Samstag, 30. April 2011

Stimmt, sagte Heine






Verschwendung der Natur: nur aus wenigen Rotbuchenblüten reifen die Bucheckern, die meisten Blüten verdorren und fliegen derzeit durch die Luft




- Die wahre Heimat sei die Sprache, meinte Wilhelm v Humboldt. (Ich kann die Stelle nicht finden; nahm an, sie stünde in “Über den Nationalcharakter der Sprachen”, dort steht sie scheinbar nicht.
Heine würde dieser Behauptung Humboldts wohl nicht widersprechen:

Und als ich die deutsche Sprache vernahm,,
Da ward mir seltsam zumute:
Ich meinte nicht anders, als ob das Herz
Recht angenehm verblute.

(Wintermärchen, Caput 1)

Allerdings ist es wohl nicht die Sprache als solche, sondern vielmehr die vielen Erinnerungen und Gedächtnisinhalte, die sich mit der Sprache und ihren Formulierungen seit Kindertagen verbinden.
Das können auch nicht muttersprachliche Wendungen sein, die sehr positiv abgespeichert wurden:
Love from Marg, endete eine Jugendfreundin ihre Briefe, was ich recht wörtlich verstand, obwohl es ein konventioneller Ausdruck ist.
Welche Heimat mag Friedrich II. gehabt haben, der von einer Hugenottin französisch erzogen wurde und zeitlebens Französisch sprach und schrieb?

- Ägypten, Demokratiebewegung? In der verfassunggebenden Versammlung gab es nur zehn Frauen? Nein, nein, es gab darin keine einzige.

Freitag, 29. April 2011

Mit Herz und Verstand






Petrus Ramus alias Pierre de la Ramée, 1515-1572

Bild: Magnus Manske / Wiki.


- Aristoteles und das deutsche Herzzentrum, passen die zusammen?

Mal sehen. Jedenfalls harmonieren die drei Seelen des Aristoteles und der dreifältige Gott der katholischen Kirche gut. Sie machte ihn zu ihrem Hausheiligen aus der anderen Abteilung. Und alles lief auf den Zentralgott hinaus, den "unbewegten Beweger", das fanden die Theologen der Scholastik prima.
Und alles so schön ordentlich und gestuft, von der Amöbe bis zum Papst, vom Pfarrer bis zum Zeus, äh, Gott. Viel ordentlicher als in der Bibel. Aber eben auch von gleichem Erkenntniswert. Wenn der Schwafler Aristoteles geschrieben hatte, daß das Eis deswegen auf dem Wasser schwimmt, weil es flach ist, dann machte sich der Theologenkopf sowenig Gedanken darüber, wie bei der Behauptung, daß die rationale Seele nach dem Höchsten strebe.
Deswegen kam der Franzose Petrus Ramus auf die kluge Idee, seine Magisterthese originell zu betiteln:
„Und was immer Aristoteles sagte, es ist erlogen“.

Und Galilei führte vor, daß Herummeinerei nicht der direkte Weg zur Erkenntnis ist, sondern Überlegung und Experiment nötig sind. Erst die Renaissance brachte wieder den Verstand auf, den Archimedes erneut zu entdecken. Von dem führt tatsächlich ein direkter Weg zur modernen Kardiologie und zur Eröffnung des dt. Herzzentrums in Berlin 1986.

Ein Papst hält es natürlich mehr mit dem Gesundbeten, und, wen wunderts, die Schwafelfakultät hält Aristoteles immer noch für einen prima Mann.

Donnerstag, 28. April 2011

Die Sozialwirts-, Sozialpädagogen-, Musikmanager- und Ethiklehrer-Kasperletruppe




Photo: Andreas Praefcke



- " Die Sozialwirts-, Sozialpädagogen-, Musikmanager- und Ethiklehrer-Kasperletruppe:
leider haben die Grünen auch vom Naturschutz keine Ahnung ...
.. sonst würde ein ausgewiesener Vertreter derselben, Hr. Kretschmann, bei seinen Wanderungen auf der Schwäbischen Alb nicht auf die saudämliche Idee kommen sog. "invasive Plants" auszureissen (??). Vom Verständnis komplexer dynamischer Naturprozesse ist solch ein verschwurbelte Naturromatikbewusstsein meilenweit entfernt.
Soviel zum naiven Naturverständnis eines grünen Naturkunde- und Ethiklehrers auf dem Niveau eines kleinbürgerlichen Vorgartenzwergs.
Von Naturwissenschaft und komplexen technischen Systemen, z.B. Regelung der Stromnetze, verstehen diese Naturromatikspinner und Teilzeitrevoluzzer soviel wie meine Mutter vom Kuhmelken.
Auf Ratschläge und Entwicklungshilfe in der Automobilindustrie von dieser Sozialwirts-, Sozialpädagogen-, Musikmanagerin- und Ethiklehrer-Kasperletruppe haben deutsche Ingenieure und Naturwissenschaftler gerade noch gewartet.
Von Energietechnik, -wirtschaft und -versorgung haben diese grünen Traumtänzer auch keine Ahnung, sonst würde man nicht auf eine 100-prozentige Versorgung mit fluktuierenden Energieträgern setzen, die noch nicht mal zu 1% grundlastfähig sind. Von verfügbaren Speichern in dieser Größenordnung für diese Ökoreligionsenergie ist man ebenfalls noch weit entfernt.”

Elisabeth Müller auf FAZnet.
Bedankt!
So nett hätte ich das gar nicht formulieren können.

Mittwoch, 27. April 2011

Eine Art Mausezähnchen






Das "Seepferdchen", der Hippocampus, Schaltstelle des Gedächtnisses, darin: DG = Gyrus dentatus, eine Art Mausezähnchen

(Bild: Semiconscious / Wiki.)




- Na, gut!:
“Das Gehirn im mittleren Lebensalter ist nicht einfach ein junges Gehirn, das langsam geworden ist, so die "New York Times"-Redakteurin Barbara Strauch. Erst in jüngster Zeit habe die Forschung zu Kenntnis genommen, dass es zwischen dem jugendlichen Gehirn und Alzheimergefahr eine mittlere Lebensphase gibt, etwa zwischen 40 und 70 Jahren, in der das Gehirn einen ganz eigenen Charakter hat. Strauch hat die wissenschaftliche Literatur durchkämmt, mit zahlreichen Forschern und Normalsterblichen gesprochen und ein Loblied auf das Gehirn in den mittleren Jahren verfasst: Nie ist der Mensch leistungsfähiger, ausgeglichener, glücklicher, ja weiser, als in diesem Lebensabschnitt.”

Einverstanden! Allerdings halte ich die NYT nicht gerade für das Gelbe vom Ei, und die Rezensentin moniert denn auch die Oberflächlichkeit der Autorin (FAZ 26.4.11)
Natürlich liegen die Dinge bei jeder Person spezifisch, aber es liegt auf der Hand, daß, wenn denn überhaupt etwas Wesentliches gelernt werden kann, es in der Hauptschule der Lebenserfahrung gelernt wird. Das wirkt sich aus, und, falls ich das noch nicht erwähnt haben sollte, Dauerlauf auch:
“In anderen Bereichen sind die Hirnforscher weiter: So fanden sie, dass sich im Gyrus dentatus von Mäusen, die sich freiwillig im Laufrad abstrampeln, neue Neuronen bilden. ‘Meine Kollegen haben sofort die Turnschuhe geschnürt’, zitiert die Autorin den Leiter der Studie."

Mache ich jetzt auch!

Dienstag, 26. April 2011

Hilft ein Abwehrzauber?






Strahlende Schönheit





- Seit einer Woche twittert TSCHERNOBYL auf allen Kanälen in Deutschland - in Putins Reich dagegen nicht. Dessen Vorgänger haben den Tschernobyl-Graphit-Reaktor zur militärischen Plutoniumgewinnung ohne Stahlbetonschutzmantel konstruiert und eingesetzt. Die erzeugte Wärme wurde in zweiter Funktion zur Stromgewinnung genutzt (Bombenreaktor mit angeschlossener Elektroabteilung). Als die Plutoniumgewinnung für den Bombenbau entfiel, weil alle Läger schon mit Bomben gefüllt waren, wurde der Reaktor in der Leistung gesteigert, aber dafür nicht umgerüstet, obwohl das nötig gewesen wäre (zB eine Änderung der Schnellabschaltung). Erst nach dem Unfall geschah das.
Der Unfall selbst wurde durch einen betriebsfremden Kommissar durch völlig unverantwortliches Handeln gegen die Bestimmungen des Reaktorhandbuchs ausgelöst - die Kommunisten machten, was sie wollten, die Bevölkerung interessierte sie nicht weiter.
Von dieser Vorgeschichte und diesen Ursachen hört man in den deutschen Medien leider nichts.

