Montag, 31. Mai 2010

Mittagstemperatur 31. Mai - Kleine Eiszeit unterwegs?





Susanna Yoko Henkel begann den Geigenunterricht mit 2 Jahren (geht das?), heute spielt sie Bachs Partita 2 g-moll BWV 1001 sehr eindrucksvoll, sehr schön auch die Duos mit Milana Chernyavska.
Schöne Mozart-Probe auf: youtube.com/watch?v=UkSOUya4mlo
Kein süßlicher Ton dringt aus ihrem Instrument.




- "Vortragsreihe: DIE VERSCHWÖRUNG DER KLIMAWANDLER - HABEN UNS POLITIK UND WISSENSCHAFT BELOGEN?
Am 4.6. und am 18.6.2010 wird in Leipzig über den Klimawandel diskutiert. Ist er nun beschleunigt, oder findet er nur statt wie immer? Folgen natürliche Warmzeiten auf natürliche Kaltzeiten, oder ist der Mensch beteiligt? Kann vielleicht sogar Entwarnung gegeben werden?
Prof. Kirstein von der Uni Leipzig wird dazu am 4. Juni 2010 einen öffentlichen Vortrag halten, Titel: "Ist der Mensch verantwortlich für Meeresspiegel-, Gletscher und Polareisänderungen?".
Dieser wird im Studio von studiolounge.tv vor Publikum aufgezeichnet werden."

http://eike-klima-energie.eu/news-anzeige/spannende-klimadiskussionen-in-leipzig-keinesfalls-versaeumen/



- Satellite. Songtext (Lena Meyer-Landrut):
I went everywhere for you
I even did my hair for you
I bought new underwear, they’re blue
And I wore ‘em just the other day

Ja, das haut doch rein! Und so ein nettes Mädel! Und Abiturientin. Da bekommt man auch einen Hinweis auf den Leistungsstand der Gesamtschule. Hätte Lena den Schlagerwettbewerb nicht viel früher gewinnen können? Diesen schönen Text kann man doch auch schon in der Klasse 6 singen. Wieviel Zeit kann man da sparen. Und Geld verdienen mit Spaßmusik. Und eine Schülerin, die den Unterrichtsstoff nicht vertieft, weniger. Gewinn für alle.

Aber daß sich 13 Schuljahre doch lohnen, beweist Lenas Eintrag ins Hannoveraner Gästebuch: "Wow! Verdammte Axt! Ist das geil!"
Genau.



- " 'Hört doch, nun kommt die Stelle, wo es nach Cis geht!' Und er läßt die Verschiebung spielen, indes es nach Cis geht. 'Ob sie es merken?' Ach nein, bewahre, sie merken es nicht! Und darum vollführt er wenigstens einen hübschen Augenaufschlag zum Plafond, damit sie doch etwas zu sehen haben. "

Thomas Mann, Das Wunderkind, Erzählung 1903

Sonntag, 30. Mai 2010

Patriotismus?





Dieses schöne Leuchtelicht von 1972 habe ich repariert und wieder in Betrieb genommen, mit 100W-Glühbirne (muß man jetzt aus China importieren) und Regler, zum Lesen wegen der Rot- und Kontrastwerte doch wohl das Beste, und in diesem kalten Mai (11-13°C) auch noch am Leseplatz selbst Strahlwärme spendend ...





- Patriotismus: Brauchen als Klammer nur Staaten wie die USA, die eine zusammengesammelte, sehr unhomogene Bevölkerung aus allen Ecken der Welt haben. Die konstruktive Haltung zur eigenen Umgebung, die schwach durchaus noch die Großgruppe des angestammten Sprach- und Kulturraums einbeziehen kann, läßt sich zur Not auch noch als "Patriotismus" ansprechen, keinesfalls aber darf es einen Staatspatriotismus geben, wie dies gerade ein linksgrüner Politiker in einem Buch vorschlägt. Die Staatsmaschine mit ihrem Staatspersonal, das zu allen Zeiten und überall nie vor Lug und Betrug zurückschreckte - wenige Ausnahmen gibt es, sehr wenige - das stets eigene Belange zuerst verfolgt und jeder Zeitgeistmarotte zugänglich ist, die Staatsmaschine mit ihrem Personal ist ein notwendiges Ordnungs- und Sicherheitsübel, darf aber kein Ziel von Sozialgefühlen sein wie sie in der sog. "Vaterlandsliebe" aufscheinen. Die politische Klasse und ihre Staatsmaschine bedarf der kritischen Dauerkontrolle und des stetigen Mißtrauens. (Vgl. Wolfg. Reinhard, Geschichte der Staatsgewalt)

"Patriotismus" und "Vaterlandsliebe" also besser streichen. Durch Heimatverbundenheit ersetzen. Bevor halbgebildete Gesellen wie Ludwig v. Friedeburg, Hartmut v. Hentig, Gerold Becker u.a. ihr pädagogisches Unwesen trieben, gab es Heimatkundeunterricht, auch mit Jugendbüchern wie "Erwanderte Heimat" des nach Verbot 1949 wiedergegründeten Vereins "Jung-Köln", Autor war der Lehrer Karl Sturm. Es trägt 1951 als Motto das Goethe-Wort: "Was ich nicht erlernt habe, habe ich mir erwandert." In der Ansprache heißt es: "Liebe Kölner Jugend. ... bringt "Jung-Köln" ein Buch heraus, das Dich anleiten soll, Deine Heimat kennenzulernen, sie zu erwandern und zu lieben. ..."

- Köln: Raubüberfall zu dritt auf einen Passanten, 21jähriger polizeibekannter Räuber im Koma nach Verteidigungsmesserstich durch den Angegriffenen, dem zuvor eine Bierflasche auf den Kopf geschlagen worden war. (K-St-A 27.5.10)

- Dortmund: Mehr Mittelgesichtsfrakturen aufgrund von Jugendgewalt, konstatiert ein Chirurg des Dortmunder Klinikums.

Samstag, 29. Mai 2010

Die Büchse der Pandora



Da ist sie, die Büchse der Pandora! Genial, wie der Künstler uns die Angst vor solchen Büchsen nimmt, indem er sie leichter Hand mit Assonanzen und Attributen versieht, die uns farbige pointillistische Leichtigkeit anfliegen läßt und uns anregt, die Brücke zwischen moderner Konsumwelt und der Körperlichkeit der Pandora zu schlagen.
Wem schlüge da nicht das Herz bis zum Halse!
Aber da, die dunklen Punkte, der dunkeldrohende Kriegswimpel von Troja! Ja, ganz ohne granitene Erinnerung an die Übel der Welt entläßt uns der Künstler nicht. Große Kunst ist immer auch das andere, das Nichtleichte, aus dem sich dialektisch die Hoffnung speist.

Danke, WDR! Du holst uns heute an deinem Kulturpartnertag die Kultur zurück ins Leben, du beförderst den Wandel durch Kultur, wir wandeln mit und fühlen uns schwebend entrückt!

Freitag, 28. Mai 2010

Gewalt gegen Polizisten, Autobrandstiftungen; Studienabbrecher



Grafik: FAZ 27.5.10 / KFN

Joe Old Surehand Arpaio does it his way, successfully - die Gefangenen kehren zurück vom Außenarbeitseinsatz
(Foto s. blog.vdare.com/.../ )


- Gewalt gegen Polizisten, Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN): "Laut einer Studie haben Gewalttaten gegenüber Polizisten zwischen 2005 und 2009 um 60 Prozent zugenommen. ..." FAZ 27.5.10

- 24 Autobrandstiftungen in einer Nacht vorgestern in Hamburg: Eine besondere Variante des christlich fundierten, sozialistisch gewendeten Schwächekults ist der Täter als Opfer - der Gewalttäter wird kriminell - so die neomarxistische Legende - weil ihn die (kapitalistische) Gesellschaft zuvor zum Opfer gemacht hat; freudianisch angereichert kommen dann noch Mutter und Vater dazu, die das Kind "traumatisiert" haben.
Der Kriminelle "macht dann nur kaputt, was ihn kaputt gemacht hat", diese Losung (als Aufforderung: "Macht kaputt, was euch kaputt macht!") trugen 1968 neomarxistische Studenten überall in den Universitätsstädten durch die Straßen. In Hamburg hat die SPD seit vielen Jahren ein linkes, gewaltbereites Milieu geduldet (Hausbesetzer Hafenstraße, Schanzenviertel), ähnlich in Berlin, wo u.a. in Kreuzberg regelmäßig Autos angezündet werden, die keine Klein- oder Altautos, also "Klassenfeindautos" sind.

- " Standpunkt: Otmar Issing. Die Mär von der Spekulation.
Der „Fall Griechenland“ offenbart ein eklatantes Beispiel für die Verbiegung der Tatsachen: Angeblich war es die Spekulation, die zuerst Griechenland an den Rand des Staatsbankrotts getrieben hat, und dann den Euro fast zu Fall gebracht hat. Die Mär verstellt den Blick auf die wirklichen Ursachen. Ein Standpunkt des früheren Chefvolkswirts der EZB. ..." 27.5.10 FAZ
/// Spät äußert er sich, aber jetzt doch, gut so. Immerhin hatte ja schon Weber als Bundesbank-Präsi gegen die Käufe griechischer Anleihen durch die EZB gestimmt.

- " In Schweden eine stabile Mehrheit für Kernenergie
In dem Beitrag "Hoffnung auf deutsche Verhältnisse" (F.A.Z. vom 21. Mai) ist die Rede davon, in Schweden habe es 1980 bei der Volksabstimmung ..." 27.5.10 Faz

- Studienabbrecher, bis zu 25%, wird von einem Hochschulinformationdienst vermeldet.

Grau, teurer Freund, ist alle Theorie
Und grün des Lebens gold'ner Baum!

Man sollte nicht die goldenen Studienabbrecher vergessen:
Die Bill-Gates-Sorte, die etwas Besseres zu tun haben, als zu studieren.
(Bechtolsheims Andy gehört auch dazu.)

Die Gründe, die ich seinerzeit bei meinen Kommilitonen erlebt habe, waren übrigens:
Revolutionärer Kampf alias Marxismus-Sumpf, Drogen, Faulheit und Orientierungslosigkeit.

