Mittwoch, 3. Dezember 2008

David Signer, Ökonomie der Hexerei



Schneefallgrenze bei 150 ü.M.

- AFRIKA: Die Ökonomie der Hexerei oder Warum es in Afrika keine Wolkenkratzer gibt. David Signer, Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2004, Broschiert, 456 Seiten, 22,00 EUR.
Klappentext: David Signer ist dem Treiben der Hexerei in Jahren der Feldforschung in Westafrika sehr nahe gekommen; in engem Kontakt mit Heilern ist er zu der Einsicht gekommen, dass die Hexerei im sozialen, ökonomischen und politischen System eine höchst normative, konservative Funktion übernimmt. Aus Angst vor den Folgen der Zauberei verzichtet der potenzielle Aufsteiger zugunsten der Unauffälligkeit auf seine Ambitionen. Er verteilt das Erworbene unaufhörlich und bringt es so zu keinem ökonomischen Wachstum. Oder er verlässt seine Heimat und schützt sich gegen die Neider durch Feticheure und Opfer. Eine Entwicklung der Gesellschaft in Westafrika wird so effektiv verhindert.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 31.12.2004
Ein "Schlüsselbuch über Schwarzafrika" nennt der "ach." zeichnende Rezensent dieses Buch von David Signer, das die schwarzafrikanische Kultur oder jedenfalls einen Aspekt dieser Kultur, die Hexerei, einer genauen Analyse unterzieht. Signer zeige nicht nur, dass Hexerei in Schwarzafrika als Ensemble von Vorstellungen und Praktiken das schwarzafrikanisches Sozialleben durchdringt und auch Bereiche wie Politik, Wirtschaft, Religion prägt. Er zeige auch den Zusammenhang zwischen afrikanischem Kommunalismus und Hexerei auf. In der Politik äußere sich dies etwa in der Etablierung von persönlichen Patron-Klienten-Verhältnissen, in der Wirtschaft in der Ablehnung jeglichen Strebens nach individuellem Erfolg und jeglicher Eigeninitiative, im wissenschaftlichen Leben in der Verteufelung von Skepsis und Widerspruch bei der Wahrheitssuche. Insgesamt gelingt es Singer, die Hexerei als ein entscheidendes Hindernis für die Entwicklung Afrikas nachzuweisen, resümiert der Rezensent.
(s. www.perlentaucher.de/buch/19889.html )

- 4567 +0,8% 8592 +2% WTI 46,75 -1,3% 1,27

Dienstag, 2. Dezember 2008

Max Weber, Kohl, Schäuble, Merz, Bierdeckelsteuererklärung


Reiche, Spiegelman, Breakdowns
Alles Müller - tüchtiger Theo

3° R, verdammt kalte Klimaerwärmung!

- Auto-Wahnsinn: "Grenzwerte für Neuwagen. EU schwächt Klimaziele ab.
Die Autobranche leidet heftig unter der Finanzkrise. Prompt werden jetzt die heftig umstrittenen Klimaziele für die europäischen Hersteller stark abgeschwächt. Darauf haben sich Vertreter der EU-Staaten und des EU-Parlaments am Montagabend geeinigt. ..." FAZ


- Max Weber in seinem Vortrag 'Politik als Beruf': "Es ist durchaus wahr und eine ... Grundtatsache aller Geschichte, daß das schließliche Resultat politischen Handelns oft: nein, geradezu regelmäßig, in völlig unadäquatem, oft in geradezu paradoxem Verhältnis zu seinem ursprünglichen Sinn steht."(S. 64f.)
- CDU: Schäuble tritt Februar 2000 vom Partei- und Fraktionsvorsitz zurück wegen einer unbedeutenden Spendengeschichte Kohls ("Ehrenwort"-Million), die der tiefrote Thierse als Parlamentspräsident mit den Medien zu Großformat aufgeblasen hat und zu hoher Geldstrafe von 41 Mio. DM nutzt. Es gelingt der hemmungslos opportunistischen Merkel, einer bis heute blassen Bürokratin, auf dem Frauenfahrschein fähige Kandidaten wie Merz zu verdrängen. Den gigantischen Schaden haben die Steuerbürger bis heute.
Der Bierdeckelsteuererklärung müssen wir vorerst adieu sagen - das große Ziel bleibt.

- Callas: singen konnte sie himmlisch, aber die Operntexte verwirrten sie.
- Mitch Mitchell starb neulich mit 60, da war sein Chef Hendrix schon lange tot.

- Reiche, Spiegelman, Breakdowns: Die Verwandtschaft mit Reimut Reiche ("Sexualität und Klassenkampf") scheint bestätigt; interessant auch die Kogon-Lektüre ("SS-Staat"), habe ich damals im SPIEGEL gelesen, glaube ich. Golding, Herr der Fliegen. Aber da fehlt der Sex-Aberglauben. (Mit Reimut Reiche und Wilhelm Reich seinerzeit in Kempen Schülerseminare. Abbitte.)
- Graffiti, auch ein 68er-Übel: "Sprühst du, klau ich", Focus 48/08, Verhaltensforscher Uni Groningen: "Wenn ein Regelverstoß zur Gewohnheit wird, sinkt die Hemmschwelle, andere Regeln oder soz. Normen zu brechen". Auch mehr Müll wurde vor Graffiti-Häusern auf die Straße geworfen.