- Sicherheitsventile ohne Strombedarf, deutschsicher:
Alle deutschen Kernkraftwerke sind mit autokatalytischen Rekombinatoren ausgestattet, die in Fukushima - wenn sie dort vorhanden gewesen wären - mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Zerstörung der Reaktorgebäude als Folge von Knallgasexplosionen verhindert hätten.
("Rekombinatoren" bzw. "Wasserstoff-Rekombinatoren" sind Geräte, die gasförmigen Wasserstoff katalytisch mit Luft-Sauerstoff zu Wasser umwandeln.)

- Rhabarber 1986 (der Tschernobyl-Unfall ereignete sich am 26. April 1986):
“Ich arbeitete an der Asse und im Mai rief mich meine Frau aus Hannover an und sagte, wir hätten schönen Rhabarber im Garten, ob man den essen dürfte? Ich sagte ihr, sie könnte ihn ernten und kochen, essen dürfte ihn aber nur ich. Für sie und die Töchter könnte es schwierig werden, die 0,3 mSv (Millisievert) im Jahr einzuhalten. Ich jedoch, als “beruflich strahlenexponiert, Kategorie B”, hatte einen Grenzwert von 6 mSv, da brauchte ich mir keine Sorgen zu machen. Meine Frau servierte daraufhin den Rhabarber für uns alle.”
Dipl.-Phys. Dr. Hermann Hinsch, Radioaktivität. Aberglaube und Wissenschaft, 2010, S. 32
“Schließlich setzen sich im Nuklearbereich Beschäftigte höheren Strahlendosen aus, ohne daß man bei diesen über das normale Maß hinausgehende gesundheitliche Beeinträchtigungen festgestellt hätte.” (Ebd.)
Diese Nuklearmenschen sind offenbar pervers, sie kriegen mehr Strahlen ab als andere, und “Krankenstand und Krebshäufigkeit liegen im allgemeinen unter dem Durchschnitt.” (Ebd.)
Sollte es an der "Hormesis" liegen? Kleine Dosen Radioaktivität sollen das Immunsystem anregen.

- Überraschung in Hannover 1986: " ... daß kein radioaktives Strontium dabei war. Als man noch Atombomben in der Luft explodieren ließ, hatten wir hier reichlich Strontium. ... Strontium-90 ist wesentlich gefährlicher als Caesium-137. ... aber der Graphitbrand hat eben nur Caesium in die Atmosphäre geschleudert. "
Dipl.-Phys. Dr. Hermann Hinsch, Radioaktivität. Aberglaube und Wissenschaft, 2010, S. 50

- Dr. Andreas Kronenberg, der im Auftrag der Internationalen Atomenergiebehörde, IAEA (International Atomic Energy) im Krisengebiet in Japan war, hat viel gesehen und gemessen und das in einem Augenzeugenbericht vom 24.4.2011 festgehalten.
Tenor: Die Strahlenwerte um Fukushima sind nicht halb so hoch wie die deutschen Hysteriewerte, und die Bewohner sind nicht halb so aufgeregt wie deutsche Apokalyptiker.
Interessenten sende ich auf Nachfrage gern den Bericht per Email zu.

Montag, 25. April 2011

Am seidenen Faden






So manches hängt an einem seidenen Faden - hier ist es nur eine Frühlingsraupe im Wind







Auf einer ganzen Seite präsentiert ein Bülow in der FAZ Heideggers Leser von "Sein und Zeit" und ihre Randbemerkungen: Adorno, Gadamer, Koselleck, Botho Strauß, Sloterdijk, Martin Walser.
Es fehlt der Lehrer Heideggers, Edmund Husserl. Dessen Randnotizen wurden 1994 in der Zeitschrift "Husserl Studies" (Heft 1, Jg. 11 / vgl. Dieter Thomä FAZ 1994) publiziert und sind lesenswert:
"Das ist unklar", "Das schillert aber", "Wieder ein Rätsel", "Dabei wird alles tiefsinnig und unklar, und philosophisch verliert es seinen Wert" u.a.m.
Ich konnte mit dem verquasten Kauderwelsch nie etwas anfangen, in jüngeren Jahren nahm ich stillschweigend an, es läge an mir. Heute bin ich so frei, den Tiefsinnsunsinn des politischen und persönlichen Lumpen Heidegger, der seinen Lehrer Husserl als akademischer Nazi-Häuptling der Universität verwies, den Status eines elaborierten Gequassels anzuweisen.
Bülow nimmt Bezug auf die Marbacher Ausstellung, in der die Heidegger-Schwarten der genannten Leser gezeigt werden. Was mag das Literaturarchiv zu dieser Präsentation bewogen haben? Wenn man an den alleindeutschen Ausstieg aus der Kernenergie denkt, weil im fernen Japan eine besonders große Seebebenwelle die Notstromaggregate der Reaktoren in Fukushima zerstört hat, dann ist man geneigt daran zu denken, daß die von den Geisteswissenschaften ausgehende Verunklarung des Denkens weite Teile der Medien bestimmt.

Während des FAZ-Feuilleton den trübsprachlichen Schwafler Heidegger beachtet, schenkt das WDR5-Zeitzeichen dem sprachmächtigen Endlospubertierer Kleist und seiner psychotischen PENTHESILEA Aufmerksamkeit. Manchem Schreiberling wurde viel Eloquenz zugeteilt, aber bedeutend weniger Verstand, kann man da nur sagen. Auch das ein Grund für den stabilkonfusen Zustand der Geisteswissenschaften und des Feuilletons.

Sonntag, 24. April 2011

Auf, auf, aus dunkler Erde






Zwei Posaunen reichen - Signorelli, Auferstehung, um 1500





So ist das mit der Auferstehung, jedenfalls bei dem Florentiner Maler Luca Signorelli , wahrscheinlich auch bei Ratzinger, dem Papst.
Soll jeder glauben, was er nicht lassen kann. Aber auf menschenfreundliche und diskrete Weise. Glockenbimmelei zum Beispiel zähle ich nicht zu den Menschenfreundlichkeiten, insbesondere nicht, wenn sie länger als drei Minuten dauert. Der Altenberger Dom etwa läutet seine Glocken geschlagene zehn Minuten, eine akustische Teufelei, die in den Ohren dröhnt.
Man kann auch, wie Ratzinger, daran glauben, daß irgendein Gott die Lebewesen erschaffen habe, das tut nicht weh und belastet das Trommelfell nicht. Es erscheint aber doch ausfällig und einfältig, in diesem Punkt die Evolutionstheorie anzugreifen. Deren Vertreter wiederum sind weltanschaulich oft ähnlich penetrant, namentlich die Giordano-Bruno-Stiftung. Beackere doch jeder sein Feld auf friedliche Weise und lasse anderswo den lieben Gott einen guten Mann sein. Die meisten Dinge wissen wir nicht, die letzten schon gar nicht. Vermutlich werden wir sie auch nie erfahren. Denn, wie Epikur sagt, wenn der Tod kommt, sind wir nicht mehr da.
Beiseite bemerkt:
Es verwundert allerdings doch immer wieder, nicht nur bei einem hochintelligenten Mann wie Ratzinger, daß intelligente Menschen an einen “Vater im Himmel”, die “Unsterblichkeit der Seele” und die “Auferstehung des Fleisches” glauben können. Zu offensichtlich ist hier die Entlehnung aus der Figurenwelt der Eltern-Kind-Beziehung, zu augenscheinlich agiert hier der Wunsch als der Vater des Gedankens.
“Wir irren alle”, meinte Lichtenberg, nur jeder irre anders. Da kommt es denn auf Diskretion und Friedlichkeit an.
Und daß jeder seinen okkulten Solar- und Windstrom, wenn er schon die Landschaft verschandelt, selber bezahlt.

