Donnerstag, 31. März 2011

Die Hysteriker heulen, die Opportunisten hängen ihr Mäntelchen nach den Wind, die Chinesen bauen und die Franzosen grinsen






ICE-Unglück 1998 bei Eschede






Ob im Zug nach Eschede, ob bei einem Tunnelbrand oder der Love Parade, es bleibt dabei:

“ Der Tod ist groß,
Wir sind die Seinen
lachenden Munds.
Wenn wir uns mitten im Leben meinen,
wagt er zu weinen
mitten in uns. “


Rilke, "Schluszstück", aus: Das Buch der Bilder, 1902

Um die Toten sollte man trauern.

Den grünen Fanatikern sind die Tsunami-Opfer völlig gleichgültig. Sie fälschen die Maßstäbe und erklären kreischend die Nebenfolgen zur Hauptsache. Alles kommt ihnen recht, um ihr grüntrübes Süppchen anzurühren, begleitet von assistierendem Zeitungsgezeter.

Die zivile Kerntechnik wird durch ihre eindrucksvolle Minderschadenbilanz über Jahrzehnte hinweg in Frankreich, Amerika, England, Japan und Deutschland bestätigt.
Daran ändert der schlimme Fukushima-Unfall mit bisher vier Verletzten nichts. (Allein bei dem Zugunglück von Eschede starben 101 Menschen, 88 wurden schwer verletzt; jedes Jahr sterben nach amtlicher Statistik 1200 chinesische Bergleute im Kohlenbergbau.)

Ob Klima, Artenvielfalt oder Großtechnik - eine realistische Betrachtung sine ira et studio empfiehlt sich stets.

Mittwoch, 30. März 2011

Rumpelstilzchen und die Alchemie







Das grandiose Bücherrad - eine Erfindung der Renaissance - hier das des Herzogs August d. J. zu Braunschweig und Lüneburg aus dem 17. Jahrhundert. Der bücherfreundliche Herzog sammelte 135.000 Bände.

Da wird so manches zusammengekommen sein, ein Buch über Transurane kann nicht dabei gewesen sein, aber sicher auch manche alchimistische Schrift.
Die Alchemie versuchte sich unter anderem daran, aus allen möglichen Stoffen Gold herzustellen. Das gelang bekanntlich nicht, weswegen es Rumpelstilzchen mit Stroh und Königstochter versuchte.
Auch das führte nicht zum Erfolg.
Rumpelstilzchen hätte es mit Uran probieren sollen, und er hätte das " Wunder der Radioaktivität " (W. Braunbek, Neue Physik) entdecken können.
"Widersinnigerweise wandeln sich hier chemische Elemente - die bislang Unwandelbaren! - von selbst in andere Elemente um und senden dabei geheimnisvolle Strahlen aus, Alpha-, Beta- und Gammastrahlen.
Teils bestehen diese Strahlen aus schnell fliegenden Partikelchen, nämlich bei den Alpha- und Betastrahlen, teils sind sie den Röntgenstrahlen eng verwandt (Gammastrahlen)." (Braunbek S. 83)

Was in der Natur seit Anbeginn stattfindet, die radioaktive Umwandlung, kann der Mensch inzwischen, durch Experiment belehrt, selbst bewerkstelligen. Und so wird aus Uran Transurane:
Neptunium, Plutonium, Americium, Curium, Berkelium, Californium , Einsteinium, Fermium, Mendelevium, Nobelium etc.
Die Preise für diese Elemente stellen den Goldpreis in den Schatten.

Plutonium zum Beispiel ist als Kernbrennstoff weltweit recht begehrt (nicht in Deutschland).
Eingeschlossen in einen Stahlbehälter oder selbst in eine Plastiktüte ist ein kleines Stückchen Plutonium relativ ungefährlich, schon ein Blatt Papier stoppt die Alpha-Strahlung.
Hält man das Plutonium in einer Tüte an die Wange, dann fühlt man die angenehme Wärme dieses Stoffes, die durch den radioaktiven Zerfall entsteht, und diese Wärme läßt sich wunderbar in Energie umsetzen.
Kleine Plutoniumbatterien wurden zB bei Apollo-Missionen eingesetzt, bei Tiefseetaucheranzügen und bei Herzschrittmachern, wo große Blockbatterien einfach unpraktisch wären, schon wegen des großen Knubbels in der Brust, zumindest der männlichen, und natürlich, weil man normale Batterien immer wieder austauschen muß.

Ziemlich prima also, was man mit dem Plutonium anfangen kann, aber natürlich sollte man es nicht essen und auch nicht hoch oben in der Atmosphäre verteilen, wie das bei den rund 2000 Atombombentests zwischen 1945 und 1970 geschah.

(Vgl. John Emsley, Chemie im Alltag II, S. 264ff. sowie Blog-Eintrag v. 23.4.10 u. 6.11.10)

Bild: museum-hitzacker.de/51/Herzog_August.html

Dienstag, 29. März 2011

Morgenstund ohne Gold im Mund







Eigentlich kommen sie nicht so nahe an Häuser





DER EICHELHÄHER

Es sitzt ein Vogel im Eichenlaub und gibt ein Potpourri zum besten. Er schwatzt und plaudert, als wäre er ein Pirol oder Würger, und dann schnalzt er wie eine Eichkatze, miaut wie ein Bussard, trompetet wie ein Kranich, ruft wie ein Buntspecht, pfeift wie ein Star und quietscht wie ein Wagenrad. Jetzt kreischt er laut und gellend auf und schwebt dahin wie ein riesengroßer, bunter Schmetterling.
Der Markwart ist es, der Eichelhäher, der Schalksnarr und Irrwisch, Hans Dampf in allen Ecken, Bruder Immerlustig und Meister Wunderlich, der lustige Schwätzer, der fröhliche Spötter, der Hüpfer und Schlüpfer, Schweber und Flatterer, der Prahlhans und der Angstmeier, des Jägers Vergnügen, des Jägers Verdruß, Wildverkünder und Wildvergrämer, der Nestzerstörer und Eichenpflanzer, der alles kann, der alles sieht, alles kennt, der heute pfiffig und morgen dummdreist, eben vorlaut und frech und jetzt wieder heimlich und zage ist, der Vogel, dessen Stimme, dessen Benehmen ebenso voller Gegensätze ist wie sein Gefieder.
Wie fein, weich und zart ist das rötliche Grau seines Rumpfes. Wie herrlich ist der gelbliche, schwarz übertupfte Scheitel dazu gestimmt und das warme Braunrot der Flügeldecken. Wie toll aber stechen dagegen die leuchtend himmelblauen, schwarz und weiß gestriemten Achselklappen ab, die schwarzweißen Schwingen, die weißen Schwanzdeckfedern und der schwarze Schwanz. Eigentlich müßten diese harten Farben zu dem weichen Grundtone des Gefieders nicht passen, aber den Eichelhäher kleiden sie, bei ihm sind sie ebenso zusammengestimmt wie in seinem Gesänge die feinen und die groben Laute, wie in seinem Charakter die freundlichen und die häßlichen Züge.
Auf der blumigen Waldwiese sitzt ein halbes Dutzend Häher. Das schwatzt, das klatscht, hüpft und springt, tanzt hin und her, spreizt die Hollen, nickkoppt und dienert, schaut ernst drein, hopst albern in die Höhe, schnappt den fliegenden Käfer, streut die Erde des Maulwurfshaufens herum, stochert im Moose, scharrt im Grase, hämmert an einem Baumstumpfe, wetzt an einem Steine, quiekt, schnalzt, quarrt, schnarrt, ratscht und tratscht, miaut und flötet, daß der Jäger, der hinter der Eiche steht, vor Lachen kaum ruhig bleiben kann.
...
Hermann Löns (1866-1914),
Mümmelmann. (1909) Ein Tierbuch.
( Löns Eichelhäher - https://docs.google.com/document/pub?id=1lSzSZtX35rwb3HwMzh6eioLLC4zKVRyf0K_Qps41UVw )

Montag, 28. März 2011

Oberstudienräterei






Klein, aber laut - das Rotkehlchen von unten in blühender Hainbuche




Sieg des Oberstudienrats Kretschmann

Nachttemperaturen bei 0°C, tags bei 9°C - das läßt sich noch steigern. Aber die erreichte Sonnenstandshöhe ist für alles, was wächst, kreucht und fleucht wichtiger. Auch die Fledermaus fliegt wieder in der Abendkälte, die Spottdrossel ist zurückgekehrt und die Spinnen drängen munter ins Haus.