Donnerstag, 27. Mai 2010

Orient und Okzident kann man nicht verwechseln

Orient und Okzident kann man nicht verwechseln Da ist das Christentum vor. Zwar haben Menschen überall auf der Welt nach dem Kleinkind-Vater-Mutter-Schema Götter erfunden, aber einen Gott, der sich schmachvoll töten läßt, um ausgerechnet Menschen zu erlösen, das ist eine sehr merkwürdige, einzigartige Besonderheit. Der Europäer wächst als Kind in diese exotische Phantasie hinein und so ist sie ihm ganz gewöhnlich. Für Erwachsene aus dem Orient aber, aus Ostasien etwa, dürfte ein solcher Exotismus unverständlich sein. Das gilt auch für die ideologischen Weiterungen einer solchen neutestamentlichen Religion, die zur Feindesliebe aufruft. Sie entwickelt einen Schwächekult, der so eigenartig ist wie ihr Ursprung in einem schwachen Gott des Leidens. Lange Zeit, Jahrhunderte hindurch, haben die Europäer das Neue Testament des Christentums nicht ernstgenommen, sondern als religiöse Dekoration aufgefaßt. Erst seit etwa fünfzig Jahren, schon zur Zeit des Absterbens des europäischen Kirchenchristentums, entfaltet die Schwächeverehrung im Rahmen des Sozialismus und des Sozialdemokratismus ihren großen Einfluß im nichtreligiösen Bereich. Besonders in Deutschland. Im Bildungssystem zum Beispiel. Im Zentrum der Pädagogik steht nicht der fleißige, intelligente und strebsame Schüler oder Student, an dem sich die anderen orientieren sollen und der Preisgelder als Belohnung erhält, sondern der faule, dumme und lässige, der besonders viel Geld kostet, der die anderen stört und das Lernklima verdirbt. Für ihn wird die sehr teure Gesamtschule eingerichtet, die in sozialdemokratisch regierten Städten die Lernbegierigen möglichst die ganze Schulzeit hindurch mit den faulen Störern zusammensperrt. Ohne den Hintergrund des Neuen Testaments mit seiner Vorliebe für den einen "Ungerechten" unter 99 "Gerechten" kann man solchen zerstörerischen Pädagogikunsinn schlechterdings nicht begreifen. Es gilt allerdings, daß den protestantischen Christen, insbesondere den calvinistisch beeinflußten amerikanischen Kirchenanhängern, der eine "Bill Gates", "Steve Jobs" oder "Larry Ellison" immer noch lieber ist als 500 untüchtige Normalbürger. Das bewirkt das Festhalten der Calvinisten am Alten Testament, das nicht dem Neuen Testament untergeordnet wird. Solange eine "Tüchtigkeitsorientierung" im amerikanischen Bildungssystem besteht, unterstützt durch eine Tüchtigkeitsauswahl bei der Einwanderung, wird sich Amerika im globalen Wettbewerb behaupten können. Umgekehrt wird der Schwächekult in Europa, insbesondere in Deutschland, das bei der Einwanderung die Untüchtigsten auswählt und die Einwanderung in die Sozialkassen zuläßt, zu einer wachsenden Belastung werden.

Mittwoch, 26. Mai 2010

Mehr kaufen, weniger Steuern zahlen; Kieselsteingesellschaft


Im 1. Qu. 2010 wuchs das Bruttoinlandsprodukt um 0,2%, der private Konsum (blauer Balken) sank um 0,3% (Grafik FAZ 22.5.10).


Der schwache private Konsum ist seit vielen Jahren das Problem Deutschlands, weil der Staat zu viel Geld an sich zieht, für Solarsubventionen zB, und dem Bürger abnimmt.




- Koch wird im August als hessischer Ministerpräsident zurücktreten.

Die Kieselsteingesellschaft - alle schön klein, abgerundet, beweglich im Strom des Wassers, gesellig ruhend dort, wo die anderen schon liegen.
Der Mann hat ja Aknenarben, wie hübsch das Gesichtchen der Politikbegleiterin, die eine Flugbegleiterin war, die so gerne Weihnachtsmann geworden wäre in Hessen, nichts selber kochend, aber austeilend mit Herz und Lächeln, dahinter nichts ist.
Wir lieben uns doch die nette Gleichheit, die solidarische Bewegung der Lemminge.

- GfK-Konsumindex gesunken - das paßt zu den von Merkel gestrichenen Steuersenkungsabsichten der FDP - die SPD redet insgeheim schon über Steuererhöhungen.

- ' Was tun gegen das politische Kartell?
Mit beispielloser Hektik ersinnt die politische Klasse überstürzende Aktionen zur „Rettung des Euro“ - „koste es, was es wolle“, wie der EU-Kommissionspräsident sagte. Die Absprachen der Staatschefs bilden ein Strategiekartell und schädigen die deutschen Steuerzahler. Ein Gastbeitrag von Wolf Schäfer. ... Die Lösung liegt vor allem bei den Geschädigten, den Steuerbürgern: Der Ruf nach direktdemokratischer Mitsprache, nach Volksabstimmungen, die Gründung neuer politischer (Protest-)Gruppen inner- und außerhalb der etablierten Parteien könnten neben den Exit-Optionen der Steuerzahler und (verfassungs)rechtlichen Interventionen zunehmen.

Professor Dr. Wolf Schäfer ist Direktor des Institute for European Integration des Europa-Kollegs Hamburg und emeritierter Professor für Theoretische Volkswirtschaftslehre der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg.' 25.5.10 FAZ

/// Also voran, Wolf Schäfer, Butter bei die Fische, Hankel, Starbatty, Nölling und Schachtschneider angesprochen und die DM-Partei gegründet!

Dienstag, 25. Mai 2010

Roy Spencer bietet Neues, Nervenpein: Polenz-Geschwätz






Der Ahorn läßt die Früchte fliegen



- Und ewig lockt die Barbarei, könnte man im Hinblick auf schlechte Manieren, Opern-, Theater- und Filminhalte kommentieren, da ist gar kein Flugzeugabsturz vor einer wilden Insel nötig, wie im Golding-Roman "Herr der Fliegen". Auch im Publikum würde oft Steve Jobs mit seinen Jeans und Schwarzpullover als allzu elegant auffallen.

- Und ewig lockt die Wichtigtuerei von Prophetwissenschaftlern, manchmal widersprochen: "Erneuter Rückschlag für Klimaalarmisten – Die globale Strahlungsbilanz zeigt ein starkes negatives Feedback

In einem aktuellen Blogbeitrag berichtet Dr. Roy Spencer über ein starkes negatives Feedback, welches sich aus den Messungen der globalen Strahlungsbilanz mithilfe der NASA CERES Instrumente ergibt. Diese Messungen legen nahe, dass die von IPCCnahen Wissenschaftlern ermittelten Werte für die Klimasensitivität sämtlich zu große Ergebnisse finden. Das heißt, dass der Einfluss von CO2 auf die Temperatur von diesen Forschern systematisch größer gesehen wird, als er in Wirklichkeit ist."

http://www.eike-klima-energie.eu/news-anzeige/erneuter-rueckschlag-fuer-klimaalarmisten-die-globale-strahlungsbilanz-zeigt-ein-starkes-negatives-feedback/

Spencer leitet das Satelliten-Meßprogramm der Uni Alabama.

- Und ewig schwätzen Politiker von dieser Sorte: „Unsere Werte sind mit dem Islam kompatibel“, verkündet der Herr Polenz im FAZ-Gespräch.
/// Da lachen alle Hühner, die den Koran gelesen haben und immer noch kein Kopftuch tragen! Nur in D kann ein Polenz (aus der Weizsäcker-Schule) Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Parlaments sein!

- "Heiliges Hörbuch
Der SWR fragt, wie man den Koran richtig übersetzt
Ursula Nusser vom Radiokultursender SWR2 gelingt es immer wieder, in ihrer Diskussionssendung "Forum" Brisantes verständlich und anregend zu ... " 21.5.10 FAZ

- " Türkische Nachwuchspolitik. Brautkleid gegen Babies
Die Türkei will mehr Kinder haben. Wenn es nach Ministerpräsident Tayyip Erdogan geht, soll jede türkische Frau mindestens dreimal Mutter werden. Denen, die das Gebärsoll erfüllen, winkt eine Prämie. ..." 19.5.10 FAZ

- Staatshilfe (Bürgschaften ca. 330 Mio. €) für Hegemann-Werften in Stralsund und Wolgast - bei diesen hohen Löhnen, hohen Steuern und staatlich erhöhten Energiepreisen stehen alle alten Industrien mit einem Bein im Konkurs.

Montag, 24. Mai 2010

"Wir müssen eine große Unordnung herbeiführen, um eine neue Ordnung zu schaffen"




Genießt die Sonne auch ohne Beine - die Echse BLINDSCHLEICHE .
Man kann also nicht nur den Verstand verlieren, wie die Geschichte zeigt, sondern auch die Beine.



- " Wir müssen eine große Unordnung herbeiführen, um eine neue Ordnung zu schaffen ", " wir müssen die Welt auf den Kopf stellen ", " bombardiert die Hauptquartiere ", leitete der alte Mao sein letztes großes Verbrechen ein, die Massaker der "Kulturrevolution" alias Verfolgungswelle (Vgl. Jung Chang, Mao u. MacFarquar/Schoenhals, Maos last Revolution). Wem fiele da nicht gleich Wagners "Götterdämmerung" ein und, geradezu prototypisch, die Apokalypse des Johannes. Die Zerstörung des Alten schafft die schöne neue Welt, der Weltenbrand bringt die Erlösung, das Reich Gottes, den neuen Menschen, den wahren Kommunismus etc. Diese globale Denkfigur findet sich im ägyptischen Alten Reich (Osiris-Kult) wie beim modernen Mao, es dürfte sich dabei um eines der elementaren Versatzstücke des primitiven Denkens handeln. Dazu gehört auch die Primitivkategorisierung GUT/SCHLECHT wie sie sich in der altägyptischen Vorstellung des Jenseitsgerichts und auch wieder bei Mao findet: "Schlechte Personen sind schlecht, und wenn sie getötet werden, ist es nicht weiter schlimm." Daß SCHLECHT schlecht ist, begreift vielleicht sogar noch die Blindschleiche, während komplexe Beschreibungssachverhalte auch dem homo sapiens sapiens sehr schwer fallen, ihm oft gar nicht zugänglich sind.
Die Vielzahl der Variationen dieser primitiven Denkfiguren überall auf der Welt von der Wiedergeburtsphantasie bis zu Carlos Castaneda, von Joachim von Fiore bis zu Hans-Peter Dürr bestätigt, daß sie zum unverlierbaren Bestand menschlicher Vorstellungen gehören und mit ihnen auch in alle Zukunft zu rechnen ist, auch mit ihren 'Mao-Seiten'. Ein heiliger Geist, der sich über die Welt ergießt und ein großes Verstehen unter die Menschen bringt, ist nicht zu erwarten. Aber ein weiterer Anstieg der Scheidungszahlen.

- EZB-Präsident Trichet:
' „Ich habe mein Leben lang gegen Inflation gekämpft“
Jean-Claude Trichet wehrt sich gegen Vorwürfe, die EZB habe ihre Grundsätze verraten. Inflation sei wie eine Besteuerung der Ärmsten und Schwächsten der Gesellschaft. Das werde er nicht zulassen. ... In Gefahr ist nicht der Euro, sondern die Fiskalpolitik einiger Länder, die angepackt werden muss, sowie in Folge dessen die Finanzstabilität des Euroraums, die gestärkt werden muss, was auch geschieht. ' 22.5.10 FAZ

/// Er verläßt sich offenbar darauf, daß der weltweite Wettbewerb - Stichwort China, Brasilien, Osteuropa etc. die Preise weiterhin drückt, wie das seit nunmehr 20 Jahren der Fall ist. Die Gefahr ist tatsächlich die Fiskalpolitik einiger Länder, zweifellos. Aber durch den Bruch des Maastricht-Vertrages ("kein Transfer") wird die Unsolidität der Fiskalpolitik durch die EZB eben gefördert.