Samstag, 23. April 2011

Strahlender April






Der Mai nähert sich ungestüm





Untersuchungskommission Tschernobyl
Der Physiker, Kernkraftwerksexperte und Mitglied einer seinerzeitigen Tschernobyl-Untersuchungskommission, Ulrich Wolff, schrieb:

“ Dazu ist die Vorgeschichte zu ergänzen: Das Kernkraftwerk Typ Tschernobyl war für die Doppelfunktion - Produktion von waffenfähigem Plutoniums und Stromerzeugung - berechnet und konstruiert. Dazu wird der Brennstoff nur kurze Zeit bestrahlt und während des Leistungsbetriebs gewechselt. Die niedrige Anreicherung des U235 bestimmt das kinetische Verhalten.

Der Reaktor war für diese Betriebsweise korrekt ausgelegt, eine nukleare Explosion war bei dieser Betriebsweise physikalisch unmöglich!!!! Der Preis der Plutoniumproduktion ist eine weniger wirtschaftlíche Stromerzeugung.

Als der Bedarf für waffenfähiges Plutonium entfiel wurden Anreicherung und Abbrand des Brennstoffes
erhöht, ohne erforderliche konstruktive Änderungen erhöht. Die Korrektur erfolgte erst nach dem Unfall in Tschernobyl in den anderen Kraftwerken des gleichen Typs!! Als Folge dieser grob fahrlässigen Unterlassung (Unmissverständlich nachzulesen im Lehrbuch der Reaktortechnik erster Teil!!!) geriet das Kraftwerk in einen Zustand, bei dem durch einfache Abweichungen von der normalen Regelung der Reaktorkern explodieren musste. Das geschah in der unten beschriebenen Weise.

Der wesentliche Fehler wurde in Moskau gemacht, nicht in Tschernobyl! (Die Information stammt aus eigener Beteiligung an der Aufklärung.)”
Wolff 1.4.11

Freitag, 22. April 2011

Gerechtigkeit für den Löwenzahn





Dieser Löwenzahn wurde bisher von keiner Seite gefördert - im Gegenteil - wahrscheinlich ist das das Geheimnis seiner Vitalität



Das Landwirtschaftsministerium fördert aber die Entwicklung einer Erntemaschine für Kamillenblüten über drei Jahre hinweg mit 355.000 Euro; mit Kamille gibt sich das Forschungsministerium nicht ab, es fördert die Entwicklung, ja, eines Lippenstifts auf Torfbasis! mit 260.000 €. Dringend erforderlich und im höchsten Steuerzahlerinteresse sind auch 1.400.000 € für die Kreation eines Computerspiels für IT-benachteiligte Jugendliche. Weitere Beispiele in der Streichliste des Steuerzahlerbundes.

- “Steuerzahlerbund ruft zum Sparen auf
enn. BERLIN, 19. April. Der Bund der Steuerzahler hat die Bundesregierung aufgefordert, angesichts steigender Steuereinnahmen verschärft über …” 20.4.11

- Solange der Finanzminister noch einen Euro in der Tasche hat ...

Donnerstag, 21. April 2011

Sophrosyne oder Askese? Wieso oder?





Hier herrscht der Frühlingstrieb





- Osterbotschaft: “Ich denke, du solltest vom Tisch aufstehen, wenn du immer noch hungrig bist … du gewöhnst dich daran, abends nichts zu essen, und stellst fest, wie gut du dich fühlst …” , sagte Walter Bruening aus Montana, bevor er dieser Tage starb, mit 114 Jahren. (NZZ 16.4.11)

Vielleicht ist es dem ehemaligen Eisenbahner auch gelungen, sein Leben sinnreich zu bewirtschaften. Darauf kommt es an, und viel Sinn hat oft mit weniger Triebbefriedigung zu tun.
Never Catch your dreams before they slip away, so to say (“Ruby Tuesday”).

Für den mächtigen Nahrungstrieb jedenfalls sind Bruenings Empfehlungen in Mäusestudien gut bestätigt.

- Klima konkret: www.wolfgang-brune.eu/Klima_verstaendlich_richtig.html

Mittwoch, 20. April 2011

Unter Hasen







Natur pur - nach dem Früstück töten sie gerne zum Spaß noch eine Amsel




- Feldhase als Klimamigrant? Traf dasselbe Exemplar am selben Waldort erneut. Wir grüßen uns jetzt.

- Obama wird damit sicher in die Geschichte eingehen: Bewertungsagentur S+P stuft die Bonität der US-Staatsanleihen herab - im Ausblick. Der japanische Finanzminister lobt die US-Anleihen trotzdem.


- Deutschsicher: “1.Die Sicherheitsstandards der deutschen und japanischen Kernkraftwerke erfüllen alle nationalen und internationalen Kriterien und Anforderungen und haben keine Sicherheitsdefizite!

2. Das automatische Sicherheitssystem gründet in Japan (wie in USA) auf 2 unabhängigen Strängen mit einer nachfolgenden Splittung, in Deutschland dagegen auf 3 unabhängigen Strängen. Die Zuverlässigkeit der historisch bedingt unterschiedlichen Struktur der Systeme wurde in 40 Jahren eindeutig nachgewiesen!”
Ulrich Wolff

Dienstag, 19. April 2011

L'homme machine cybernétique






Breit, stramm, stark - die Achillessehne.
Eigentlich "unkaputtbar". Aber ein guter Sportler wie der Turner Hambüchen kriegt sie trotzdem gerissen. Sie reißt erst, wenn das Gewebe bereits länger geschädigt wurde, was sich beispielsweise durch geschwollenes Umgebungsgewebe anzeigt. Die Heilung nach der Operation dauert Monate.

Was veranlaßt Sportler - und Nichtsportler - ihren Körper so zu vergewaltigen, obwohl die Warnsignale des Schmerzes klare Hinweise geben? Um nach der Rehabilitation den alten Unsinn neu zu beginnen? Ähnlich verhält es sich bei Rennfahrern, Drogenkonsumenten etc.

Natürlich ist es der Ehrgeiz in einer geschärften Form. Aber der könnte sich anderen Objekten zuwenden, dem Plattensammeln, der Hundezucht, dem Wissenserwerb etc.
Vermutlich ist es die entwickelte Gewohnheit im Rahmen einer Neigung, die individuelle Tradition, die verstärkten Synapsen, deren Signalbahnen immer neu aufgerufen werden und bei jedem Aufruf noch etwas mehr gestärkt werden. Bis sie ein "Gehäuse der Hörigkeit" gebildet haben, aus dem auszubrechen schwer fällt.

Ideologien sind dergestalt eingeübte Denkbahnen, die zu verlassen Unlustgefühle im Gefühlhirn (Limbisches System) hervorruft. Und kulturelle Bräuche wirken ebenfalls ähnlich. Werden sie aufgehoben oder zerstört, tritt eine Desorientierung ein, die ganze Gesellschaften stark beeinflussen und allerhand Übersprungsverhalten auslösen kann. Hysterische Handlungen können sich leichter verfestigen (Rentner mit Trommeln in Stuttgart, Antikernkraftkrakeel mit Trillerpfeifen und Kostümen etc.).

Montag, 18. April 2011

Ideologie haftet wie Pech





Blütenstaub, goldener Blütenstaub - die Natur spart keine Energie





- “Wolfgang Leonhard 90
Wer sich in Deutschland für die Sowjetunion zu interessieren begann, als es diese noch gab, der stieß sofort auf Wolfgang Leonhard und dessen …” 16.4.11 FAZ
Noch immer lesenwert: “Die Revolution entläßt ihre Kinder” von 1955.
Leonhard brauchte trotz der in Moskau miterlebten Verbrechen, insbesondere auch gegen seine Mutter Susanne, lange Jahre, um den linken Totalitarismus zu überwinden.
Lesenswert auch seine Mutter: Susanne Leonhard: Gestohlenes Leben. Als Sozialistin in Stalins Gulag. Athenäum Verlag, Frankfurt/Main 1988
Zuletzt beschäftigte sich Leonhard mit der Rehabilitation Stalins durch Putin (“Anmerkungen zu Stalin”, 2009)

- Politverbrechertreffen: "Parteikongress in Kuba
Castro: Unsere Probleme zu lange ignoriert
Mehr als 500.000 Menschen feierten in Havanna den 50. Jahrestag der gescheiterten Invasion in der Schweinebucht - unter ihnen auch Margot Honecker. Beim Parteikongress der Kommunisten sprach sich Staatschef Raúl Castro für eine Verjüngung der Politik aus. ..." FAZ 17.4.11

- “Angriffe auf Polizisten auf historischem Höchststand
Jeder zweite von Links-, jeder dritte von Rechtsextremisten
pca. BERLIN, 15. April. In Deutschland werden immer häufiger Polizisten von linksextremen Gewalttätern attackiert. Der jüngste Bericht zur Entwicklung …” 16.4.11 FAZ

Sonntag, 17. April 2011

Quäker und Kokskohle







Abraham Darbys
"Coalbrookdale at night." Ölgemälde von Philipp Jakob Loutherbourg d. J. aus dem Jahr 1801 / Wiki.
Coalbrookdale gilt als ein Ursprungsort der Industrialisierung


Glaube man doch, was man will - das meiste wird ohnehin falsch oder rein fiktiv sein. Der antike Skeptizismus hatte das schon herausgefunden. Aber wer glauben will, glaubt eben. Heiße er Augustinus, Albertus Magnus oder Luther, der am 17.4.1521 seinen individuellen Glauben auf dem Wormser Reichstag individuell vorführte. Als er sich gegen Papst und Kaiser durchgesetzt hatte, wurde ebenso orthodox und verfolgerisch wie seine Gegenspieler. Das pflegt meistens so zu sein.

