> Auszug aus der Abdankungserklärung Kaiser Karls V. – Brüssel, 25. Oktober 1555
„Vor vierzig Jahren, am selben Ort, am Vorabend des Dreikönigstages, hat mich der Kaiser, mein Großvater, für volljährig erklärt. Dann wurde ich König von Spanien, dann selbst Kaiser – Ich habe die Kaiserkrone gesucht, nicht um über noch mehr Reiche zu gebieten, sondern um für das Wohl Deutschlands und der anderen Reiche zu sorgen, der gesamten Christenheit Frieden und Eintracht zu erhalten und zu schaffen und ihre Kräfte gegen die Türken zu wenden. Ich habe darum viel beschwerliche Reisen machen, viele beschwerliche Kriege führen müssen … aber niemals mutwillig, sondern stets sehr gegen meinen Willen als Angegriffener …“ < (Wikip.)
So spricht ein Tor, der sich selbst in die Tasche lügt, der auch im Alter nichts dazugelernt hat. Das Dazulernen ist aber das, was das Alter über die Jugend erhebt. Wenn denn dazugelernt wird.
Einsicht hätte Carlos gelehrt, daß Geld eine gefährliche Seite hat, wenn es nicht produktives Kapital wird. Geld besaß Spanien reichlich. “Wo ging das Geld hin? … Spanien lebte um so bedenkenloser auf großem Fuß, als der Reichtum dem Land unverhofft und unverdientermaßen zugefallen war. … Einen großen Teil seines Reichtums verbrauchte Spanien auf den Schlachtfeldern Italiens und Flanderns. … Spanien entschied sich fürs Ausgeben - es kaufte Luxusgüter und führte Krieg. Krieg ist die verschwenderischste aller Verwendungsformen: er zerstört, statt aufzubauen …”
(David Landes, Wohlstand und Armut der Nationen, Warum die einen reich und die anderen arm sind, S. 189)
Der Niedergang Spaniens war unausweichlich. Eine Rentiergesellschaft baut keinen Kapitalismus auf.