Montag, 18. Mai 2009

O wolder Wald




Drei Akte im Wald

- Dieser Germanenkaffer Hermann verzögert im Wald von Kalkriese die Verbreitung von Saltimbocca und Corpus Iuris, Ernst Ludwig Kirchner stellt 1912 "Drei Akte in den Wald", und WDR-Wiebicke, stets aggressiver Schwätzer an vorderster Front, präsentiert "Wie der Wald geplündert wird" - o wolder Wald. Warst du nicht wohl? Wir wollen Wald.

Sonntag, 17. Mai 2009

Heinrich Wilhelm Brandes, "Ist die Freiheit noch zu retten?"




Paläst.-israelisches Duo singt "There must be another way" - nicht gewonnen in diesem Schlagerspektakel, aber etwas Vernünftiges getan, was im Schlagergeschäft selten vorkommt. Die Israelin riskiert hier wenig, die Palästinenserin um so mehr: nach der Logik der HAMAS ist sie jetzt zum Abschuß als Verräterin avisiert.

- 11-13-20°C, Schauerwetter; die beiden Maikäfer der Saison endeten unwonnig in den Kiefern der Laufspinne (Lycosidae); sie hören auf's Wort: die schon ziemlich großen und lauten Meisennestlinge lärmen hemmungslos, man hört sie schon auf zwanzig Meter Distanz zum Nistkasten; warnt aber ein Altvogel, herrscht sofort Ruhe.

- Todestag des Meteorologen Heinrich Wilhelm Brandes ("Untersuchungen über den mittleren Gang der Wärmeänderungen durchs ganze Jahr; über gleichzeitige Witterungs – Ereignisse in weit voneinander entfernten Weltgegenden; über die Formen der Wolken, die Entstehung des Regens und der Stürme; und über andere Gegenstände der Witterungskunde. Leipzig: Barth, 1820")
Er wurde 1777 als dritter Sohn des Predigers Albert Georg Brandes in Groden (Cuxhaven) geboren. Er studierte von 1796 bis 1798 an der Universität Göttingen bei Abraham Gotthelf Kästner und Georg Christoph Lichtenberg und promovierte 1800 bei ihnen. Zu seinen Kommilitonen gehörte u.a. Carl Friedrich Gauß. Eine kurze Zeit war er als Privatlehrer tätig.
Von 1801 bis 1811 war er zunächst Deichkonstrukteur an der Weser im Herzogtum Oldenburg am Jadebusen im Dorf Eckwarden, später Deichinspektor am unteren rechten Weserufer.
1811 wurde er Professor für Mathematik an der neu gegründeten Universität Breslau. 1826 wechselte er als Professor für Physik an die Universität Leipzig. Er war sehr vielseitig tätig, u.a. schuf er eine beachtliche Anzahl von Lehrbüchern zur Mathematik. 1820 veröffentlichte er in seinen »Beiträgen zur Witterungskunde« die ersten Wetterkarten. Damit gilt er als Begründer der Synoptischen Meteorologie (Wettervorhersage). Er starb er am 17. Mai 1834 in Leipzig. Wiki. (Es scheint kein Bild von ihm zu geben.)

- "SOZIALISMUS heisst nach wie vor das Ziel einer politischen Zähmung des Kapitalismus," hieß es neulich im WDR, und heute breitete van Rossum dazu in Gutenbergs Welt seine rote Sammlung aus, eingeleitet von der Erinnerung an die Rüpelin B. Klarsfeld, die 1968 den Bundeskanzler Kiesinger auf einem Parteitag ohrfeigte, wofür ihr der drittklassige Skribent H. Böll rote Rosen mit Dankeswidmung schickte. Im Mittelpunkt der Sendung stand ein halbstündiges Gespräch mit einer Daniela Dahn über ihr Pamphlet „Wehe dem Sieger“ , in dem die Dame das fortschrittliche Rechts- und Sozialsystem der Ulbricht-Mielke-Honecker-Diktatur lobte und verneinte, daß es sich bei diesem eingemauerten Staat mit drei Blockwarten an jeder Ecke um eine totalitäre Diktatur gehandelt habe. Totalitärer kann aber gar kein Gefängnisstaat sein, weil die SED-Schergen überall, in jedem Betrieb, in jedem größeren Haus, jeder Laubensiedlung auf der Lauer lagen.