Aber der Protestantismus traf auf diese große Unterstützung, weil er gegen eine unvital gewordene Ordnung kollektivistischer Natur einen individualistischen Akzent setzte. Das gab den Ausschlag und gibt ihn bis heute. Zwar ist das meiste Irrtum, aber die Fruchtbarkeit der Irrtümer fällt sehr unterschiedlich aus: Leibniz, Euler, Bernoulli, Watt, Smith, Darby, Nietzsche, Mörike, MIT - um nur ganz wenige Beispiele aus einer langen Reihe zu nennen, die aber verdeutlichen, welche Denkkultur Wissenschaft und Wohlstand geschaffen hat und noch heute, in großer Verallgemeinerung inzwischen, schafft.

Das Massachusetts Institute of Technology (MIT), Motto "Kopf und Hand" brachte das Radar zur Einsatzfähigkeit und zählte u.a. King Camp Gillette (GILETTE) sowie Hewlett und Packard (HP) zu seinen Studenten.

Samstag, 16. April 2011

Erde zu Erde? Viel zu gefährlich!








Es strahlt der Frühling
Die Vögel singen -
Da könnte man glatt vom Hochhaus springen!
Nein? Na, dann nicht.
Dann vielleicht am Schleierkraut riechen?




Die Erde und die Asse
Dem verstorbenen Supraleitungsfreund Eilenberger ("Eilenbergersche Gleichungen") verdanken wir die Geschichte von der denkwürdigen Bestattung niederrheinischer Ackererde in der Asse tiefen Salzschlünden.
Ackererde, die ein Physiker von seinem Wohnort mit ins Jülicher Labor brachte, um die natürliche Strahlung zu messen. Die war natürlich vorhanden, wie sie seit jeher überall vorhanden ist, aber nicht gemessen wird. Aber wenn sie gemessen wird, in Deutschland gemessen wird, dann gibt es keine Schonung für die Natur und ihre Strahlung. Dann kommen die unnatürlich niedrigen Grenzwerte für Kernenergieanlagen ins Spiel.

Der neugierige Physiker durfte seine Erde nach Feierabend nicht mehr mit nach Hause nehmen, weil sie als "radioaktiv" detektiert wurde. Was sie zweifellos war. Also die Tüte abgegeben vor Verlassen des Labors. Es erfolgte eine Deklarierung der einsamen Ackererde als "radioaktiver Sondermüll". Er wurde, ohne Kosten zu scheuen, in der Asse bestattet. Dort ruht sie im ewigen Salz.
Ob sie der Gartenbauingenieur König, Chef des Bundesamtes für Strahlenschutz, dort ruhen läßt?
Wahrscheinlich handelt es sich nur um ein Moratorium.

(Vgl. auch Blogeintrag 1.2.10)

Freitag, 15. April 2011

"Kopf und Hand", Klarheit und Ruhe





Die Hummel mit dem eindrucksvollen Namen Bombus




Menschen sterben, das war immer so. Und oft sterben sie durch Krankheit früher als andere. Das ist meist bedauerlich, aber berührt nur aus der Ferne. Gelegentlich hat man aber ein Gefühl größeren Bedauerns, dann, wenn Klarheit und Ruhe der Persönlichkeit besonders hervorgetreten sind gegenüber den Rollen, die jeder auch zu spielen hat. Wenn die Rationalität ohne Eitelkeit auftritt, die Person ohne Marotten und Verzierungen auskommt, dann scheint ihr Tod stärker zu berühren, der Verlust wird fühlbarer und die Erfahrung der menschlichen Zerbrechlichkeit schmerzlicher.

"Mens et manus", das MIT-Motto "Kopf und Hand", hätte im speziellen Todesfall auch für ihn stehen können. Er säuberte seinen Gartenteich selbst, und so sah er auch aus. Einmal zog er sich bei der Säuberung im Wasser Parasiten zu, die sich sehr unangenehm in die Haut bohrten. Aber mehr noch war er ein Mann der Wissenschaft, des Kopfes. Hirnzellen entgleisten zu einem Tumor, der brachte ihm den allzu frühen Tod.

Donnerstag, 14. April 2011

Ab in den Stollen!












- gasteiner-heilstollen.com/
“Radon als natürliches Heilmittel

Kann Radon nützliche Wirkungen im Körper entfalten?
Balneologen schreiben dem radioaktiven Edelgas in niedrigen Dosen entzündungshemmende und schmerzlindernde Effekte zu. Mittlerweile gibt es dafür auch zahlreiche Hinweise aus der Grundlagenforschung:

Die Reparaturkapazität der Zellen für Schäden im Erbgut wird duch die Alpha-Strahlung verbessert. Jede Zelle ist von Natur aus befähigt, Funktionsstörungen bis hin zu bösartigen Entartungen zu erkennen und rechtzeitig zu beseitigen. Werden Zellen zunächst niedriger Strahlung ausgesetzt, bleiben die sonst üblichen Schäden der höheren Strahlendosen aus.

Radon bzw. seine Folgeprodukte lagern sich in fettreichen Geweben an, vor allem in der Nebennierenrinde und im Zentralnervensystem. Das könnte eine gesteigerte Hormonproduktion zur Folge haben. So wird der schmerzlindernde Effekt einer Radonkur u.a. auf die Ausschüttung von Endorphinen (körpereigene schmerzlindernde Stoffe) zurückgeführt. Das Immunsystem wird positiv beeinflußt: Bei Patienten mit Morbus Bechterew und degenerativen Gelenk- leiden hat sich durch eine Radontherapie die anfangs erniedrigte Aktivität von Abwehrzellen normalisiert.

Die Produktion von Radikalenfängern wird erhöht. Sie machen freie Radikale unschädlich - zerstörerische Stoffwechselprodukte, die u.a. auch bei rheumatischen Prozessen eine wesentliche Rolle spielen.”

- “ das in der Natur vorkommende radioaktive Gas RADON (wird) als Krebsrisiko in der Bevölkerung unterschätzt”, sagt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und empfiehlt eine Wohnraumsanierung ab 100 Becqerel pro Kubikmeter.
Damit fangen die “Heilstollen” gar nicht erst an. 44.000 Becqerel - bis in der Spitze 166.000 Bq werden da gemessen pro Kubikmeter Luft.
Das addiert sich: “Bei einer 3-wöchigen Heilstollenkur ist "im Mittel mit einer Ganzkörperdosis von ca. 1,8 mSv zu rechnen, ein Wert der in etwa der durchschnittlichen Jahres-Belastung durch Radon in der natürlichen Umgebung eine Mitteleuropäers entspricht. … Seit 1952 fahren jährlich tausende Heilungssuchende in den Gasteiner Heilstollen zur Therapie¦Kur ein.”
Ein Patient soll es 60mal (!) getan haben. Der Vater eines bekannten Münsteraner Wissenschaftlers besuchte den Gasteiner Stollen 22mal, er hat es nicht nur überlebt, er fährt sogar weiter in die Grube.
Das BfS wird geleitet von dem Gartenbau- und Stadtentwicklungsexperten Wolfram König, Grünen-Mitglied und Kernkraftgegner. Wollte man die Radon-Sanierungsempfehlungen ernst nehmen, so wären Millionen Häuser abzureißen.
Da sich überall Uran in der Erde befindet (durchschnittlich 2g/Tonne), wäre Deutschland am besten zur Sperrzone zu erklären, ausgenommen die Heilbäder, dort gibt es noch mehr Uran im Boden, das in seiner Zerfallsreihe zu Radium mutiert, das sich wiederum in Radon wandelt, und mit diesem leicht inhalierbaren radioaktiven Gas kann man dann eben den Heil- und Kurbetrieb bestreiten.
Jedenfalls so lange, bis die grünen Fanatiker noch nicht die Öko-Diktatur errichtet haben. Dann würden die acht Heilbäder sicher geschlossen und das ärztliche Personal in Öko-Umerziehungslager eingewiesen, wo sie zu den Klängen des “Heilstollen-Songs” Texte des Bundesamtes für Strahlenschutz deklamieren müßten.