Nachtfröste sind noch zu erwarten, empfindliche Kälteeinbrüche - politisch ist die Landtagswahl in Baden-Württemberg für CDU (39%) und FDP (5,3) so ausgefallen - sie verloren die Wahl mit 3% Rückstand auf SPD (23,1) und Grüne (24,2). 3%. Nicht viel, viel aber haben die grünen Fanatiker dazugewonnen. Wohlstand macht lässig und risikobereit. Die Stromversorgung wird für den starken Industriestandort Schwaben und Baden teurer und unzuverlässiger werden, während China, der wichtige Absatzmarkt und aufstrebende Konkurrent derzeit 26 Kern-Reaktoren neu baut und 28 plant.
Die Panikmache und die massive Desinformation durch die Massenmedien, dort sitzen ja die einflußreichsten Parteigänger von Rotgrün, haben sich in Stimmen umgemünzt. Ob eine Popmusikpanik mit 28 Verletzten - wie am Sonntag in Oberhausen - oder eine Einflüsterungspanik auf der Nuklearschiene - der Mensch ist wie ein Schilfrohr im Winde. Besonders, wenn er in allgemein bildenden Schulen verbildet wurde oder gar aus der Geister- und sozialwissenschaftlichen Fakultät kommt wie die SPIEGEL-Schreiberlinge. Milli- oder MikroSievert - das schert einen Habermas-Absolventen nicht - eher im Gegenteil. Damit läßt sich gut jonglieren, denn auf die nukleare Unbildung des Publikums ist Verlaß.
Nach diesem Stuttgarter Wahlergebnis wird es keine Investitionen von stromintensiven Unternehmen wie Norsk Hydro mehr geben, nach der Schließung der großen Aluminiumhütte Stade mit 6000 Arbeitsplätzen wird Neuß bald folgen und Standorte im Ausland wie Qatar werden gestärkt werden. Auch der französische mit seinem billigen Kernkraftstrom aus 57 Reaktoren profitiert von dem deutschen energiepolitischen GAU.

Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er auf’s Eis. Wenn die Wähler zu wohlhabend werden, wählen sie die Ökofanatiker.
(Vgl. http://bit.ly/i1F91k)

Sonntag, 27. März 2011

Was für ein Saft!






Ich verleihe den Haltbarkeitspreis an die Fa. Elmenhorster Fruchtsaftgetränke - das Haltbarkeitsdatum ist um mehr als ein Jahr überschritten - da würde der SPIEGEL sicher von “Gammelsaft” giften - und der Apfelsinensaft schmeckt noch immer tadellos.
Er wurde allerdings im Keller gelagert, und das Radon im Mauerwerk strahlt dort still vor sich hin. Ob der Saft jetzt verstrahlt ist?
In Ramsar in Persien fand man in Wohnungen Gammadosen von 260 MilliSievert (mSv) im Jahr, das liegt ein bißchen über dem Grenzwert von 1 mSv in Deutschland, dem Hysterikerland. “Aber dort in Ramsar leben die Menschen seit Generationen. Besondere Krankheiten sind nicht aufgefallen und Chromosomenänderungen wurden auch nicht gefunden.”
(Dipl.-Phys. Dr. Hermann Hinsch, Radioaktivität. Aberglaube und Wissenschaft, 2010, S. 65)
Der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz, ein gelernter Gartenbauingenieur, von dem gelernten Maoisten Trittin seinerzeit eingesetzt, würde den Saft wahrscheinlich wahrscheinlich als doppelt gesundheitsgefährdend einstufen.
Nach dem Verzehr eines Liters vor drei Wochen kann ich noch immer tippen.

Samstag, 26. März 2011

Blasen






homo seifenblasiensis

Foto: Mila Zinkova / Wiki.




- Blasenbildung ist unvermeidbar, die meisten Menschen neigen zu starkem Herdentrieb, und dabei gibt es immer auch positive Effekte.
Ohne die Internet-Euphorie wäre nie so viel Geld in die Entwicklung dieser Technik geflossen und sie hätte sich weniger gut und viel langsamer entwickelt. Auch derjenige Anleger, der Geld bei SUN & Co. verloren hat, hat indirekt noch etwas gewonnen: bessere Computer zu billigerem Preis und schnelle Internetverbindungen.

Blasenbildung ist natürlich nicht nur auf die Ökonomie beschränkt, es gibt sie überall.
Der Sahelbewohner will seine Herde und seinen Harem vermehren, auch über jedes Maß hinaus, daher die Wüstenbildung und die vielen Söhne, die auch alle große Herden und viele Frauen anstreben.

Es gibt aber einen Bereich, dessen einziger Zweck die Blasenproduktion ausmacht: die Modebranche in den Wohlstandsländern. Zu jeder Saison soll die Blase etwas anders schillern und möglichst auch teurer werden. Präsentiert wird das bunte Zeug in großen Inszenierungen, in denen allerhand Albernheiten auftreten und die den Weg bis zum FAZ-Leser finden, dem die großformatige Wochenendbeilage mit Riesenbildern von Modeblasenmenschen die Samstagmorgenlaune leicht trüben, denn die volumenstarken Hefte stauchen die Zeitung, die nur aus leichtem Labberpapier besteht.

Modeblasen sind von weitem so harmlos wie Aphastrahler aus der Distanz, aber bei Nahkontakt können sie sich bei Kindern, Jugendlichen und Frauen im Gehirn einnisten und dort gewissen Orientierungsschaden stiften.

Dort sitzen vielleicht schon Bosheitsblasen. Hoffentlich nicht so schlimme wie bei Hemingway ( „Ich töte gerne“, s. Blogeinträge u.a. 6.4.09 u. 29.8.10).
Aber auch solche Ekelhaftigkeiten, wie sie von der Netzseite iShareGossip.com berichtet werden, beeinträchtigen die Schmähopfer oder können noch Schlimmeres anrichten (vgl. "Eine Hetzseite im Netz schürt puren Haß", FAZ 25.3.11)
Der Erfolg dieser Seite zeigt, daß Boshaftigkeit ihre Faszination ausübt und ansteckend wirkt, weil sie ein menschliches Erbteil ist. Dergestalt tragen solche Satansbratenseiten sicher zu einem realistischen Menschenbild bei, aber Schüler ohne Lebenserfahrung und vollgequasselt von schulischen Habermas-Dummheiten kann das in tiefe Depression stürzen, es soll sogar in Amerika zu Suizidfällen gekommen sein.

“Der wilde Mensch”, so Kant, muß gezwungen werden, “seine brutale Freiheit aufzugeben” (Idee zu e. a.G., 7. S.); das aber ist in Gesellschaften, die schwer an Sozialarbeiteritis erkrankt sind, nicht so einfach durchzuführen.

Freitag, 25. März 2011

Novalis und der Bau der Welt






Allerhand, was da so strahlt - das sichtbare Licht macht nur einen kleinen Teil der elektromagnetischen Strahlung aus

Nach Dorn, Physik, 1967






- Er starb 1801, Ende März, und meinte, die Welt müsse “romantisiert” werden. So fände man den ursprünglichen Sinn wieder. “Dem Endlichen einen unendlichen Schein gebe(n), so romantisiere ich es.”
(Novalis / Hardenberg, Romantische Theorie)

Im Berg, seinem Aufbau und seinen dunklen Schätzen entdeckte er das Weltprinzip.
Allerdings war er nur wenige Meter untertage, er besaß keine Vorstellung davon, daß die feste Erdkruste nur hauchdünn ist im Verhältnis zu den darunter liegenden tiefen Schichten, dem zähflüssigen Erdmantel und dem festen inneren Kern. Von der mit der Tiefe zunehmenden Wärme in der Erde müßte er bei seinen Bergwerksbesuchen einen kleinen Eindruck erhalten haben. Ob er sie als ‘mütterliche Wärme’ interpretiert hat?
Es handelt sich um die Wärmeabgabe der vielen radioaktiven Umwandlungen von Actinium, Radium, Thorium, Uran und anderen Stoffen in der Erde. Im Falle des Urans haben wir wenigstens ein bißchen “unendlichen Schein”; so schwach es strahlt, so strahlt und wärmt es doch sehr lange.

Donnerstag, 24. März 2011

Kant und die Gattungsthese









Zitronenfalter labt sich an Blüte









“ Am Menschen sollten sich diejenigen Naturanlagen, die auf den Gebrauch seiner Vernunft abgezielt sind, nur in der Gattung, nicht aber im Individuum vollständig entwickeln.
Kant, Idee zu einer Geschichte in weltbürgerlicher Absicht, 2. Satz

Daß die einzelnen Köpfe recht unterschiedlich zum Vernunftgebrauch geeignet sind, sah Kant natürlich, im Unterschied etwa zu Rousseau. Seine Hoffnung richtete sich auf die Zukunft, auf die Entwicklung der Gattung.
Was würde er sagen, sähe er heute sein Königsberg wieder? Besuchte ein Gymnasium, eine Universität?
Anschließend ein Kernkraftwerk, Biblis zum Beispiel?
Vermutlich würde er sich wundern, wie das Schulniveau einerseits mit dem Technikwunderwerk andererseits zusammenhängen könne. Im Gymnasium hatte er Antikernkraftparolen auch von den Lehrern gehört, in der Universität war ihm ein Plakat aufgefallen: KOMM SCHOTTERN, ein krimineller Aufruf, die Schienen der Castor-Strecke zu unterwühlen und so unpassierbar zu machen.
Die Leistungskraft der deutschen Kernkraftwerke, sicher erbracht über Jahrzehnte, würde ihn zweifellos beeindrucken.
Die Abschalt-Kampagne gegen diese zuverlässigen und leistungsstarken Kernkraftwerke, weil die Reaktoren im fernen Nordjapan zwar ein fürchterliches Erdbeben von 9,0 überstanden und automatisch abschalteten, jedoch dann die außenliegenden Dieselnotfallgeneratoren durch einen 10-m-Tsunami schwer beschädigt wurden, was anhaltende Kühlprobleme verursacht - diese Abschaltpanik ließe ihn wohl an dem Verstand großer Teile der deutschen Bevölkerung zweifeln.