- Staats-Defizitquote Neuverschuldung für 2009 mit 3,1% des Bruttoinlandprodukts (BIP ) festgestellt - immerhin weniger, als befürchtet.

- Ifo-Index sinkt im Mai leicht, Wachstum BIP 0,2% im 1. Quartal .

Sonntag, 23. Mai 2010

Festlich heiter glänzt der Himmel und farbig die Erde





Rhododendron bereits blitzt da unten hervor



- Pfingsten

Pfingsten, das liebliche Fest war gekommen;
es grünten und blühten Feld und Wald;
auf Hügeln und Höhn, in Büschen und Hecken
übten ein fröhliches Lied die neu ermunterten Vögel;
jede Wiese sprosste von Blumen in duftenden Gründen,
festlich heiter glänzte der Himmel und farbig die Erde.

Aus: Goethe, Reineke Fuchs

Ja, da ist es wieder, das liebliche Fest, eine Woche früher als letztes Jahr, aber mit sonnigen 6-23°C ähnlich schön.
Das drückt beträchtlich auf den Fleiß, Sonne stimmt wohlig und macht faul.

Samstag, 22. Mai 2010

Das Chinabild in den deutschen Medien






Meine Mao-Bibel habe ich nicht mehr gefunden - aber besser ist Jung Chang ohnehin




- Das Chinabild in den deutschen Medien .
Im Rahmen des deutsch-chinesischen Jahres der Bildung und Wissenschaft 2009/10 veranstaltetenen die Hochschulen des China-NRW-Netzwerks gemeinsam eine China-Woche zu dem Thema „Das Chinabild in den deutschen Medien“.

Eine schöne Initiative der Unis Dortmund, Wuppertal, Münster und Köln. Chinesische Vertreter scheinen sich schwer zu tun mit der widersprüchlichen Vielgestaltigkeit der westlichen Medien. Mark Siemons und Petra Kolonko in der FAZ schreiben ganz anders als die Rüpel der TITANIC. Die chinesische Seite, so formulierte eine Germanistikprofessorin aus dem Raum Peking, erwartet gute Manieren, Höflichkeit und Bemühung um "Wahrheit" . Ironie und Satire werden offenbar gar nicht verstanden. In China und nicht nur dort gibt es noch einen Ehrbegriff, der im Westen und auch in Deutschland weitgehend geschleift wurde. Da muß das Verstehen schwerfallen. Die Goethe-Institute sind hier gefordert, Vermittlungsdienste anzubieten, doch welches Personal soll das leisten? Ist das Institutspersonal doch selbst Teil einer kulturellen Spirale, die sich tendenziell nach unten dreht und grelle Blödigkeit gerne als Theater etc. ausgibt. Dürfte doch mancher der deutschen Kultur-Emissäre aus seiner maoistischen KBW-Zeit noch die Mao-Bibel im Regal stehen haben, nicht jedoch Niklas Luhmanns " Die Realität der Massenmedien ". Die gemeinsame Lektüre dieser kleinen Schrift wäre ein lohnendes Projekt für beide Seiten um zu verstehen, "daß die Massenmedien zwar die Realität, aber eine nicht konsenspflichtige Realität erzeugen." Und daß auch einfache "Wahrheiten", von Falschmeldungen einmal abgesehen, in einem spezifischen kulturellen Zeichensystem konstruiert werden. Wenn diese kulturellen Hintergründe so verschieden sind wie im Falle Chinas und Deutschlands, dann sind besondere Verstehensbemühungen und Vorinformationen gefragt. Und Höflichkeit ohnehin.
Es war übrigens angenehm zu erleben, wie freundlich, unkompliziert und offen die chinesischen Studenten sich in Köln gaben. Sie studieren hier Musik, BWL, Jura und Mathematik (nach meiner unmaßgeblichen Empfangsstichprobe).

- Kreditabsicherungen (Credit Default Swaps, CDS): "Wer ist denn überhaupt im CDS-Markt für Griechenland, Portugal und Spanien tätig? Jochen Felsenheimer: Jedenfalls nicht die bösen Spekulanten, die angeblich Griechenland aus dem Euro schießen wollten. Von den rund 270 Mrd. € wurden nur etwa 8 Mrd. USD über CDS abgesichert und darunter allein eine Milliarde durch die griechische Postbank. ..." FAZ 18.5.10

Freitag, 21. Mai 2010

Erfolg ohne Gesamtschulbesuch ist moralisch verwerflich





Caroline Herschel (1750-1848)
(Bild: nndb.com/people/668/000096380/)



- Die Herschels , Caroline Herschel (1750-1848) und ihr Bruder Friedrich Herschel (1739-1822), Kinder eines Militärmusikers, lernten Lesen und Schreiben sowie ein Instrument und wurden beachtliche Astronomen in England.

- Für solche begabten Menschen hatte der gerade verstorbene Ludwig von Friedeburg, Adorno-Schüler, Sozialist und Soziologe sowie Schöpfer der berüchtigten "Hessischen Rahmenrichtlinien", wenig übrig. Er wollte als Kultusminister flächendeckend die Gesamtschule einführen und begann damit auch. Sein Motto etwas verkürzt: MARX STATT RECHTSCHREIBUNG. Er war erfolgreich. Inzwischen machen die meisten Lehrer munter Rechtschreibfehler, wie aus den Einladungen, Verlautbarungen und Plakaten der Schulen ersichtlich. Den Besinnungsaufsatz gibt es dagegen nicht mehr. Er hatte eine für sein Wirken charakteristische Stimme.

Donnerstag, 20. Mai 2010

Opel, Steuern, Subventionen





Sonne, Wonne, blauer Himmel - der Wonnemonat meldet sich zurück mit 20°C


- Opel: verliert leider weiter Marktanteile. Über 5 Jahre gestreckt wollen die Mitarbeiter auf 1 Mrd. Lohn verzichten. Das ist der richtige Weg, denn die Lohnkosten sind der größte Kostenblock. Ob das reichen wird? Die hohen Lohnkosten sind Deutschlands Hauptproblem, denn die Autos sind gut, nur zu teuer. An den hohen Lohnkosten hauptschuldig ist die Politik, die 50% des Einkommens über die vielen Steuern und Abgaben beschlagnahmt. Die Politik muß Opel helfen, ja, so wie allen Bürgern: durch Senkung von Steuern und Abgaben.

Aber auch durch eine rationale Energiepolitik, die den seit 1960, seit 50 Jahren sicheren und preiswerten Strom aus Kernkraft ausbaut und alle Subventionen für unzuverlässige und teure Wind- und Solarenergie (EEG) sofort einspart.

Stromkosten:
Braunkohle / Kernkraft 2,5-3,5 Cent / Kilowattstunde kWh
Windstrom Land 9,2 C
Windstrom See 15,1 C
Solar 40 C

( Vgl. www.windstrom-kosten.de/ )

- Naturstrahlung: " Einen weiteren Teil der äußeren Strahlung bilden das Radium 226, das Thorium 232 und das Kalium 40 aus der Erdkruste. Kalium enthält natürlicherweise 0,012% Kalium 40. Die Gesamtstrahlung von außen beträgt pro Jahr etwa 90-110 mR (milliRem) in weitgehender Abhängigkeit von der Höhenlage des Wohnortes. "
R. Gross, P. Schölmerich, Lehrbuch der Inneren Medizin, S. 1312 (Vgl. Eintrag v. 24.4.10)

- Umwelt- und Strahlenschutz-Schulung macht der Dipl.-Physiker Matthias Holl, Strahlenschutzbeauftragter Kernkraftwerke ( schulung@holl-online.eu )

- Rotweinstunde, hast Glück im Munde,
Keine üble Morgenschrunde.

Mittwoch, 19. Mai 2010

Zivilcourage: Joachim Starbatty; Schicksalsgemeinschaft? Smart: 100 km an einem Stück





Joachim Starbatty (Foto: Christoph Wagener / Wiki.)




- Gratulation: Joachim Starbatty 70 Jahre
Joachim Starbatty und drei weitere Professoren haben am Freitag in Karlsruhe ihre Verfassungsklage gegen die Griechenlandsubvention eingereicht. Wir sind gespannt.
" Alle Bedenken, die wir damals geäußert haben, sind voll bestätigt worden: Wenn man ungleiche Wirtschaften in einer Währung zusammenpreßt, muß es irgendwann platzen", so Starbatty. Er war Assistent Müller-Armacks, der wiederum als Staatssekretär Erhard zuarbeitete. Müller-Armack gilt als Namensgeber für die "Soziale Marktwirtschaft"; er und Erhard verstanden darunter keine Sozialarbeiterwirtschaft, sondern die Wettbewerbswirtschaft, die so produktiv sei, wenn man sie nicht behindere, daß sie "Wohlstand für alle" (so Erhards Buchtitel) schaffe, darin liege das soziale Element.

- Schicksalsgemeinschaft? Merkel: „Die Währungsunion ist eine Schicksalsgemeinschaft. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als um die Bewahrung der europäischen Idee“. Das sind klirrende Albernheiten. Die Währungsunion ist eine Vertragsgemeinschaft, keine Ehe. Und selbst Ehegemeinschaften werden zu 30% wieder aufgelöst. Europa ist größer als die Währungsunion, schon deswegen geht es nicht um die Bewahrung der europäischen Idee. Die besteht darin, in Europa keine Kriege mehr zu führen und die Grenzen durchlässig zu machen für den freien Austausch und die freie Bewegung der Bürger. Merkel meint offenbar die Zentralisierung nach Brüsseler Art. Sie hat eben nur die Macht im Kopf.

- Heute spricht die SPD (-2,6%) in Düsseldorf mit den Linksextremisten: Wenn jemand in die Jauchegrube steigt, dann beschmutzt er sich. Das gilt auch für politische Jauchegruben, für Mauermördernachfolgeparteien und DKP-Reste-Sammelstellen. Der SPD-Vorsitzende Schumacher hat seinerzeit Gespräche mit den "rotlackierten Nazis", wie er sie nannte, abgelehnt.

- Aktionismus: Sofortiges Verbot von Leerverkäufen von Finanzwerten und Staatsanleihen von Euro-Ländern durch die Bundesregierung; BaFin (Bundesagentur für Finanzaufsicht) verbietet ungedeckte Leerverkäufe.
Das kann man machen, aber das richtet wenig aus, es suggeriert Handeln, hat aber fast nur symbolische Bedeutung. Das ist Bafin-Chef Sanios Feld; er schläft lange und macht dann großes Theater, um sein Aufsichtsversagen zu verbergen, dann klingt es wie Donnerhall: „Angriffskrieg der Spekulanten auf den Euro“. Zu dieser Zeit bewegte sich das Volumen der Geschäfte gleichbleibend um die 8 Mrd. (s. "Kaum Belege für Sanios Thesen", "Der Mann mit dem Django-Image", FAZ 7.5.10).