(Vgl. gasteiner-heilstollen.com/ / Dipl.-Phys. Dr. Hermann Hinsch, Radioaktivität. Aberglaube und Wissenschaft, 2010, S. 13 )

Mittwoch, 13. April 2011

Konrad Witz und INES 7







Nicht Damon mit dem Dolch ist es, nein, Apostel Bartholomäus wurde hier von Konrad Witz (ca. 1400-1446) dargestellt, sein Martyrium andeutend (Mega-Gau); Ausstellung des "pictor doctus" in Basel





- Nuclear and Industrial Safety Agency (NISA) stuft Nuklearunfall in Fukushima neu ein: “Die Anhebung der Schwere des Atomunfalls in Fukushima auf die Gefahrenstufe 7 bedeutet, dass es Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt in einem weiten Umfeld gibt. Die in Fukushima freigesetzten radioaktiven Materialien würden bislang zehn Prozent der von Tschernobyl betragen, hieß es. Die Strahlung stamme überwiegend aus dem Reaktor 2, wo es am 15. März zu einer Explosion gekommen war, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo. …” Fukushima so schlimm wie Tschernobyl, FAZnet 12.4.11


- " INES 7 ist eine qualitative, nicht quantitative Einschätzung
Die IAEA Meldung v. 04:45 des heutigen Tages spricht davon, daß man die Einstufung von 5 auf 7 vorgenommen habe, weil man die Ereignisse in den Blöcken 1 -3 als 1 Ereignis, nicht 3 seperate Ereignisse beurteile. Gem. dieser Meldung könnten die radioaktiven Emissionen 1/10 der Menge von Tschernobyl betragen.
...
Gem. eigener Einschätzung basierend auf den veröffentlichten Daten beträgt die im Kraftwerksareal und der Umgebung gemessene Radioaktivität etwa 1/1000 der Werte von Tschernobyl.
Spekulativ könnte man vermuten, daß der ganz überwiegende Teil der Radioaktivität an das Meer abgegeben wurde.
...
Es ergeben sich Zweifel an der Einschätzung. In Tschernobyl lag der Kernbrennstoff frei. Durch ein tagelang andauerndes Graphitfeuer wurden neben leichtflüchtigen radioaktiven Substanzen auch ein erheblicher Anteil der schwerflüchtigen Substanzen des Brennstoffs in die Luft abgegeben. In Fukushima wurden lediglich, allerdings aus 3 Blöcken, leichtflüchtige Substanzen über das Kühlwasser und die geborstenen Druckbegrenzer an die Atmoshäre und das Wasser abgegeben. "
Horst Trummler / oekoreligion.npage.de/

- "Zitat Washington Post:

<<< An official from Tokyo Electric Power Co., the plant’s operator, said the company’s concern was “that the amount of leakage could eventually reach that of Chernobyl or exceed it.” >>>

Angesprochen ist hier die Menge radioaktiver Substanzen, die am Standort austritt und die Werte von Tschernobyl erreichen oder übersteigen könnte. Das ist eine seriöser Hinweis, denn die Menge der in Fukushima vorhandenen radioaktiven Isotope ist etwa 5 bis 6 Mal größer, als in Tschernobyl. Die Temperatur der Brennelemente ist nach wie vor hoch, mit fallendem Trend. Eine Serie von Nachbeben wechselnder Stärke setzt sich fort. Ein solches Beben hatte kürzlich den Kühlvorgang für einige Zeit unterbrochen.

Dieses fortdauernde Risiko einer Freisetzung radioaktiver Isotope trifft wesentlich das Personal vor Ort, die laufenden Anstrengungen zur Besserung der Situation und auch die Beseitigung radioaktiv kontaminierter Wassermengen.

Es sind keine Indizien bekannt, die dem positiven Trend des Unfallverlaufes entgegen stehen. (Die Übersetzung von "leakage" mit Strahlung ist falsch und irreführend:)
Ulrich Wolff

Dienstag, 12. April 2011

Rückblick verhindert Ausblick




Hatte manchmal recht:
"... wir werden also die Fähigkeit, in einem bestimmten Grade unhistorisch empfinden zu können, für die wichtigere und ursprünglichere halten müssen ..." Nietzsche, Vom Nutzen und Nachtheil der Historie für das Leben, 2. Unzeitgemäße Betrachtung, 1874 (Schlechta I, S. 214)



Wer zurückblickt, gestaltet nicht die Zukunft.
Geschichte wiederholt sich nicht. Die Grundgesetz-Verfasser litten an Kontrollzwang. Sie schufen eine Demokratie unter 4-Jahres-Ausschluß der Bevölkerung.
Von Parteiangestellten erwarteten sie mehr. Es fehlte ihnen jede Einsicht in die Dialektik von Freiheit und Wettbewerb. Deswegen ignorierten sie die bis dahin besonders erfolgreichen Demokratien England, Schweiz und USA. Die beiden letzteren sind auch heute noch vital. Den deutschen Verfassungsschreibern von 1948 fehlte auch gänzlich die Phantasie, welche Entwicklung die Massenmedien nehmen würden. Sie sind die vierte, ungewählte Gewalt der deutschen Parteiendemokratie, die täglich ihren Einfluß ausübt und inzwischen die Parteifunktionäre so stark beeinflußt, daß unklar erscheint, wer eigentlich die Legislative beherrscht.

Wohin es weiter geht, läßt sich schwer ermessen. Weder die leitenden Journalisten noch die Parteifunktionäre werden Entwicklungen fördern, die den politischen Wettbewerb durch ernsthafte Bürgerentscheide oder Machtkontrollen nach Schweizer oder US-Vorbild, den einzigen vitalen Demokratien, stärken.
Parteineugründungen könnten allerdings neue Bewegung bringen. Wohl aber nur auf der Oberfläche des Brackwassers.

Montag, 11. April 2011

Gemeinschaft und Gesellschaft






Zu welchem Urteil man auch kommen mag - die Lektüre lohnt





" Alles vertraute, heimliche, ausschließliche Zusammenleben (so finden wir) wird als Leben in Gemeinschaft verstanden. Gesellschaft ist die Öffentlichkeit, ist die Welt. In Gemeinschaft mit den Seinen befindet man sich, von der Geburt an, mit allem Wohl und Wehe daran gebunden. Man geht in die Gesellschaft wie in die Fremde. "
Ferdinand Tönnies (1855-11.4.1935) , Gemeinschaft und Gesellschaft, §1

Soziobiologisch sind die Beziehungen zur Geburtsgruppe lebenslang das Modell für Beziehungen auch außerhalb der Familie. Doch findet sich diese Vertrautheit in großen Gruppen, "in der Gesellschaft", nicht, weswegen sich dort oft ein Gefühl von Einsamkeit und "Entfremdung" einstellen kann. Aus dem Vertrautheitsverlust speist sich der Geist der Utopie, es ist ein infantiler Geist.
Nazis und Kommunisten, Hitler und Honecker versprachen denn auch die 'Volksgemeinschaft' und die 'Gemeinschaft der Werktätigen", in denen Marxens "Entfremdung" aufgehoben werde. Auch Hippieführer und Gurus nehmen stets ihren Bezug auf eine "Gemeinschaft". In der "Gemeinschaft der Gläubigen" und der "Umma" soll sich das wahre und gerechte Leben verwirklichen ohne die Kälte der Gesellschaft und ihre verwirrende Unüberschaubarkeit.