Würde er sich von seiner Gattungsthese der zunehmenden Vernunft abwenden?

Mittwoch, 23. März 2011

Krumme Sachen






Der Frühling lockt auch dieses haarige Kleingetüm an die Sonne






- “ Aus so krummem Holze, als woraus der Mensch gemacht ist, kann nichts ganz Gerades gezimmert werden. “
Kant hat hier in seiner ‘Idee zu einer Geschichte in weltbürgerlicher Absicht’ die bürgerliche Gesellschaft vor Augen. Aber dieses Zitat deckt alles Menschliche ab, sei es im Kleinen, sei es im Großen. Und es betrifft auch Diagnosen aller Art, wie zum Beispiel die des Autismus. Krankheitsdefinitionen sind schon immer oft ungenau und auch kulturbedingt gewesen, insbesondere trifft dies aber auf psychische Krankheitsbilder zu. Im Falle des Autismus lenkt die “ Wissenschaftliche Gesellschaft Autismus-Spektrum den Blick darauf, daß es sich bei diesem Symptomkreis auch um Persönlichkeitsmerkmale handelt. Andererseits gerät bei Geschwistervergleichen eine erbliche Komponente ins Blickfeld.

Von der Kinoschnulze “Rain Man” bleibt nichts übrig.
(Vgl. Christina Hucklenbroich, Die Realität nach “Rain Man”, FAZ 16.3.11)

Dienstag, 22. März 2011

Rhabarber 1986





Eichhörnchen im Abendschein ganz oben






Rhabarber 1986(der Tschernobyl-Unfall ereignete sich am 26. April 1986):
“Ich arbeitete an der Asse und im Mai rief mich meine Frau aus Hannover an und sagte, wir hätten schönen Rhabarber im Garten, ob man den essen dürfte? Ich sagte ihr, sie könnte ihn ernten und kochen, essen dürfte ihn aber nur ich. Für sie und die Töchter könnte es schwierig werden, die 0,3 mSv (Millisievert) im Jahr einzuhalten. Ich jedoch, als “beruflich strahlenexponiert, Kategorie B”, hatte einen Grenzwert von 6 mSv, da brauchte ich mir keine Sorgen zu machen. Meine Frau servierte daraufhin den Rhabarber für uns alle.”
Dipl.-Phys. Dr. Hermann Hinsch, Radioaktivität. Aberglaube und Wissenschaft, 2010, S. 32
“Schließlich setzen sich im Nuklearbereich Beschäftigte höheren Strahlendosen aus, ohne daß man bei diesen über das normale Maß hinausgehende gesundheitliche Beeinträchtigungen festgestellt hätte.” (Ebd.)
Diese Nuklearmenschen sind offenbar pervers, sie kriegen mehr Strahlen ab als andere, und “Krankenstand und Krebshäufigkeit liegen im allgemeinen unter dem Durchschnitt.” (Ebd.)
Sollte es an der "Hormesis" liegen? Kleine Dosen Radioaktivität sollen das Immunsystem anregen.

Montag, 21. März 2011

Meisen und Menschen






Ja, es sind die gleichen Narzissen wie letztes Jahr, und ihr erneutes Blühen ist so erfreulich wie letztes Jahr, auch diesmal wieder nach einem langen und harten Winter. Es herrscht noch leichter Nachtfrost.

Und tatsächlich, wie schon vermutet, sind die Meisen schon mit dem Nestbau beschäftigt.
Sie klauben alles weiche Polster- und Flechtmaterial auf, das ihnen geeignet erscheint: altes Gras und Moos vor allem.

Das überall im Erdboden vorhandene radioaktive Kalium 40 schert sie nicht, obwohl seine Betastrahlung überwiegend im Körper verbleibt.
Paranüsse, die das meiste Kalium 40 unter den Nahrungsmitteln enthalten, fressen sie aber nicht. Die esse ich gerne und habe so eine nennenswerte Bestrahlung von innen, da sie nicht nur Kalium 40 enthalten, sondern auch (radioaktives) Radium, und zwar tausendmal mehr als andere Lebensmittel. Die Paranußbäume nehmen das Radium (das “Strahlende”) mit den Wurzeln auf und reichern es in den Nüssen an. Die Ursache dieser Marotte ist unbekannt, aber Natur pur.
Dazu kommt dann noch ein frischer Trunk naturbelassenen Mineralwassers aus tiefer Quelle, deren Gehalt an strahlendem Radium nicht selten über den (unsinnig niedrig) angesetzten Grenzwerten liegt.
Meisen und Menschen und andere mehr strahlen also gleichermaßen durchs Leben als mobile Strahlungsquellen.


- Vor 20 Jahren wurde der Forschungsreaktor Schneller Brüter in Kalkar aufgegeben

- Der Kalkarer Brut-Reaktor sollte ein weiter optimiertes Brüderchen erhalten:
“Bei dem geplanten 1500 MegaWatt-Brüter SNR 2 mit Natriumkühlung sollte im extremen Notfall ("Supergau") die Kühlung nach Schnellabschaltung komplett von "passiven Einrichtungen" gewährleistet werden. Der Preis dafür wäre eine geringe Reduktion des Wirkungsgrades durch den Wärmeverlust einer permanent mitlaufender Notkühlung verbunden mit einem akzeptablen Anstieg der Temperatur sowie eine Nachladung der Batterien zur Versorgung der Mess- und Regeltechnik mit Hilfe von Solarzellen an der Aussenwand des Sicherheitsbehälters.

Nach menschlichem Ermessen hätte ein so konzipierter SNR 2 am Standort Fukushima nach Beseitigung der Zerstörungen durch Erdbeben und Tsunami den Leistungsbetrieb fortsetzen können.”
Ulrich Wolff

- Polen hält am Bau neuer Kernkraftwerke fest; Belka, Präsident der polnischen Nationalbank: “Deutschland will mehr leiden als nötig”. (FAZ 19.3.11)

Sonntag, 20. März 2011

Es muß!









Hier sehen wir einen führenden Vertreter von Rotgrün (Trittin? Röttgen?) bei einem Voodoo-Zauber zur Herbeiführung eines neuen Tschernobyl

(Anregung von Basquiat)




"Caesius" sagen die Lateiner zu “blaugrau”. Blaugrau fanden 1860 Bunsen und Kirchhoff im Bad Dürkheimer Mineralwasser (in der Spektralanalyse). Danach erhielt das Caesium seinen Namen.
Caesium also im Mineralwasser! Sowas. 140 Jahre später alarmierte eine ARD-Sendung das Publikum: strahlende Mineralwässer. Und dann kam auch noch Tschernobyl und schickte Caesium 137.
Wer es, etwa im Bayrischen Wald, über Salat oder über Milch zu sich genommen hat, schied es bald wieder aus: der Körper verwendet es nirgendwo und bald ist es wieder draußen.

Cs 137 ist übrigens ein Beta-Strahler.

(Vgl. u.a. Dipl.-Phys. Dr. Hermann Hinsch, Radioaktivität. Aberglaube und Wissenschaft, 2010, S. 47f.; Brockh.)


Ist doch ganz einfach:

Alpha-Strahlen sind biologisch die weitaus wirksamsten, aber sie haben nur eine Reichweite von ca. 10 Zentimetern; durch ein Blatt Papier werden sie absorbiert.

Beta-Strahlen erreichen knapp 20 Zentimeter, können aber Bleischichten bis zu 1 mm Stärke durchdringen.

Gamma-Strahlen sind kurzwellige Lichtstrahlen und reichen mehrere Meter weit. Sie werden nur durch dicke Metallschichten wesentlich geschwächt.

(Vgl. u.a. Dorn, Physik, 1967)

Samstag, 19. März 2011

Stärker oder weiter?





Schön übersichtlich, kennen wir schon von Lena:

1 Kern mit einem umlaufenden Elektron
= Wasserstoff
(Hydrogenium)



Dieses Gas erzeugt freundlicherweise mit dem Sauerstoff das alles reinigende und kühlende, das wunderbare Wasser.




Marie und Pierre Curie entdeckten um 1900 das stark strahlende Radium (Ra).
Radium ist nicht einseitig, es sendet dauernd drei Strahlenarten aus:
Alpha-, Beta- und Gammastrahlen.

Am weitesten reichen die Gammastrahlen. Noch nach mehreren Metern sind sie in der Luft nachweisbar. Sie übertreffen an Reichweite und Durchdringungsvermögen die Röntgenstrahlen.

Die Betastrahlen sind schon bei etwa 20 cm vollständig verschwunden.

