Samstag, 17. April 2021

Das kam nicht nur ihm komisch vor

Der engagierte Beobachter und Zisterzienserabt Bernhard von Clairvaux aus der Ritterfamilie Tescelin befand zu den Iren, daß sie ziemlich anders seien. Als “er im frühen 12. Jahrhundert die Iren beschrieb, hob er ihre ‘Barbarei’ und “ihre tierische Art’ hervor; er kritisierte ihre Ehebräuche und ihr Abweichen von korrekten Kirchenpraktiken, etwa bei der Entrichtung des Zehnten, und verdammte sie abschließend als ‘Christen nur dem Namen nach, tatsächlich aber Heiden’.”* 

So oder ähnlich sahen es auch der einheimische lateinische Klerus und der fränkische Adel: 

“daß es dort keine territorial organisierte Kirche gab, die den Zehnten erheben konnte, und kein zentralistisches Königtum, dafür aber ein stark ausgeprägtes Clansystem und eine weder lehensmäßig noch kommerziell geprägte Wirtschaftsform”. 

Dergestalt wurde das Christentum als eine feudal-soziale Kultreligion betrachtet, theologische Maßstäbe und Herleitungen fehlen vollständig.   

*Bartlett, “Die Geburt Europas aus dem Geist der Gewalt”, S. 34


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