- Sehr Smart, tolles Ding: fährt maximal 100 km, lädt dann 8 Stunden mit 20kWh Ladeverlusten (E-Smart) und kostet zwischen 18.000 und 50.000 Euro (Fiat 500). "Ja, was kosten sie denn?" FAZ 18.5.10

Dienstag, 18. Mai 2010

Monjou, Japans schneller Brüter, läuft wieder; Ursuppe, Leben und Gleichgewicht





- Monjou (s. Bild), Japans schneller Brüter, läuft wieder (schnelle Brüter erzeugen mehr spaltbares Material, als sie selbst verbrauchen). 14 neue Reaktoren sollen gebaut werden, um Japans Energieabhängigkeit vom Ausland zu mindern. Außerdem will Japan Kerntechnik exportieren.
(Vgl. japanmarkt.de/index.php/tag/schneller-bruter/)

- Rußland baut das erste Kernkraftwerk der Türkei - 4 Reaktoren mit 4800 Megawatt bis 2017. (NZZ 15.5.)

- Eu-Komm.präsi. Barroso aus aus dem schuldenseligen Portugal verlangt eine EU-Wirtschaftsregierung - er meint damit, daß die Netto-Zahler zukünftig gezwungen werden können, mehr an die Netto-Bezieher wie Portugal zu überweisen.

- Subventionen verzerren den Wettbewerb, alle gehören um den gleichen Prozentsatz gekürzt. Subventionen für unzuverlässige Energieerzeugung, für die parallel Kraftwerke im Bereitschaftslauf vorgehalten werden müssen, gehören vollständig eingestellt. Sämtliche Behörden können unter Sparvorbehalt gestellt werden, mit Ausnahme der staatlichen Kernaufgabe innere Sicherheit, Prestigebauten wie ein zusätzliches neues Museum in Essen oder eine zusätzliche neue Hyper-Philharmonie in Hamburg sollten völlig gestrichen werden, etc. pp.
So lange Politiker noch einen Euro Steuergeld in der Tasche haben, verplempern sie ihn gern für Prestigeprojekte, vgl. auch das Traumtanzforschungszentrum caesar in Bonn. Da hilft nur strengste Steuerdiät.

- Schöne Nachricht: GM schreibt wieder einen Quartalsgewinn von knapp 900 Mio. USD

- Abermals ein Giftgasanschlag auf eine Mädchenschule bei Kundus im Norden Afghanistans. Einige Mädchen in kritischem Zustand. Anfang Mai wurden in Kabul 7 Schülerinnen, 1 Lehrer und der Hausmeister mit Gas vergiftet. (FAZ 12.5.10)

- " Evolution
Ein Wechselbad in der Ursuppe
Wie hatten sich die ersten Moleküle in der Ursuppe gefunden? Vielleicht lag es am „Badewasser“. Münchner Biophysiker haben im Labor gezeigt, dass man mit einem Temperaturgefälle Moleküle aufkonzentrieren kann. ... '"Egal wo der Ursprung lag, wichtig ist, dass Nichtgleichgewichtsbedingungen bestanden." ' FAZ 12.5.10
/// Nur im Tode ist alles im Gleichgewicht und alles gerecht.

Montag, 17. Mai 2010

Familie in Rußland und Deutschland, Einsparpotential an Lebenszeit und Mitteln: Bildung





Sieht aus wie 20°C - es sind aber nur 5-14°C .
Komm, lieber Mai, komm doch noch!







- Familie in Rußland und Deutschland, russische Klavierlehrerin emigrierte nach Deutschland:

" Vermisst hat sie dabei die ohnehin geringe Freizeit, die ihr meistens nur abends für eine Stunde blieb, an die sie sich mit der Zeit aber gewöhnte. "Viele Kinder sehen ihre Eltern nur abends nach der Schule, gegen 19 Uhr. Die Kinder in Russland wurden eigentlich nur für Aufgaben des Staates und für die Schule erzogen", sagt sie. Die Lehrer kümmerten sich meistens mehr um die Kinder als die Eltern selbst. Im Alter von einem Jahr besuchen die meisten Kinder sogar schon den Kindergarten. In Deutschland hat Olga Maier eine viel intensivere Beziehung zwischen Eltern und Kindern erlebt als in Russland. "Die Kinder gehören hier in Deutschland ihren Eltern und nicht nur der Schule." In Russland legte auch Olga Maier mehr Wert auf ihre Arbeit als auf ihre Familie. "Mein Beruf stand in Russland im Vordergrund. Doch als ich nach Deutschland gekommen bin, habe ich erst erkannt, dass die Familie immer an erster Stelle im Leben stehen sollte."

Lina-Maria Wichmann Albertus-Magnus-Gymnasium, Friesoythe / FAZ 12.5.10


- Großes Einsparpotential an Lebenszeit und Mitteln: Die Bildung, ja, aber was ist sie? Aus schulischer Erfahrung als Schüler und Lehrer weiß ich, daß die "Bildung" eine nebelhafte Vorstellung ist aus klassischer Freiherr-von-Humboldt-Zeit (Modell Adels-Erbe, der sich die Zeit vertreiben muß.). Die "Bildungsanstalt" Schule macht, mit Lichtenberg zu sprechen, die Klugen klüger (aber nicht in allen Fächern), die Einfältigen fauler (in fast allen Fächern), und die meisten bleiben völlig unverändert.

-: Wenn der Tag mit der bedeutenden Mitteilung beginnt, daß ein BLACK-SABBATH-Musikant in L.A. gestorben sei, derjenige, der ... etc. pp., dann hört man offenbar die WDR5-Nachrichten, ein Sender, der sich mit "die Vordenker" etikettiert und gerne über "Bildung" schwafelt.

- Die Mittagsnachrichten beginnen mit der längeren Meldung, daß ein deutscher Fußballspieler verletzt sei und nicht zur WM fahren könne - kein Zweifel, bei D handelt es sich um eine Kulturnation.

- Einsparpotential UN: Gaddafis Brutaldiktatur Libyen wurde auf Vorschlag der Afrika-Gruppe in den UN-Menschenrechtsrat gewählt.

- Die freie Gesellschaft und ihre kunstidiotischen Zumutungen: der Serienfrauenmörder Unterweger als Protagonist in der Pariser Garnier-Oper.

- Klasse Kunst oder eher würmlich?: Erwin Wurms "House Attack" (flickr.com/)

- Der Mann ist Kunsthistoriker, Kunstgeschichtsdirektor und Professor, sollte über "Hans Schwippert und die Architektur des Wiederaufbaus", redete aber nur so herum, ungeordnet, inhaltsarm, zu lange, zu geistlos, der Herr Tegethoff, wie kommen solche Leute mit Proseminarreife an ihre Stellen? Am gleichen Ort vor einem Jahr der Medien-Kunst-Mann Siegfried Zielinski ähnlich banal. Wenigstens spielte Tabea Zimmermann.

Sonntag, 16. Mai 2010

Du mußt dein Leben ändern.











Im Unterschied zu den neuen Griechen haben die Alten Griechen Beachtliches auf die Beine gestellt - so wandelbar und vergänglich ist Kultur. Die Alten Griechen hatten sie, die modernen Griechen haben die Museen.
Übrigens gefällt mir der Knabe (ca. 480 vS) rechts besser, Herr Rilke! Da fehlt nichts Wesentliches.




Archaischer Torso Apollos

Wir kannten nicht sein unerhörtes Haupt,
darin die Augenäpfel reiften. Aber
sein Torso glüht noch wie ein Kandelaber,
in dem sein Schauen, nur zurückgeschraubt,

sich hält und glänzt. Sonst könnte nicht der Bug
der Brust dich blenden, und im leisen Drehen
der Lenden könnte nicht ein Lächeln gehen
zu jener Mitte, die die Zeugung trug.

Sonst stünde dieser Stein entstellt und kurz
unter der Schultern durchsichtigem Sturz
und flimmerte nicht so wie Raubtierfelle;

und bräche nicht aus allen seinen Rändern
aus wie ein Stern: denn da ist keine Stelle,
die dich nicht sieht. Du mußt dein Leben ändern.

Rainer Maria Rilke, Frühsommer 1908, Paris


Na, ja. Er hat sein Leben nicht geändert. Er blieb doch lieber bei seinen grazilen, gar nicht archaischen Schloßfreundinnen und schrieb gar keine kolossale, sondern ziselierte Lyrik. Er hat's nur so gesagt, dem Leser, wir sagen den anderen immer gerne, daß sie sich ändern müssen. Und man versteht durchaus den schmächtigen Rilke gebannt vom großen "Bug der Brust" (er schrieb auch gerne Kunstgewerbe).
Aber sonst, müssen wir uns heute am "Museumstag" fragen, dem Tag der "Stätten kultureller Bildung", wie es aus einschlägigem Funktionärsmunde posaunt, was ist und bringt uns die Kultur? Viele "Kultur"-Definitionen gibt es, sehr viele, sie reichen von der Kunst-Religion bis zur "Fußballkultur". Man kann es kurz fassen: Es handelt sich um Unterhaltung unterschiedlicher Art für ein unterschiedliches Publikum. Rilke ging gern ins Museum, sah dort lächelnd dem großen Torso zwischen die Beine, wo Winckelmann, der auch gerne dort hinschaute, "Edle Einfalt und stille Größe" wahrnahm.
Es liegt eben im Auge des Betrachters, so wie dem "Reinen alles rein" ist. Lassen wir es dabei. Schauen wir uns die Dinge einfach an, in den vielen, schon zu vielen Museen, amüsieren wir uns kultiviert, am besten mit dem Thukydides in der Hand, dann wäre sogar etwas zu lernen, wo Rilke und Winckelmann nur phantasierten. Welches Buch für das "Museum am Abteiberg" geeignet wäre? Vielleicht Andersen, "Des Kaisers neue Kleider"?

