“Die Wassermühle als zentrale Einrichtung lokaler ländlicher Regionen verweist auf eine soziale Rahmenbedingung der frühmittelalterlichen Agrarrevolution, nämlich die Villikation, die in Herrenland und Bauernland zweigeteilte Grundherrschaft. Die Verbreitung der Wassermühle im Frankenreich erfolgte primär durch weltliche und geistliche Grundherren - vor allem den König und seine Amtsträger auf den einzelnen Königshöfen sowie den Klöstern in den Mittelpunkten ihrer Grundherrschaften.” (Mitterauer, Warum Europa? S. 23)
Das helle Weizenbrot aus dem Mittelmeerraum genoß bei den gehobenen Herrschaften großes Ansehen, das dunkle Roggenbrot war den Unedlen vorgehalten. Beide Nacktgetreide verlangten aber das Mahlen, dann das Backen. Mühle und Backofen waren teure Investitionen und insofern vorwiegend nur vom Adel finanzierbar. Um die Standorte herum siedelten alle, die ihren Getreidebrei satt hatten, der natürlich sehr einfach zu bereiten war. Im Wort ‘Villikation’ steckt das französische Wort ‘village’, das ins Englische übernommen wurde.
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