Sonntag, 10. April 2011

Per aspera ad astra? Nein, SELBSTERKENNUNGSINTELLIGENZ





Der Frühlings ist eine besondere Jahreszeit, diese beiden unruhigen Stare haben ihre Gruppe verlassen und sich ein eigenes Territorium gesucht - was wohl die SELBSTERKENNUNGSINTELLIGENZ des Betrachters daraus macht?




Der Lehr- und Lernforscherin Elsbeth Stern von der ETH Zürich tritt gerne in Funk- und Papiermedien auf, und sie wird gerne eingeladen, ob von hr2 oder Chrismon. Sie ist eine gescheite Frau und hat etwas zu sagen. Wichtiger noch scheint mir zu sein, was sie nicht sagt: daß es sich bei der Intelligenz um ein Grundvermögen handelt, das sich stark in verschiedene Bereiche auffächert und diese sehr unterschiedlich beschaffen sind, auch in ihrem Leistungsvermögen. Das schlagendste Beispiel dafür sind die "Idiot savants", die Idiotenintelligenzler, die Hilfe im Alltag brauchen, aber in zwei Sekunden den Wochentag des 9.4.3011 nennen können. Oder die in 20 Sekunden zwei Telefonbuchseiten lesen und korrekt reproduzieren können.
Bei normalen Menschen sind die Unterschiede glücklicherweise weniger stark ausgeprägt, dennoch aber vorhanden.
Ein besonders wichtiges Modul könnte man die SELBSTERKENNUNGSINTELLIGENZ nennen, die zweifellos von der Grundintelligenz gespeist wird, aber doch recht selbständig operiert. Ihre Hauptaufgabe besteht im ständigen Abgleich von Außendaten und Innendaten. Das Wissen der äußeren Welt muß ständig befragt werden auf seine Wichtigkeit für das erkennende Individuum, das sich ständig neues Wissen über sich selbst aneignen muß, um sich fruchtbar zur äußeren Welt in Beziehung zu setzen, sich anzupassen und die Umwelt auszusuchen und zu beeinflussen, die zu den eigenen Vorlieben und Fähigkeiten paßt.
Das ist der Bereich der Bildung und der Berufsfindung. Das eigene Selbst auszuloten gelingt nur im Vergleich mit anderen Menschen und Lebewesen und deren Verhalten und Leistung, der Schulstoff hift da nur recht wenig. Das Weltwissen insgesamt kann recht unproduktiv angelernt sein, wenn es dem Selbst nicht gelingt, es in ein individuelles Eigenbild zu integrieren. Dieser dialektische Prozeß dürfte das wichtigste Modul der Allgemeinintelligenz sein, weil davon Lebensplanung und Lebensglück zu einem größeren Teil abhängen.
Bei E. Stern, die an der ETH für Lehrerbildung zuständig ist, kommt das nicht vor, obwohl gerade der Lehrer besonders gut in der Lage sein sollte, diesen schwierigen Prozeß der SELBSTERKENNUNG und SELBSTBILDUNG in den Schülerköpfen positiv zu begleiten. Nur begleiten können sie, die Hauptarbeit muß der einzelne Kopf selbst leisten. Auch das scheint Stern noch nicht zu wissen.

Samstag, 9. April 2011

Unaufhaltsamer Fortschritt - Flußsäure-Renate







Prima Klima - die Rotbuche blüht und treibt aus - aber im Schatten und nachts ist es noch sehr kühl, 5 und 15°C .







"Ich bin 1955 in eine Gesellschaft hineingeboren, in der man nicht in Jeans ins Theater gehen konnte."

Diese gelungene geistige Selbstcharakterisierung stammt von Renate Künast (FAZ 9.4.11)
Was für eine schlimme Gesellschaft muß das für diese politisierte Sozialarbeiterin gewesen sein, daß sie diese für die Pubertät typische Urteilshaltung auch Jahrzehnte später noch vertritt.

Ich kann ein eigenes Beispiel für diese schrecklichen Verhältnisse beisteuern. Als ich mir als Lehrling im Urlaub einen Vollbart stehen ließ, wie ihn ein ENBW-Vorstand Utz Claassen trug, wurde ich bis zur Rasur vom Dienst alias Lehre suspendiert. Ja, das war schlimm. Die Leiden der Pubertät sind die schlimmsten. Inzwischen neige ich zu einer gepflegten Ästhetik, sagen wir: a la Bauhaus, ich begrüße aber durchaus Lockerungen aller Art. Sogar, wenn sie sich dem Phänotyp "Neanderthal" annähern. Man bekommt auf dieser Frequenz ein Persönlichkeitssignal, das besitzt einen eigenen Erkenntniswert.
Heute, wo das Theater weitgehend einer geistigen Müllkippe gleicht, wäre auch die Badehose eine passende Theatergarderobe.
Überhaupt haben wir es heute weit gebracht, so weit. Gerade in kreativen Bereichen. Ein Klimaverderben wird kreiert, und dazu passend der "Klimaschutz" erfunden. Und das neue Kältemittel für Klimaanlagen in Autos, das "gut fürs Klima" sein soll und R1234yf heißt .
"Die neue Substanz verwandelt sich, wenn sie zum Beispiel bei einem schweren Unfall in Brand gerät, in hochgiftige Flußsäure. Diese kann sich beim Hautkontakt schnell bis auf die Knochen hindurch ätzen und dort sehr schmerzhafte und irreversible Schäden anrichten."

Sei's drum! Wer wird nicht gerne seine Knochen für die Klimalegende hinhalten! Die gelernte Sozialarbeiterin Künast wird diesen Fortschritt sicher wärmstens begrüßen.

Freitag, 8. April 2011

Münchener Dunkelmann







Alles grünt so grün, und dieser japanische Ahorn errötet! Wenn dahinter nur kein Teufelszeug steckt!





- Oh, Schreck!
“Was wäre aber gewesen, hätte man die Strahlung gar nicht messen können? Einfach nichts. Kein Arzt hätte anhand von Krankheitsfällen Verdacht geschöpft, daß da irgend eine ungesunde Einwirkung vorliegt, und keine medizinische Statistik hätte Besonderheiten gezeigt.”
(Hermann Hinsch, Radioaktivität. Aberglaube und Wissenschaft, 2010, S. 9)
Die Rede ist vom Unfall des Graphitreaktors Tschernobyl im April 1986. Die Vorbereitungen der Medien zum Jahrestag laufen bereits, WDR5 präsentierte Bischof Marx, qua Amt dem Aberglauben ohnehin verpflichtet, der gestern die Kernkraftnutzung “Teufelszeug” nannte. Zum japanischen Erdbeben und der riesigen Welle mit den Opfern hat sich der feine Theologe offenbar nicht geäußert.

Ob er nach seinem haltlosen Geschwafel über “Teufelszeug” einen “Teufelsbraten” genossen hat?
Ein Wildschwein aus dem Bayrischen Wald vielleicht, dessen Fleisch immer noch Cäsium-137 aus Tschernobyl enthält?
Man weiß ja, daß solche Funktionäre gern genießen, auch wenn sie öffentlich Wasser predigen. Oder Keuschheit. Der Münchener Bischof ist ja in seiner Diozöse besonders betroffen von den klerikalen Schweinereien mit kleinen Jungs. Davon lenkt man am besten ab.

Der Genuß des Wildschweins wäre aber keine Schweinerei, weder im übertragenen noch im konkreten Sinne, die Cäsium-Belastung ist außerordentlich gering, wie auf der Seite des Bundesamtes für Strahlenschutz nachgelesen werden kann.
Und außerdem:

“Cäsium-137 verhält sich im menschlichen Körper sehr ähnlich dem Kalium. Es ist wasserlöslich und wird ähnlich dem Kalium im Magen-Darm Kanal resorbiert, verteilt sich im Körper ähnlich dem Kalium, d.h. es ist überall im lebenden Gewebe, und hat eine biologische Halbwertszeit von etwa 2 bis 3 Monaten. Wie Kalium ist die höchste Konzentration in der Muskelmasse. Cäsium-137 zerfällt mit Betastrahlung in Barium-137m, das unter Aussendung von Gammastrahlung mit einer Halbwertszeit von etwa 2.5 Minuten in stabiles Barium zerfällt. Etwa im Körper verbleibendes Barium ist toxisch und radiologisch vernächlässigbar.”
So der international ausgewiesene Strahlenmediziner Prof. Ludwig E. Feinendegen.