Samstag, 15. Mai 2010

Multikulti in Israel









13.12.2009 Juedische Allgemeine:

SCHARIA Wie eine Deutsche in Israel durch das islamische Religionsgesetz ihre Kinder verlor

An der Hauptstraße steht ein hoher Pfosten mit Wegweisern. Die Farbe ist abgeblättert, die Schrift von der prallen Sonne
verblasst. Doch die Namen sind noch gutzu lesen: Nach Moskau geht’s rechts herum, geradeaus nach Kopenhagen und
links nach New York. Berit Kessler würde jede Route nehmen. Egal wohin, Hauptsache weg von hier. Ihre Realität aber ist Kiriat Gat, eine schmucklose Kleinstadt im südlichen Israel. Hier sitzt sie fest. Vor 13 Jahren verliebte sich die Deutsche
in einen Beduinen aus der Negevwüste, heiratete, bekam Kinder mit ihm. Was anmutet wie ein romantisches Abenteuer
mit einem Hauch Wagemut, endete nicht
nur im persönlichen Desaster für sie und
ihre Söhne, sondern auch vor dem Kadi.
Weil Berit zum Islam übergetreten ist, gilt
für sie die Scharia, das Religionsgesetz der
Muslime – mitten im jüdischen Staat. Auf israelischem Boden werden
keine Steinigungen durchgeführt,
auch wird niemand ausgepeitscht. Dennoch
gelten in bestimmten Bereichen ausschließlich
die Gesetze des Islam. Es gibt
keine Trennung von Staat und Religion, in
vielen Familienangelegenheiten, vor allem
bei Heirat und Scheidung, liegt die Zuständigkeit
allein bei den geistigen Oberhäuptern.
Das betrifft alle Bewohner Israels,
auch Muslime, Drusen und Christen. Jede
dieser Gruppen hat ihre Gerichtsbarkeit.
Für Juden gilt die Halacha, für Muslime die
Scharia, die in eigens dafür geschaffenen
Gerichten verhandelt wird. Sie ist in Israel
nicht nur offiziell anerkannt in allem, was
muslimische Familienbelange betrifft – die
Richter, genannt Kadis, werden zudem von
einem Knessetkomitee bestimmt und vom
Staat bezahlt.
Das System hat seinen Ursprung 1917
während der osmanischen Zeit und ist von
den Briten während des Mandats übernommen
worden. Allen anerkannten religiösen
Gruppen wurde damals erlaubt, bei
Angelegenheiten wie Heirat, Scheidung,
Erbe und Adoption vor ihre eigenen Gerichte
zu ziehen. Viele meinen, es sei liberal,
jeder religiösen Gruppe ihre Jurisdiktion
zuzusprechen, sagt Hamutal Gat, Anwältin
und Expertin für das Scharia-Recht,
»doch eigentlich ging es nur darum, dass
sich niemand mit den komplexen Details
der Religionen beschäftigen wollte. Also
wurde gesagt: Macht ihr das mal unter
euch aus.« Nach der Staatsgründung 1948
bestand das Recht weiter. Per Gesetz haben
die Scharia-Gerichte denselben Status wie
die rabbinischen. Für Christen existieren
private kirchliche Gerichte, deren Entscheidungen
de facto anerkannt werden.
ANGST Die 32-jährige Berit ist eine hübsche
Frau mit wachen Augen und einem
zarten Lächeln. Wenn sie es denn zeigt.
Geboren wurde sie in Jena, der Vater ist tot,
die Beziehung zur Mutter schwierig. ...
Mittlerweile sind die beiden größeren
Söhne acht und sechs Jahre alt – und nicht
mehr bei ihr. Ein Scharia-Gericht sprach
dem Vater das Sorgerecht zu, ohne dass sie
selbst als Mutter dazu gehört worden wäre,
erzählt Berit. Nur der Vierjährige lebt noch
bei ihr. Doch auch für ihn hat der Vater das
Sorgerecht. »Er könnte ihn jederzeit abholen
«, sagt die junge Mutter, »vielleicht hat
er kein Interesse an ihm, weil er kein Arabisch
spricht oder weil er noch recht jung
ist.« Die Angst, dass auch das kleinste Kind
auf einmal fort sein könnte, ist ständig da.
Dass es wieder so wird wie damals, im Mai
2008. Als sie ihre anderen Kinder verlor,
die der Vater auf dem Nachhauseweg vom
Spielplatz entführte.
Ihren Anfang nahm Berits Israel-Geschichte
1996 im Kibbuz Ein Gedi am Toten
Meer. Hier traf sie einen beduinischen
Mann, der in der Tourismusbranche arbeitete
und »sich überhaupt nicht von den
modernen Juden unterschied. Er war kosmopolitisch,
hatte in London gelebt und
machte sich über Polygamie in seiner Gesellschaft
lustig.« Die beiden verliebten
sich. Nach einem Jahr flog sie nach
Deutschland zurück, begann ein Studium
in Trier. Vier Jahre Fernbeziehung folgten,
bis Berit 2000 in Deutschland bemerkte,
dass sie schwanger war. »Zuerst wollte er
das Kind nicht, aber letztlich akzeptierte er
es.« Ein Jahr später reiste Berit mit ihrem
neugeborenen Sohn nach Israel. Um von
der Sippe akzeptiert zu werden, heiratete
die damals 24-Jährige den Beduinen in der
Wüste und trat vorher zum Islam über.
»Ich habe die Religion aber nie gelebt, was
mit meinem Ex so ausgemacht war«, sagt
sie, »es war rein der Form halber.«
Was so schön werden sollte, wurde zur
Hölle. Die Wohnung in der Wüstenstadt
Mizpe Ramon war mehr Loch denn Heim,
der Ehemann entweder abwesend oder gewalttätig.
Als Berit, mittlerweile zum zweiten
Mal schwanger, herausfand, dass er
noch mit einer anderen Frau verheiratet
war, verlangte sie die Scheidung. Dann
aber kippte die Stimmung im Hause gänzlich.
Nachdem der Sohn geboren war, wurden
die Übergriffe immer schlimmer.
Schließlich habe ihr Mann gedroht, sie
umzubringen. Berit flüchtete mit den Kindern
ins Frauenhaus. Daraufhin lenkte er
ein, wollte ihr die Wohnung überlassen
und die Kinder nur ab und zu sehen.
Nach sechs Wochen Frauenhaus sagte
sie zu. Doch kaum kehrte die junge Frau
zurück, war auch die Gewalt wieder da.
»Die ganze Sippe hat mich rund um die
Uhr überwacht, mein Ex-Mann schlug und
vergewaltigte mich mehrfach. So wurde
ich schwanger mit meinem dritten Sohn.«
Mehrfach zeigte Berit ihren Mann an.
Doch die Polizisten hätten nach Beweisen
gefragt, ob sie die Vergewaltigungen auf
Video aufgenommen habe.
Polygamie ist in Israel illegal, dennoch
ist sie bei den Beduinen in der Negevwüste
weit verbreitet. Offizielle Zahlen liegen
nicht vor, da viele Heiraten lediglich vor
zwei Zeugen im Zelt abgehalten werden
und nicht in den zivilen Registern vermerkt
sind. Experten gehen davon aus,
dass ein Viertel bis die Hälfte aller Männer
der 180.000 israelischen Beduinen mehrere
Frauen haben.
»Ein komplizierter Fall«, erklärt Berits
neue Rechtsanwältin Irit Gazith von der
Organisation WIZO, die sich unentgeltlich
um die rechtlichen Belange der Deutschen
kümmert. Zum einen wisse man nicht
genau, ob Berit überhaupt verheiratet sei,
weil sie im israelischen Innenministerium
nicht als solche registriert ist, zum anderen
seien Sprachprobleme oft ein Hindernis.
Berit spricht kein Arabisch, kaum Hebräisch,
und auch ihr Englisch reicht für die
oft schwierigen Verfahren nicht aus. Hinzu
komme, dass sich der Vater nicht an die
Gerichtsentscheide halte und die beiden
Kinder von ihrer Mutter mittlerweile völlig
entfremdet seien.
Der Kadi hat festgelegt, dass Berit ihre
Söhne zweimal wöchentlich in einem
Wohlfahrtszentrum zusammen mit Sozialarbeitern
sehen darf. In der Vergangenheit
verliefen diese Treffen allerdings katastrophal.
Die Jungs schlugen und bespuckten
ihre Mutter, wie Filmaufnahmen zeigen.
Mittlerweile bringt der Vater die Kinder
nicht mehr. Drei Monate hat Berit ihre Söhne
nicht gesehen. Wo sie leben, weiß sie
nicht. Vielleicht in einem Zelt der Sippe irgendwo
in der Wüste. Der zuständige Sozialarbeiter,
vom Kadi bestimmt, schweigt.
Gespräche mit der Presse lehnt er ab.
Wenn Berit über die Treffen mit ihren
Kindern erzählt, wird die Stimme kämpferisch:
»Mein Ex-Mann hetzt sie gegen mich
auf, erzählt ihnen, alle helläugigen Menschen
seien böse Geister. Er unterzieht sie
einer regelrechten Gehirnwäsche.« Sie ist
sicher, dass ihre Söhne unter Eltern-Kind-
Entfremdung leiden. Mittlerweile sind einige
Sozialarbeiter davon überzeugt, dass der
Vater die Kinder manipuliert.
Berit erhebt zudem Vorwürfe der körperlichen
und seelischen Misshandlung der
Kinder durch ihren Mann sowie dessen andere
Frau. Außerdem glaubt sie, dass ein
Onkel zumindest einen Jungen sexuell
missbraucht. Alles hat sie zur Anzeige bei
der Polizei gebracht – sämtliche Akten wurden
geschlossen, oder es wurden erst gar
keine eröffnet. Nicht ein einziges Mal sei
ihr geholfen worden. Die Anwältin: »Entweder
gab es Sprachprobleme oder Berits
Mann hat dort gehörigen Einfluss.«
Berit selbst ist von Letzterem überzeugt.
»Die Angst vor den Beduinen ist groß«,
sagt sie. Auch an die Erfahrungen vor dem
Kadi erinnert sie sich mit Schrecken: »Ich
wurde vor Gericht nur runtergemacht. Als
Frau hatte ich keine Chance, noch dazu als
Ausländerin. Zudem bin ich meist gar
nicht informiert worden, wenn verhandelt
wurde, sogar von meinem Scheidungstermin
habe ich nichts erfahren. Obwohl sich
mein Ex an keine Abmachung hält und keinen
Unterhalt zahlt, wird alles gegen mich
ausgelegt.« Mithilfe der deutschen Botschaft
in Tel Aviv bekommt sie Sozialhilfe
aus Deutschland. Um sich etwas hinzuzuverdienen,
näht sie Babytragen, die sie in
Israel und im Internet verkauft. Dennoch
reicht das Geld kaum zum Leben.
RECHTSPRECHUNG Gibt es überhaupt
Hoffnung, dass Berit ihre beiden Kinder je
wiederbekommt? »Ja, die habe ich, sonst
hätte ich mich der Sache nicht angenommen
«, sagt Gazith. »Wir versuchen jetzt
alles, um den Fall vom Scharia-Gericht vor
ein ziviles Gericht zu verlegen.« Das aber
ist schwierig, sagt Expertin Gat: »Im israelischen
Recht gilt, dass vor dem Gericht
verhandelt wird, an dem eine der beiden
Parteien zuerst einen Antrag stellt.« Da
Berits Mann vor das Scharia-Gericht zog,
als sie im Frauenhaus war und dort keinen
Anwalt kontaktieren konnte, ist der Kadi
zuständig. »Diese Art von Rechtswesen
birgt enorme Probleme«, sagt Gat. »In den
meisten westlichen Staaten gibt es eine
zivile Rechtsprechung, in vielen muslimischen
Ländern eine rein religiöse. Ob es einem gefällt oder nicht: Man weiß, woran man ist. Hier in Israel aber existieren zwei Systeme nebeneinander, die sich mit demselben Problem beschäftigen können.«
...
Die Scharia-Richter werden vom israelischen Staat bezahlt.

von Sabine Brandes (http://kindesmissbrauch-il.blogspot.com/)