Noch geringer ist die Reichweite der Alphastrahlen; zudem werden die Alphateilchen durch ein dünnes Stanniolblättchen absorbiert.
Der größte Teil der Gesamtstrahlung besteht aus Alphastrahlung.
(Vgl. Dümmler, Physik, 1946)

- Alphastrahlung ist biologisch wirksamer:

"... daß die Art der Strahlen recht unterschiedlich in der Energieabgabe ist. So emittieren Alpha-Teilchen eine 10-100fach größere Energie als Beta-Teilchen, und diese wiederum eine höhere Energie als Gamma-Strahlen."
R. Gross, P. Schölmerich, Lehrbuch der Inneren Medizin, S. 1312

"Alphastrahlen sind biologisch etwa 20mal so wirksam ... wie Gamma- und Betastrahlen ..."
Dipl.-Phys. Dr. Hermann Hinsch, Radioaktivität. Aberglaube und Wissenschaft, 2010, S. 43; Hinsch forschte zur Endlagerung radioaktiver Abfälle.



- Übrigens: "mit rationalen Begründungen lassen sich irrationale Ängste nicht beseitigen"
(sinngem. nach G. Le Bon, Psychologie der Massen, 1881).

Freitag, 18. März 2011

Wasserkraft









Vor einer Woche zerstörte die riesige Welle den Küstenstreifen im Nordosten Japans und tötete viele Menschen (ca. 6500). Bei Nachtfrost und Schneefall müssen die Überlebenden weiter leiden.



- Japan mußte das Riesenbeben erleben und, noch schlimmer, die Gigawellen erleiden - und im praktisch erdbeben- und tsunamifreien Deutschland inszenieren deutsche Spektakelspezialisten Gespensterdemos - da lachen die Chinesen, die gerade die Verachtfachung ihrer Kernkraftstromerzeugung beschlossen haben.

- Bis etwa 1963 gab es über 500 oberirdische Atombombentests, die massiv Radioaktivität in die Atmosphäre eintrugen.

- Seit 1960 hat sich die Lebenserwartung weltweit erhöht, besonders stark in den Industrieländern.

- “Gesundheitsgefahr durch deutsche Mineralwässer” berichtete eine ARD-Reportagesendung einmal. Der Radon-Gehalt lag über den Grenzwerten für Kernkraftwerksabwässer.
Der ‘Heilstollen’ von Bad Gastein lockt viele Menschen an, die für das Einatmen des Radons auch noch zahlen. (44tausend bis 166tausend Becquerel pro Kubikmeter Luft)
Dr. rer. nat. Hermann Hinsch, Radioaktivität. Aberglaube und Wissenschaft, 2010, S. 15

Donnerstag, 17. März 2011

Dünne Kruste






Unter der Kruste wird es erst zähflüssig, dann flüssig






"Strahlenbelastung

Fukushima ist noch weit von Tschernobyl entfernt


Die Strahlenbelastung um den japanischen Reaktor liegt weit unter der in der Umgebung des ukrainischen Kraftwerks im Jahr 1986. Auch für den Großraum Tokio ist offenbar nur eine vergleichsweise geringe Strahlenbelastung für die Bevölkerung zu erwarten.
Von Joachim Müller-Jung, FAZ 17. März 2011

Die Ausbreitung von radioaktiven Partikeln in Fukushima wird von internationalen Fachleuten wie von der japanischen Regierung offensichtlich immer noch als lokales Ereignis eingestuft. Während die japanische Regierung bei weiteren 20.000 Menschen in der 20 Kilometer breiten Evakuierungszone anordnete, dass sie vorsorglich ihre Häuser verlassen sollten, teilte die Weltgesundheitsorganisation mit, dass es „noch immer keine Hinweise auf eine signifikanten Ausbreitung“ von Radionukliden in die Umgebung der teilweise zerstörten Kraftwerksblöcke von Fukushida gegeben habe.

Auch nach Ansicht eines führenden deutschen Strahlenschutzexperten Peter Jacob besteht vorerst keinen Grund, von einer Eskalation zu sprechen. „Das sind außerhalb des Reaktorgeländes noch absolut keine katastrophal hohen Strahlendosen, die gemessen werden“, sagte Jacob, der das Institut für Strahlenschutz am Helmholtz-Zentrum in München leitet. Ein Vergleich zu der Situation in Tschernobyl unmittelbar nach der Havarie sei, was die Strahlenbelastung der Bevölkerung angeht, zur Zeit überhaupt nicht zu ziehen. Auch wenn man nicht wissen könne, was noch passieren werde, deute vieles darauf hin, dass es so bleibe. ..." FAZ 17.3.11

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In einem äußeren Kreis um Tschernobyl fand man überraschend statt einer erhöhten Krebsrate eine niedrigere. Dieser Befund ist das Arbeitsgebiet von T.D. Luckey . Luckey, einer der Pioniere der Hormesis-Forschung aus den USA, beschreibt außerdem die möglichen zellulären Mechanismen, die den Hormesis-Effekt erklären könnten. Für viele vielleicht überraschend fordert er auch zu prüfen, welche möglichen schädlichen Folgen ein Strahlungsmangel beim Menschen hat und Maßnahmen zu ergreifen, diesen zu beheben. " (solidaritaet.com/fusion/1997/2/luckey.htm)
(S. auch Ludwig E. Feinendegen, Uni Düsseldorf: "Biologische Wirkungen kleiner Dosen ionisierender Strahlen. Mythos und Realität."
Vortrag vor der Akademie d. Wiss. NRW am 13.2.08, dort publiziert.
In der Inhaltsangabe formuliert Feinendegen: "... sogar eine durch niedrige Dosen bewirkte Reduktion beobachtbarer Krebserkrankungen unter die spontane Krebshäufigkeit ... kommen auch kleine Dosen in das Blickfeld ärztlicher Therapie." )


Tschernobyl-Unfall
' Der nukleare Ernstfall, FAZ 16.3.11
...
Eine Strahlenbelastung, die bis heute
keineswegs abgeklungen ist. Die allerdings die Ukraine keineswegs davon abhält, das Sperrgebiet demnächst für Touristen freizugeben und diese auf festgelegten Routen durch das Gelände zu führen. Anfragen dazu gebe es sehr viele, teilte die Tschernobyl-Informationsstelle der Öffentlichkeit mit. Peter Jacob, Leiter des Instituts für Strahlenschutz am Helmholtz-Zentrum München GSF hält das nicht für abwegig: „Selbst nach zweiwöchigen Arbeiten im 30-Kilometer-Sperrgebiet habe ich die größte Strahlenmenge immer noch während der Flüge nach Tschernobyl erhalten.“...
Zu Tode gekommen als Folge der Reaktorkatastrophe gelten zwei Männer, die bei Unfällen während der Notfallarbeiten ums Leben kamen, sowie 28 von 134 „Liquidatoren“, die bei Arbeiten auf und am havarierten Reaktor extrem hohen Strahlendosen ausgesetzt waren und deshalb an der akuten Strahlenkrankheit litten. 19 weitere Opfer des akuten Strahlensyndroms waren bis 2006 gestorben – nach Lesart der Kommission aus vielerlei, nicht unbedingt durch die Strahlung verursachten Gründen. ... '


Fazit: Weniger als hundert Todesopfer durch den Tschernobyl-Unfall - auf deutschen Straßen sterben jeden Monat mehr Menschen, jährlich über 2000, und noch mehr werden verletzt und verstümmelt.

Mittwoch, 16. März 2011

Dünne Kruste, steifer Honig




Die Erdkruste ist sehr dünn - die ozeanische Kruste, die sich hier unter die Kontinentalkruste schiebt, sogar nur 5-7 Kilometer.
Der Erdmantel unter der Kruste ist von steif-flüssiger Beschaffenheit, vergleichbar mit sehr zähflüssigem Honig


Bild: Luis María Benítez / Wiki.







de profundis oder: vanilla fudge

tiefe, tiefe, raunt es unten
wo es gar kein oben gibt
fausten hat’s versucht zu finden
dieser wahn ist schnell zerstiebt

tief, so tief ist es empfunden
oben, tags, da ist nur schein
welt vertändelt ganze leben
das gemüt muß tiefer sein

in der tiefe ist es flüssig
in der tiefe ist es warm
auf der tiefe schwimmt das leben
ach, es ist ein dünner charme

wolf doleys

Dienstag, 15. März 2011

Nach Norden






Es sind schon viele Kraniche durchgezogen Kurs Norden - diese haben sich Zeit gelassen. Immer wieder ist zu beobachten, daß eine Schwarm in Keilformation angeflogen kommt, aber zwischendurch eine Art kurze Pause einlegt und in Haufenformation eine kleine Runde dreht, um dann wieder im Keil weiterzufliegen.



- Der Fremdwörterduden definiert KATASTROPHE als ein Unglück von großen Ausmaßen u. entsetzlichen Folgen.
Das entspricht auch dem allgemeinen Verständnis.
Die Tsunamis bewirkten eine Katastrophe.

Bei den betroffenen Reaktoren, die sich alle ordnungsgemäß automatisch bei dem Erdbeben der Stärke 9 (!) abgeschaltet haben, erst die folgenden Riesenwellen haben dann die Kühltechnik zur Abfuhr der Nachwärme beschädigt, kann ich bisher nur einen nuklearen Unfall ausmachen, etwa in der Größe eines sehr schweren Verkehrsunfalls (mit höheren Sachkosten allerdings, aber weniger Toten).
Falls es zu einer Kernschmelze analog Harrisburg kommen sollte, wäre das immer noch nur ein nuklearer Unfall, verglichen mit den jährlich ca. 2000 Toten im chinesischen Kohlenbergbau ein geringfügiger.