- Da kann man dann schon fragen: "Ist die Freiheit noch zu retten?
HAT UNSER ERFOLGSMODELL VON DEMOKRATIE UND KAPITALISMUS AUSGEDIENT? Gerade angesichts der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise
wachsen die westlichen Selbstzweifel.
Es ist höchste Zeit, sich unserer Freiheitstraditionen gerade
angesichts der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise zu verge-
wissern. Die Konferenz will Impulse geben, das Verhältnis
von wirtschaftlicher, politischer und individueller Freiheit neu
auszuloten. Das Hambacher Schloss als Wiege der deutschen
Demokratiebewegung ist der beste Ort für eine Neubesinnung
darüber, was uns die Freiheit heute wert ist.
Zum ersten Mal veranstaltet deshalb das von der SRH Holding
geförderte und nach dem britischen Philosophen benannte John
Stuart Mill Institut auf dem Hambacher Schloss am 5.6.09 eine überregio-
nale Tagung, zu der wir Sie herzlich einladen.
In diesem Jahr feiert die Bundesrepublik ihren sechzigsten
Geburtstag und erinnert an die friedliche Revolution von 1989,
die dem östlichen Teil Deutschlands und Europas Freiheit,
Demokratie und Marktwirtschaft beschert hat. Aber haben die
Deutschen überhaupt noch ein Bewusstsein davon, was poli-
tische Freiheit, individuelle Freiheit und wirtschaftliche Freiheit
bedeuten?
Es sind Errungenschaften, die über die Jahrhunderte mühsam
erkämpft wurden. Doch sie scheinen immer mehr an Wertschät-
zung zu verlieren.
05. JUNI 2009
HAMBACHER SCHLOSS: EINE KONFERENZ
DES JOHN STUART MILL INSTITUTS FÜR FREIHEITSFORSCHUNG
AN DER SRH HOCHSCHULE HEIDELBERG (http://web.fh-heidelberg.de/cps/rde/xbcr/srh/de/fh-heidelberg/media_b12/Freiheitskongress.pdf)

Samstag, 16. Mai 2009

Hans-Werner Sinn: Höhere Eigenkapitalausstattung




- "Hans-Werner Sinn fordert Umdenken am Finanzmarkt .
gb. FAZ, 14. Mai. Der Präsident des Münchener Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, fordert als Folge der Krise radikale Reformen der Finanzmärkte. ..." : Höhere Eigenkapitalausstattung, Rückkehr zum Niederstwertprinzip, Eucken lesen. Greenspan 2002-05 sieht er weniger kritisch.

- Vor den 68ern gab's nur Nußknacker: "... Die ironische Distanzierung ist so durchgreifend, dass sie wohl mit dem falschen Bewusstsein von Geschichte und Geschichtswissenschaft zusammenhängen wird. Wo wir alles schon wissen und alles seinen Gang geht, bleibt nur die Überlegenheit des göttlichen Beobachters. Erst wenn man die Gründe des Handelns und Sprechens prüft, bekommt man ein Verständnis für andere Zeiten und Menschen, sei es, dass man duldsam gegen sie wird, sei es, dass man sich über sie empört. GUSTAV FALKE "
"Unsere großen Momente". Deutsche Geschichte von 1945 bis heute. "Chronik der Bundesrepublik". Mit Original-Tondokumenten aus 60 Jahren Politik, Kultur und Alltagsleben. Herausgegeben von Dorothee Meyer-Kahrweg. Text: F.A.Z., 16.05.2009
// Diese Ironisierung haben wir bei Augstein gelernt, bei der SPIEGEL-Lektüre, und natürlich bei PARDON und KONKRET. Das war dummes Zeug und ist es heute noch. Augstein war der schlimmste, aber da waren noch andere unweise journalistische Großtuer: Springer, Bucerius, Röhl. Springer hat sich wenigstens nicht als Lobredner für die widerliche und lückenlose SED-Diktatur eingesetzt wie die anderen in SPIEGEL, PARDON, ZEIT und KONKRET. Weswegen sich meine Verehrung für diese Herren und Dame Dönhoff, die geistigen Kontaminierer meines jugendlichen Kopfes, in Grenzen hält und ich keinerlei Verständnis für Hans-Jürgen Jacobs habe, der in seinem Buch "Geist und Geld" von den großen Verlegerpersönlichkeiten der Nachkriegsjahrzehnte schwafelt (FAZ-Rez. 11.5.09).

- "Klimaknöllchen für Spritfresser": Hinter der heutigen landesweiten Aktion steht das Eine-Welt-Netz NRW mit der im September 2008 gestarteten Klimakampagne "Heiße Zeiten". Schirmherr ist Jugend- und Familienminister Armin Laschet. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.eine-welt-netz-nrw.de/seiten/300/. Es ist unglaublich, dass die CDU eine solche Aktion unterstützt.

