Sonntag, 17. August 2014

Tschüss, Kafka


„ ... es gibt nur eines: ertrage
- ob Sinn, ob Sucht, ob Sage-
dein fernbestimmtes: Du mußt.
Ob Rosen, ob Schnee, ob Meere,
was alles erblühte, verblich,
es gibt nur zwei Dinge: die Leere
und das gezeichnete Ich.

Nur zwei Dinge, Gottfried Benn


Es gibt Menschen, für die das mehr ist als eine Denkfühlung ab und zu. Benn selbst gehörte dazu. Er machte elegische Lyrik daraus. Andere Sofa-Prosa wie Proust. Wieder andere werden Deutsch-Lehrer und verlegen sich auf die Kafka-Vermittlung so oft wie möglich. Kafka für alle, für alle Schüler, auch, damit sie bessere Menschen werden. So feine wie Kafka. Für ihn, den gezeichneten und verwirrten Sensibel, ginge das in Ordnung. Für die meisten Schüler aber ist das eine sublime Zumutung und Verwirrung. Diese Angst-Verwirr-und Spielprosa können sich nur Erben und Pensionäre leisten, wenn es ihnen denn gefällt.














Samstag, 16. August 2014

Es hat sich was getan


·       „Wir wollen mehr Demokratie wagen“, hieß es 1969. Heute, ebenfalls aus sozialdemokratischem Munde:

·        

·       Bremen fordert härtere Strafen für Angriffe auf Polizisten


Bremen will Polizisten, aber auch Feuerwehrleute und Rettungskräfte, besser vor Angriffen schützen. Dazu soll über eine Bundesrats-Initiative entweder ein neuer Paragraph im Strafrecht verankert oder der bestehende Strafrahmen verschärft werden. Der Justizsenator der Hansestadt, Günthner, sagte, man brauche eine Mindeststrafe. Wer einen Polizisten angreife, müsse am Ende mit Gefängnis bestraft werden. Es könne nicht sein, dass die Täter mit Geldbußen davonkämen. Nach Angaben Günthners gab es in Bremen im vergangenen Jahr 500 Angriffe auf Polizeibeamte.“ DLF, Nachrichten 16.8.14














Freitag, 15. August 2014

Der doppelte Putin mit der gespaltenen Zunge








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Aid convoy stops short of border as Russian military vehicles enter Ukraine

Armoured personnel carriers and support vehicles cross the border, while the 280-truck convoy comes to a halt separately. ..." (http://www.theguardian.com/world/2014/aug/14/russian-military-vehicles-enter-ukraine-aid-convoy-stops-short-border)
Reporter des GUARDIAN und des TELEGRAPH berichten, daß 23 russische Militärfahrzeuge über die grüne Grenze in die Ukraine eindrangen, in einen von den Banditen kontrollierten Bereich. Es ist ein Doppelspiel, das Putin betreibt. Er schickt weiter Soldaten und Material über die Grenze, die den Kleinkrieg anheizen, und gleichzeitig läßt er eine Propaganda-Kolonne von Moskau aus losfahren, obwohl die Strecke von Rostow aus viel kürzer ist. 

Donnerstag, 14. August 2014

13. August


Da war doch dieser Mauerbau! Ja, genau, 1961! Da wurde erst Ostberlin eingemauert, und dann ganz Ostdeutschland. Ulbricht und seine Sozialistische Einheitspartei waren die Einmaurer. Wer hat denn da so mitgemauert? An der Uni hörte und las ich nur Gutes über den Germanisten Hans Mayer. Und bei einem Vortrag im Industrieclub Düsseldorf ca. 1980 bekam er viel Beifall. Und was lese ich da in der FAZ? 
"Kein Zweifel. Am 17. Juni 1953 hat die Sowjetunion bei uns von neuem die Gefahr des Faschismus gebannt".” (FAZ 27.4.01) 
Hans Mayer war da Literaturprofessor in Leipzig. Der “Kommunist ohne Parteibuch”, wie er sich selbst nannte, bezeichnete den Aufstand gegen die Kommunistenpartei als “faschistisch”.
So waren sie, die roten Schreibtischtäter. Dieser saubere Mayer trug also zur Herrschaft der Diktatur und zur Knechtung der Ostbevölkerung im Hörsaal bei. Insofern kann man sagen, dieser Rot-Mayer habe auch an der Mauer ideologisch mitgebaut. Ob sich auch noch Vermerke finden, daß Hans Mayer die Ostberliner Gefängnismauer einen “antifaschistischen Schutzwall” nannte, wie dies die SED tat? Das bleibt abzuwarten. Der saubere Mayer durfte allerdings als Kommunist Westreisen unternehmen. Und von einer solchen Reise kehrte er 1963 nicht mehr zurück in den “Arbeiter- und Bauernstaat” (SED). Er wollte wohl die “Faschisten” im Nahkampf Auge in Auge bekämpfen? Die hofierten den Marxisten mit Lehrstuhl und Ehrungen. 1991 schrieb er im Rückblick auf die Diktatur:„Das schlechte Ende widerlegt nicht einen möglicherweise guten Anfang“.
Nun ist die Neuere Germanistik insgesamt ein überwiegend kleingeistiges Unternehmen, aber dieses Urteil über eine üble Diktatur von Anfang an überrascht doch etwas, insbesondere, wenn man es mit dem Lernzugewinn Wolf Biermanns vergleicht.
Mayer starb 2001 alt und reich bei den “Faschisten” in Tübingen, Peter Fechter verblutete 1962 jung an der Mauer, von der ihn die Ulbricht-Schergen bei seinem Fluchtversuch heruntergeschossen hatten. Eine Stunde ließen sie ihn liegen, dann war er tot. Vom sauberen Hans Mayer hörte man dazu nichts.

http://www.berlin-mauer.de/videos/fluchtversuch-von-peter-fechter-542/










Tod mit 18: Peter Fechter, erschossen an der Berliner Mauer: Hilflos im Todesstreifen verblutend, 17. August 1962









Mittwoch, 13. August 2014

Warnung vor der Psychoanalyse








Einer der buntesten Bauernfänger und Triebstarken:


“Otto Hans Adolf Gross (* 17. März 1877 in Gniebing bei Feldbach, Steiermark; † 13. Februar 1920 in Berlin) war ein österreichischer Psychiater, Psychoanalytiker und Anarchist.”
Weiteres siehe Wikipedia. 

Dieser bunte Haufen war und ist teilweise gemeingefährlich.
Merke: Wer nichts ändern, sich aber jahrelang über sich selbst unterhalten will, der geht zum Psychoanalytiker.
Wer etwas ändern will, wählt die Verhaltenstherapie.