Dann also guten Appetit! Vielleicht noch ein paar Pilze dazu?

Donnerstag, 7. April 2011

Exzellenzinitiative: Schulabbrecher wird Hochschulminister






Wenn man oben immer mehr Geld hineinwirft, kommt unten immer weniger heraus - Girgensohns und Raus Schulpolitik in NRW, fortgeführt von den Nachfolgern

(Bild: Der "Nürnberger Trichter" - Postkarte um 1940, aus: wikipedia.de, 23.09.07)





- "Sparen oder in Bildung investieren?

Darf die Landesregierung neue Schulden machen?"
Scheinheilige Irreführungsfrage des WDR5 .

"In Bildung investieren" ist eine attraktive Leerformel. Sie hört sich gut an, aber sie übergeht die Frage, was unter BILDUNG zu verstehen ist und ob man darin investieren kann.
Letzteres kann man natürlich, und man muß es, um sich zu bilden. Es handelt sich um einen aktiven Vorgang, der sich in einem einzelnen Kopf abspielt. Ein Kopf lernt etwas, aber nur, wenn er sich aktiv verhält, wenn er etwas lernen will. Von außen kann Hilfe und Angebot kommen.
Um Lesen, Schreiben und Rechnen zu lehren sollte der Staat, sollte die Schule aktiv sein. Über diese fundamentalen Fertigkeiten sollte jeder verfügen. So weit reicht das Interesse des Schülers auch meistens. Danach spielen die Begabungsunterschiede eine wachsende Rolle, was bei Schülern zu Schuldesinteresse führen kann, weil bei ihnen vielleicht eine praktische Begabung überwiegt.
Das kann dann zum Schulschwänzen führen, wie bei Johannes Rau. Er brach das Gymnasium nach der Klasse 9 ab und wurde Buchhandelslehrling.
Als Minister schaffte er später mit Girgensohn den Besinnungsaufsatz ab, führte das sogenannte "Puddingabitur" ein und höhlte so das Gymnasium von innen aus, so daß heute nur noch der Name überlebt hat, die Bildungsleistung als Besinnung der Schüler aber fast ganz verschwunden ist und die Kenntnisse in den einzelnen Fächern stark abgenommen haben.
Allerdings wird jetzt in den Schulen mehr geraucht, wofür sich der einschlägige Günter Grass besonders in seinem "Roman" ÖRTLICH BETÄUBT einsetzte.
Die Bildung als eigenständige Orientierungsleistung des Schülers bei Gegenstandsangebot der Schule blieb weitgehend auf der Strecke, aber die Zahl der Schulen und Hochschulen stieg.

Ein Rückblick auf die "Bildungs"politik in NRW: 1973 kam ich vom 2. Bildungsweg auf die Uni. Dort hingen Plakate des Kultusministeriums mit der Aufforderung, auf das Lehramt hin zu studieren. Gegen Ende meines Studiums gab es diese Plakate nicht mehr, sondern die Einschränkung der Schulstellen. Mein Examensjahrgang war dann der erste, der praktisch komplett nicht mehr nach dem 2. Examen in den Schuldienst übernommen wurde, weil alle Stellen durch eine unsolide Planung plötzlich besetzt waren. Da das Referendariat nicht als “Berufstätigkeit” galt, bekamen die arbeitslosen Junglehrer auch kein Arbeitslosengeld.
Das hat viele Biographien beschädigt. Johannes Rau und Jürgen Girgensohn waren damals die zuständigen Minister.
Ein Beispiel, wie unsolide Politik handelt.

Die Hochschulausbildung wurde stark ausgebaut in den Massenfächern, dadurch sank das Niveau stark und das Beschäftigungssystem konnte die vielen Absolventen "unnützlicher" Fächer nicht aufnehmen; viele wurden Taxifahrer, Wäschereiangestellte u.ä, unter Verdrängung anderer Kräfte. Die Massenarbeitslosigkeit erreichte einen Dauerstand von 3 bis 4 Millionen.

Geld in Schulen zu stecken, rentiert sich nicht automatisch. Das gilt auch für Kindertagesstätten. Dafür Schulden aufzunehmen, wie dies die Ministerpräsidentin Kraft mit ihrer Schulministerin Löhrmann beabsichtigt, rentiert sich noch weniger automatisch. Sie verfolgen eine "Tonnenideologie", wie schon ihr Vorgänger Rau, es kommt aber auf die Qualität an - für den Schüler, wie auch für die Lehrbetriebe und die aufnehmenden Unternehmen.


(Vgl. Prof. Alison Wolf, Does Education matter? Myths about education and economic growth, 2002)

“The best things carried to excess are wrong.” Charles Churchill 1761
S. 246

Mittwoch, 6. April 2011

Soziologen und so






Es grünt so grün




Als Slapstickeinlage kann vielleicht gelten, daß ein gewisser Ulrich Beck als Mitglied der Kommission gegen Kernkraft alias "Ethikkommission" berufen wurde, ausgewiesen als "Risikoforscher". Der Mann, der der London School of Economics LSE mit ihrem speziellen Gaddafi-Kontakt verbunden ist, hat 1986 einen Schwafelschinken namens "Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne" vorgelegt, in dem er eine neue 'Risikobewußtseinlage' ausmacht. Er sieht zwar die Bedeutung der Massenmedien dabei, die selektiv Ereignisse fokussieren, er verkennt aber völlig den Wohlstand als Ursache für Spiel- und Versuchsverhalten vieler Menschen und die zunehmende Propagandarolle der Massenmedien, die mit rotgrünen Alarmisten besetzt sind und eng mit rotgrünen Alarmistenorganisationen zusammenarbeiten.

Dienstag, 5. April 2011

Mädchenschule




Bevölkerungsentwicklung 1961-2003 in Malawi: von 3,6 Mio. auf 12,1 Mio., 2010 geschätzt 14,2 Mio., eine Zunahme von rund 300 %

FAOSTAT, year 2005 / Wiki.





- Afrika, wie es leibt und lebt:
“ An Afrika gescheitert.
Madonnas Mädchenschule in Malawi wird nun doch nicht gebaut. Nur eineinhalb Jahre nach dem Spatenstich muss sie das Projekt aufgrund “ von großen Geldunterschlagungen gepaart mit Desinteresse auf der malawischen Seite aufgeben.
“ 3,8 Millionen Dollar von Madonnas Stiftung „Raising Malawi“ flossen nach Angaben von Wirtschaftsprüfern in Architektenhonorare, üppige Gehälter, Autos und Chauffeure für künftige Angestellte, Büroräume, mietfreie Wohnungen und eine Golfclubmitgliedschaft für die angehende Schuldirektorin. …”
(Vgl. FAZ 31.3.11)
Während in der Elfenbeinküste ein Bürgerkrieg tobt, belegt dieses Beispiel leider erneut die Erfahrung der Entwicklungshilfe: die afrikanische Kultur in allen ihren Spielarten wird von uralten Mustern beherrscht, als da sind: gewalttätige Machtkonkurrenz, hemmungslose Bereicherungssucht, völlige Mißachtung des Individuums, Desinteresse an Bildung und Technik, Aberglauben etc.

Montag, 4. April 2011

Soziologen und so






Göttliche Vergeltung

Bild: Klaus Butz / amazon




Wolf Lepenies ist ein freundlicher Vertreter der Soziologenzunft. Vor ein paar Jahren, als es beim WDR3 noch ausführliche Rezensionen gab, besprach Lepenies das lange unveröffentlichte Manuskript "Nemesis Divina" Carls von Linnés aus dessen Nachlaß. Reißerisch verglich er Linné mit Darwin, den botanischen und zoologischen Ordnungsapostel mit dem englischen Begründer der Evolutionsbiologie, um dann ein unbedeutendes Werklein aus frömmelnd protestantischer Perspektive zu präsentieren, die "Göttliche Vergeltung", in der Linné wohl weitgehend erfundene Fallbeispiele vorstellt, in denen allerhand Übeltäter eine "gerechte Strafe" erfahren.

Mir scheint seit langem, daß auf diese Weise, die Aufblasmethode, ein großer Teil der Soziologen verfährt, und nicht nur Soziologen, sondern auch Germanisten, Anglisten, Philosophen und Literaturwissenschaftler.
Letztere Fächer studierte Frank Schirrmacher, heute FAZ-Feuilletonchef. Noch frisch in Erinnerung ist seine Humangenom-Trompeterei, bei der er die banale Basenabfolge im Genom, abgedruckt auf zwei Seiten, zum anthropologischen Epochenereignis GLÄSERNER MENSCH stilisierte.