Freitag, 15. Mai 2009

Geithner gibt der Fed die Schuld an der Krise




- Guter Vorschlag: FDP-Parteitag
„Deutsche, befreit euch von dieser Regierung!“

- " Geithner gibt der Fed die Schuld an der Krise .
ctg. WASHINGTON, 12. Mai. Der amerikanische Finanzminister Tim Geithner hat einer falschen Geldpolitik der Notenbank Federal Reserve (Fed) einen Teil der Schuld an der Immobilienpreisblase und an der Wirtschaftskrise gegeben. ... 'zu lange zu locker' ... zwischen 2003 und Ende 2008 als Präsident der Fed New York an den geldpolitischen Entscheidungen beteiligt ... stellt sich damit gegen den Fed-Vorsitzenden Bernanke und gegen dessen Vorgänger Greenspan. Beide argumentieren, die Fed hätte die Preisblase nicht verhindern können, weil sie nur die kurzfristigen, nicht aber die für Investitionen wichtigen langfristigen Zinsen kontrolliere." FAZ 13.5.09

- Was Genaues weiß man nicht oder: Zinssteigerung der Fed von 1% auf 2,5% seit Mitte 2004 wirkt sich bis Februar 2005 nicht auf die längerfristigen Zinsen aus: "Bremse im Aufschwung.
Ökonomen, deren Ausblick auf den weiteren Konjunkturgang eher von Pessimismus geprägt ist, befürchten nun eine Umkehrung dieses Prozesses. Goldman Sachs rechnet etwa vor, dass ein Anstieg der Hypothekarzinssätze um 1 Prozentpunkt in der Vergangenheit eine Reduktion des Konsums um 2,4% nach sich gezogen hat. Allgemein steigende Zinsen als Folge einer Straffung der Geldpolitik würden nicht nur dafür sorgen, dass der Steigflug bei den Häuserpreisen zu einem jähen Ende käme. Angesichts der gestiegenen Verschuldung - das ausstehende Volumen an Hypothekarkrediten liegt heute um 60% höher als noch vor fünf Jahren - schwebe über vielen Konsumenten das Fallbeil eines rapid wachsenden Schuldendienstes. Als Beleg dafür wird gerne auf die fortschreitende Aushöhlung von Substanz verwiesen, die sich daran zeige, dass über die vergangenen 50 Jahre der Anteil des Eigenkapitals beim Hausbesitz kontinuierlich von 85% auf 55% gefallen ist.

Andere Ökonomen, die zwar durchaus die konjunkturdämpfende Wirkung steigender Leitzinsen anerkennen, bestreiten allerdings wichtige Elemente in diesem Befund. So liege etwa der Expansion im Häusermarkt durchaus ein robuster, durch demographische Entwicklungen bedingter Nachfragetrend zugrunde. Auch werde gerne vergessen, dass nach wie vor gut zwei Drittel der US-Hypotheken zu einem festen Satz abgeschlossen sind, während variabel verzinste Kreditverträge oftmals eine Limitierung des Spielraums für Anpassungen enthalten. Die bisher aufsehenerregendste Entwicklung besteht allerdings darin, dass trotz einer kontinuierlichen Straffung der Geldpolitik die langfristigen Zinsen bis auf weiteres davon völlig unberührt geblieben sind. Während etwa die Sätze für Festhypotheken im Schlepptau der gesunkenen Treasury-Renditen ebenfalls gefallen sind, bewegen sich die Zinsen sowohl für Auto- als auch für mehrjährige Konsumkredite praktisch auf dem gleichen Niveau wie noch vor Jahresfrist." 12. Februar 2005, Neue Zürcher Zeitung, Unklare Konsequenzen der US-Geldpolitik, Geringe Wirkung höherer Leitzinsen auf die Nachfrage (ganzer Artikel bei NZZ oder: http://docs.google.com/Doc?id=dfxbprhp_7956gf3b99z )
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KOMBINIERE: Greenspan und Bernanke scheinen etwas mehr recht zu haben als Geithner.
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- 'Streiks in Kitas. „So geht es nicht weiter“.
Seit heute bleiben in ganz Deutschland viele Kitas geschlossen - die Erzieherinnen gehen für mehr Geld und einen Gesundheitstarifvertrag auf die Straße. Die Gewerkschaften rechnen mit einem langen Streik. ..."
// Wer nicht wegen Streikbeteiligung gekündigt werden kann, darf auch nicht streiken.

- Arbeitslos.k. in Spanien Q 1 : 17%

- 12-15°C

- IVG und Altana mit Verlust, BASF Asien bemerkt noch keinen Aufschwung, Cisco und Bayer spüren Stabilisierung, Bilfinger und Hochtief sehr stark.
Bip -3,8% Q1, Ifo freundlicher im April, Konsum stabil.