- Bis etwa 1963 gab es über 500 oberirdische Atomwaffentests mit tatsächlich massivem Eintrag von Radioaktivität in die Atmosphäre (mit Abkühlungswirkung übrigens) - seinerzeit wurde von keiner Katastrophe gesprochen.
Die Lebenserwartung hat sich parallel trotzdem stark erhöht.

- NISA : Nuclear and Industrial Safety Agency
An explosion caused by hydrogen at Unit 3 of Fukushima Dai-ichi NPS (the 3rd release)
1. Plant status
After the hydrogen explosion at 11:01, pressure fluctuation in the containment vessel was observed. Afterward the pressure is becoming stable. It is considered that the vessel maintains its function of confinement.
Fuel cooling status is under confirmation.
(nisa.meti.go.jp/english/index.html)

- Fukushima Block 2: "Dieser Ringraum mit der Kondensationskammer befindet sich bei diesem Reaktortyp unterhalb des Reaktors, außerhalb des Containments. Treten hier Lecks auf, ist der Weg in die Umwelt sehr kurz! Es muß daher von einer Freisetzung von radioaktiven Gasen und auch Aerosolen ausgegangen werden. Solange nur Dampf in den Ringraum gelangt ist, handelt es sich überwiegend um Edelgase. Mit einer „Kernschmelze“, wie sie die Sensationspresse allzu schnell vermutet, hat das überhaupt nichts zu tun. Bisher ist ein „Super-Gau“ weiterhin auszuschließen."
Dr. Ing. Klaus-Dieter Humpich, http://liberalesinstitut.wordpress.com/2011/03/15/update-zum-fukushima-storfall/

- Noch ist das Restrisiko nicht eingetreten!
Christian Oppenländer
Ein AKW jeglicher Bauart verfügt über mehrere Verteidigungsringe und verschiedene Schutzmaßnahmen, die nach und nach ausgelotet werden. Und selbst wenn 19 von 20 scheitern, ist das noch keine Katastrophe. Das Restrisiko ist das Scheitern aller 20.
Die 400mSv/h war gemäß anderer Medien ein Spike von Sekundendauer, also nicht weiter relevant.
Übrigens bedeutet 20/20 nicht Kernschmelze. Auch diese kann planmäßig stattfinden.
20/20 bedeutet Kernschmelze mit kombinierter Detonation aller innersten Schutzhüllen mit solch einer Wucht, dass Isotope im Restzerfall in die Atmosphäre geblasen werden - und das ist nach wie vor sehr unwahrscheinlich.
Noch ist nichts passiert, lassen Sie sich vom Journalismus nichts anderes einreden! Wir werden sehen, was passiert.

Montag, 14. März 2011

“Sehr richtig”, gab Candide zu, “aber wir müssen unseren Garten bestellen.”





Schon was drin?



- 13°C, der Reviergesang der Vögel tönt neu nach alter Weise, die Bäume schlagen zwar noch nicht aus, aber die Knospen schwellen - nicht übel, nicht übel!

Kein Erdbeben, nicht einmal ein kleines, die Kontinentalplatten stoßen anderswo krachend aufeinander, keine gigantischen Bebenwellen - man kann sich freuen.
Tun wir es auch, loben wir den Tag und das moderate deutsche Klima, den erreichten Wohlstand, die gute Stromversorgung mit sicherer deutscher Kerntechnik, die funktionierende Müllabfuhr.

Ich glaube gar, die erste Meise hat einen Nistkasten zum Brüten bezogen, eigentlich zu früh, aber es hängt Gras aus den Fugen. Sie sind offenbar beim Nestbau.

Sonntag, 13. März 2011

Strahlender Kant






Dieser Hummel fehlt es an Strahlung, direkter Sonnenstrahlung - ohne die wird es ihr zu kalt und sie erstarrt




- Wenn wir von Kant sprechen, dann meinen wir den Kant der drei großen Kritiken und den nachkritischen Kant, also den reifen Kant. Den Kant der vorkritischen Schriften, früheren Schriften, den meinen wir nicht. Eine vorkritische Schrift ist “Der einzig mögliche Beweisgrund zu einer Demonstration des Daseins Gottes” von 1763. Bereits hier verwirft er die deduzierenden Gottesbeweise. Das wird dann aber später in der Reifeschrift KRITIK DER REINEN VERNUNFT (KrV) von 1781 auf neuer argumentativer Höhe und Präzision behandelt:
“gänzlich fruchtlos und ihrer inneren Beschaffenheit nach null und nichtig” sind die Gottesbeweise, KrV , 2. Abteilung: Transzendentale Dialektik, 3. Hauptstück.
In der KRITIK DER PRAKTISCHEN VERNUNFT von 1788 sieht er die Vorstellung von der Existenz Gottes, die Religion und die Kirche als hilfreich an, da der Mensch den Hang habe, seinen Neigungen gegen seine Pflichten nachzugehen.
Das ist pragmatisch gedacht und wird auch heute noch so gesehen: Religion dient der Zähmung der Barbaren. Anders als Rousseau sah Kant den Menschen mit seinem Hang zur “ungeselligen Geselligkeit”, der seine Nächsten “nicht wohl leiden” kann, recht kritisch (“aus krummem Holz geschnitzt”).

Bei Goethe heißt es in dieser Hinsicht:
Wer Wissenschaft und Kunst besitzt,
Hat auch Religion;
Wer jene beiden nicht besitzt,
Der habe Religion.
(Goethe, Zahme Xenien, S. 383 Berl. A.)

In seinem Aufweis der Unbeweisbarkeit der Existenz Gottes in der KrV erweist sich Kant als großer Aufklärer in einem Jahrhundert, in dem die Vorstellung einer wissenschaftlichen Beweisbarkeit Gottes noch sehr verbreitet war.


- “Also, fehlende Strahlung schadet. Die Wirkung kleiner Strahlendosen wird auch anderswo studiert. In einer japanischen Arbeit steht die Behauptung, ein Drittel aller tödlichen Krebsfälle wären zu vermeiden, würde man die Umgebungsstrahlung um den richtigen Betrag erhöhen. So wie der Mensch Spurenelemente in seiner Nahrung braucht, so hat er ebenso geringe Strahlendosen nötig.”
Dr. rer. nat. Hermann Hinsch, Radioaktivität. Aberglaube und Wissenschaft, 2010, S. 12

- "Mit der Information der "Washington Post" von heute ergibt sich folgender wahrscheinlicher Ablauf der Ereignisse:

Die Blöcke Fukushima 1, 2 und 3 waren in Betrieb als das Erdbeben eintrat. Die Reaktoren schalteten sich automatisch ab. Als das Netz ausfiel, liefen die Dieselgeneratoren ordnungsgemäss an und übernahmen die Stromversorgung der "Kühlung". Nach etwa einer Stunde beschädigte der Tsunami diese Dieselgeneratoren und die Batterien übernahmen die Stromversorgung. Die Inbetriebnahme portabler Generatoren gelang nicht rechtzeitig, so dass die Kühlung für einige Zeit unterbrochen wurde.
Inzwischen sind die Stromversorgung und damit die Kühlung wieder hergestellt, so dass es, möglich sein sollte, alle Temperaturen auf das gewünschte niedrige Niveau abzusenken. Die Zustand ist stabil.

Die Sicherheitstechnik hat das große Erdbeben und sogar mit dem extremen Tsunami ein Ereignis beherrscht, an das niemand gedacht hat. Sonst hätte man wohl viele Küstenzonen im pazifischen Raum nicht besiedeln dürfen. Ein Warnsystem ist immer noch im Aufbau. In der nächsten Planung eines Kernkraftwerkes wird man die Dieselgeneratoren sicher etwas weiter vom Ufer entfernt installieren.

Die Ereignisse in Fukushima sind nach der zeitweisen Unterbrechung der Kühlung offenbar wie folgt abgelaufen:

Wie bei allen Dampfkesseln sorgen automatische Ventile dafür, dass Dampf ggf. abgelassen wird, so dass der Druck im Gefäß zulässige Werte nicht überschreitet. Dieser Dampf kondensiert in einem grossen Wasserbecken innerhalb des druckdichten "Beton/Stahl Containments", das den Reaktorkessel umgibt. Ohne Stromversorgung konnten die Pumpen den Wasserverlust im "Reaktorkessel" nicht ausgleichen, so dass der Wasserspiegel offenbar zeitweise unter die Oberkante der Brennstäbe absank und die Temperatur lokal so weit anstieg, dass die Brennstabhüllen aus Zirkon begannen, durch chemische Reaktion Wasserstoff aus Wasser zu erzeugen. Dieser Wasserstoff gelangte zusammen mit Dampf ebenfalls zunächst in das Containment.

Das Containment ist in einem "normalen erdbebengeschützten" sog. Reaktorgebäude angeordnet, das keine Schutzfunktion hat. Es enthält Hilfsanlagen und sammelt die Abluft der Klimaanlagen im "radioaktiven Bereich", die kontrolliert über wirksame Filter und einen Schornstein praktisch ohne "Radioaktivität" in die Umgebung austritt.

