Kai Müller
- Erfreulich: Kai Müller, Jg. 1975, Junges Kolleg, Akademie der Wissenschaften NRW:
"Kai Müller ist Leiter der Arbeitsgruppe Molekulare Phylogenetik am Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen der Universität Bonn. Er studierte Biologie an der Universität Bonn und promovierte hier im Jahr 2005. Im Anschluss arbeitete er als Postdoc an der Pennsylvania State University, wo er sich unter anderem in Genomprojekten mit bioinformatischen Fragen beschäftigte.
2006 kehrte er als wissenschaftlicher Assistent nach Bonn zurück, wo er die Leitung des molekulargenetischen Labors übernahm und neue Projekte und eine Arbeitsgruppe etablierte.
Sein Forschungsschwerpunkt ist die Molekulare Phylogenetik der Pflanzen. Das Themenspektrum reicht hier von taxonomisch-systematischen Fragestellungen bei verschiedenen Pflanzengruppen über Genomik bis hin zur bioinformatischen Methoden- und Softwareentwicklung. Ein aktuelles DFG-Projekt befasst sich mit der zeitlich-räumlichen Evolution von Karnivorie bei Pflanzen und der Variation von Größe, Gengehalt und Evolutionsgeschwindigkeit des Kern- und Chloroplastengenoms." http://develop.servicesite.de/akdw/index.php?option=com_content&task=view&id=183&Itemid=281
Sein Motto: „Good tests kill flawed theories; we remain alive to guess again.”
Karl Popper
- MEDIENSALONGESCHWÄTZ: 'Im FAZ-Gespräch: Malcolm Gladwell, „Mozart hat auch nur geübt“ ' // Man muß nicht jeden Spinner kommentieren, aber ich las gerade in der TIMES, daß dieser Mann eine größere Präsenz hat, als seinem geringen Differenzierungsvermögen zukommt, er scheint ein Genie der eloquenten Dummdreistigkeit zu sein - was ja nicht alle Tage vorkommt - und gerade diesen Erfolgsfaktor unterschlägt er aus eigennützigen Gründen. Seine Aussagen zu Mozart, den Beatles u.a. sind so dreist blöde, daß sie einen gewissen Überrumpelungseffekt besitzen. Für Mozart reichen wahrscheinlich seine minimalen Kenntnisse nicht aus, aber selbst ein Gladwell weiß, daß die Beatles von den beiden rivalisierenden Kompositionstalenten Lennon und McCartney lebten (wie die STONES von den Intimfeindtalenten Jagger und Richards), unabhängig davon, wer da sonst noch mitspielte - Gladwell strickt also bewußt eine Gladwell-Ideologie zu dem einzigen Zweck, sich zu präsentieren. Umgekehrt proportional zu seiner stupenden Kenntnislosigkeit gelingt ihm dies glänzend. Mit Hilfe von Verbündeten.
- 'Inselbegabung.
Wie sieht Ihr Kopf von innen aus, Mister Tammet?
Daniel Tammet ist eine so genannte Inselbegabung. Er kann sich die Kreiszahl Pi bis auf 22.514 Stellen hinter dem Komma merken, eine Fremdsprache lernt er innerhalb einer Woche, das Autofahren hingegen nie. Ein Gespräch über freundliche und scheue Zahlen, fette und schwere Wörter und das Lernen mit dem Körper. ... Haben Sie eine Lieblingszahl?
Es gibt zwei Zahlen, die ich sehr mag. Eine ist die 4. Es ist eine sehr scheue Zahl, so wie ich. Ich mag auch die 11, eine wunderschöne Zahl, sehr freundlich und glänzend. Wenn ich nette Menschen kennenlerne oder ein schönes Buch lese, denke ich an die 11. Wie lösen Sie mathematische Aufgaben?
Ich spiele mit Zahlen, ich spaziere durch eine Landschaft, die in ununterbrochener Bewegung ist. Es ist wie ein Kunstwerk, das entsteht und sich ständig verändert, ein numerischer Visualisierungsprozess. Zahlen stehen für mich untereinander in semantischen Beziehungen, das hilft mir, sie in Faktoren zu zerlegen. Meine Rechenfähigkeiten laufen intuitiv ab, vergleichbar mit der Syntaxberechnung bei Ihnen, wenn Sie einen Satz bilden.