Sie schwafeln halt gerne und tun sich wichtig, mag man diese pompöse Aufwertung des nicht sehr Bedeutenden zu Großbedeutendem im Dienste eigenen Nutzens kommentieren und die Schultern zucken.

Aber so leicht sollte man es nicht nehmen. Dieser Tage wurde der Soziologe und langjährige Gaddafi-Freund Jean Ziegler aufgefordert, seinen Sitz im UN-Menschenrechtsrat aufzugeben, weil er sich zu sehr für den großen Menschenrechtler Gaddafi und dessen großen Menschenrechtspreis eingesetzt habe. (Vgl. "Gesinnungsfest", FAZ 4.4.11).

Sie schwätzen gerne, die Soziologen, und hören dabei auch gerne zu wie Anthony Giddens, seinerzeit renommierter Rektor der London School of Economics (LSE), als Gaddafi-Sohn und LSE-Absolvent Saif al Islam (Schwert d. Islam) in einer Rede Giddens und seinen anderen sozialwissenschaftlichen Lehrern erläuterte, wie demokratisch das Gaddafi-Libyen sei. Dafür bedankte sich der Politikwissenschaftler David Held und gestand seinem Schüler "tiefe liberale Werte" zu.
(Vgl. Der Gaddafi-Clan und die LSE, FAZ 20.3.11)

Soziologie studiert hat auch der FAZ-Feuilleton-Redakteur Jürgen Kaube, der meist bei seinem sozialwissenschaftlichen Leisten bleibt und dort ganz ernsthaft verfährt, der aber auch nicht immer dem allgemeinsoziologischen Mandat zur Großschwafelei in empörter und edelverpflichteter Absicht entsagen kann, wenn es um etwas geht, wovon er gar nichts versteht. Wie sein Chef Schirrmacher zog er gegen die Nukleartechniker generell und besonders in Fukushima blank und vernichtete sie virtuell und feuilletonistisch.

Sie haben es schwer, die Sozialwissenschaftler, die meisten von ihnen können ihrem Rede- und Sprechdrang selten etwas Kluges abgewinnen. Zudem sind ihre Wissenschaften, weich, so weich und erlauben selten eine Überprüfung. Lobten sie nicht neulich noch die sozialen Fortschritte in der Honecker-Diktatur?

Es ist besonderes Kreuz mit ihnen, wenn sie sich empörte Urteile anmaßen in Bereichen wie der Nukleartechnik, bei denen ihnen offenbar alle Urteilfundamente fehlen.

Auch Papiertiger sollten sich mäßigen. Würden ihnen Athena da nicht zulächeln?

Sonntag, 3. April 2011

DICKEL statt DACKEL






War nicht zimperlich mit dem Uran und spaltete es mit Straßmann an diesem Tisch: Otto Hahn wurde 89 Jahre alt (1879-1968)

(Bild: Sanandros/Wiki.)




- Sind so kleine Teilchen, kann man nicht in die Hand nehmen, nicht einmal mit der Brille sieht man sie. Kommt daher die geradezu kindisch absurde Angst vor den Strahlen der Uran & Co.?

Anders kann man es sich nicht vorstellen. Denn Strahlung aus dem Kosmos und aus dem Erdboden war immer und überall, und manche schicke Wohnhöhle unserer Vorfahren aus Lascaux und anderswo wird so viel gestrahlt haben wie die Mäuse- und Rattenlöcher auf und am Berg Morro do Ferro in Brasilien. “Die Radonkonzentrationen in den Rattenlöchern reichten bis über eine Million Becquerel pro Kubikmeter. Die daraus berechneten Dosisbelastungen der Lungen waren so, daß die Autoren es selbst nicht glauben konnten. Sie berechneten Jahresdosen von über 300 Sievert (nicht Millisievert!) …” (Dipl.-Phys. Dr. Hermann Hinsch, Radioaktivität. Aberglaube und Wissenschaft, 2010, S. 64)
Ob sich die Tiere im Laufe der Jahrtausende an solche extremen Dosen gewöhnt haben könnten, mag dahingestellt bleiben.
Die Strahlenschäden wirken im mikroskopischen Zellbereich, dort können sie beispielsweise Mutationen bewirken. Die meisten sind nachteilig, einige vorteilhaft. Durch Kopierfehler bei der Teilung der Zellen treten Veränderungen, Mutationen auf. Bei jeder Teilung ist mit bis zu 300.000 Kopierfehlern zu rechnen. Die tatsächlichen eingetretenen Kopierfehler, in einem Buchstabenbeispiel etwa statt DACKEL in der Kopie DICKEL, werden durch das Immunsystem schnell repariert. Das gilt auch für andere Moleküle in der Zelle, die durch Strahlenbelastung verändert werden können. Zusätzlich “1 Millisievert (mSv) führt dazu, daß in jeder Zelle im ganzen Jahr etwa 200 Moleküle verändert werden, von vielen Milliarden. Das bedeutet aber nicht 200 Fehler in der DNS, die meisten Strahlen kommen mit den Genen nicht in Berührung. Da während und nach jeder Kernteilung hunderttausende Fehler repariert werden müssen, können die paar durch zusätzliche Strahlung entstandenen keine Rolle spielen.”
Im Gegenteil, könnte man sogar meinen, darauf beruht der HORMESIS-Effekt (s. Luckey, Feinendegen).
Solche HORMESIS-Effekte sind auch in anderen Bereichen bekannt geworden. Nach dem Sturz der Honecker-Diktatur erhob man in dem besonders verschmutzten Bitterfelder Raum Gesundheitsdaten, die entgegen der Erwartung bei den Allergien ein weit positiveres Ergebnis zeigten als in sauberen westlichen Vergleichsgebieten. Und daß zuviel Sauberkeit Krankheiten eher fördert, fand sich auch bei einer Studie, die Kinder mit häufigem Stallkontakt mit den vielen Keimen in der Stalluft mit Kindern verglich, die in hygienischeren Verhältnissen aufgewachsen waren.
In allen drei Bereichen scheint das trainierte Immunsystem eine positive Rolle zu spielen.

Samstag, 2. April 2011

Frühlingsstrahlen






Weißer Mirabellenglanz vor Birken




Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.

(Eichendorff)

Gilt das nicht besonders für den Frühling?

Es schlägt der Buchfink,
Die Amsel flötet,
Es juchzt die Kröte,
Sie hat keine Flöte.






- Ungesungen: “Interludium” von Silvio Foretic (1971) hat uns der verstorbene Johannes Fritsch auf seiner CD “25 Jahre Feedback” hinterlassen - eine (die einzige?) hörenswerte Version der ‘Internationale’. Köstlich.

Freitag, 1. April 2011

Zivilcourage






Jürgen Grossmann geht vorneweg




Ganz Germanien spielt verrückt!
Ganz Germanien?
Nein! Eine kleine Mannschaft leistet Widerstand und zeigt Zivilcourage, bei den Germanen eher selten:
RWE klagt gegen Stilllegung.

Das ist ein Grund, zu RWE zu wechseln.


- Das Erbeben in Japan hat gezeigt, was die wahren Hochrisiko-Techniken sind:
Staudämme: 1800 Häuser und mehrere tausend Einwohner weggespült
Photovoltaik: Tausende Brände
Kernkraft: 17 Arbeiter mit einer 1-2% erhöhten Krebswahrscheinlichkeit. Temporäre Evakuierung (Zeitraum Wochen).
Saldo?

- Ärzte “lassen sich kurzlebige radioaktive Isotope herstellen, die sie dann in Flüssigkeit auflösen und den Patienten injizieren. Von außen können sie mit Meßgeräten verfolgen, wie sich die radioaktiven Lösungen im Körper verteilen, was also mit dem Adernsystem der Patienten los ist.
Diese müssen natürlich unterschreiben, daß sie mit der Behandlung einverstanden sind. … Radioaktivität im Körper? Na, und?
Angst hat man doch nur, wenn sie viele hundert Meter unter der Erde oder hinter dicken Betonmauern ist.”
(Dipl.-Phys. Dr. Hermann Hinsch, Radioaktivität. Aberglaube und Wissenschaft, 2010, S. 74)