- Schön: Neues WTI-Tief: 47,36 $ 4500 +2,4% 8420 +3,3%

Montag, 1. Dezember 2008

Steuererklärung auf Bierdeckel: Merz auf dem CDU-Parteitag


Radikale Abrechnung
Merz schmerzt Merkel. Von Andreas Mihm, Stuttgart, FAZ.
01. Dezember 2008 Das wäre sein Thema: Wie meistern wir die internationale Wirtschaftskrise. Doch der Finanzfachmann geht. Friedrich Merz verlässt den Bundestag, nach langem Streit mit seiner Bundeskanzlerin und Parteivorsitzenden. Und so nutzte er den wohl letzten Auftritt auf einem CDU-Bundesparteitag am Montag noch einmal für eine klare Ansprache. Merz will Steuersenkungen jetzt, Merkel erst in der nächsten Wahlperiode. Merz weiß, dass seine wenn auch mit viel Applaus bedachte Rede die Parteitagsmehrheit nicht mehr erreichen wird. Merkel hatte den Kurs, den die Partei am Abend in einem Leitantrag „Die Mitte. Deutschlands Stärke“ einstimmig verabschiedet hat, im Bundesvorstand durchgesetzt.
Merz ficht das nicht an. Er lobt und tadelt. Er schreckt nicht vor Generalkritik zurück. Beispiel Krisenbranche Landesbanken: Die gebe es nur noch in Ländern, in denen die CDU oder die CSU regiere, ruft März: „Das Landesbankenproblem ist ein Unionsproblem“. Im Saal sitzen Ministerpräsidenten wie Jürgen Rüttgers aus Nordrhein-Westfalen mit seiner angeschlagenen West LB. CSU-Chef Horst Seehofer hat seinen Auftritt bei der Schwesterpartei gar mit der Krise seiner Bayern LB ganz abgesagt.
Lob an Kohl und Schäuble
Merz schmerzt auch an anderer Stelle. Er lobt Helmut Kohl und Wolfgang Schäuble dafür, dass sie gegen alle Widerstände den Euro eingeführt hätten. Ohne den wäre die Krise heute noch viel größer. Der Verweis auf die Vorgänger Merkels im Amt des Parteivorsitzenden soll den Unterschied zur Parteichefin besonders augenfällig machen. Ihr pflichtet Merz nur zum Schein zu, als er betont, für Steuergeschenke sei kein Geld da. Aber nachdem die Arbeitnehmer sich lange tarifpolitisch beschieden hätten, gehe es nicht an, dass der Staat nun, da sie mehr Geld in der Tasche hätten, sich mittels „kalter Progression“ daran bereichere. „Mit diesem Einkommensteuertarif ist der Staat der steuerpolitische Trittbrettfahrer“, schimpft Merz. Die Partei müsse raus aus der kalten Progression, sofort.
Merkel hat schon vorher klargestellt, dass sie davon nichts hält. In dieser Legislaturperiode gebe es keine „strukturelle Steuerreform“ mehr, hatte sie den 1100 Delegierten am Morgen zugerufen. Die finden das prima: 95 Prozent wählen sie am Nachmittag wieder.
Großen Widerspruch gibt es nicht
Merz Vorstoß geht ins Leere, auch wenn sich in der Aussprache der eine oder andere Sympathisant zu Wort meldet. Großen Widerspruch von denen, die hohe Ämter bekleiden, gibt es nicht. Schließlich folgen Wahlen zum Vorstand und Präsidium auf dem Fuße. Da könnte es Abstrafungen geben.
Zuvor hatte Rüttgers, der dem Sozialflügel zugeneigte Landeschef aus Nordrhein-Westfalen, die Union vor verderblichem „Flügelschlagen“ der Parteiströmungen gewarnt; Hessens eher zum Wirtschaftsflügel tendierender Landeschef Roland Koch plädiert für „Besonnenheit“. Koch ist jetzt einer der wenigen verbliebenen CDU-Wirtschaftsfachleute. Merz weiß das natürlich. Zum Schluss gibt der Finanzpolitiker, der die 2003 von der CDU beschlossenen „Steuererklärung auf dem Bierdeckel“ erfand, der Parteiführung noch einen mit: Sie möge die „finanzpolitische Kompetenz nicht allein den Sozialdemokraten überlassen.“