Sie zeigen uns in Ihren Büchern, wie phantastisch das menschliche Gehirn ist. Wie fühlt es sich an, ein Genie zu sein?
Ich finde, wir sollten, wie Sie sagen, alle erkennen, wie wundervoll unser Gehirn ist – jedes einzelne. Es gibt viele Dinge, die für mich wegen meines Autismus sehr schwierig sind, zum Beispiel das Erinnern von Gesichtern. Für die meisten Menschen ist das einfach, sie denken nicht darüber nach. In Wahrheit aber ist es eine komplexe kognitive Aufgabe. Ich erinnere mich an Gesichter mit Hilfe von Fotos.
Aber die Gesichter Ihrer Familie erkennen Sie?
Ich greife sogar da auf Fotos zurück. Fotos verändern sich nicht, Gesichter verändern sich dauernd. Ich kann auch nicht Auto fahren, da sich meine Wahrnehmung auf Details konzentriert. Es ist wie mit Gesichtern. Man muss zwar die Details wahrnehmen, sie aber zu einem Gesamteindruck zusammenfügen. ... Der Psychiater Oliver Sacks hat Mitte der achtziger Jahre eine einflussreiche Studie über die Fähigkeiten von Savants verfasst, in der er genau über dieses Zahnstocherereignis schreibt. Er hat es bei Savant-Zwillingen beobachtet. Die Zwillinge, behauptet er, hätten die Zahnstocher nicht gezählt, sie hätten sie auf magische Weise gesehen, selbst die, die einander beim Fallen verdeckten. Sozusagen mit einer Art Röntgenblick. Das ist wirklich Unsinn. Die Fähigkeit, eine große Stückzahl auf einen Blick zu erfassen, ist nie bei anderen Savants beobachtet worden. Oliver Sacks ist kein Neurowissenschaftler. Mein Buch ist das erste, das Oliver Sacks‘ Thesen auf wissenschaftlicher Basis kritisiert.
Sie sprechen mehrere Sprachen. Welche sind das?
Englisch, Französisch, Finnisch, Walisisch, Spanisch, Rumänisch, Isländisch, Esperanto, Litauisch und Gälisch.
Stimmt es, dass Sie innerhalb einer Woche eine Sprache so gut lernen können, dass Sie mühelos in der Lage sind, ein Gespräch führen?
Ja, das ist so. ... Sie meinen, das Internet schadet unserem Denken?
Es hat das Potential, unserem Denken sehr zu schaden. Viele Menschen haben vergessen, dass die Information nicht so wichtig ist wie die Idee dahinter. Informationen sind eine Ansammlung von Daten, jede Information für sich ist nutzlos, wenn wir sie nicht in einen Zusammenhang setzen und interpretieren können. Informationen als Selbstzweck zu sehen kann sehr gefährlich werden. ... (Daniel Tammet wird am 31. Januar 1979 in London geboren.
Ärzte diagnostizieren bei ihm eine leichte Form von Autismus. Als Kind leidet er unter einer Reihe epileptischer Anfälle, danach tritt plötzlich seine Inselbegabung auf, die ihn befähigt, komplexe Rechenaufgaben zu lösen und innerhalb kürzester Zeit eine neue Sprache zu erlernen.
Menschen wie Daniel Tammet nennt man „Prodigious Savants“. ...
Heute führt Daniel Tammet ein beinahe normales Leben. Er schreibt Bücher und unterrichtet Englisch. Doch erst ein jahrelanger Lernprozess der sozialen Kodes, die für uns selbstverständlich sind, hat das ermöglicht.
Daniel Tammets neues Buch „Wolkenspringer“ ist kürzlich im Patmos Verlag erschienen.) ' FAZ 7.2. //
Interessant, was Tammet zu dem Psychiater Oliver Sacks anmerkt. Ich habe damals Sacks Buch "Der Mann, der seine Frau mit seinem Hut verwechselte" aufgrund einer Feuilleton-Rezension in der FAZ gekauft und nach fünfzig Seiten wegen völliger Unwissenschaftlichkeit aus der Hand gelegt. Sacks ist genau die Sorte Scharlatan wie Gladwell: eloquent, dreist und lärmend.