- Zu Alexander Humboldt fällt mir immer noch nichts ein, Wilhelm ist der interessantere, anregendere.

- 15. Mai 719 : der britische Missionar Wynfreth erhält von Papst Gregor II. die Missionsvollmacht und nennt sich fortan Bonifatius.
Es hätte schlimmer kommen können, der türkische Islam berannte erst später Europa, zuletzt 1683 die Belagerung Wiens.

- Dr. Penner fragt: "Was passiert, wenn
vom Eiswürfel emittierte Photonen auf Kachelofenmoleküle auftreffen?" Weiß das jemand?

Donnerstag, 14. Mai 2009

Deutschland ist bei Steuern und Abgaben Spitze, Blutiger Altar, Kelsen


12-18°C

- OECD-Studie : "Deutschland ist bei Steuern und Abgaben Spitze. Von Christian Schubert. 12. Mai 2009 In kaum einem anderen Land der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) müssen Geringverdiener so viel Steuern und Sozialabgaben zahlen wie in Deutschland. Dies ist das Ergebnis des jüngsten Steuer- und Abgabenvergleichs der Organisation. Auch Durchschnittsverdiener würden höher belastet als in den meisten OECD-Ländern, unabhängig davon, ob sie Single seien, einen Partner mit Erwerbseinkommen oder Kinder hätten. Nur wenn lediglich ein Partner arbeitet, seien Paare im internationalen Vergleich weniger schlecht gestellt und lägen im OECD-Vergleich im Mittelfeld.
Um die volkswirtschaftlichen Kosten für die Arbeitsplatzschaffung zu verdeutlichen bezieht die OECD ihre Daten auf die Arbeitskosten, die sie als den Bruttoverdienst plus die Sozialbeiträge der Arbeitgeber definiert. Die Abgabenbelastung errechnet sie aus der Einkommenssteuer abzüglich Bartransfers wie Kindergeld plus den Sozialversicherungsbeiträgen der Arbeitnehmer.
Danach war ein alleinstehender Geringverdiener mit zwei Dritteln des deutschen Durchschnittsverdienstes (von jährlich 43.942 Euro) im vergangenen Jahr mit 47,3 Prozent der Arbeitskosten belastet, fast 14 Prozentpunkte mehr als im OECD-Durchschnitt und der zweithöchste Wert nach Belgien. Ein Alleinerziehender mit zwei Kindern und zwei Dritteln des Durchschnittsverdienstes hat eine Last von 34,8 Prozent zu tragen, während der OECD-Durchschnitt nur 18,4 Prozent beträgt. ..." FAZ

- "Blutiger Altar als Konstante .
Der Mensch ist von seinen Göttern getrennt. Im Opfer versucht er, die Beziehung wirklich und fassbar zu machen: Bericht über eine humane Universalie. ... " 13.5. FAZ // " Blut ist ein ganz besonderer Saft ", heißt es im FAUST, und das Faszinosum Blut dürfte eine humane Universalie sein, genauer: eine männliche. Der Opferwahn von den Azteken bis zu den Israeliten, von den Griechen bis zu den Friesen verdankt sich dieser elementaren, grausamen Fixiertheit. Er kann sich daher mit jedem Glauben verbinden, der von Männern erfunden wurde, ob primitiver Voodoo-Spleen oder Sonnenkult; selbst die einzige Religion, die sich zu einem liebenden Gott bekennt, das Neue Testament, steht noch mit den Füßen im Sumpf der Moses-Barbarei und hat auf ein allerletztes Blutopfer, das am Kreuz, nicht verzichtet.

- Kelsen, hat nicht nur auf Blutopferrechtsphantasien vom Schlage "Der Führer schützt das Recht" (Carl Schmitt) verzichtet, sondern auch auf sonstiges Rechtsbrimborium: "Hans Kelsens Staat und die demokratische Tradition . Reines Recht: Eine Tagung der Wiener Akademie . Der Herbert-Hunger-Bau der Österreichischen Akademie der Wissenschaften liegt in der Sonnenfelsgasse, mitten im Wiener Ersten Bezirk. Der "Theatersaal" ..." FAZ 13.5.

- Sozialismus pur: "Kinder, Konsum und Kosmonauten.
In der Fotografie wurde den Sowjetbürgern der Reformära von Nikita Chruschtschow das Bild einer lichten Zukunft des Sozialismus präsentiert. ... 'Wir haben die größten Atomkraftwerke der Welt errichtet. Laßt uns jetzt darangehen und die Produktion von Federkissen und von Zangen aufnehmen', schrieb ein Leser der 'Prawda' 1959. " FAZ 13.5.