Freitag, 14. Mai 2010

Eine Euro-Krise gibt es nicht





Der große Schuldentanz, gezeigt von einem der geübtesten Eintänzer der Euro-Zone




- Man hört und liest immer wieder, es gebe eine Euro-Krise. Dem ist nicht so. Es gibt seit Helmut Schmidt eine Verschuldungszunahme, die das unsolide Wirtschaften der Politiker, besonders der EU-Politiker in Südeuropa, anzeigt. Das ist eine politische Krise. Das ist eine politische EU-Krise, weil der Vertrag von Maastricht zwar Transfer-Zahlungen zwischen Euro-Ländern verbietet, aber ein Ausschlußmechanismus im Vertrag fehlt.
Ein schlimmes Versäumnis, das beabsichtigt war? Haben Kohl und Waigel darauf vertraut, daß nach ihnen nur noch schönes Wirtschaftswetter und im übrigen der Messias käme? Haben Mitterand und Chirac darauf vertraut, daß Kohl, Waigel und Schröder nicht ganz ernstzunehmen seien und Paris die deutschen Frieden-Freude-Eierkuchen-Politiker schon weichklopfen würde, so weich, wie Sarkozy und seine Schuldenverbündeten inzwischen tatsächlich Merkel windelweich geklopft haben? So scheint es zu sein. England jedenfalls, Schweden, Norwegen und Dänemark lehnten den Euro ab und benutzen weiterhin ihre alte Landeswährung. Zuletzt lehnten 2003 die Schweden in einer Volksabstimmung die Euro-Einführung ab. Sie taten gut daran. Den Deutschen wurde von ihren Schuldenpolitikern eine solche Abstimmung verweigert, was zeigt, welch Geistes Kind sie sind.
Auch der Präsident der nominal noch unabhängigen EZB (Europäischen Zentralbank), Trichet, zeigt sich von Paris abhängig, indem er Ramschanleihen als Sicherheit akzeptiert. Geradezu albern mutet seine Aufforderung an, Berlin solle sich zur Polizei des Euro machen. Das genau ist seine Aufgabe! Dafür wird er bezahlt.
Europa braucht Europäer, die realistisch denken, keine EZB-Karrieristen, Traumtänzer, Trittbrettfahrer und Schuldenmacher. Die Schönwetterkonstruktion des Euro ist leider gescheitert. Der Euro muß zur Parallelwährung zurückkehren, die alten Währungen müssen ihre Ankerfunktion und Flexibilität zurückerhalten. Heute notiert die gemeinsame Währung bei 1,2780. Das stärkt die Exportfähigkeit. Bei der Einführung des Euro wurden nur 0,86 USD bezahlt. Als die Parität zum Dollar erreicht war, erhoben sich warnende Stimmen, daß eine Überbewertung drohe. Über den jetzigen Wert läßt sich trefflich streiten, die Wirtschaftsschwäche und die politische Starrheit des Euro-Raumes würden eher für eine Parität 1 € = 1 Dollar sprechen.
Es war eine schöne Idee. Sie ist, wie so viele schöne Ideen vorher, an der Wirklichkeit gescheitert. Auf zu neuer, zukunftsfester Stabilität.

Donnerstag, 13. Mai 2010

Schuldensumpf und Sparstrumpf, Japan und Griechenland







- Schuldensumpf:

Die Politik, so dreist wie stumpf,
Liebt sich ihren Schuldensumpf.


Das war nicht immer so. Finanzminister Fritz Schäffer bei Adenauer hatte einen "Julius-Turm" an Staats-Guthaben von vielen Milliarden (!!!). Schmidt-Schnauze (Großmaulpolitiker Helmut Schmidt) änderte das grundlegend durch hohe Staatsverschuldung. Frei Schnauze sagte er : " 5% Inflation sind mir lieber als 5% Arbeitslosigkeit." Er kriegte beides hin, die Inflation von 6,3% und die Arbeitslosigkeit von 7,5% (vgl. Eintrag 23.12.08).

Als mittelloser Student des Zweiten Bildungsweges gab ich damals Nachhilfe- und sonstigen Unterricht und sparte ein bißchen, nicht für das Sparbuch zu 2,5%, sondern für Großmaul Schmidt, dessen Staatsanleihen ich kaufte (nicht alle), weil sie in der Spitze zu 10,5% rentierten. Nach der Zinszahlung habe ich sie gerne verkauft, wenn der Kurs stieg. Davon habe ich dann Bücher für das Studium gekauft, u.a. So hatte Schmidts wachsende Staatsverschuldung auch etwas Gutes.

Für andere Anleger natürlich auch. Kapitalsammelstellen wie Versicherungen und Banken haben das Gleiche getan. Das tun sie auch heute noch. Heute kaufen allerdings Anleger überall auf der Welt deutsche Staatsanleihen, ob deutsche Auswanderer in Neuseeland oder das County Orange in Kalifornien für die Pensionskasse der Angestellten. Der globale Kapitalmarkt bietet etwas für jeden Geschmack, jede Anlagesituation, jeden Geldbeutel und jedes Risikobewußtsein. Deutsche Staatsanleihen rentieren jedoch heute so niedrig, bei 2-3%, daß das eher etwas für Witwen, Waisen und Großanleger ist (da macht es die Masse und die höchste Bonitätsstufe AAA).

Ich mußte mir das seinerzeit übrigens selbst durch Eigenlektüre aneignen, Schule und Hochschule lieben das Lebenspraktische nicht. Die Schule, einzelne gute Lehrer ausgenommen, findet das Ökonomische ohnehin ordinär und beläßt es gern bei Brecht und Böll; Bölls "Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral" fand weite Verbreitung in den Lesebüchern.

- Die Hebung der Arbeitsmoral war dem süddeutschen protestantischen Autor Johann Peter Hebel (Basel 10.5.1760 - 1826 Schwetzingen) durchaus ein Anliegen, hier etwa: " Ein hübscher Kirschenbaum in dem Garten wäre eine schöne Sache. Das Plätzchen schickte sich dazu. Warte nicht, bis er selber wächst, sondern setze einen. Ferner ein Abzugsgraben, ein guter Weg durch das Dorf, wenigstens ein trockener Fußweg, ein Geländer am Wasser oder an einem schmalen Steg, damit die Kinder nicht hineinfallen, kommt viel geschwinder zustande, wenn man ihn macht, als wenn man ihn nicht macht. "
(Hebel, Mahomed,Schatzkästlein, ghshauseniw.de/jphebel/geschichten/mahomed.)
Schnurrig und skurril, wie Hebel von Mohammed zum protestantischen Fleiß kommt, ebenso die sprichwörtlich gewordene Lehre, daß sich der Prophet zum Berge bequemen muß, sollte der Berg nicht zum Propheten kommen. Beim Lehrer Hebel am Gymnasium Karlsruhe dürften die Schüler viel Lebensnahes gelernt haben.

- Wer so fleißig ist, wie Hebel es war, der darf sich auch verschulden, Kredit kann sehr sinnvoll sein. Das gilt für den Privatmann und noch mehr für den Staat. Vor allem, wenn das Geld produktiv verwendet wird. Daher kann sich Japan seine langjährige riesige, die weltweit mit Abstand größte Staatsverschuldung erlauben (gratulieren kann man dazu nicht). Griechenland aber keineswegs. Wer hochproduktiv und fleißig ist, kann mehr Kredit aufnehmen als derjenige, der das Geld in den Verbrauch steckt. Es gibt kein absolutes Maß für die Staatsverschuldung.

Die Römer formulierten: Quod licet Jovi, non licet bovi (Was Jupiter darf, darf der Ochse nicht.).

Mittwoch, 12. Mai 2010

Was lernt man in der Germanistik?





Der Hartriegel im Regen, im kalten Regen - bei 4-6°C





- Die Linksfanatiker und die Grünfanatiker haben in NRW zusammen 17% erreicht.

- Sylvia Löhrmann, Führungsfrau der NRW-Grünen, hat Germanistik und Englisch studiert und wurde dann Gesamtschullehrerin in Solingen. Recht typisch für die grüne Lehrerpartei.

- Was lernt man in der Germanistik? Ungenaues Lesen von bereits sehr ungenauen Texten, könnte man verkürzt sagen. Die Sprache selbst ist ein sehr ungenaues Zeichensystem, und viele Schriftsteller benutzen es zudem schlampig und eindimensional informiert. Die Sekundärliteratur verstärkt das in der Mehrzahl der Autoren noch einmal. Am Ende steht leider oft das SCHWATZFACH DEUTSCH. Sehr bedauerlich.
Mit der Anglistik verhält es sich leider recht ähnlich.

- Wolfgang Kayser und "Das sprachliche Kunstwerk" loben wir natürlich als gute Philologie. Aber auch dort, wo die Germanistik nicht knietief im Schwatzsumpf steht, zeigt sie stets eine ungute Zuneigung zum Zeitgeist und seinen Ideologien. Wie die meisten Schriftsteller auch.
Belehrt durch seinen Werdegang zog Wolfgang Kayser mit der textimmanenten Methode Grenzen, die gleich wieder von neomarxistischen Germanisten eingerissen wurden.

Dienstag, 11. Mai 2010

Ertappte Politiker entmachten Bundesbank und EZB




- Da machen bestimmte Staaten Schulden über Schulden, verstecken das, fälschen die Statistiken - und dann kommen böse Spekulanten daher und decken das auf! Pfui Teufel!

- Die ertappten Politiker entmachten Bundesbank und EZB, die im Auftrag die Staatsanleihen von Wahlgeschenke-Politikern kaufen, beide lassen sich entmachten, ohne ein Ermächtigungsgesetz, der Maastricht-Vertrag, der das "Raushauen" von windigen Staatsschuldnern verbietet, wird gebrochen. Man staunt. Und ist gespannt, ob sich das Bundesverfassungsgericht auch gleichschalten läßt.

Schon einmal die Druckplatten für die DM aus dem Keller holen.

- Was jetzt zu tun ist: Wolfgang Clement und Friedrich Merz wissen es und legen es dar. Die beiden wären ein gutes Duo für eine große Koalition in NRW. Ein ungleich besseres Duo als Rüttgers und Kraft, deren Spezialität vor allem Spruchblasen sind. Kraft erzielte das schlechteste SPD-Ergebnis seit 1954, es war noch schlechter als das letzte NRW-Landtagswahlergebnis von 2005.

- Was not tut, liegt seit Jahren auf der Hand: Erleichterungen für die Ochsen, die dreschen (alias arbeitsfreudige Menschen), insbesondere mehrjährige Einkommenssteuerfreiheit für Gründer (Mehrwert-, Gewerbe- u. andere Steuern zahlen sie ohnehin), solide Haushaltspolitik ohne Wahlgeschenke für die Faulen und Untüchtigen, keine Prestigebauten wie das neue Museum in Essen, der neue Riesenkonzertsaal in Hamburg, keine Dreigenerationenspielplätze für eine knappe Million wie in Xdorf (wurde durch eine Bürgerinitiative verhindert), keine Subventionen für die Verteuerung der Energieversorgung etc.

Montag, 10. Mai 2010

"Wo soll das enden?", fragt Kali + Salz






Es ist kühl, 13°C, aber die Sonne scheint, und es blüht hübsch.


Nicht alles blüht gleich schön im Mai - die FDP hat nur leicht zugelegt, 0,5%, aber die SPD hat 2,6% verloren etc.