Da auch aus dem Containment keine Wärme abgeführt werden konnte, stieg nach einiger Zeit der Innendruck ebenfalls an und zwang zur Druckentlastung über Ventile in das Reaktorgebäude, in dem die Klimaanlagen zwangsläufig ebenfalls "stromlos" waren. Daher stieg die Wasserstoffkonzentration an. Es kam offenbar zu einer Knallgasexplosion in Fukushima 1 im Reaktorgebäude, obwohl dort eingebaute Einrichtungen das eigentlich verhindern sollten. In Fukushina sind das elektrische Zünder, die den Anstieg der Wasserstoffkonzentration begrenzen, die leider in diesem Fall auch stromlos waren. In Deutschland wurden für diese Aufgabe Katalysatoren entwickelt, die "autokatalytisch", ohne elektrischen Strom, funktionieren.

Aus meiner Sicht ist das Ereignis eine weitere Bestätigung des sehr hohen Sicherheitsstandards der friedlichen Kernenergienutzung. Es gibt einen Hinweis für die zukünftige Beachtung des "Tsunamis" bei der Konstruktion der Kraftwerke in gefährdeten Küstengebieten. "

Ulrich Wolff

Samstag, 12. März 2011

Beileid nach Japan




Erster Bienenausflug bei 14°C Mittagstemperatur (nachts 2°C)



- Schlimmes Erdbeben in Japan über der Subduktionszone Eurasische, philippinische und pazifische Platte.

Von 1300 Toten wird gesprochen. Zahlreiche Häuser wurden zerstört. Allerdings offenbar nur durch die Tsunamis. Dem starken Beben selbst hielten die Häuser weitgehend stand. Eine große technische Bauleistung.
Die Reaktorgebäude der Kernkraftwerke sind aus massiven Stahlbeton mit viel Bewehrungsstahl errichtet und noch weniger anfällig gegen Erdbeben als nahezu allen anderen Gebäude.

Ein Brand in einer Turbinenhalle befindet sich im konventionellen Teil des Kraftwerks und hat demzufolge lediglich dann eine nukleare Komponente, wenn es sich um einen Siedewasserreaktor handelt. Auch in diesem Fall ist der Wasserdampf nicht sehr radioaktiv.
Der betroffene Reaktor Fukushima 1 ist ein Siedewasserreaktor.
Wenn man davon ausgeht, daß ein Reaktorbehälter aufreißt, oder 2 Kühlkreise abreißen, dann kommt es zu einer Kernschmelze. Es entsteht ein Corium, welches den Reaktorbehälter durchdringt, sich mit dem Beton des Fundaments mischt und dann in dieser Verdünnung erstarrt. Der entstehende radioaktive Wasserdampf des Primärkreislaufs wird dann ggf. über einen Filter teilweise in die Umgebung abgegeben. Sehr wahrscheinlich wird der Schaden analog Harrisburg in einem zerstörtem Kernkraftwerk bestehen, Menschen werden vermutlich nicht Opfer eines derartigen Zwischenfalls. (Tschernobyl war/ist graphitmoderiert.)

Ein vergleichbares sehr starkes Erdbeben in Deutschland hätte 1000ende von Windmühlen umgeworfen und 10.000ende von Oekosolardächern hätten durch Kurzschlüsse die darunterliegenden Häuser in Brand gesetzt. Im Gegensatz zu Japan mit seinen 54 KKW, wären in diesem ökologischen Szenario viele Menschenopfer zu beklagen. Wenn man Naturkatastrophen in verschiedenen Ländern betrachtet so ist die Zahl der Todesopfer umso geringer, desto weiter die moderne Zivilisation fortgeschritten ist.

Bewunderungswürdig: die Disziplin der Japaner.

Freitag, 11. März 2011

Tigerente haßt Proskynese






Am Stirnfleck erkennt man den Fanatiker




- "Oh, wie schön ist Panama”: Janosch aus Oberschlesien wird 80; begann mit 13 in einer Schlosserei in Hindenburg, die ganze Familie lebte auf 25qm, kein Abitur, ideale Bedingungen also, die Tigerente zu erfinden. Glückwunsch!

- Proskynese oder Prostration?
Der katholische Theologe Adel Th. Khoury aus dem Libanon ist ein freundlicher Mensch und ein wohlwollender Porträtist des Islams. In seinem lesenswerten Buch DER ISLAM (Herder 1988) spricht er im Abschnitt DAS GEBET von Prostration, wie es bei der kathol. Priesterweihe liturgisches Ritual ist: der Kandidat legt sich auf den Boden, um sich als neuer Mensch, als Priester zu erheben. Das Legen und Erheben symbolisieren den Wandel vom normalen Menschen zum Priester.

Beim wiederholten Berühren der Stirn mit dem Boden beim Pflicht”gebet” handelt es sich eher um ein totales Hingabe- und Unterwerfungsritual, eine liturgische Demutsgeste. Das Berühren des Bodens mit der Stirn symbolisiert die Kleinheit des Gläubigen und die Größe Allahs.
Daher wäre der Begriff “Proskynese” wohl zutreffender, auch im Vergleich der Religionen: die Juden sind Vertragspartner Jahwes, er hat einen Bund mit ihnen geschlossen; bei den Christen erniedrigt sich Gott sogar zum Menschen, ja, er opfert sich für diese auf und erhöht sie damit. Das ist religionshistorisch unerhört und einmalig.

Wenn der neue libysche Oppositionsführer den bezeichnenden Stirnfleck des übereifrigen Mohammedaners besitzt, eine Art Unterwerfungsabzeichen, was mag man da für die individuelle Freiheit in Libyen erwarten?

- E10 : “ ist es vor allem der letzte Verarbeitungsschritt der Dehydrierung des 96-prozentigen Alkohols bis nahezu 100 Prozent (sonst findet im Tank keine homogene Vermischung statt), der insgesamt so viel an zusätzlicher Energie erfordert, dass in summa mehr davon verbraucht wird, als bei der Verbrennung im Motor wieder herauskommt. Mit Mais als Ausgangsgetreide beträgt die Diskrepanz 30 Prozent (Quelle: Tad W. Patzek, University of California). …” Dittrich, EIKE / FAZ LB 11.3.11

Donnerstag, 10. März 2011

Frommeleien





Was hat Camilo Torres (re.) denn da in der Hand?
Muß gute Laune machen.

(Bild nezua.tumblr.com/post/196947427)





- Fromms HABEN ODER SEIN ist ein sozialistisches Erbauungsbuch ohne Realitätskontakt, zusätzlich mit dem Nachteil, daß der Autor mit beiden Beinen im freudianischen Sumpf steht. (Zum freudianischen Sumpf vgl. D.E. Zimmer, Tiefenschwindel)
Ich habe Fromms Buch als Student gelesen, und es hat mich eine Zeitlang verwirrt.
Einer der Hauptirrtümer der Geisteswissenschaften, insbesondere der Frankfurter Sozialisten (sog. Kritische Theorie), besteht in der völligen Verkennung der Wohlstand und individuelle Freiheit spendenden Rolle des Eigentums, wie sie von fern her aus der Stammesgeschichte der Säugetiere hergeleitet werden kann (nur das eigene Territorium ernährt den Nachwuchs). 
Die Theologie war stets befangen in einem unbiologischen, unrealistischen Menschenbild und rieb sich an weltlichen Dingen und Lebensstilen (“Tanz um das goldene Kalb”). Die ersten sozialistischen Utopien stammen daher aus theologischer Feder:
 Morus, Utopia und Campanella, Sonnenstaat. 

Sie inspirieren bis heute die “Befreiungstheologie” in Südamerika, auch wenn der Höhepunkt überschritten ist. In den Worten des Revolutionspriesters Camilo Torres: "Nach der Revolution werden wir Christen sagen können, daß wir ein System errichtet haben, in dem die Liebe zum Nächsten oberster Grundsatz ist."  
(Camilo Torres: Revolution als Aufgabe des Christen. Mainz 1969, S. 27)  
Ähnlich Ernesto Cardenal, ein Freund von Hugo Chavez. Im 3. Band seiner Memoiren schildert Ernesto Cardenal seine Begegnungen mit den Freunden Khomeini und Gaddafi. 

Christen sind gut beraten, eisern an der 2-Welten-Lehre der Kirchen festzuhalten. Wenn sie schon dem CREDO-QUIA-ABSURDUM folgen wollen. Und sie sollten christliche Autoren wie Gracian und Pascal nicht vergessen. 

Mittwoch, 9. März 2011

Prost





Ce n'est pas une bouteille



" Irrige Annahme
 
Zum Bericht "Anspruch auf alkoholfreien Arbeitsplatz" (F.A.Z. vom 25. Februar): Die Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts, ein Muslim dürfe sich als Arbeitnehmer weigern, in seinem Arbeitsplatz alkoholische Getränke zu sortieren und zu stapeln mit dem Hinweis, "seine Religion verbiete jeglichen Kontakt mit Alkohol", ist mit dem gesunden Menschenverstand weder nachvollziehbar noch sachlich richtig.
...
Zur Zeit des Propheten haben die Muslime anfänglich auch Alkohol getrunken. Verboten wurde lediglich, betrunken zum Gebet zu gehen ("Ihr Gläubigen! Kommt nicht betrunken zum Gebet", Sure 4: 43). Später in Sure 2:219 heißt es, dass der Wein sowohl nützen wie auch schaden könne, jedoch der Schaden überwiege. Schließlich werden in Sure 5: 90f. Wein und Losspiel verboten, da diese "nur Feindschaft und Hass zwischen euch aufkommen lassen (wollen) und euch vom Gedanken Gottes und vom Gebet abhalten".