Palladio, Erbschaftssteuer, Theo Müller


Palladio und seine La Rotonda

- 30. November 1508. Das Taufdatum des italienischen Baumeisters Andrea Palladio. " Er war ein großer, vielbeschäftigter Architekt. Für halb Venedig und das Hinterland, die sogenannte Terra ferma, hat er Paläste und Kirchen entworfen, vor allem aber etwas ganz Neues: Die ländliche Villa.
Als er baute - im 16. Jahrhundert - veränderte sich die Welt: Sie wurde größer. Nachdem Amerika entdeckt worden war, liefen die wichtigsten Handelsrouten bald über den Atlantik. Venedig lag plötzlich am Rand und die als Kaufleute reich gewordenen venezianischen Familien wandten sich der Landwirtschaft zu. Für ihr luxuriöses Leben auf dem Land erfand Palladio einen ganz neuen Haustyp: komfortable, großzügige Landsitze, die formal an die antike Architektur anschlossen und zum Vorbild für kommende Architektengenerationen wurden.
Die strenge Geometrie der Häuser Palladios ist noch heute wiederzufinden. Sie hat die Moderne geprägt und war auch Ausgangspunkt postmoderner Experimente. Andrea Palladio ist mit großem Abstand der einflussreichste Architekt des Abendlandes." Autor: Jörg Biesler // Der rote Staeck entwarf 1970 ein Plakat: ARBEITER! DIE SPD WILL EUCH EURE VILLEN IM TESSIN WEGNEHMEN! Das will heute die schamlose Merkel-CDU heute auch, scheibchenweise per Erbschaftssteuer. Merkel sollte endlich in die Partei eintreten, in die sie gehört.
- Merz, der 2009 aus dem Bundestag ausscheidet, hielt noch einmal eine eindringliche, glänzende Rede; es ist ein Lehrstück zur Demokratie, daß eine trübe Figur wie Merkel Merz aus dem Fraktionsvorsitz verdrängen konnte.

- " ... Sie sind der prominenteste deutsche Erbschaftsteuerflüchtling. 2003 sind Sie nach Zürich gezogen, um Erbschaftsteuer zu sparen, und dafür heftig kritisiert worden. Ist die geplante Reform ein Grund zurückzukommen?
Ich habe meinen Wohnsitz in die Schweiz verlagert. Meine deutschen Betriebe zahlen weiterhin die Gewinnsteuern in Deutschland und unterliegen der deutschen Erbschaftsteuer. Zurückkommen? Nein, die Erbschaftsteuerreform ist katastrophal. Das neue Recht ist kompliziert und schwierig; ein bürokratisches Monster. Man muss abgrenzen zwischen gutem und schlechtem Vermögen, das halte ich für unmöglich. Viele Unternehmer werden versuchen, die Erbschaftsteuer zu umgehen, zum Beispiel einen möglichst großen Teil als steuerbegünstigtes Vermögen zu deklarieren. Die Gerichte werden viel zu tun haben. Die Gestaltung kostet Geld, die Erhebung ist teuer, die Streitereien vor den Gerichten auch. Darüberhinaus übersteigen die Kollateralschäden das Steueraufkommen um ein Vielfaches.
... Sie bleiben ein Gegner der Erbschaftsteuer?
Wir übersehen bei der ganzen Diskussion, dass die Erbschaftsteuer abgeschafft gehört. Die Erbschaftsteuer ist eine Steuer auf das Sparen. Ein Unternehmer sollte nicht für die Erbschaftsteuer sparen, sondern in das Unternehmen investieren. In meinem Fall habe ich durch meinen Wegzug die Erbschaftsteuer auf das ausländische Betriebsvermögen gespart, und somit konnte ich in unseren Betrieb in Sachsen insgesamt 700 Millionen Euro investieren. Wir beschäftigen in Sachsen rund 1700 Mitarbeiter, in einer Region, die durch 20 Prozent Arbeitslose gekennzeichnet ist. " Theo Müller im Gespräch, „Der Bauernpräsident müsste zurücktreten“, FAZ 19.11.

- Büroflächenvermietung: Es könnte ein Rekordjahr werden. FAZ 11.7.08

- Diese Protestanten: Albrecht von Haller (1708-77) pflegt eines der größten Korrespondentennetze der Frühneuzeit, das von Moskau bis Dublin und von Stockholm bis Malaga reicht. NZZ 18.10.08

- Klimaerwärmung: 1-3° s ; in Tirol Neuschnee bis 120 cm.
4394 (-6%) 8149 (-7,7%) 1,2646 WTI 48,76 (-11,7%) H.öl 58,3

Sonntag, 30. November 2008

Hz.öl 0,60; BIBLIA SLAVICA, Januskopf des Papstes


- BIBLIA SLAVICA: 40 Übersetzungen zwischen 1370 u. 1755 haben die Slawisten der Akademie d. W. entdeckt und bereits ca. 20 slawische Bibeln im Facsimile herausgebracht, weitere 20 sind in Arbeit. Erstaunlich, daß schottische Mönche Südslawen missioniert haben und daß es im polnischen Bereich calvinistische, lutherische und arianische Übersetzungen gibt.

- Januskopf des Papstes: Die fehlende Geburtenkontrolle in weiten Teilen der armen Welt führt zu einer Abwertung des individuellen Menschen, läßt Eltern ihre Kinder, speziell die Mädchen, in alle Arten der Sklaverei verkaufen. (Diese Janusköpfigkeit betrifft natürlich den Islam in noch viel größerem Maße, weil dort die Minderwertigkeit der Frau im Koran festgeschrieben ist.)

- Hz.öl 0,60 D-Durchschn. 4661 8829 WTI 54,40
1° Schneeregen, trübe