen Reunion zum Nachteil.
Trotz der touristischen Mindereinnahmen ist das Prokopfeinkommen auf Reunion
dreimal so hoch, 17520 USD zu 5520 USD. Haben die französischen Insulaner
vielleicht eine Goldader, die sie ausbeuten? Nicht direkt, sie haben
Frankreich, den Euro und die Fähigkeit, Gelder aus Paris locker zu machen. Die
französischen Steuerzahler sind so nett, ohne allerdings gefragt worden zu
sein, den Reunion-Insulanern ihr Französischsein zu vergolden. Deswegen zieht
es auch den einen oder anderen Mauritius-Insulaner nach Reunion.
Dies
ist auch so in der weiteren indischozeanischen Nachbarschaft. Insulaner,
besonders hochschwangere Frauen, zieht es von Anjouan nach Mayotte. Mayotte ist
seit 2011 französisches Departement. In einer Abstimmung sprachen sich über 90%
für den vollen französischen Status aus; nicht unbedingt aus Liebe zu
Frankreich, sondern aus Liebe zum französischen Euro und der französischen
Sozialhilfe. Und wenn die Frauen von der nichtfranzösischen Nachbarinsel
Anjouan auf Mayotte entbinden, dann erhalten ihre Kinder automatisch die
französische Staats- und Sozialbürgerschaft. Das läßt die Schwangeren das
Risiko der Überfahrt in kleinen Booten in Kauf nehmen.
Der Sozialstaat setzt keine Anreize zur Eigenanstrengung,
zieht aber magisch Trittbrettfahrer an
Freitag, 7. August 2015
Sine ira et studio
Collier ist Entwicklungsökonom an der Uni Oxford
„Doch die Migration kann man auch als selbstsüchtig bezeichnen, denn wenn Arbeiter denjenigen den Rücken zuwenden, die von ihnen abhängig sind, und die Tatkräftigen die Schwächeren ihrem Schicksal überlassen, dann ignorieren sie die Verantwortung für andere ... Aus dieser wiederum emotionalen Perspektive betrachtet, muß die Migrationspolitik diejenigen schützen, die am Ort bleiben.“
(Paul Collier, Exodus, S. 17)
Colliers Familie wohnte in Bradford, einer ehemals wohlhabenden Stadt, die es heute nicht mehr ist. „Der einzige Unterhausabgeordnete der „Respect Party“, die im Grunde eine Partei islamischer Extremisten ist, stammt, von Einwanderern gewählt, aus Bradford. In diesem Fall sind manche der Einwanderer tatsächlich feindliche Agenten: Vier von ihnen verübten die terroristischen Selbstmordanschläge in London, denen 57 Menschen zum Opfer fielen.“ (Paul Collier, Exodus, S. 10)
Und einen dritten Aspekt präsentiert der Oxforder Migrationsforscher eingangs seines Buches:
„Ein Lebensstil wie der meiner Familie (englisch, niederländisch-italienisch, amerikanisch, WD) ist auf potentiell parasitäre Weise von denjenigen abhängig, deren Indentität fest verwurzelt ist und die dadurch lebensfähige Gesellschaften bilden ... In den Ländern, mit denen ich mich beruflich beschäftige – den multikulturellen Gesellschaften Afrikas – hat eine schwache nationale Identität offensichtlich die entgegengesetzten Folgen.“ (Collier, S. 11)
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