Die von dem betreffenden Arbeitnehmer geltend gemachte Behauptung sowie die Annahme des Gerichts finden danach im Koran keine Stütze.

ALI ASHRAFF, HAMBURG, LB FAZ 5.3.11

Von den Nützlichen Idioten Leninschen Typs kann man sich nur mit Grausen abwenden.  
Sie strotzen vor Beflissenheit und richten großen Schaden an.  

Dienstag, 8. März 2011

Amüsanzen






Wie wirkt sich Unterhaltungserziehung auf Wahlverhalten aus?
Wahlergebnis im Hamburger Unterhaltungsstadtteil St. Pauli 2011 (Bürgermeister- / Gemeindewahl)





- Neil Postman, der Autor von "Wir amüsieren uns zu Tode", wird heute 80 Jahre alt.
Alles so schön unterhaltsam in den Nachrichten - x macht einen Besuch in y, Alkohol im Benzin, werden Millionen Jecken erwartet, starb der Schlagersänger z, der a, b und c sang, Sportnachrichten, Lottozahlen, Wetter - letzteres oft das Bedeutendste. Dann im ZEITZEICHEN Geschichte des Karnevals, oder Gesualdos Sexleben: Während das Fernsehen insgesamt längst und seit langem unter Niveau 0 auf der Postman-Skala operiert, kommt auch das WDR-Radio oft nicht mehr über diesen Pegel hinaus. Der DLF schafft es noch etwas darüber, aber die Zahl der Nachrichten hat sich halbiert im Laufe der Jahre - die Unterhaltungsmedien erziehen ihre Zuschauer und Hörer, das Gehirn paßt sich an. Je früher der Unsinnsunterhaltungskonsum beginnt, desto nachhaltiger. Das Gehirn ist plastisch, diejenigen Verbindungen werden gestärkt und ausgebaut, die stets wiederholt werden.

- Hertha Sturm (* 22. Januar 1925 in Nürnberg; † 14. Mai 1998) war eine deutsche Rundfunkjournalistin, Kommunikationspsychologin und Medienpädagogin.
Sie hat den Begriff der fehlenden Halbsekunde geprägt: Durch das hohe Tempo bei Darstellungen im Fernsehen werden insbesondere Kinder emotional überfordert. Die fehlende Halbsekunde bei der Wahrnehmung von Medieninhalten führt zu einer nur oberflächlichen Verarbeitung der Informationen und damit einem geringeren „intellektuellen Verständnis“. (Wiki.)

Montag, 7. März 2011

Schillert und platzt gerne







In Tunesien geht es den einfachen Leuten materiell am besten - die angeführten Zahlen (Pro-Kopf-Einkommen 4160 $ in Tunesien zu 2771 $ in Ägypten und 2868 $ in Marokko) bestätigen den Augenschein. Wenn es trotzdem die ersten Proteste in Tunesien gab, dann deswegen, weil dort die Arbeitslosigkeit junger Akademiker wie auch in Ägypten besonders hoch ist - Studenten sind besonders protestwillig. Die Graduiertenarbeitslosigkeit verbindet sich mit der 'islamisch-etatistisch-nepotistisch-korrupt-despotisch-orientalischen Produktionsweise', in der die Scheichs immer märchenhaft reich waren; am Anfang der tunesischen Proteste stand ein arbeitsloser Graduierter, der sich verbrannte, nachdem ihm das Gewerbeamt den nicht genehmigten Gemüseverkaufskarren beschlagnahmte hatte, mit dem er sich und seine Familie ernährte.

In Ägypten mit dem gebührenfreien Schulwesen herrscht ebenfalls ein Überangebot an Graduierten, die daher oft weniger verdienen als Handwerker; die gebraucht werden.
Warum Hermann hier (Die Chancen sind ungleich verteilt, FAZ 7.3.11) von dem sozialistischen Motiv der "ungleichen Verteilung" handelt, wo es sich um eine 'Bildungsblase' handelt, die von der hohen islamischen Geburtenzahl verschärft wird, bleibt das Geheimnis des Autors.

Sonntag, 6. März 2011

Wie der Adler fleucht zur Speise, so vergehet unsere Zeit






Ludwig sprach deutsch

(Bild: Ralf Lotys (Sicherlich)/ Wiki.)




Der große preußische Reformer Friedrich Wilhelm I. (1688-1740) wurde von der Hugenottin Marthe de Montbail, der späteren Madame de Roucoulle als Gouvernante betreut, die später auch dessen Sohn Friedrich erzog und Zeit ihres Lebens kein Deutsch lernte. Friedrich Wilhelm lernte noch etwas Deutsch, aber sehr weit kam er damit nicht. Sein dünkelhafter Sohn Friedrich II., der sog. “Große”, lehnte Deutsch grundsätzlich als “barbarisch” ab, das spreche er nur mit seinen Hunden und Pferden.

Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen (1579-1650) fand die Französisch-Mode etwas albern und gründete mit dem Hofmarschall Kaspar von Teutleben und dem Juristen und Autor Philipp Harsdörffer (1607-1650) die FRUCHTBRINGENDE GESELLSCHAFT (1617) zur Entwicklung und Pflege der deutschen Sprache. Angeregt dazu wurde er in Florenz, wo er Mitglied der Accademia della Crusca geworden war. Diese Sprachgesellschaft wurde schon 1583 gegründet, sie besteht noch heute (www.accademiadellacrusca.it/).
Wir zehren heute noch von den damaligen Initiativen, das Deutsche hat sich in Deutschland verbreitet und verbessert.

Samstag, 5. März 2011

Zieht mächtig hinauf






Wo kommt denn da der Hermes her? Und wohin will er? Hat er dem fränkischen Sonnyboy etwas auszurichten?
Vielleicht: Das Göttliche zieht uns hinauf in Licht und Herrlichkeit, es wirft die Gläubigen nicht in den Staub, wie im Islam.
(Bild: Tiepolo, Deckenfresco in der Residenz des fränkischen Fürstbischofs; Welleschik / Wiki.)




“Der Olymp und die Kontinente” ist das riesige Decken-Bild betitelt, das der Venezianer 1751-53 in Würzburg schuf. Das klingt nicht sehr christlich und sieht auch nicht so aus.
Wären für den Bischof neutestamentliche Motive nicht passender gewesen?
Man war nicht so kleinlich, man verfuhr nach dem Motto “In meines Vaters Haus sind viele Zimmer”, und das zähle ich zu den guten Seiten des Christentums. Darüber hinaus fällt auf, daß “heidnisch”-antike Motive sowohl für den Maler als auch für den Fürstbischof so geläufig sind wie christliche, antike und christliche Bilderwelt durchdrangen einander in der gesamteuropäischen katholischen Öffentlichkeit. Die Renaissance hatte es ermöglicht. Schon die Architektur der Residenz weist über Franken und Deutschland hinaus, nach Versailles, dem baulichen Prunkvorbild. Dazu paßte der gerühmte Venezianer Tiepolo, der eigentlich nicht außerhalb Italiens arbeitete, sich aber vom Geld der Franken und der Größe der Aufgabe verpflichten ließ. Soll man es dem katholischen Bischof verübeln, daß er das Geld seiner Untertanen in diesen bis heute beeindruckenden Prachtbau steckte?
Weiter nördlich investierte der calvinistisch erzogene Friedrich Wilhelm I. in Preußen etwa zeitgleich nicht in Barockprunk, sondern in Landbau, Militär, Verwaltung, Rechtsstaat und Domänenschulwesen. Vor allem aber sparte er, vor allem an Kriegen. Sagen wir salomonisch, beides hatte eine Berechtigung, das eine aber wohl bedeutend mehr.

Und heute läßt sich “Der Olymp und die Kontinente” sehr billig als Reproduktion erwerben, ja, den ganzen Tiepolo gibt es fast umsonst. Die Zeiten haben sich verbessert.

Freitag, 4. März 2011

Oh Lust und Wonne - Mittagssonne!





Südzuwendung - nachts sinkt die Temperatur noch auf -2°C, mittags steigt sie auf 8°C - in der Märzsonne ist es angenehm warm




-Flughafen-Anschlag
Albanischer Islamist, wohnhaft Frankfurt, tötete 2 Amerikaner durch Kopfschuss und verletzte 2 weitere schwer
“Der Anschlag am Frankfurter Flughafen war eine regelrechte Hinrichtung. Arid U. tötete die amerikanischen Soldaten mit Kopfschüssen. Das berichtete der stellvertretende Generalbundesanwalt Rainer Griesbaum. Er fordert nun, islamistische Propaganda im Internet stärker zu bekämpfen.” FAZ 4.3.11
Im Internet? Warum nicht in den Moscheen? Warum nicht durch das Justizministerium, das fordern müßte: Den gewaltverherrlichenden Religionen keine Chance !