Übrigens: Der 1887 von dem englischen Neurologen Dr. J. Langdon Down in einer Vorlesungsreihe vor der Londoner Medical Society eingeführte treffende Begriff „idiot savant (=Gelehrter)“ wird vielleicht zu recht seit ein paar Jahren kaum noch benutzt und besser mit INSELBEGABUNG belegt, weil die Variationsbreite dieser Fälle sehr groß ist und von überwiegender Lebensunfähigkeit bis zu solchen milden Defizienz-Formen wie bei Tammett reicht. Albern erscheint mit aber der euphemistische Begriff 'Prodigious (=wunderbar) Savants', weil er die defiziente Seite völlig unterschlägt.
- IRAK: "Nach den Provinzwahlen. Morgengabe an Obama. Der Irak hat auf seinem langen und blutigen Weg zu demokratischen Verhältnissen eine wichtige Wegmarke passiert. Die Wähler votierten für einen irakischen Nationalismus und gegen die bisherige religiöse Stimmenfängerei. In den Köpfen der Iraker hat sich einiges verändert. " FAZ.NET Politik 06. Februar 2009
- ALTANA: "Wesel (BoerseGo.de) - Der Spezialchemiekonzern Altana AG hat im vierten Quartal 2008 wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise einen Einbruch der Geschäftsentwicklung verbucht. Der Umsatz sei konzernweit um 16 Prozent auf 274 Millionen Euro gesunken, teilte das mehrheitlich im Besitz der Beteiligungsholding SKion befindliche Unternehmen am Donnerstag mit. Trotz der umfassend und umgehend eingeleiteten Gegensteuerungsmaßnahmen zur Kostenreduktion und Effizienzsteigerung ging das EBITDA auf 30 Millionen Euro (Vorjahr: 56 Millionen Euro) zurück. ... Auch in den ersten Wochen des neuen Geschäftsjahres verlaufe der Auftragseingang schleppend, teilte das Unternehmen weiter mit. Daher erwartet Altana auch für das erste Quartal 2009 deutlich reduzierte Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. "Wir erwarten für 2009 ein sehr schwieriges Marktumfeld, auf das wir uns mit zahlreichen Maßnahmen zur Kosteneinsparung und zur weiteren Effizienzsteigerung eingestellt haben", erläuterte der Vorstandsvorsitzende Dr. Matthias L. Wolfgruber."
- CISCO: "Der US-Netzwerkriese Cisco Systems übertrifft trotz eines Gewinnrückgangs gegenüber von 29 Prozent auf 0,32 Dollar pro Aktie die Erwartungen der Wall Street um 2 Cents. Der Umsatz fällt gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal um 7,1 Prozent auf 9,1 Milliarden Dollar, was ebenfalls über dem Konsens von 9,0 Milliarden Dollar liegt. Für das dritte Quartal prognostiziert Firmenchef Chambers einen Umsatz von 7,83 bis 8,32 Milliarden Dollar, was einem Umsatzrückgang von 15 bis 20 Prozent entspricht. Analysten rechnen dagegen mit 8,71 Milliarden Dollar. "
- Kernenergie : Siemens und Rosatom bauen Atomkraftwerke
Siemens und der staatliche russische Atomkonzern Rosatom wollen ihre geplante Zusammenarbeit in der zivilen Kernenergie möglichst schnell realisieren - im April oder Mai wollen sie konkrete Vereinbarungen umsetzen. Dies könne auch mehr umfassen als nur den Bau von Kernkraftwerken.
- Vorbild Schweden.
Im Klimaschutz hat sich das Blatt vollständig gewendet. Rings um Deutschland werden neue Kernkraftwerke bestellt und Laufzeiten verlängert. Die schwedische Regierung will das Ausstiegsgesetz endgültig revidieren und den Bau neuer Atomkraftwerke ermöglichen. FAZ.NET Politik, 05. Februar 2009
- DB: Goldener Acker im Januar, +2,4 Mrd.
- "Berlinale: Bloß kein falsches Mitleid mit den Banken. ... für die Banken kein Imagegewinn: Tom Tykwers Thriller „The International“ ... Der Film dreht sich um die Machenschaften eines luxemburgischen Finanzinstituts, das sich als Zwischenhändler im weltweiten Waffenhandel positioniert. " FAZ // Wer wird Kinoquatsch ernstnehmen? Noch dazu einen primitiven Ballerfilm? Viele vielleicht.
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