Sonntag, 20. Mai 2012

Rotwein hilft





Diese Arterie ist ziemlich verstopft. Lebenslang Rotwein hilft - ich glaub dran (die Sies-Gruppe u.a. hat's gesagt) 
Polyphenole - speziell das Resveratrol - halten die Gefäßinnenwände sauberer.  

(Bild: Alex / Wiki.)



hr2 ist nicht die Bildzeitung. Insbesondere nicht das Magazin DOPPELKOPF. Die Programmidee ist einfach: Linke laden Linke ein, um sich über den Äther zu verbreiten. Erweitert wird das Schema durch die Einladung alter Bekannter, die um die Ecke in Darmstadt wohnen. Oder unbürgerliche Menschen mit interessanten Bezügen. So einer wurde vorgestern präsentiert: Carsten Pusch, Paläogenetiker jüngeren Datums, lockerer Plauderer und Alice-Cooper-Freund. Hat Tut-Anch-Amun inspiziert, die Medici und den Ötzi.  

Ja, die Pharaonen pflegten die Vollgeschwisterehe mit entsprechenden Defekten, die die Blutreinheit so mit sich bringt. Die Medici litten an Karies, ohne die MILCHSCHNITTE und MILKA. Und Ötzi, dem der Genuß von Hamburgern bei McDonalds lebenslang versagt blieb und der ein strammer, schlanker Südtiroler mit viel Bewegung und ohne Bauch war - der litt an Arteriosklerose wie Franz Fett, der Dauerfernseher.  

Das sind interessante Befunde! Gewöhnlich enden die DOPPELKOPF-Gespräche mit der Feststellung, daß der Kapilismus böse sei, die Natur zerstöre und uns alle krank mache. Und hinter allem Übel entweder die Amerikaner oder die deutschen Nazis steckten. Überraschung also.  
Wie läßt sich erklären, daß der Reinhold-Messner-Vorfahre ein Couch-Potatoe-Innenleben hatte? Pusch versuchte es mit der Borreliose, es gebe da Hinweise, daß sie die Arteriosklerose verstärke. Ja, Hinweise gibt es immer, leider in alle Himmelsrichtungen. Auf jeder Stinkstengelpackung steht, daß Rauchen tödlich sein könne. Trotzdem leben die Dauerraucher von der Sorte Helmut Schmidt mit 90 immer noch, bewegungsarm und im Rollstuhl, aber kettenrauchend. Ob der pathologische Befund bei Schmidt auch noch mindere Arteriosklerose erweisen wird? Wir sind gespannt! Ich glaube ja auch an Sport und Bewegung, seit ich Atheist bin. Aber die Zeichen verdichten sich, daß die genetische Veranlagung ausschlaggebend ist, bei Keith Richards und Frank Zappa, bei Hawking und bei Schmidt. Und daß im Ansatz der Vergleichsgruppen-Untersuchungen ein systematischer Fehler stecken muß. 
Aber das Studium der Vergangenheit erweist sich einmal mehr dem theoretischen Denken überlegen. Ein guter Befund.  

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