Viele Betriebe fragen mit KALI & SALZ :
"Und natürlich haben wir daran gearbeitet, unser 360.000.000-€-Maßnahmenpaket zur Reduzierung der salzhaltigen Abwässer des Werks Werra voranzubringen. ... hat sich der RUNDE TISCH (mit Hessen und Thüringen) mehrheitlich kategorisch dafür ausgesprochen, daß KALI & SALZ die Einleitung der Salzwässer in die Werra vollständig einstellen soll. ... Wo soll das enden?" K + S, Norber Steiner, Mitteilungen des Vorstands

Deswegen kann nur eine große Koalition in NRW weiterhelfen.

Sonntag, 9. Mai 2010

"Wir bleiben erfolgreich, solange die Politiker uns nicht mit unerfüllbaren Forderungen das Licht ausmachen." Heinz-Peter Schlüter








Die TRIMET ALUMINIUM AG ist mit fünf Produktionsstandorten in Deutschland (Essen, Gelsenkirchen, Hamburg, Harzgerode, Sömmerda) sowie mit Handels- und Vertriebsbüros in Essen und Berlin vertreten.
Bilder: www.trimet.de/

- Nordrheinwestfälisches Aluminium aus Gelsenkirchen und Essen: 1985 begann die "Tellerwäscher-Karriere" Schlüters mit der Gründung der Trimet-Alu in Essen, rund 1700 Beschäftigte zählt das Unternehmen heute. Die Gruppe verbraucht im Jahr über 5 Terawattstunden Strom, soviel wie etwa 1.000.000 Haushalte. Die künstliche Verteuerung der Energie durch die Politik bedroht die Standorte wie bereits Alu Stade (6000 Arbeitsplätze gingen verloren) und Alu Norf (750). (Vgl. Unternehmergespräch FAZ 24.11.08)

- Rosen verteilte die SPD-Kandidatin Kraft am letzten Wahlkampftag: damit bringt sie ihre wirtschaftspolitische Kompetenz auf einen bündigen Nenner.

Samstag, 8. Mai 2010

Ernst von Weizsäcker, Norwegen




Kein Platitüdenlieferant - Golo Mann (1909-94; folgte im Mai 1933 seinen Eltern ins Exil)






- Ernst von Weizsäcker, Vater von Richard, wurde 1938 Hitlers Staatssekretär im Außenamt, schon ein recht seltsames Datum, da hatte Hitler schon zahlreiche politische Morde durch die Terrorbanden von SA und SS verüben lassen, diese griffen seit Jahren brutal jede Opposition und Juden an - ja, da kann man Staatssekretär bei Ribbentrop werden, wenn man es tut, um tatsächlich gegen Hitler vorzugehen, man konnte ihn zB aus der Nähe mehrmals in den Kopf schießen, das hätte den Führer-Mythos nachhaltig zerstört, das hätte rechtzeitig Entscheidendes geändert, denn der große Krieg und der Judenmassenmord waren ganz speziell das Projekt dieses einen Individuums - Golo Mann hat das in seiner DEUTSCHEN GESCHICHTE sehr anschaulich dargelegt - der Tod Hitlers hätte nicht automatisch die Befreiung von der Nazidiktatur herbeigeführt, aber die charismatische, bannende Figur an der Spitze der Staatsmaschine im staatsgläubigen Deutschland wäre beseitigt worden, das wäre ein guter Grund gewesen, 1938 Hitlers Außen-Staatssekretär zu werden, das hätte Weizsäcker entschuldet, aber dazu war er zu staatsgläubig und zu feige, zu opportunistisch und zu staatsdienerisch, und so wurde er mit sieben Jahren Haft im Nürnberger Prozeß 1949, verteidigt von seinem Sohn Richard, wohl angemessen bestraft.-
Interessant zu sehen ist, wie es Vater und Sohn stets in die Nähe der Macht zog.

- Norwegen, übrigens, versorgt Deutschland zu einem großen Teil von etwa 30% mit Erdgas und Erdöl, das große Ekofisk-Feld soll noch sehr lange fördern, ebenso wird das von dem Statoilfeld (Öl) und dem Trollfeld (Gas) erwartet, alle drei Meeresfelder. Gleiches wird von neuen Funden in der Barentsee erwartet. (Vortrag HDT 20.11.10)
Norwegen ist ein Gründungsmitglied der NATO, trat bisher aber weder der EU noch gar der Eurozone bei. Sind sie deshalb schlechte Europäer? Das wird niemand behaupten können.

Freitag, 7. Mai 2010

Wahlbrief an die Kandidaten zur Landtagswahl NRW 9.5.10




Kalte Kindheit der Kohlmeisen bei 4-6°C und Dauerregen - auch die Nacktschnecken jubeln bei diesen Temperaturen nicht




Wahlbrief an die Kandidaten zur Landtagswahl NRW 9.5.10

Noch Stimmen zu vergeben für eine Stärkung des Standorts NRW durch Senkung der Energiekosten für Opel in Bochum, Tischlerei Meier in Münster und Familie Müller in Köln.
Wie?
Durch Streichung der Subventionen für den umweltschädlichen und extrem teuren Sommertagszufallsstrom (40 Cent/kWh) aus Solarzellen, die zunehmend aus China kommen (Kabel aus der Tschechei).
Durch Streichung der Subventionen für den umwelt- und vogelschädlichen sowie teuren Zufallsstrom aus Windmühlen (12 Cent/kWh).

Deswegen kann sich NRW diese staatlich verteuerte Ernergieverschwendung und Umweltbelastung nicht mehr leisten:

- Hydro eröffnet Alu-Hütte in Katar - und will Werk in Neuss schließen ...
13. Apr. 2010 ... Während in Katar eine neue Aluminiumhütte offiziell eingeweiht wurde, droht dem Standort Neuss das Aus.
www.alu-scout.com/de/perl/enc/enc
(in Stade gingen bereits 6000 Alu-Arbeitsplätze verloren)

- WIWO Interview mit Martin Fuchs, Netzvorstand EON 04.11.09: " Jüngst schossen nachts am Wochenende, wenn der Strombedarf besonders niedrig ist, wegen des starken Winds im Norden gigantische Mengen Windstrom in unser Netz. Der Gesamtbedarf in unserem Gebiet betrug etwa 8000 Megawatt. Aber wir hatten allein 7500 Megawatt Windenergie. Da sich aus Gründen der Netzsicherheit nicht alle Kraftwerke einfach abschalten lassen, hatten wir enorme Überschussmengen. Das Überangebot hat an den Strombörsen zu negativen Preisen geführt. Das heißt, wir mussten je Kilowattstunde bis zu 1,50 Euro drauflegen, um Strom loszuwerden.... Die Windparks haben in dieser Zeit 400.000 Euro in der Stunde für ihren Strom erhalten. Wir haben an der Börse zwei Millionen Euro gezahlt, damit uns jemand den Strom abnimmt. " Interview WIWO EON 04.11.09
Diesen Strom hätte man für 100.000 Euro in einem KKW herstellen können.

- Täuschungsversuch der Solarlobby, der umweltschädliche Solarstrom werde billiger ("Netzparität"):
1. Es ist unseriös, den Preis für Haushaltsstrom (aus dem Netz), der zu 2/3 bis 3/4 aus Steuern, Abgaben, Netzentgelten usw. besteht, und deren Stromerzeugungskosten Regelkosten enthalten, mit den Erzeugungskosten von Solarstrom zu vergleichen.
2. Die Kosten installierter Solaranlagen sinken derzeit etwas durch die sich aktuell vollziehende Produktionsverlagerung von Solarzellen nach China. Da die Kosten der elektrischen Installation, den Dacheinbau, Service und Vertrieb sich mit der Kostenentwicklung der Bauwirtschaft ändern, muss der Einfluss dieser Entwicklung auf die Solarstrompreise begrenzt bleiben. Der Haushaltsstrompreis steigt durch die staatlichen Zwangs-CO2-Zertifikate für Kohlekraftwerke, die ab 2012 den Preis für Kohlestrom wesentlich erhöhen. Er steigt durch die Inbetriebnahme zusätzlicher Windkraftanlagen und anderer teurer und unzuverlässiger Energiequellen. Das heißt, die sogenannte "Netzparität" werde irgendwann dadurch erreicht, daß die dem Verstand geschuldete Stromerzeugung in Kohlekraftwerken verteuert und in umweltfreundlichen Kernkraftwerken eingestellt wird.

Also Schluß mit den Subventionen für umweltschädlichen, unberechenbaren teuren Zufallsstrom! NRW braucht preisgünstige und zuverlässige Energie für Haushalt und Gewerbe. Mit der Braunkohle hat zudem gerade NRW einen großen Vorteil:
"Die heimische Braunkohle kann als eine relativ günstige Energiequelle nicht hoch genug eingeschätzt werden. ... Kohle wird mit einer sehr viel größeren Reserve und einer potentiellen Reichweite von mehreren hundert Jahren ..." Denkschrift der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften, S. 12f. (www.awk.nrw.de/awk/publikationen/download/denkschrift_energieversorgung_sichern.pdf )
Die Energie für Nordrheinwestfalen sichern! Den Gewerbestandort NRW erhalten! Unseren Wohlstand nicht mutwillig gefährden!

Donnerstag, 6. Mai 2010

Euro wohin? Abwrackprämie und Steuerentlastung, Keynes und Hayek




Friedrich August von Hayek, 1899-1992, Nobelpreisträger Ökonomie, lehrte in London, Chicago und Freiburg
(Bild Wikimedia)



- Abwrackprämie und Steuerentlastung, Keynes und Hayek: Das Ausstreuen von Steuergeld zur Stützung der Konjunktur hat wieder seine Befürworter und Täter gefunden. Es hat die zunehmende Staatsverschuldung, begründet durch Helmut Schmidt, in neue Höhen geführt. Was war der Erfolg? Es wurden von VW, Toyota, Opel, Hyundai, Kia etc. mehr Kleinautos verkauft. Dafür kamen die Altautos in die Schrottpresse und wurden nicht mehr als Gebrauchtwagen nach Osteuropa ausgeführt. Noch gebrauchsfähige Altautos wurden also mutwillig vernichtet und fehlen jetzt in Polen, Ungarn, Bulgarien, Rumänien, Weißrußland etc. Wurden dadurch die Überkapazitäten auf dem weitgehend gesättigten deutschen Automarkt abgebaut? Wurde die schwierige Kostensituation der deutschen Autoproduzenten verbessert? Die Antworten liegen auf der Hand: es wurden Steuergelder für kurzfristige, einseitige Effekte verschwendet. Nach wie vor können Ausgabenprogramme nach dem Keynes-Rezept nicht überzeugen.

Eine Steuer- und Bürokratie-Entlastung wirkt dagegen flächendeckend bei allen Beteiligten, bei Großunternehmen und kleinen Werkstätten, beim Einzelhandel und sogar bei den sog. Schwarzarbeitern, die weniger in der Schattenwirtschaft arbeiten und dann mehr Steuern zahlen.