Und warum nicht durch eine sehr restriktive Einwanderungspolitik und einer Streichung des automatisierten Asylrechts aus dem Grundgesetz, das Haßprediger wie Chomeini und den “Kalifen von Köln” Metin Kaplan abweist, statt sie mit Sozialhilfe in ihrer Haßarbeit zu unterstützen?
Durch Guttenbergs Ausscheiden wird Friedrich neuer Innenminister, jener Hans-Peter Friedrich, der den Bundespräsidenten Wulff wegen seiner unsinnigen Äußerung, der Islam sei ein Teil Deutschlands, kritisiert hatte. Damals hatte Friedrich gesagt: "Daß der Islam Teil unserer Kultur ist, unterschreibe ich nicht." Friedrich sagte auch: "Um das klar zu sagen: Die Leitkultur in Deutschland ist die christlich-jüdisch-abendländische Kultur. Sie ist nicht die islamische und wird es auch nicht in Zukunft sein.”
Das kann sich doch hören lassen. Allerdings sollte man noch erwähnen, daß es die griechische Philosophie war, die schon die späten Texte des Judentums beeinflußt hat (Buch Koheleth) und dann noch mehr das Christentum. Ganz entscheidend war zudem die Aufklärung, die direkt an der griechischen Antike anknüpfte und den Atheismus und den pluralistischen Staat ermöglichte. Auch Wissenschaft und Technik, die den heutigen, einzigartigen Wohlstand des Westens schufen, wurzeln in der griechisch-römischen Antike.
Kurzgefaßt kann man formulieren, daß die griechisch-römische Antike dialektisch mit dem Christentum Europas individualistische Kultur prägten und seinen Wohlstand entstehen ließen.

(Vgl. Artikel Prof. Schachtschneider: http://bpeinfo.wordpress.com/2011/02/14/verfassungswidrigkeit-islamischer-religionsausubung-in-deutschland/)

Donnerstag, 3. März 2011

Darf's etwas weniger sein?




Da strahlen keine Sterne:
Unförmige EU-Schwarzkörper, torkelnd



- “Das britische Unterhaus trotzt dem Strassburger Gericht.
Das britische Unterhaus weist die gerichtliche Aufforderung aus Strassburg, britischen Häftlingen das Stimmrecht zu gewähren, zurück. …” NZZ 12.2.11
Die überparteiliche Initiative bekam 234 gegen 22 Stimmen. Ein britischer Häftling hatte beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte geklagt. Ist das Stimmrecht ein Recht, das Kriminellen zusteht? Natürlich nicht. Wer gegen die Rechtsordnung verstößt, verliert sinnvollerweise auch sein Stimmrecht. Insbesondere, wenn ein nationales Parlament das so beschließt. Dieses EU-Gericht präsentiert sich als ideologisches Organ der Rechtsverunklarung und gehört abgeschafft.

- Zwischen Männern und Frauen besteht nur ein kleiner Unterschied, verkündete der Radikalfeminismus der Schwarzer & Kumpaninnen. Kleine Unterschiede bestehen etwa in der ca. 8 Jahre längeren Lebenserwartung und der Arztbesuchssucht vieler Frauen, auch in der geringeren Autounfallhäufigkeit.
Das darf sich nicht mehr in den Versicherungstarifen niederschlagen, befand gerade der europäische Gerichtshof. Auch hier herrscht die ideologische Linie, und auch hier muß ein Rückbau erfolgen.

- E10 wird wegen der Akzeptanzverweigerung durch die Autofahrer vom Mineraölverband erst einmal gestoppt. Das wurde inzwischen wieder zurückgenommen, angeblich wegen eines Protestes des Umweltschädigers Röttgen.-
Benzin mit 10% Alkohol sollen die EU-Autofahrer tanken - sog. E10 - und daß soll mit perfiden Zwangsmethoden durchgesetzt werden, hat die EU-Kommission beschlossen, weil sie einem Klima-Aberglauben verfallen ist. Viele ältere Autos vertragen den schlechteren Sprit nicht. Auch hier wird die EU zur Zumutung, so daß man nur schließen kann: Der EU müssen mehr und mehr angemaßte Rechte wieder genommen werden.

Mittwoch, 2. März 2011

Windige Angelegenheit





Graphik: Wolfgang Dinstuhl / BLS


Osterüberraschung für Norddeutschland?

"Netzüberlastung: Der große Stromausfall kommt

Von Winand von Petersdorff
28. Februar 2011 FAZ . Bald ist Ostern. Das ist einer dieser verdammten Feiertage, vor denen Wolfgang Neldner Angst hat. Denn wenn es Ostersonntag windig und warm wird, droht der Zusammenbruch der Stromversorgung in Ostdeutschland. Der Schutz der Stromversorgung ist Neldners Job. Er ist Technischer Geschäftsführer einer Gesellschaft namens 50Hertz Transmission, die nur Eingeweihte kennen. Deren Bekanntheit könnte aber schlagartig wachsen, wenn großflächig die Lichter ausgehen. Dann würden die Leute schnell lernen, dass die 50Hertz Transmissions GmbH das Höchstspannungsnetz managt, an dem in Ostdeutschland und Hamburg 18 Millionen Menschen, ungezählte Fabriken, Behörden, Büros – und die Bundesregierung hängen. ..."

Dienstag, 1. März 2011

3 Wochen das Haus nicht verlassen






Erdogan bekommt den Gaddafi-Preis in Tripolis - voriges Jahr nannte er in Köln auf einer türkischen Großveranstaltung die "Assimilation ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit"





(Bild: http://de.danielpipes.org/blog/2011/02/erdogan-gaddafi-preis)




- Der Preisträger war da. In Düsseldorf. Der Preisträger des "Internationalen al-Gaddafi-Preises für Menschenrechte", dessen Motto lautet: "So, wie die Sonne für alle scheint, ist die Freiheit ein Recht für alle". Gaddafi muß es wissen. Und Erdogan natürlich auch. Im Dezember 2010 nahm er in Tripolis den kostbaren Preis entgegen, den zuvor schon die Menschen- und Freiheitsfreunde Fidel Castro und Hugo Chavez empfingen. (Vgl. http://de.danielpipes.org/blog/2011/02/erdogan-gaddafi-preis) In diese Reihe gehört der türkische Ministerpräsident Erdogan in der Tat, er will die Türkei in die islamische Steinzeit vor Atatürk zurückführen.

Was machte der Gaddafi-Preisträger aber am Sonntag in Düsseldorf? Wahlkampf. Er betrachtet die Türken in Deutschland als seine nationalistische Vermögensmasse. Und er sagte ihnen, daß sie Türken bleiben und zuerst Türkisch lernen sollen, dann erst deutsch. Wohlwissend, daß viele türkische Kinder in Deutschland in einer rein türkischsprachigen Parallelgesellschaft aufwachsen.
So etwa: “Die Sache mit Füsun wird vermutlich schlechter ausgehen. Das kleine türkische Mädchen fiel schon in einem Deutschkurs für Kindergartenkinder wegen schlechter Deutschkenntnisse auf und wurde daraufhin ein Jahr zurückgestellt. … Als ich zu Beginn des zweiten Schuljahres die Kinder nach ihren schönsten Ferienerlebnissen fragte, sagte Füsun: Sie könne nichts erzählen, sie sei nie draußen gewesen. Es war so gemeint, wie sie es sagte. Sie hatte wochenlang das Haus nicht verlassen. Nicht mal im Garten war sie. …” (Lehrersprechstunde, 26.2.11 FAZ)

Die Frauenrechte sind im Islam und in der Türkei ein besonders übles Kapitel. Darüberhinaus sind aber Kurden, Aleviten und Christen besonders rechtlos und werden schikaniert und verfolgt. (Vgl. Krüger, Mit zweierlei Maß, FAZ 1.3.11)
Am Tag nach seinem großen antideutschsprachlichen Propagandatreffen entblödete sich die Kanzlerin Merkel nicht, mit dem Islamisten Erdogan die CEBIT zu eröffnen.
Noch schlimmer Polenz, seinerzeit gefördert von Weizsäcker, jetzt der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses des Bundestages, er unterstützt den Gaddafi-Preisträger Erdogan in seiner Forderung an die Deutschtürken, zuerst Türkisch zu lernen; der Erwerb der Muttersprache erleichtere den Zweitsprachenerwerb.
Kinder erlernen die Erstsprache völlig intuitiv - die spezifische Sprachmelodie bereits vorgeburtlich, wie Tests mit französischen und deutschen Säuglingen zeigten. Das Zeitfenster des spielerischen Spracherwerbs bei Kleinstkindern sollte unbedingt für die Landessprache genutzt werden, wobei, eine gewisse Sprachbegabung vorausgesetzt, ein zweisprachiges Aufwachsen möglich ist (vgl. auch www.mutterspracherwerb.de/hoeren1.htm). Säkulare Deutschtürken entscheiden sich nicht selten für das Deutsche allein, um Klarheit in die Erziehung zu bringen. Woher stammt die Unklarheit im Kopf des CDU-Außenpolitikers Polenz? Sollte er da nicht in die SPD wechseln?
Es ist oft merkwürdig, was für Leute im Bundestag sitzen und sich von Steuergeldern nähren.