Ganz offenbar waren die Briten gut beraten, ihr Pfund zu behalten. In der Krise sank es auf Parität zum Euro, was wirtschaftlich sehr belebte. Inzwischen stieg es wieder und kostet ca. 1,16 € (Euro/USD heute 1,2710). Ganz offenbar ist die Flexibilität einer eigenständigen Länderwährung wichtiger, als Bundesbankpräsident Tietmeyer, Issing u.a. seinerzeit annahmen. Sie betonten die einfache Vergleichbarkeit der Preise in einem gemeinsamen Euro-Raum, was ja tatsächlich ein Vorteil ist, und sie gingen von einem Spardruck für die Politik und die Löhne aus, der dadurch aufgebaut würde. Sie wollten sich aber nicht vorstellen, daß der Maastricht-Vertrag unterminiert und gebrochen werden würde, und daß Statistiken gefälscht werden könnten. All das ist nunmehr eingetreten. Gibt es eine andere Folgerung daraus, als daß der Euro zurückgesetzt werden muß zu einer Parallelwährung bei Wiedereinführung der DM? Hankel, Nölling, Schachtschneider und Starbatty (u.a.) haben offenbar recht bekommen durch die Ereignisse der letzten 5 Jahre. Tietmeyer, Issing und Trichet (u.a.) unrecht. Es war ein politisches Projekt, dessen Gelingen man sich sehr gewünscht hätte. Es scheint gescheitert. Leider.

- EZB-Präsi. Trichet: " EZB weicht Beleihungsregeln auf
Biegsame Notenbank
Der Entschluss der EZB, griechische Ramschanleihen als Sicherheit für Finanzierungsgeschäfte zu akzeptieren, ist ihr politischer Beitrag zum Rettungspaket - und ein Schlag gegen die eigene Unabhängigkeit, der zu weiterer Einflussnahme der Regierungen einlädt. ..." FAZ 5.5.10
/// Wer hätte ihm das vor 5 Jahren zugetraut? Ich nicht. So täuscht man sich.

Mittwoch, 5. Mai 2010

Griechenland: 372 Jahre türkisch geprägt; Sonneneinfluß




Schnee in den spanischen Bergen - hier blüht der Wiesenkerbel bei 1-11°C und kaltem Nordwind





- Athen: 3 Angestellte, - 2 Frauen, eine schwanger - verbrennen in Bankfiliale durch mörderischen linken Mob, der Brandsätze in die Räume warf.
Nur etwa Hunderttausend statt der geplanten 1 Mio. folgten dem Aufruf der Hammer&Sichel-Gewerkschaften, aber vor den Kameras sieht das nach viel aus. Und schlimm genug, daß auch Journalisten und Lehrer den kommunistischen Streikaufrufen gefolgt sind.
Der € fiel heute auf etwa 1,29 - das freut alle Exporteure, sie hätten noch lieber den alten Stand zu Beginn der Euro-Einführung: 0,86 . Bis dahin ist es sehr weit, sehr weit. Die Stabilität des € wird durch Griechenland nicht beeinträchtigt, wie Merkel behauptet. Portugal hat sogar gerade eine Aa2-Klassifizierung bekommen.
Griechenland sollte schleunigst die Drachme wiedereinführen und abwerten, das würde den Tourismus stärken durch billigere Preise, natürlich würde das auch dem Export helfen.

Bei Griechenland muß man stets daran denken, daß es 372 Jahre türkisch geprägt wurde, die Besetzung dauerte von 1458 bis 1830. Das neue Athen hat mit dem alten nichts mehr zu tun.

- Die Sonne machts, Zusammenfassung Vortrag Prof. Werner Weber, TU Dortmund, in der Uni Köln / Physikalische Institute:

-- Der Beitrag der Sonne zur Erwärmung ist größer als das Drittel, das der Klimarat annimmt.
-- Die Klimamodelle veranschlagen die zusätzliche Erwärmung durch CO2 mit 0,7° zu hoch.
-- Seit fast zwanzig Jahren gibt es das Meßprogramm für den Treibhauseffekt - bisher ohne Ergebnisse.

Dienstag, 4. Mai 2010

Treibt der Mensch - oder doch die Sonne?

Dieses lesenswerte Buch von Sal. Kroonenberg erschien deutsch 2008 im Primus Vlg./ Wissenschaftliche Buchgesellschaft Vortrag heute Uni Köln: Treibt der Mensch - oder doch die Sonne? Prof. Dr. Werner Weber Für das globale Klima des späten 21. Jahrhundert wird eine katastrophale Erwärmung befürchtet, falls der Verbrauch fossiler Energien nicht gravierend reduziert wird. Der Vortrag gibt einen Überblick über die wichtigsten Faktoren, die unser Klima bestimmen und diskutiert die drei Kernpunkte, welche die These der anthropogenen Ursache des Klimawandels stützen: Der anthropogene Treibhauseffekt an sich, seine Umsetzung in die Vorhersage des globalen Temperaturanstiegs durch Klimamodelle und der Ausschluss einer wesentlichen Rolle der Sonne beim derzeitigen Klimawandel. Terrestrische Daten der solaren Einstrahlung, die bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts zurückreichen, zeigen eine viel stärkere Variation mit der Sonnenaktivität als Satellitendaten. Dies wird zurückgeführt auf eine starke Aerosolbildung durch die kosmische Strahlung, deren Intensität erheblich mit der Sonnenaktivität variiert. Als Konsequenz werden die Kernpunkte der anthropogenen Ursache des Klimawandels in Frage gestellt. 
Dienstag, 04.05.2010, 16:45 Hörsaal 3 der Physikalischen Institute Köln, Zülpicher Straße 77 Prof. Dr. Werner Weber, Technische Universität Dortmund

Montag, 3. Mai 2010

Pressefreiheit und Nachrichtenqualität



Wilde Kirschblüten über der Dhünn in Odenthal

5°C - 11°C - das ist noch nicht der liebliche Mai, den wir erwarten. Noch sitzen die jungen Meisen im Nest und wärmen sich gegenseitig.






- Tag der Pressefreiheit
Die Pressefreiheit ist wichtig für die Demokratie, die res publica, die Republik, damit die Bürger, die Republikaner, so gut informiert sind, daß sie die öffentlichen Dinge gut beurteilen und darauf ihre Wahlentscheidungen gründen können. Die Nachrichten sind der tägliche Stoff, aus dem die informierten Urteile wachsen. Die täglichen Nachrichten müssen einer Prioritätenliste folgen, die der Bedeutung der Subsysteme der Gesellschaft entsprechen. Arbeit zur Einkommenserzielung im Wirtschaftssystem beschäftigt die meisten Bürger den größten Teil des Tages und des Lebens, dort werden auch sehr viele Nachrichten erzeugt, aber sie kommen im WDR5 kaum vor, und das ist leider ganz ähnlich bei den anderen öffentlich-rechtlichen Sendern. Daraus resultiert leider eine sehr große Uninformiertheit der Hörer, der Bürger, die selbst in so persönlich wichtigen Dingen wie der privaten Geldanlage und Altervorsorge die allergrößten Lücken besitzen.
Das politische System kommt sich besonders wichtig vor, ist es aber in der modernen Funktionsgesellschaft nicht mehr. Seine Bedeutung liegt in der klugen Rahmensetzung, in der weisen Selbstbeschränkung, in der langfristigen Berechenbarkeit. Auch im Rückzug: Als die Politbürokraten sich noch einbildeten, eine staatliche Bundespost für alle Bürger sei das beste, und in den bestbezahlten Spitzenpositionen seien die ausgeschiedenen Politiker am besten, da wartete man auf den Telefonanschluß 3 Wochen bis 3 Monate (in der sozialistischen Diktatur "DDR" konnten das auch über 3 Jahre sein), man konnte zwischen 1 Apparat auswählen und die Gesprächsgebühren waren sehr hoch. Der Rückzug der Politiker und Beamten, der Name Bangemann hat da noch einen guten Klang, befreite den Telekommunikationssektor zu riesigem Wachstum bei minimierten Gebühren. Man kann an der Zahl politischer Nachrichten einschätzen, ob sich die Politiker wichtig tun oder sich klug zurückhalten. Wer für 66.000 Steuerparagraphen verantwortlich zeichnet, die das Land lähmen und die Bürger unproduktiv beschäftigen, bestätigt sich selbst seine die Bürger belastende Unklugheit. Gut sind die Nachrichten aus dem politischen System, wenn es nur wenige gibt, und die Journalisten wählen politische Nachrichten gut aus, die den Eitelkeitsschwätzereien von Politikern wenig Platz einräumen, das betrifft auch die "Hofberichtserstattung".

Die eingesparte Zeit kann dem wichtigen Wissenschaftssystem zugeteilt werden. Informationen aus Wissenschaft und Technik braucht jeder, sie gehören zur Abrundung der Alltagsorientierung, etwa zur Beurteilung von Energiefragen.
Ähnliches gilt für das Rechtssystem u.a.
In diesem Licht besehen müssen die WDR5-Nachrichten, das gilt auch für den WDR3, als schlecht, als verdummend beurteilt werden, denn durch Larifari- und Unterhaltungsnachrichten einschließlich Fußunterhaltung und Lottozahlen lassen sich GEZ-Zwangsgebühren nicht rechtfertigen. Nachrichten für Dummies haben natürlich ihre Berechtigung, aber nicht im Zwangsgebührensystem. Die klassischen Nachrichten hängten den Sportteil hinten an, Katastrophenunterhaltung kam kurz zum Schluß. Die meisten heutigen Nachrichtensendungen befinden sich auf der Stufe der Verhunzung.
Ohne die Qualitätspresse wäre der Bürger außerordentlich schlecht informiert.

- Unter Pressefreiheit verstehen leider viele Journalisten als Narrenfreiheit für sich selbst. Derzeit schwadronieren sie massenhaft und herdentierweise über das Elektroauto und zeigen die derzeitige Kanzlerin, wie sie Werbung für dieses teure Stadtauto macht, weil sie und ihre Politkumpane bereits 100 Millionen € Steuergelder für sog. E-Auto-Projekte ausgeben. Bereits 1905 fuhr das Elektroauto VIKTORIA von Siemens, mit der gleichen Art Blei-Akku, mit dem auch heute noch gefahren wird. Was damals galt, gilt auch heute noch: sehr teuer, sehr schwer, schwache Leistung. Für große Städte mit hoher Schwefeldioxidbelastung (Peking, Shanghai etc.) und bzw. oder starker Staubildung (Moskau, Tokio, Mumbai etc.) bietet Mitsubishi zB ein E-Kleinauto an für 34.000 Euro; es fährt mit Lithium-Ionen-Akkus, deswegen der riesige Preis für das winzige Auto, das nur 170km weit fährt und dann 6 Stunden geladen werden muß. In Tokio können sich viele Gutverdiener ein solches Spielzeugauto leisten, auch in London und NYC, aber für diese Käufer mit hohem Einkommen über 10.000 € monatlich darf es keine Subventionen geben von Steuerzahlern, die 2.000 € verdienen, Frau Merkel! In welchen Nachrichten erfährt man etwas über diese Daten und Zusammenhänge, die zudem stark erweiterungsbedürftig sind?